Anarchokommunismus???

shido

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Liebe Foristen,

Auf der Suche nach einer Gesellschaftsform die meinen Idealen am naechsten kommt bin ich auf den Anarchokommunismus gestossen.

Der kommunistische Anarchismus (auch Anarchokommunismus, Anarchistischer Kommunismus, freiheitlicher Kommunismus oder libertärer Kommunismus genannt) ist ein politisches Konzept des Anarchismus, dem zufolge der Staat und der Kapitalismus überwunden werden und durch Netzwerke von freiwilligen Vereinigungen, Arbeiterräten und gemeinschaftliche Kommunen ersetzt werden sollen.

Die Vertreter des kommunistischen Anarchismus stellen das Konzept einer Selbstverwaltung der Arbeiter in den Betrieben gegen das Konzept der Führung durch eine revolutionäre Klassenpartei oder parlamentarischen „Vertretung“ der Arbeiterinteressen, um die Entstehung neuer Herrschaftsformen nach einer sozialen Revolution zu verhindern.

Der kommunistische Anarchismus propagiert eine herrschaftsfreie, egalitäre und selbstverwaltete Gesellschaftsordnung ohne hierarchische Strukturen und Gesetze, in der durch die freiwillige und solidarische Form des Wirtschaftens eine gerechte Aneignung des gesellschaftlichen Reichtums bestehen soll. Das Privateigentum soll abgeschafft werden. Nur das Bedürfnis eines Jeden darf maßgebend sein, weil jede Berechnung des Werts der Einzelarbeit unmöglich, und daher ein willkürlicher, autoritärer Akt ist. In dieser Gesellschaft soll die freie Entfaltung des Einzelnen genauso vorhanden sein wie die gemeinsame freie Entfaltung Aller. Die Freiheit des Einzelnen endet nur dort, wo sie die Freiheit anderer stört.

AnarchokommunistInnen lehnen das Eigentum aber nicht deshalb ab, weil sie sich bescheiden und dem Luxus entsagen wollen, vielmehr gilt es die Basis der Freiheit zu sichern, die nur unter Gleichen existieren kann. Eigentum ist hingegen per Definition eine Basis für Ungleichheit, da es zum einen die erpresserische Möglichkeit schafft, Menschen in ein Abhängigkeitsverhältnis zu zwingen oder ihnen den Zugriff auf den gesellschaftlichen Reichtum zu versagen und zum anderen Menschen davon abhält, sich selbst zu verwirklichen (Hausräumungen, Betriebsschließungen usw.).

Eine künftige anarchokommunistische Gesellschaft kann keine homogene Ordnung sein, sondern muss aus Gründen der Stabilität ein pluralistisches System sein, in dem grundsätzlich alles möglich ist, was nicht zu neuen Herrschaftsformen führt. Mit der Zeit wäre es möglich, dass ein neues Denken des Miteinanders das bürgerliche Konkurrenzdenken ersetzt, somit bedarf es keiner Korrekturmechanismen wie z.B. Gesetze oder Polizei. Daß sich ein solches Denken von heute auf morgen durchsetzen kann und keiner Generationen bedarf, hat die Geschichte in Spanien (siehe Spanischer Bürgerkrieg) und der Ukraine (siehe Machno-Bewegung) bewiesen, zwei Systeme die in sich stabil waren und von außen durch Faschisten bzw. Bolschewisten zerstört wurden. Das neue Denken wird auch einen neuen Umgang der Menschen miteinander hervorbringen, so kann z.B. die freie Vereinbarung eine Möglichkeit zur Bildung freier Kooperationen bieten. Die ständige Hinterfragung von Hierarchien und der Abbau von entsprechenden Strukturen wird aber ein dynamischer Prozess bleiben.

Abgrenzung zum Sozialismus und anderen Ideologien

Der Kapitalismus beruht auf der Eigentumslogik. [2] Entsprechend dieser Logik können Sachen nur getauscht (oder wenn wer guten Willens ist) verschenkt werden, alles was frei verfügbar ist, wird von der sogenannten "Volkswirtschaftslehre" als freie Güter bezeichnet. Dies sind Güter, die nicht kapitalistisch verwertet werden können, weil Verfahren zur künstlichen Verknappung hier von der Bevölkerung nicht akzeptiert werden oder technisch noch nicht möglich sind, einfache Beispiele wären z.B. die Luft oder das Meer. (Früher konnte hier auch Bildung aufgezählt werden.) Güter die kapitalistisch verwertet werden können, werden zu Waren und "volkswirtschaftlich" als "knappe Güter" bezeichnet, daß sie zum großen Teil gar nicht knapp sind, sondern künstlich verknappt werden, spielt dabei keine Rolle, wichtig ist nur, daß die Substanz (also u.a. auch die Menge der knappen Güter) sich mehrt, die als Kapital bewegt wird. Der Trend der künstlichen Verknappung hält weiter an, wie mensch an den Privatisierungen bei Bahnen und im Gesundheitssystem oder am Patentrecht heute sehen kann und auch z.B. vom EG-Butterberg seit Jahren kennt. Selbst die Einführung von Studiengebühren ist ein Schritt in diese Richtung.

Nun ist Marktwirtschaft eigentlich simple Mathematik und wie wir von Potenzfunktionen wissen, gibt es zwischen den Funktionsanstiegen zu zwei verschiedenen Zeitpunkten eine Differenz und diese Differenz (Profit) muß, jetzt wieder auf die Wirtschaft übertragen, als (makroökonomische) Substanz dem Kapitalkreislauf hinzugefügt werden, sonst bricht das System zusammen und es kommt zu einer sogenannten Krise. Dieses gelang in der Nachkriegszeit durch neue Produkte (TV, Auto, Rüstungsindustrie, Computer), der Verringerung der Umlaufzeit durch neue Produktionsmethoden (Automatisierung) oder durch Erweiterung der Märkte (Zusammenbruch des Ostblocks). Es wurde privatisiert, neue Gebühren und Steuern wurden erhoben und Überproduktionen auf Kosten der Steuerzahler vernichtet, damit wieder neu produziert werden konnte. Nicht zuletzt platzten viele Finanzblasen auf Grund fehlender Substanz. Also alles was heute in der Politik geschieht, kann gewissermaßen als Gesetzmäßigkeit des kapitalistischen Wirtschaftens verstanden werden.

Der Kapitalismus ist nun aber nicht einfach ein bidirektionaler Tauschhandel, sondern ein Kreislauf der nur solange funktioniert wie das Kapital in Bewegung bleibt. Natürlich wird kein Investor auch nur einen Euro für ein Geschäft opfern von dem er glaubt, daß es keinen Profit abwirft. Der Profit ist also der Anreiz um den Kapitalkreislauf am Leben zu halten und dabei sind die handelnden Personen beliebig austauschbar. Dies bedeutet, daß der Kapitalismus über eine Eigendynamik verfügt, die mit einem Krebsgeschwür vergleichbar ist. Egal wie mensch ein solches Geschwür behandelt, es hat immer den Drang sich auszubreiten und solange Metastasen (z.B. Freiwirtschaft) existieren, wird es sein zerstörisches Wachstum von vorn beginnen. An diesem Metapher wird auch schon deutlich, daß es völlig egal ist, ob eine politische Führung dem Geschwür wohl oder kritisch gesonnen ist. Will mensch den Kapitalismus also wirklich überwinden, muß er vollständig bis auf die letzte Zelle entfernt werden. Es genügt nicht Verzicht auf Profit zu üben (wie z.B. bei non-profit oder fair-trade), sondern die Erlangung des Profites muß unmöglich gemacht werden. Jede andere Herangehensweise führt automatisch zu verkürzter Kapitalismuskritik unabhängig davon wie die jeweilige Ideologie und die dahinterstehenden Propheten heißen.

Hier beginnt aber der logische Fehler, der sämtlichen sozialistischen Vorstellungen zu Grunde liegt. Der sozialistische Gedanke legt einen humanistischen Anspruch an die kapitalistische Wirtschaft, mensch könne doch die Sachen besser verteilen und solidarischer miteinander umgehen und genau dies kann die kapitalistische Wirtschaft nicht. Es wird nämlich ausgeblendet, daß der Kapitalismus nach simplen mathematischen Formeln abläuft und so wie es in der Schule nicht half, die Formel anzubeten, damit sie sich selbst auflöse, genauso wenig hilft auch ein Gebet an den Kapitalismus, mensch möchte ihn humanistisch gestalten. Diesem Irrglauben liegt die Annahme zu Grunde es gebe steuernde Individuen, die nach Gutdünken die Form des Kapitalismus ändern können, doch die gibt es nicht. Lediglich der Staat hatte im Zeitalter der Nationalstaaten die Möglichkeit hier für einen gewissen Ausgleich ("Sozialstaat") zu sorgen und nur aus diesem Blickwinkel läßt sich die Idee des autoritären Sozialismus überhaupt begründen. Die kapitalistische Wirtschaft ist ein Motor in sich selbst und der Energielieferant ist der Tauschhandel. Dieser kann nur überwunden werden, wenn Waren wieder zu wertfreien Gütern werden. Jede Schaffung eine Äquivalents führt zu neuen Ungerechtigkeiten und sichert das Überleben des Kapitalismus.


http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunistischer_Anarchismus
http://deu.anarchopedia.org/Anarcho-Kommunismus

Mich wuerde brenend interessieren was Ihr von diesem System haltet mit allen pro's und contras........

Liebe Gruesse von

shi:Ddo
 
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Anarchokommunismus ist ein Widerspruch in sich.

Entweder hast du A-narchie (keine Herrscher), das heißt es gibt keine Privi-Legien (Sonderrechte), jeder einzelne hat die gleichen Rechte und die gleiche Freiheit, sie auszuüben. Wenn du dieses Prinzip anerkennst, folgt daraus zwingend, dass du dir selber gehörst. Niemand anders als du selbst kannst über deinen Körper und dein Leben entscheiden. Man nennt das Selbsteigentum und daraus folgt, das alle Beziehungen, die du eingehst, auf freiwilliger Basis stattfinden (seit kurzen auch Voluntarismus genannt, da der Begriff Anarchie als "verbrannt" gesehen wird).

Die Freiwilligkeit ist die Basis von allem im Anarchismus, daraus folgt das Nicht-Agressionsprinzip (das bedeutet, dass du das Eigentum eines anderen Menschen respektierst und nicht der erste bist, der Gewalt initiiert, also zum Beispiel sein Selbsteigentum (an seinem Körper) verletzt, in dem du ihm die Nase blutig haust um sein Eigentum in Form eines geernteten Apfels zu stehlen).

Um dein Recht auf Selbsteigentum auszuüben brauchst du das Recht auf Eigentum, sowohl an den Verbrauchsgütern (der Apfel, den du von deinem Baum pflückst und der verhindert, dass du dein Selbsteigentum an deinem körperlichen überleben verlierst - wenn du ihn nicht essen kannst, weil ihn dir jemand wegnimmt, wirst du verhungern), Gebrauchsgütern (der Apfelbaum, den du gepflanzt hast und und der außer einem schönen Schatten auch den Mehrwert an Äpfeln erzeugen soll) und den Produktivgütern (die Schaufel, die du brauchst um den Baum zu pflanzen und die immer nur von einem einzigen Menschen für ein Loch auf einmal benutzt werden kann. Auch wenn man das Eigentumsrecht an der Schaufel individuell verschieden regeln kann, so dass mehrere Leute sie nacheinander benutzen, können sie doch nicht alle Menschen zur gleichen Zeit benutzen und es muss eine Art Vereinbarung über ihre Nutzung geben, es geht also nicht ohne Eigentum.). Die Schaufel kann man auch zu den Gebrauchsgütern zählen, wenn man bedenkt, dass man sie herstellen muss, in dem Fall sind die Schmiede-esse und Amboss und Hammer das Produktivgut.

Soviel zum Anarchismus, du kannst diese logisch philosophische Begründung des Recht auf Eigentums (und anderes) zum Beispiel bei Prof. Hans Hermann Hoppe "Der Wettbewerb der Gauner" nachlesen und vertiefen (und natürlich auch generell in den Schriften von Hoppe und Rothbard).

Ohne Eigentum kein Selbsteigentum und folglich keine Anarchie, sondern die Herrschaft der Gewalt, in der die Stärke des Einzelnen oder einer Masse von Menschen darüber bestimmt, wer den Apfel essen wird, unabhängig davon, wer den Baum gepflanzt und gepflegt hat oder die Schaufel geschmiedet.

Der "kommunistische" Anteil des von dir geteilten Artikels ist halt die übliche kommunistische Gedankenverwirrung. Wieso jegliche Art von Gemeinwirtschaft nicht funktionieren kann ist von sprachlich talentierteren Menschen schon lange dargelegt und ich könnte dir Mises "Gemeinwirtschaft" empfehlen (obwohl Mises inzwischen natürlich weiter gedacht wurde, er war noch ein Minimalstaatler und u.a dieser Irrtum wurde von seinen Nachfolgern logisch widerlegt. Aber immerhin hat er das scheitern der Sowjetunion bereits 1923 vorausgesagt und zwar genau den Zeitpunkt und den Grund, er hat also eindeutig etwas wichtiges zu sagen).

Begriffe wie gesellschaftlicher Reichtum sind einfach propagandistische Vernebelungen, denn jede Gesellschaft setzt sich aus einzelnen Menschen zusammen und entweder haben in einer Gesellschaft alle Einzelnen Eigentum an sich selbst und dem, was sie erschaffen, um damit zu tun, was sie wollen oder eben nicht. Dann hat es ein anderer, nämlich der oder die, die darüber verfügen kann - die Partei, der Stärkste und Brutalste, der Schlaueste usw, mag man den nun König nennen oder großen Vorsitzenden oder Arbeiterrat.

Der Kunstbegriff Kapitalist, Kapitalismus (von Marx und Engels erschaffen) ist ein propagandistischer Kampfbegriff, der die eigentliche Natur ihrer angestrebten Herrschaft verschleiert. Der Kapitalismus bedeutet nämlich eigentlich, so wie dargestellt wird, eine Oligarchie oder Korporatismus, in dem es eben keine Gleichheit der Rechte gibt, sondern Einzelnen oder Gruppen Sonderrechte haben, die mit Gewalt durchgesetzt werden, während andere mit Gewalt an der Ausübung ihres Rechts auf Selbsteigentum und Eigentum gehindert werden. Mit der freien Marktwirtschaft des Anarchismus oder Voluntarismus hat das gar nichts zu tun, wird aber damit seit über hundert Jahren vermischt um zu verschleiern, dass es eben im kommunistischen Paradies in erster Linie darum geht, allen Menschen das Recht auf sich selbst abzusprechen, um als herrschende Klasse alle möglichst perfekt ausbeuten zu können.
Der herrschende Korporatismus führt tatsächlich zu einer Knappheit der Güter (zum Beispiel durch das Geldmonopol, dass es ermöglicht, unbegrenzt Geld herzustellen und somit von unten nach oben zu verteilen), die Gemeinwirtschaft führt aber genauso zu einer extremen Verknappung selbst der Verbrauchsgüter (Hungernöte gab und gibt es in jedem sozialistischen System).

Solidarisches Wirtschaften - was soll das sein? So wie ich es verstehe, gibt es nichts solidarischeres als den wirklich freien Markt, in dem alles was ich brauche und wünsche, für mein körperliches und seelisches Wohlergehen auch von jemandem hergestellt werden darf, so dass ich es bekommen kann oder in dem ich selber herstellen und anbieten kann, was ich für richtig halte (und die anderen sind frei, es mir abkaufen zu wollen oder zu entscheiden, das sie es nicht wünschen).

Im herrschenden Korporatismus oder Kapitalismus ist das nicht so - da bestimmt "der Gesetzgeber" willkürlich, wer etwas herstellen und verkaufen darf (Lizenzen, Genehmigungen, Patente), was hergestellt und verkauft werden darf ( hunderttausend Normen und Regeln und natürlich Verbotene Güter) und sogar, was ich kaufen muss, obwohl ich es gar nicht will (Staatsfernsehen, die Solarzellen meines Nachbarn und den Berliner Flughafen, den Verfassungsschutz und bezahlte Politiker nur mal als Beispiel).

Es gäbe da noch mehr Punkte, auf die man eingehen kann, aber der Post ist eh schon so lang...
lg
 
farnblüte;4733932 schrieb:
Ohne Eigentum kein Selbsteigentum und folglich keine Anarchie, sondern die Herrschaft der Gewalt, in der die Stärke des Einzelnen oder einer Masse von Menschen darüber bestimmt, wer den Apfel essen wird, unabhängig davon, wer den Baum gepflanzt und gepflegt hat oder die Schaufel geschmiedet.

Erst einmal gibt es einen Unterschied zwischen "An Archie" und "An Archismus". Anarchie ist nach wie vor und immer noch "Ordnung ohne Herrschaft". Wenn keine Herrschaft vorhanden ist und DOCH Ordnung, dann wird kein Starker einem anderen etwas nehmen, was er braucht, keine Mehrheit einer Minderheit etwas vorherrschend vorenthalten und keine Minderheiten sich gegen eine Mehrheit verbuenden.

Eigentum und Selbsteigentum VERHINDERN Anarchie. Sind jedoch im Anarchismus vorhanden. Herrschaft der Gewalt befindet sich weder im Kommunismus, noch im Anarchismus, auch nicht in der Anarchie. Grundursache fuer dieses Fehlurteil ist die bewusste Fehlposutlierung Anarchie sei Chaos.

Wenn nur der den Apfel essen darf, der ihn gepflanzt hat, dann existiert keine Anarchie sondern eine Form des Kapitalismus weiterhin. In einer Anarchie gibt es KEINE Rechte/Unrechte/Freiheiten/Gefangenschaften/USW - weil es nix zu verteidigen gibt innerhalb dieser Lebensweise, weil alles fuer alle ist ohne Ausnahme.

Es gibt Autoren, die dafuer abgestellt wurden, Anarchie zu verdammen und fehl zu besinnen, damit sie nie ins Bewusstsein der Menschen tritt und unterjocht bleibt.

Auch in Gesellschaftsformen und Lebensweisen gibt es Missbrauchspostulate. Kommunismus konnte nicht existieren, weil jeder aus eigenem Willen dafuer sein muesste, doch Kommunismus wurde mit "Gewalt" versucht, zu erzwingen, weshalb diese Form zu Unrecht der ewigen Verdammnis ueberantwortet wurde. Viele denken an den vergangenen Kommunismus, der in Wirklichkeit nie existierte....

Jedenfalls: Eigentum steht Anarchie im Wege, unausweichlich. Mit Eigentum wird Anarchie nie Wirklichkeit werden.
 
Ich komme dann nachher vorbei und schneide deine Nieren raus, meine Mutter braucht nämlich neue und weil du ja sagst, dass du keinem gehörst, also quasi allen, also folglich ich über dich verfügen kann, nehme ich mir dann eben deine Nieren. Und bitte keine Klagen, du hast soeben das Eigentumsrecht an deinen Nieren, sogar freiwillig, aufgegeben und sie sind für alle da. :lachen:

Eine natürliche Ordnung kann sich nicht ohne die prinzipielle Anerkennung des Naturrechts etablieren - Selbsteigentum führt logisch zu Eigentum als einzigem Mittel zur Garantie der Freiheit, das führt in entwickelten Zivilisationen zur freien Marktwirtschaft (Voluntarismus) und die führt wiederum zu Wohlstand und Frieden.

Die Ablehnung von Selbsteigentum und Eigentum führt erwiesenermaßen nicht zu Anarchie, sondern zu Kommunismus/Sozialismus und damit zu Millionen von Toten.

Kommunisten behaupten seit der Erfindung des Kommunismus, er sei bloß noch nicht richtig umgesetzt worden. Denn dafür braucht man einen neuen Menschen. Und um den zu kriegen wird seit Erfindung des Kommunismus lustig gefoltert, gemordet, eingesperrt, vertrieben, geraubt, geplündert, zerstört und verhungert. Nein, Danke, aber Nein.

In einer Gesellschaft, in der wirkliche Anarchie herrscht, kannst du dich freiwillig mit so vielen anderen Freiwilligen, wie du möchtest, zusammentun und ihr könnt gegenseitige mündliche oder schriftliche Absprachen treffen, wie ihr alle leben wollt und wie ihr das mit dem Eigentum halten wollt. Ihr könnt eine eigene Landschaft oder eine Insel kaufen (oder, wenn sie ungenutzte Wildnis ist, besetzen) und dort alle zusammen leben oder ihr könnt als Einzelne irgendwo leben und trotzdem Teil dieser Güter- und Rechtegemeinschaft sein.

Wenn eine Gruppe von Leuten gerne ihre Vorstellung vom Kommunismus leben möchte, kann sie das selbstverständlich tun! Wenn eine Gruppe lieber in einer Demokratie mit Mehrheitsentscheid leben will, kann sie das auch tun! Und wenn eine Gruppe lieber einen König haben will, der ihnen Gesetze gibt oder auch nicht - bitte sehr! Alles gerne, solange es freiwillig ist und niemand gezwungen wird, sich dieser Gruppe anzuschließen, nach ihren Regeln zu leben oder bei dieser Gruppe zu bleiben, wenn man das nicht oder nicht mehr freiwillig will. Sobald man es so handhaben würde, würde nämlich das Grauen aller Ausbeuter hervorkommen - der wirklich freie Markt, auf dem die Menschen selber entscheiden können, wie sie leben wollen und aus einer Gesellschaft, die sich als unterdrückerisch, kalt und mörderisch, ausbeuterisch, gewalttätig, Not erschaffend oder sonstwie unattraktiv erweist, würden die Opfer einfach austreten, sich einer in ihren Augen besseren Gesellschaft anschließen oder eine neue selber gründen und dafür werben.

Eines meiner Lieblingsbücher (unter den Romanen) war immer "Planet der Habenichtse" von Ursula Le Guin ("The Dispossessed") das kann ich als eine leichte Lektüre für die Auseinandersetzung mit der Idee des Eigentumlosen Anarchismus sehr empfehlen, es stellt seine Problematik sehr gut dar (und es ist eine Auseinandersetzung vom Standpunkt einer Sympathisantin, der Held der Geschichte ist mehr oder weniger der einzige echte Anarchist).

lg
 
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farnblüte;4734134 schrieb:
In einer Gesellschaft, in der wirkliche Anarchie herrscht,

Dieser dein Satz zeigt dein Nichtverstehen voll auf. Solange du auf diesem Tripp bist, ist es Sinn und Zweck los. (Und dein Sermon bleibt im Herrschen).
 
Liebe Foristen,

Auf der Suche nach einer Gesellschaftsform die meinen Idealen am naechsten kommt bin ich auf den Anarchokommunismus gestossen.


http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunistischer_Anarchismus
http://deu.anarchopedia.org/Anarcho-Kommunismus

Mich wuerde brenend interessieren was Ihr von diesem System haltet mit allen pro's und contras........

Liebe Gruesse von

shi:Ddo

Idealisten der Welt vereinigt Euch. :D waere sofort dabei, Shido.

das Thema des Machtstrebens der Einzelnen ist auch hier nur papieren theoretisch abgewickelt. Macht, Kontrolle allein zum Zweck des Einhaltens der Regeln. Wir sind entwicklungsmaessig noch weit von dieser menschlichen Reife entfernt, die ein solches lebbares System ermöglicht. Leider.
 
Dieser dein Satz zeigt dein Nichtverstehen voll auf. Solange du auf diesem Tripp bist, ist es Sinn und Zweck los. (Und dein Sermon bleibt im Herrschen).

:trost: Wenn es dir besser gefällt, schreibe ich eben: "In einer anarchistischen Gesellschaft".

Welche Entschuldigung oder vielmehr dumme Anschuldigung fällt dir jetzt noch ein, da du mich ja argumentativ anscheinend nicht widerlegen kannst?

Noch ein gutes Buch zum Anarchismus: Norbert Lennarz, Praxeologie für Ordnung und Sezession. Kein ganz leichter Stoff aber dafür nicht viele Seiten.
 
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Krank.
Das Privateigentum soll abgeschafft werden.
Wer mir was wegnimmt, das mir gehört, ist ein Dieb und wird von mir so behandelt. Der Himmel bewahre mich vor Utopisten. Das wäre für mich ein Grund, sofort zu flüchten, denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis solche "Idealisten" ihre Ziele mit blutiger Gewalt durchsetzen.

LG
Grauer Wolf *kopfschüttelnd*
 
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