Was ist euer Preis, wo Ihr eure Prinzipien fallen lasst?

Erdkröte;3640857 schrieb:
Bei den meisten Menschen die ich näher kennengelernt habe ja, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Ich denke auch daß dies mit unserem mißverstandenen Ich, Ego zusammenhängt. Das stirbt so ungern ;)

Interessanter Weise gibt es einen archäologischen Hinweis, daß wir Menschen erstmals mehr aus der Natur uns genommen, bzw. erjagt haben als benötigt zu einem Zeitpunkt wo sich erste Formen eines Ich-Bewußtseins entwickelt haben, welche sich deutlich vom bisdahin üblichen Gruppen-Einheitsbewußtsein abgrenzen. Vor ca. 10 000 jahren in Süd-Frankreich - Pferdetreibjagd geplant über Klippen hinaus gejagt (Quelle ein mir näher bekannter Archäologe/Paläomediziner). Vor ca. 9000 Jahren ist dann die erste nachweisbare Hochkultur in der heutigen Türkei entstanden. Hochkulturen haben für mich immer mit gewissen Formen von Luxus zu tun.

LG Siegmund
Wohlstand und Luxus ermöglichte vermutlich auch Freizeit oder Zeit zum nachdenken. Denken ermöglichte technischen Fortschritt und so weiter.
 
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@tarbagan,

Ja, jeder Mensch hat ne Lebensberechtigung. Auch die, die sterben würden, wenn ich die 1.5 Mrd. nicht kriege. Ich opfere lieber 100, um 10 000 zu retten. Opferst du lieber 10 000, um dir die Hände nicht schmutzig zu machen?

Mit dieser Aussage zeigst Du einen grundlegenden Konflikt auf, mit dem Du leider unethisch reagierst. Der Zweck heiligt niemals die Mittel !

Hierauf mag deshalb mit den Worten von Albert Schweitzer dir antworten:

Die fundamentale Tatsache des Bewußtsein des Menschen lautet: "Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will."
Der denkend gewordene Mensch erlebt die Nötigung, allem Willen zum Leben die gleich Ehrfurcht vor dem Leben entgegenzubringen, wie dem seinen. Er erlebt das andere leben in den seinen. Als gut gilt ihm, Leben erhalten, Leben fördern, entwickelbares leben auf seinen höchsten Wert bringen. Als böse: Leben vernichten, Leben schädigen, entwickelbares Leben nieder halten. Dies ist das denknotwendige, universelle, absolute Grundprinzip des Ethischen.

Unter werfe ich mich, unter dem Druck der überpersönlichen Verantwortung, dem Zweckmäßigen, so werde ich schuldig durch die Verfehlung gegen die Ehrfurcht vor dem Leben.

LG Siegmund
 
Erdkröte;3640887 schrieb:
@tarbagan,



Mit dieser Aussage zeigst Du einen grundlegenden Konflikt auf, mit dem Du leider unethisch reagierst. Der Zweck heiligt niemals die Mittel !

Hierauf mag deshalb mit den Worten von Albert Schweitzer dir antworten:

Die fundamentale Tatsache des Bewußtsein des Menschen lautet: "Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will."
Der denkend gewordene Mensch erlebt die Nötigung, allem Willen zum Leben die gleich Ehrfurcht vor dem Leben entgegenzubringen, wie dem seinen. Er erlebt das andere leben in den seinen. Als gut gilt ihm, Leben erhalten, Leben fördern, entwickelbares leben auf seinen höchsten Wert bringen. Als böse: Leben vernichten, Leben schädigen, entwickelbares Leben nieder halten. Dies ist das denknotwendige, universelle, absolute Grundprinzip des Ethischen.

Unter werfe ich mich, unter dem Druck der überpersönlichen Verantwortung, dem Zweckmäßigen, so werde ich schuldig durch die Verfehlung gegen die Ehrfurcht vor dem Leben.

LG Siegmund

da stellt sich halt die frage, ob diese position nicht wiederum auf fehlende ehrfurcht vor dem leben der 10.000 hinweist und eben das entwickelbare leben der 10.000 niederhält.

wenn man also einen solchen milliardengewinn wirklich einsetzt, um 10.000 leben zu retten, dann würde ich die motivation als alles andere als unethisch bezeichnen.

ich würde mich wahrscheinlich anders verhalten als tarbagan es richtig findet. weil mich die unmittelbare verantwortung für den tod von 100 x-beliebigen leuten abschrecken würde. aber ich finde seine überlegungen absolut nachvollziehbar.
 
da stellt sich halt die frage, ob diese position nicht wiederum auf fehlende ehrfurcht vor dem leben der 10.000 hinweist und eben das entwickelbare leben der 10.000 niederhält.

wenn man also einen solchen milliardengewinn wirklich einsetzt, um 10.000 leben zu retten, dann würde ich die motivation als alles andere als unethisch bezeichnen.

ich würde mich wahrscheinlich anders verhalten als tarbagan es richtig findet. weil mich die unmittelbare verantwortung für den tod von 100 x-beliebigen leuten abschrecken würde. aber ich finde seine überlegungen absolut nachvollziehbar.

darum hab ich tarbagan diese frage gestellt.
welche 100? müßten sterben,um welche 10000? überleben zu lassen.
dieses spiel läuft doch seit es die menschheit gibt.
genau deshalb wird ja mit allen mitteln hass geschürt, damit man "guter dinge" die "richtigen" 100 sterben läßt.
naja....und ich würd mal sagen,wenn wir auf dieses spiel scheißen würden,bräuchte gar keiner unnatürlich sterben.
 
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