Eine Tatsache ist, dass allein die Textilindustrie bis zu 16 000 verschiedene chemische, teils toxische Substanzen zum Behandeln und Färben ihrer Produkte verwendet, die anschließend vom Organismus dermal absorbiert werden und auf diesem Wege in den Blutkreislauf gelangen können.
Das Problem der Chemie liegt aus meiner Sicht darin, dass wir erst mehrere Jahrzehnte mit den industriellen Erzeugnissen konfrontiert sind, die heute eine Allgegenwärtigkeit genießen. Die biologische Evolution braucht jedoch Jahrmillionen oder zumindest Hunderttausende von Jahren, um relevante genetische Variationen hervorzubringen. Meines Wissens wandelt sich das genetische Material des Menschen in 2,5 Millionen Jahren um nur 0,5%. Schlussendlich bedeutet dies, dass unser Organismus über keinerlei Entgiftungs- und Abwehrmechanismen bezüglich vieler chemischer Substanzen verfügt, weil es vor 100 Jahren und während der gesamten Existenzphase der Menschheit keinen Selektionsdruck gab, der die Evolution des Menschen in diese Richtung hätte beeinflussen können.
Dass es mutagene Substanzen und Chemikalien gibt, steht außer Frage. Diese Faktoren tragen sehr zur Krebsentstehung bei. Glücklicherweise existieren aber auch in der Flora vielerlei biochemische Stoffe, die die negative Reaktivität solcher Chemikalien mit der DNS vermindern können oder ihre Ausscheidung beschleunigen können. Auch sind manche sekundäre Pflanzenstoffe Stimulanzien der Eliminationsmechansimen von Körperzellen. In allen drei Fällen werden die Chancen, Mutationen in der DNS auszulösen, reduziert.
Ein tierexperimentelles Beispiel fällt mir dazu ein: Im Labor wurden bei Versuchstieren mittels einer speziellen chemischen Substanz, die ich jetzt nachschlagen müsste, maligne Tumoren erzeugt. Während die eine Gruppe der Versuchstiere normal ernährt wurde, bekam die Vergleichsgruppe eine bestimmte Diät verordnet, die reich an Ellagsäure, die insbesondere in Erd- und Himbeeren vorhanden ist, war.
Es zeigte sich in diesem Experiment ein deutlicher Rückgang von Speiseröhrentumoren bei den Versuchstieren, die mit der Ellagsäure behandelt wurden. Gleichzeitig konnte man feststellen, dass das antikarzinogene Potenzial der Nahrung direkt vom Gehalt der sekundären Pflanzenstoffe abhing und nicht von den antioxidativen Eigenschaften.