Hallo Zusammen!
Hat jemand Erfahrung mit veganer Ernährung?
Ich merke, wenn ich bewußt mal ein paar Tage keine Milchprodukte, Fleisch und Eier zu mir nehme, dass es mir sehr gut geht. Aber kann das auf Dauer gut sein? (Mängelerscheinungen??)
Hallo Leichtigkeit
Ja, ich habe damit Erfahrung.
Ich bin seit 17 Jahren Vegetarierin und damals recht bald auf vegane Ernährung/Konsum umgestiegen.
Also was die Sache mit Mängel angeht, bin ich seit langer Zeit mehr als beruhigt. Mein Blutbild ist super, fast alles im Idealbereich. (Bis auf Kalium immer wieder, welches [in unbedenklicher Weise] ein wenig weiter unten rumtümpelt, weswegen mir der Arzt jedes mal eine Banane als i-tüpfelchen verordnet)
Meine eigene Wahrnehmung meiner Gesundheit bestätigt das, ich fühl mich sehr wohl, werde im Vergleich zu früher und im Vergleich zu meinem Umfeld seltener krank und bin auch psychisch damit sehr, sehr zufrieden.
Allerdings denke ich, es kommt IMMER (und zwar: IMMER, ganz egal ob jemand nun Vegetarier, Veganer oder Omnivore ist) darauf an, ob man sich vielseitig genug ernährt oder nicht.
Es gibt schließlich MASSENHAFT Omnivore, welche Mangelerscheinungen unterschiedlichster Art wegen einseitiger Ernährung haben - hat mal ein Veg* auch nur nen winzigen Mangel, ist sofort die ganze vegetarische Lebensweise zu verurteilen
Ist zB ein Omnivore mal krank, ist er halt krank - passiert jedem zwischendurch mal, macht ja nichts.
Ist ein Veganer mal krank, muss es zwangsläufig und selbstverständlich an der veganen Ernährung liegen :|
...nur als Beispiel.
Ab und zu gibts dann eben auch Vegetarier/Veganer, welche gerne als "Puddingvegetarier" bezeichnet werden
... die sich nicht damit beschäftigen, oft Jugendliche die eine "Phase" haben (aber auch andere), die sich aus welchen Gründen auch immer, einfach schlecht ernähren und mager und krank werden und als Vorführungssubjekte für jene dienen, die diese Lebensweise verteufeln möchten.
Ebensogut könnte man allerdings einen X-Beliebigen Omnivoren rausfischen, dessen Cholesterinspiegel jede Skala sprengt, der fettleibig ist und mit Seuchen- oder Gammelfleisch im Mundwinkel rumrennt, um vorzuführen, wie schlecht Fleischkonsum für den Körper ist.
Ich hoffe es komm an, worauf ich hinaus will - Ich finds öde, das jede "Seite" so gern versucht, schlechte Extrembeispiele uninformierter und selbstzerstörerisch handelnder Leute hernimmt, um die eigene "Meinung" zu unterstreichen.
"Vielseitige Ernährung" heisst NICHT zwangsläufig, das Fleisch und Co dabei sein muss. Das ist einfach Unsinn.
Vielseitige Ernährung kann mit und ohne diesem und jenem erreicht werden.
Und grade diese Vielseitigkeit ergibt sich beim (ernsthaften) veganen Leben normalerweise eh von allein, man beschäftigt sich mehr damit, was man isst - kocht mehr selbst, variiert usw.
Ich verstehe ohnehin nicht, was daran so "bemerkenswert" sein soll - ich habe noch nie erlebt, das so ein Aufstand gemacht wird, wenn einer aufhört, Erbsen zu essen. Na und, dann lässt er diesen verschwindend geringen Teil aller möglichen Nahrungsmittel eben weg, es gibt sooooooooooooooo viel anderes - aber wenn einer für sich entscheidet, Fleisch wegzulassen, ist das eine große Sache.
Ich bin sicher, das es daran liegt, weil das "Fleisch-Thema" ein emotionales ist. Die meisten entscheiden sich dafür aus moralischen Gründen, sie entscheiden sich, so zu handeln, wie sie es für richtig halten - und andere, welche sich nicht dafür entscheiden, fühlen sich glaube ich dann schon allein deswegen von demjenigen negativ "bewertet".
Er handelt so, weil er es richtig findet. Wenn er das richtig findet, findet er, ich handle falsch. Ich fühl mich angegriffen, selbst wenn er gar nichts gesagt/gedacht hat. - in diese Richtung mein ich das.
Und ja, es gibt Vegetarier/Veganer die versuchen, andere zu "missionieren" - das streite ich nicht ab. ABER und das darf bitte nicht vergessen werden: Es gibt mindestens ebenso viele Omnivore, welche Vegetarier/Veganer ihrerseits versuchen zu missionieren, oder schlimmer noch: Verspotten, beleidigen, etc (ich weiß nicht mehr, wie oft mir in abfälliger Weise eine Weide zum Grasen angeboten wurde). Und sehr oft kommt der Eindruck auf, das ein Veg* jemanden missionieren wollte, obwohl er sich ursprünglich lediglich gegen die Missionierungsversuche des Omnivoren verteidigt hat. Ja, auch das hat 2 Seiten, das konnte ich oft genug beobachten.
Wenns nach mir geht: Ich halte von "Missionierung" in keinster Weise und in keiner Sache was. Missionieren ist Blödsinn. Jeder muss meiner Meinung nach schließlich in jeder einzelnen Frage des Lebens für sich selbst entscheiden.
Zusammengefasst aus meiner eigenen Erfahrung: Ja, vegetarische und vegane Ernährung/Lebensweise ist auf Dauer machbar.
Was Ernährungstechnisch ungesund macht, ist einseitige Ernährung, was jeder, egal was er grundsätzlich isst, vermeiden kann.
wenn Du, Leichtigkeit, etwas mehr über das Thema erfahren willst, steh ich Dir gern per PN zur Verfügung - ich kann Dir auch einige Kochtipps geben, ich hab in den Jahren einiges an Erfahrung beim "veganisieren" aller Möglichen Gerichte gesammelt
...nur mal so als Hinterfrage: Pflanzen haben eine Seele, also ist es dann nicht auch grausam, Pflanzen zu töten?...ist nur so ein Gedankengang, der mich schon seit einiger Zeit beschäftigt...ach ja, Raubtiere nehmen doch auch das Fleisch von anderen Tieren?...
eine lichtvolle Zeit wünsche ich...
Orion7
Die Gründe, wegen denen jemand vegan leben möchte, gehen natürlich auseinander. Zum größten Teil allerdings ist der Grund folgender: Das selbst verursachte Leid anderer Wesen nach eigenen Möglichkeiten so gut es geht zu minimieren.
Wenn also Pflanzen leben, ist das ein Argument FÜR das Essen von Pflanzen. Was denkst Du, wieviele Pflanzen für ein kleines Stückchen Tier "sterben" müssen? Und wieviel hungrige Menschenmägen andererseits mit diesen Massen an Pflanzen gefüllt werden würden? Das Ausmaß vom Leid würde immens verringert werden.
Zu den Raubtieren: Diese haben keine Wahl. Ein Löwe KANN nicht, er ist schlichtweg nicht imstande, für sich zu entscheiden, nun veg* zu leben. Das geht nicht. Er hat keine Entscheidungsfreiheit in dieser Angelegenheit.
Der Mensch schon.
Lieben Gruß an alle
Oktarin *entschuldigt sich für den langen Text*
