Sich ständig betäuben - versus - im Hier und Jetzt

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Und der Erleber läuft halt bestimmten Erlebnissen hinterher und vermeidet andere Erlebnisse, er sucht also sein Glück in hedonistischem Zugewinn, von daher ist er genauso materialistisch wie die anderen Kategorien, die sagen wir mal pathologisch ihr Leben kontrollieren und ordnen, Statusssymbole sammeln oder Glück aus einem Hobby rausziehen.

Weil wenn so ein von dir so bezeichneter Erleber für 10 Jahre unschuldig in den Knast kommt oder an multipler Sklerose erkrankt wird er in der Regel nicht sagen, wow, interessante Erfahrung die ich da jetzt machen kann.
 
Menschen zu beobachten (inklusive mir selbst) tu ich sehr gerne.


Dabei ist mir aufgefallen, dass es sich Muster heraus kristallisieren:
  • der Konsum Süchtige: muss sich ununterbrochen beschäftigen (Schwerpunkt junge Menschen)
  • der Bewerter: lebt quasi nur in der Vergangenheit und vergleicht diese mit allem was erlebt wird
  • der Planer: lebt quasi nur in der Zukunft, wägt alle für und wieder ab, schmiedet Pläne
  • der Erleber: ist oft im Hier und Jetzt, reagiert aus der Situation heraus (Minderheit)


Der Konsum Süchtige:

Diese Menschen beschäftigen ständig ihr Gehirn ohne Unterlass.
Es gibt Schwerpunkte je nach Typ von Mensch:
  • der Bücherwurm
  • der Spieler (Computer, Kasino, Brett oder Karten)
  • der Serien Junkie
  • Menschen mit Kaufrausch
  • Informations Junkie (sucht entweder dauernd Gesprächspartner oder Googelt)
  • der Sportler (verbringt so viel zeit wie möglich um sich auszupowern)
  • der Erlebnis Junkie (Urlaub über alles und/oder alles was aufregend ist - Adrenalin)
  • andere Hobbies ...

Diese Menschen kommen kaum zur Ruhe, aus Angst etwas zu versäumen.
Es ist unerträglich für sie. nichts zu denken, einfach mal etwas zugeniessen oder einfach nur zur Ruhe kommen.
Sie sind leicht durchschaubar und berechenbar.

Sie wirken auf mich gefühlskalt und oft gestresst.



Der Bewerter:

Für alles gibt es eine Erinnerung in ihm die schon fix bewertet ist und damit eine feste Meinung an der nicht gerüttelt wird.
Sehr gerne erzählen sie aus ihrem Leben in ständiger Wiederholung.
Ein lebender Videorekorder ...

Auch hier, leicht durchschaubar und berechenbar.
Die Gefühlswelt ist ebenso klar geregelt je nach Thema und wie dieses bereits bewertet wurde.

Eine Welt voller Glaubenssätze und Vorurteile...


Der Planer:

Es hasst Überraschungen.
Für alles gibt es einen Plan B (und C und D und ...).

Alles ist im Detail vorgeplant, jede Variation durchdacht.
Er neigt dazu die Planung auch auf den Partner, die eigenen Kinder und Freunde auszuweiten.



Der Erleber:

Der Erleber kann geniessen.
Überraschungen sind willkommen.
Improvisation ist seine Stärke
Planung ist ihm unwichtig.
Natürlich wird geplant, manchmal, ganz grob, aber nie allzu ernst.

Man ist nie sicher was als nächster kommt, der Erleber ist immer sehr spontan und unberechenbar.
Aus vergangenem lernt er nicht sehr gut, es könnte ja sein, dass es diesesmal ganz anders verläuft ...

Aber ganz grob gesehen wirkt der Erleber als die glücklichste Kategorie. :)



======

Bis auf den Erleber wirken alle drei Typen auf mich wie Junkies, jeder halt mit seiner eigenen Droge.
Am Leben vorbei gelebt, starr ...


Wie seht ihr das so?

Könnt ihr das bestätigen oder kommt es bei euch ganz anders rüber?


Ich denk, da gibt es noch viel mehr Typen. Der Macher z.B. fehlt in deiner Sammlung, der der stille Beobachter.

Ich finde das ja auch nicht irgendwie schlimm. Die Menschen sind halt mal verschieden, der eine so der andere mehr so. Und eigentlich sind wir ohnehin alles Mischungen als allem und je nach Tagesverfassung kommt mal der eine und mal der andere mehr zum Vorschein.
Es lebe die Vielfalt!

:)
Zippe
 
Weil wenn so ein von dir so bezeichneter Erleber für 10 Jahre unschuldig in den Knast kommt oder an multipler Sklerose erkrankt wird er in der Regel nicht sagen, wow, interessante Erfahrung die ich da jetzt machen kann.
In der Regel nicht, aber manche schon. Welches ist die sinnvollere Herangehensweise? Das Hadern und das Beklagen oder das Beobachten, das loslassende Schimpfen über die vermaledeite Situation und daraus resultierend vielleicht die Akzeptanz, die damit einhergehen kann?
 
Und der Erleber läuft halt bestimmten Erlebnissen hinterher und vermeidet andere Erlebnisse, er sucht also sein Glück in hedonistischem Zugewinn, von daher ist er genauso materialistisch wie die anderen Kategorien, die sagen wir mal pathologisch ihr Leben kontrollieren und ordnen, Statusssymbole sammeln oder Glück aus einem Hobby rausziehen.

Weil wenn so ein von dir so bezeichneter Erleber für 10 Jahre unschuldig in den Knast kommt oder an multipler Sklerose erkrankt wird er in der Regel nicht sagen, wow, interessante Erfahrung die ich da jetzt machen kann.
SoulCat hat "den Erleber" nicht so dargestellt, das machst du, und du wirst deinen Grund dafür haben.

Man kann auch "erleben" ohne krampfhaft hinter Erlebnissen her zu laufen, man kann sie kommen lassen, offen dafür sein und sich einfach einlassen. Aber wahrscheinlich muss man das kennen um es beurteilen zu können.

Mir würden in der Liste vor allem auch "die Zwanghaften" fehlen, deren Tage/Leben derart streng reguliert, durchgetaktet ist, dass für spontanes Erleben gar kein Raum bleibt.

R.
 
SoulCat hat "den Erleber" nicht so dargestellt, das machst du, und du wirst deinen Grund dafür haben.

Man kann auch "erleben" ohne krampfhaft hinter Erlebnissen her zu laufen, man kann sie kommen lassen, offen dafür sein und sich einfach einlassen. Aber wahrscheinlich muss man das kennen um es beurteilen zu können.

Mir würden in der Liste vor allem auch "die Zwanghaften" fehlen, deren Tage/Leben derart streng reguliert, durchgetaktet ist, dass für spontanes Erleben gar kein Raum bleibt.

R.


Ist das nicht der Planer?
 
Für mich ist es einfach nur eine klare Identifizierung.
Nicht mit dem Ego, ich bin NICHT Ego.
Da spricht Dein wahres Selbst. Das ist unabhängig vom Körper, vom Menschen. Du HAST aber einen Körper, und Du BIST ein Mensch (davon gehe ich jetzt jedenfalls einfach mal aus :D), und dieser Mensch braucht einen Wegweiser. Ein gesundes Ego kennt den schönen Weg, den passenden, es kann sich auf die eigene Intuition verlassen und traut sich auch mal Fehler zu machen, denn es weiß: ich will das richtige tun - manchmal klappt das, manchmal nicht. Es mal nicht hinzukriegen gehört dazu.
 
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Ist das nicht der Planer?
Du meinst die Zwanghaften?

Ich geb's zu ich hatte konkrete Leute vor Augen als ich das schrieb. Und wenn ich auch jetzt an sie denke, kommt mir dazu nicht "Planer" sondern "zwanghaft". Da geht es nicht um Vorhaben, die unumstößlich festgelegt sind - also Pläne - sondern um einen zwanghaft (selbst) vorgegebenen Tagesablauf.

Sie wissen z. B. heute schon wann sie in 4 Wochen ein Knäckebrot essen, weil dieses Knäckebrot unumstößlich tagein tagaus vormittags um 11 zu einer Tasse Kräutertee gehört ... und zwar um Punkt 11. Sie stehen täglich zur gleichen Uhrzeit auf (obwohl sie nicht müssen) egal ob einer noch müde ist oder nicht, sie gehen donnerstags einkaufen .... immer, usw. usf.. Das hat in meinen Augen etwas zwanghaftes. Ach ja, nachmittags um 3 gibt es Tee und ein paar Kekse. 3 Tassen (kleine Teetassen) .. immer 3 Tassen und immer um 15 Uhr.

R.
 
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