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Gawyrd
Guest
Ja - alles was bisher geschrieben wurde, deckt sich mit meinen Erfahrungen. Was in den Aufstellungen, die ich erlebt habe, immer ganz wichtig war : wenn die Mutter (die Eltern) ehrlich dem Kind sagten, was los war - warum die Entscheidung so getroffen wurde (ohne Beschönigung - und auch ohne Rechtfertigung !). Die Wahrheit wurde vom Kind immer akzeptiert - Ausreden hingegen nicht. Und wenn es einfach war "Ich wollte damals kein Kind." Ganz wichtig waren auch die ehrlichen Gefühle : "Ich hätte Dich so gerne bekommen.", "Du fehlst mir so." - bis hin zu "Sei mir bitte nicht böse - aber ich bin froh, dass ich mich damals so entschieden habe."Ich kann mich auch an keinen einzigen Fall erinnern, in dem ein thematisierter Schwangerschaftsabbruch in einer Aufstellung dazu geführt hätte, dass sich der Repräsentant des Kindes wütend gegen die Eltern gewendet hätte. Freilich bedingt solcher Abschied auch Trauer - was ich auch gesehen habe: Diese Trauer war schon vorher im Leben der Aufstellenden präsent, oft auch unbewusst, destruktiv, und durch das Hinschauen in der Aufstellung wurde die Wandlung zu konstruktiver Trauer-Arbeit möglich.
Die Wahrheit heilt und führt zur Versöhnung.
Bei einer ehrlichen Begegnung zwischen Eltern und Kind habe ich nie erlebt, dass ein Unfrieden oder ein Vorwurf geblieben wäre.
Was leicht übersehen wird : dass ein nicht geborenes Kind auch beim Mann eine seelische Wunde hinterläßt (dies ihm aber oft nicht bewußt ist).
LG, Reinhard