Schönen Guten Morgen!
Interessanter Thread, danke dafür!
Ich hatte mit 16 Jahren (also dreißig Jahre her) einen Herzstillstand. Meine Erinnerung daran:
Ich sah plötzlich von ca. 2 m Höhe auf ein Bett, in dem ein Mädchen lag, daneben saß ein Mann, eine Frau stand neben dem Bett. Um mich herum war es dunkel und es dauerte eine Zeit (wie lange weiß ich nicht, ich hatte irgendwie kein Zeitempfinden, aber es war halt nicht sofort), bis ich kapierte, dass dieser Körper, der dort lag, MEINER sein musste.
Ich war seltsam unberührt davon, nicht einmal verwundert, es war sehr eigenartig. Ich beobachtete die Szene, der Mann hielt das Handgelenk des Mädchens umklammert, die Frau war aufgeregt.
Von Tunnel oder Licht oder freundlichen Wesen habe ich überhaupt nichts bemerkt, es war einfach nur dunkel und stumm und friedlich, so ein nicht zu beschreibender Zustand der völligen Unmöglichkeit, irgendetwas zu bewerten oder zu interpretieren.
Dann zog mich etwas hinunter, es muss sehr schnell gegangen sein und ich hörte von weiter Ferne eine Stimme, die sagte: "Ich fühle wieder einen Pulsschlag!" Es war mein Vater, der noch immer mein Handgelenk umklammert hielt.
Es ist vielleicht keine NTE im eigentlichen Sinne gewesen, es war eine Ahnung davon... Ich kann auch nicht sagen, dass dieses Erlebnis irgendwie aufregend oder großartig war, ganz im Gegenteil, es war so "selbstverständlich", weil ich in diesem Zustand keine Fragen stellte, kein Interesse an irgendetwas aufbringen konnte.
Beeinflusst hat er mein Leben allerdings schon, und zwar in die Richtung, dass ich "weiß", dass ich ohne Körper genauso existiere, als WAS, kann ich nicht sagen, aber ich existiere. Das "Mich-Spüren" war immer bei mir, egal, wo mein Körper war. Ich sah z.B. durch meine Augen, obwohl ich keine hatte, ich nahm wahr, obwohl sämtliche Sinnesorgane von mir zwei Meter unter mir lagen
Verzeiht mir, wenn das alles ein wenig wirr klingt, aber es ist unheimlich schwer, diesen Zustand in Worte zu fassen.
Liebe Grüße
Reinfriede