NTE-Forschung: Bewußtsein ohne Körper

Das dürfte auf ziemlich radikale Weise mit dem traditionellen Gottesbegriff brechen, insbesondere mit dem Dogma einer *Allwissenheit* Gottes. Denn dieser ist nun auf der Suche nach sich selbst, sein Wissen kann zwar im Vergleich zu unserem eigenen metaphorisch*allumfassend* genannt werden, ist im Grunde aber unvollständig, denn in dieser Lesart befindet er sich auf der Suche nach sich selbst, er stellt sich vielleicht selbst die Ursprungsfrage: Wohr komme ich/Wer oder was bin ich eigentlich. Und bei der Beantwortung dieser Frage könnten ihm seine Kreationen, also auch wir, behilflich sein. Also wäre unser Universum, das, was wir aus unserer eigenen begrenzten Perspektive als "alles, was ist" definieren, nur so etwas wie ein Experimentierfeld dieser göttlichen Sinnsuche.
Also diese Idee gefällt mir ausserordentlich, muss ich sagen, denn jetzt weiß ich endlich, was mich immer an der Idee gestört hat, der Mensch entwickelt sich nur solange, bis er vollkommen und gottgleich ist. Das wirkte immer so als wären wir seine Experimente und er schaut nur gelangweilt zu, bis wir fertig sind mit der Entwicklung... um dann was mit uns zu tun? Ins göttliche Regal zu stellen und gelegentlich abzustauben? *gähn*
Da fehlte mir einfach der Sinn dahiner ^^ Ja ich weiß, der Mensch ist ein notorischer Sinnsucher...
Aber die Vorstellung, dass "Gott" uns erschaffen hat, weil er unsere Hilfe bei seiner Selbstfindung braucht, finde ich absolut toll :)
Da macht es gleich viel mehr Spaß, sich zu entwickeln!
So hat das Ganze nicht nur einen Sinn, sondern auch einen Zweck.
 
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Aber die Vorstellung, dass "Gott" uns erschaffen hat, weil er unsere Hilfe bei seiner Selbstfindung braucht, finde ich absolut toll
Da macht es gleich viel mehr Spaß, sich zu entwickeln!

Da bist du aber immer noch in der Trennung: Dort ist Gott, hier bin ich. :)
Sieh es mal so: Woraus soll Gott uns und den Rest des Universums geschaffen haben, wenn nicht aus Gott ? Gibt es in letzter Konsequenz überhaupt etwas anderes als Gott ? Wenn man den Gedanken zu Ende denkt, muß man zu dem Schluß kommen: Wir sind Gott in anderem Aggregatzustand, den wir angenommen haben zum Zwecke der Selbsterfahrung - oder vielleicht auch nur zum Spielen ? :D



:)
 
Da bist du aber immer noch in der Trennung: Dort ist Gott, hier bin ich. :)
Sieh es mal so: Woraus soll Gott uns und den Rest des Universums geschaffen haben, wenn nicht aus Gott ? Gibt es in letzter Konsequenz überhaupt etwas anderes als Gott ? Wenn man den Gedanken zu Ende denkt, muß man zu dem Schluß kommen: Wir sind Gott in anderem Aggregatzustand, den wir angenommen haben zum Zwecke der Selbsterfahrung - oder vielleicht auch nur zum Spielen ? :D



:)

"In anderem Aggregatzustand" finde ich klasse. Auch die Idee des Spielens hat was. Dann gäbe es nicht nur den homo ludens, wie der Mensch zuweilen tituliert wurde, sondern auch den Deus ludens. :) Oder vielmehr nur den deus ludens, der durch uns spielt. Aber immerhin: im Spiel herrscht auch Freiheit und das wäre dann auch eine Absage an die oft gehörte deterministische Sichtweise, daß alles vorbestimmt wäre. :)
 
das wäre dann auch eine Absage an die oft gehörte deterministische Sichtweise, daß alles vorbestimmt wäre.

Das ist eine interessante Grundsatzfrage. Ich empfehle dazu mal die Lektüre von "Spielen statt kämpfen" von Werner Ablass (ja, der Mann heißt wirklich so und ist auch noch ´n ehemaliger Kirchenfreak, LOL :D). Unter "alles vorbestimmt" fällt ja in gewisser Hinsicht auch das Karma - und zu den Erkenntnissen aus der Reinkarnationstherapie gehört, daß unsere ganzen Probleme hier auf der Erde die materialisierte Form von gewissen Energiespielereien auf der Seelenebene / Astralebene darstellen. Man könnte es sich also, grob vereinfacht, so vorstellen, daß man da herumspielt, irgendwann an einem Spiel "klebenbleibt" und dies dann beim Gang in die Polarität mitnimmt... insofern wäre dann zwar der Spielfaktor grundsätzlich gegeben, würde sich aber irgendwann zu einer Form von Determinismus verfestigen, zumindest insofern, als dann in den Inkarnationen bestimmte immer wiederkehrende Leidensmuster vorhanden sind.


:)
 
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Ich habe mich einmal gründlich mit Reinkarnation beschäftigt und bin bei der empirischen Reinkarnationsforschung kleben geblienem, insbesondere bei den Forschungen von Helen Wambach. Da ergibt sich ein neues, revolutionäres Bild. Das klassische Bild einer kausalen, deterministischen Reinkarnationsreihe (angeblich arbeitet man Karma ab bzw. verfällt immer denselben Leidensmustern, wie du sagst), scheint gründlich falsch zu sein oder sagen wir besser: eine völlig untergeordnete Rolle zu spielen. Hier habe ich die Forschungen zusammengefasst und ein Fazit gezogen:

https://www.esoterikforum.at/forum/showpost.php?p=730148&postcount=191

Mit Determinismus kann ich nichts anfangen. Ich halte den modernen Reinkarnationsbegriff für weitaus plausibler.
 
Hallo Tommy,

ich hab mir deinen Post da mal etwas genauer angeschaut und möchte dazu ein paar Kommentare loswerden.

Vorab: Das Wort Determinismus muß man bzgl. der Karmalehre eigentlich in Anführungszeichen setzen, da Karma nach meiner praxisorientierten Auffassung nicht zwangsläufig eine feste Abfolge bedeutet, sondern die Gesamtheit der Aufgabenstellungen, Samskaras (seelische Wunden aus Vorleben), angesammelten unbewußten Programme und der Tendenzen zur Wiederholung von Lebensmustern. Eben die Gesamtheit aller gesetzten Ursachen. Karma bedeutet NICHT "Schuld und Strafe" oder "Schuld und Abbüßen" oder "Schuld und Wiedergutmachung" ! Karma bedeutet "Ursache und Wirkung". Es dreht sich nur in der Praxis so viel um Schuld, weil Schuld nun mal die stärkste Ursache ist, die man setzen kann. Und meine Sichtweise ist da sowieso noch eine ganz andere - ich suche gezielt nach karmischer Schuld, weil deren Bewußtmachung und Aufarbeitung die größtmögliche Befreiung bedeutet !

Wenn man gegen karmische Prägungen nichts unternehmen könnte, dann könnte man von Determinismus sprechen; da man aber beispielsweise durch Rückführungen schon einiges davon abbauen kann, sehe ich hier den Begriff nicht als wirklich gegeben an. Ich hatte ihn als Gegensatz zur Spiel-Auffassung gebraucht, da es meine Meinung ist, daß wir uns aus ursprünglicher Freiheit heraus irgendwann verstricken und dies dann (schlimmstenfalls !) quasi eine Form von Vorbestimmung annehmen kann. Insofern sorry für die unklare Formulierung.

Ich weiß hier nicht genau, von welchem Karma-Begriff du hier ausgehst, dem du diese "neue Sichtweise" gegenüberstellst. Möglicherweise meinst du mit Karma einfach die traditionelle buddhistische oder hinduistische Sichtweise, die ja tatsächlich recht deterministisch und pessimistisch daherkommt. Mein eigener Karmabegriff kommt sehr viel mehr aus der Praxis der Reinkarnations-Analyse, deshalb sehe ich nicht so sehr den Widerspruch zwischen beidem.

Was nun die Sachen von Wambach angeht, folgende Kommentare (in Kurzform - ich wollte eigentlich genauer darauf eingehen, hab aber heut nicht die Zeit dafür):

  1. Die hier zu Wort kommenden Versuchspersonen berichten über allgemeine Motivationen oder von sich aus über karmische Leitmotive - es wurde aber nicht speziell nach Ursachen für heutige Probleme gefragt. Hätte Wambach nachgefragt, hätte sie auch was gefunden, denn jeder Mensch hat Konfliktthemen in seinem Leben, die sich um einen "roten Faden" drehen, und dieser rote Faden ist in jedem Fall karmisch. Das ist keine theoretische Erkenntnis, sondern kommt aus der Praxis.
  2. Die geschilderten "nicht-karmischen Motive" sind m.E. in der Mehrzahl der Fälle durchaus als karmisch zu bezeichnen, da eben auch irgendwelche entwicklungsorientierten Entscheidungen auf vorangegangenen Erfahrungen basieren, aus denen sich dann in der Bilanz Entwicklungsdefizite ergeben haben. Ein solcher Background ist karmisch. Ist halt nur wieder eine Frage der Definition von Karma.
  3. Auch gibt es ja in Wambachs Beispielen noch genug Leute, die sehr wohl ganz spezifisch karmische Motive für die Wiedergeburt haben - es wäre von daher eigentlich nicht sinnvoll, hier eine ganz neue Lehre oder Auffassung zu postulieren. Lediglich eine Erweiterung der traditionellen Sichtweise zeichnet sich da ab. Diese Erweiterung ist aber auch nicht wirklich was neues, sondern auch schon Jahrzehnte alt.
sie brauchen dazu nicht die Zwangsjacke eines auf sie zugeschnittenen Schicksals, das angeblich bis ins kleinste Detail vorbestimmt sei.

Da tacht kein von oben anordneneder *Schicksalsgeber* auf, der die Bahn der einzelnen irdischen Existenzen vorbestimmt.

Schicksal als "zwangsjacke", Fremdbestimmung und "Vorbestimmung" zu verstehen, scheint a bisserl dein persönliches Thema zu sein, kann das sein ? Du distanzierst dich da nicht von einer allgemein gültigen Vorstellung von Karma, sondern letztlich von deiner eigenen Assoziation zu diesem Begriff, habe ich so das Gefühl...

Auch bei dem Fazit, das du ziehst, kann ich diese Distanzierung nicht nachvollziehen:

- die Seele bastelt sich selbst nach Maßgabe erkannter Lerndefizite einen Lebensplan.

Was sind denn Lerndefizite und worauf basieren sie ? Lerndefizite heißt, man hat in früheren Leben Sachen falsch angefaßt. Das ist überhaupt kein Widerspruch zu den "Leidensmustern", von denen ich sprach, im Gegenteil: Solche Muster basieren ja gerade darauf, daß man bestimmte Bewußtseinsschritte auch durch viele Inkarnationen hindurch immer noch nicht gelernt hat.

Mein Fazit: Wir meinen hier mehr oder weniger das gleiche, sehen es nur aus leicht unterschiedlicher Perspektive. Du faßt den "Karma"-Begriff anscheinend traditionalistisch als Philosophie von "Abbüßen/Wiedergutmachen" auf, während ich ihn einfach umdefiniere und in erweiterter Form verwende.

Letzter Kommentar für heute: Abbüßen oder Wiedergutmachen sind aus Sicht der modernen Reinkarnationsarbeit keine brauchbaren Strategien. Vielmehr geht es darum, die Potentiale, die man früher negativ verwendet hat, wieder freizusetzen und heute zum Positiven zu verwenden. Die Potentiale, die man früher zur Schuld verwendet hat, sind nämlich die gleichen, die eigentlich (zum Positiven verwendet) Lebenssinn und Lebensinhalt geben. Das ist Karma-Bearbeitung in der modernen, praxisbezogenen Auffassung. Auch insofern gibt es hier zu deiner Sichtweise eigentlich keinerlei Widerspruch.


:)
 
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Gut, ich hatte mich bei dem Karma-Begriff tatsächlich auf die traditionelle Sichtweise des Buddhismus/Hinduismus bezogen. Dieses Konzept scheint mir selbstwidersprüchlich, weil wir nur Akteure bei der Abarbeitung karmischer Schuld sehen. Dementsprechend wird - besonders hier im Westen - auch munter interpretiert, z.B. wenn ein fürchterlicher Mord passierte, dann haben sich natürlich Mörder und Opfer "vorher" verabredet, um irgendeinen Schuldzusammenhang in früheren Inkarnationen abzuarbeiten. So die gängige Interpretation, die du allerorts und auch hier im Esoforum in epischer Breite lesen kannst.

Das ist m.E. eine deterministische Sicht, die auf einem falschen Karma-Begriff beruht. Die Handlungsfreiheit der Akteure wird nicht einbezogen. Sie ist bereits selbstwidersprüchlich, weil es bei erwähntem Mord gar nicht um Abarbeitung einer karmischen Schuldverstrickung handeln muß, sondern es sich um die Entstehung neuen Karmas handeln kann. D.h, die Ursache liegt nicht in den vorangegangenen Leben, sondern im Akteur, der sich aktuell so entscheidet, wie er sich entscheidet. Handlungsfreiheit und traditioneller Karma-Begriff schließen einander aus.
 
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