Hallo Miramoni!
Miramoni schrieb:
vor zwei wochen hab ich aber wieder angefangen, weil ich bestimmte gedanken und gefühle nicht mehr wahrnehmen wollte. ich sah rauchen als eine art verdichtung, schutz,... wie auch immer ich das nennen soll.
was ist da dran. wie empfindet ihr das?
lg mira
Das kenn ich von mir sehr gut. Ich war lange Zeit "rauchfrei" und hab dann wieder angefangen. Der Grund damals (ist schon sechs Jahre her) war das
Gefühl, das ich mir damit "holte".
Rauchen symbolisiert für jeden etwas. Der eine verbindet mit der rauchenden Gestalt "Freiheit", der nächste "Pause, Zeit, die mir gehört", der nächste "Coolsein", etc.
Ich hab oft im wahrsten Sinne des Wortes "Dampf abgelassen", wenn ich wütend war - ich hab geraucht.
Mir hat damals das Rauchen das Gefühl der "Stärke" vermittelt. Wenn ich so dasaß mit meiner Zigarette war ich total "über den Dingen stehend", nichts konnte mich wirklich berühren.
Im Buch "Psychologie des blauen Dunstes" von Detlefsen (glaub ich) ist das ganz toll beschrieben. Rauchen ist ein Ritual - jeder hat sein eigenes. (Ist übrigens ein ganz tolles Buch, auch als Raucher toll zu lesen, weil es mit keinem Wort verurteilt, sondern erforscht...)
Wenn Du nun erfolgreich Nichtraucher sein oder bleiben willst, wäre es gut zu analysieren, was Du mit dem Rauchen für ein
Gefühl verbindest, auf welche Situation Du mit dem Rauchen "antwortest". (Meistens gibt es mehrere "Prägungen", sprich Auslöser für das Bedürfnis und "Antworten" im Form von einer Zigarette darauf).
Und für diese Situation wäre es gut, sich ein Ersatzritual zuzulegen. Das kann ein ganz verrücktes sein wie "auf einem Bein hüpfen", oder sich kräftig am Kopf kratzen - es ist egal, dieses Ritual muss nur durch Wiederholung mit der Situation verknüpft werden - dann wirkt es später genauso erlösend wie die früher gerauchte Zigarette.
Alles Liebe
Reinfriede