Nähe, Vertrautheit, Verbundenheit

Denn, was sich anzieht, ist der ähnliche oder idente Schmerz.
Diesen Zusammenhang verstehe ich nicht so recht – wieso hat Liebe für dich automatisch, wie mir scheint, mit Schmerz zu tun?
Und wieso führt dasselbe Defizit automatisch zu Konflikten?

Und das Anziehen funktioniert bei mir sogar über das Internet...

In dem Wort Traummann ist es sogar schon vorhanden.

Es sollen sich genau diejenigen zusammenfinden (verlieben), mit denen man das Drama am Besten auf die Bühne bringen soll - eigentlich soll das dazu dienen, um das Drama zu beenden, aber allzu oft kommt es dann doch zu Neuinszenierungen mit anderen Darstellern, weil man zu unbewusst agiert.
 
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Es sollen sich genau diejenigen zusammenfinden (verlieben), mit denen man das Drama am Besten auf die Bühne bringen soll - eigentlich soll das dazu dienen, um das Drama zu beenden, aber allzu oft kommt es dann doch zu Neuinszenierungen mit anderen Darstellern, weil man zu unbewusst agiert.

Weise Erkenntnis, würde ich meinen. Danke!
 
Komisch bloß- ich finde immer den Grund der Scheiße in mir- aber jetzt habe ich erst mal eine Darmentzündung, weil ich schon wieder geglaubt habe, so böse ist das Böse ja vielleicht nicht und dann ist es noch böser als man es sich vorstellen kann und doch- das dahinter gibt es und solange ich nicht lerne, konsequent zu dem zu stehen, was ich fühle und was anderes tue, als mir meine innere Stimme sagt und zu viel Angst vor dem Allein und der Zukunft und der Verantwortung habe, bin ich selber schuld und sonst niemand- egal wie mich das ankotzt und es kotzt mich an- aber die Wahrheit ist nun mal wahr und wir diejenigen, die untreu sind und das wird solange zurück kommen, bis wir treu zu uns stehen und keine Sekunde früher und wir bereit sind, die Konsequenz für die Treue zu tragen. Punkt.

Die Programme bestätigen sich nunmal selbst. Solange sie dich beherrschen.
 
Hier verstehe ich nicht, wie du das meinst, würde mich aber interessieren...

Was ich meine ist, wenn das alle prinzipiell so sonnenklar ist, warum gibt es dann kein einziges Kind, das nicht spätestens bis zum Erwachsenwerden primär von Eltern und Familie, aber auch vom restlichen Umfeld und Erziehung dermaßen traumatisiert, geschädigt, verbogen wurde, dass von dieser Liebe kaum mehr allzuviel da ist?

Nur um dann den Rest seines Lebens damit zu verbringen, die wiederzuentdecken oder beim Versuch, sie zu finden, zu scheitern und zu leiden?

Ist sowas, kann sowas "normal" sein? Warum tun wir, als Gesellschaft, als Eltern, als Erzieher sowas unseren Kindern an? Noch dazu in bester Absicht?
Und alle Eltern glauben, ihre Version wäre anders, besser, richtiger. Scheinen das ja tatsächlich zu glauben.

Woher kommt diese Illusion? An der dann auch noch krampfhaft festgehalten wird. Wir haben ja nur das Beste gewollt, getan...

War's das tatsächlich?
 
Hallo Faydit,

danke, jetzt ich auch bei mir der Groschen gefallen, wie du das meinst.

Nur um dann den Rest seines Lebens damit zu verbringen, die wiederzuentdecken oder beim Versuch, sie zu finden, zu scheitern und zu leiden?

Zum einen sehe ich das als Entwicklung der Gesellschaft - ich gehe mal davon aus, dass wir ungefähr im gleichen Alter sind - wir sind die erste Generation, die beginnt aufzuarbeiten, unsere Eltern waren dazu noch nicht in der Lage, sie konnten nichts anderes tun, als uns das in bester Absicht weiterzugeben, was sie in der Lage waren, überhaupt zu geben. Denn was haben die denn bekommen, vom Vater, der vielleicht Soldat war und das Grausamste erlebt, vielleicht sogar getan hat oder erst gar nicht mehr zurückkam. Von der Mutter, die alles verloren und ertragen hat - was sind da für unsäglich Dinge passiert.
Wir sind die ersten mit etwas Abstand dazu, die fähig sind an diese Themen ranzugehen und das braucht Mut.

Nur um dann den Rest seines Lebens damit zu verbringen, die wiederzuentdecken oder beim Versuch, sie zu finden, zu scheitern und zu leiden?

Ja, das ist dann für uns alle das Thema. Aber wenn wir jetzt den Mut haben das anzugehen, dann werden unsere Kinder frei davon sein und wir als Eltern können uns bewusst den Bedürfnissen unserer Kinder widmen, ohne diese mit unseren eigenen zu verwechseln!

Wir haben ja nur das Beste gewollt, getan...War's das tatsächlich?

Ja, es war das Beste, es anders zu machen war ihnen nicht möglich.

Du, das ist sehr interessant, das wirklich mal in diesem gesellschaftlichen und geschichtlichen Rahmen zu sehen - da ist Entwicklung drin.

LG
santafee17
 
Ja, das ist dann für uns alle das Thema. Aber wenn wir jetzt den Mut haben das anzugehen, dann werden unsere Kinder frei davon sein und wir als Eltern können uns bewusst den Bedürfnissen unserer Kinder widmen, ohne diese mit unseren eigenen zu verwechseln!

Ich sehe das ja nun nicht ganz so optimistisch wie du, allerdings, muss ich zugeben, auch nicht allzuviele Optionen, es anders machen zu können, schließlich bewegt sich das Ganze je eben auch in einem größeren sozialen, gesellschaftlichen, auch wirtschaftlichen Kontext.

Also bleibt im Grunde genommen wohl der Versuch, es eben so gut wie möglich hinzukriegen. Wobei meines Erachtens ein relevanter Aspekt auf der Kommunikation unter- und miteinander liegt. Und auf sowas wie gegenseitigem Vertrauen (können).
Sollte vielleicht selbstverständlich sein, ist es wohl nicht immer so wirklich.
 
Die Programme bestätigen sich nunmal selbst. Solange sie dich beherrschen.

Es ist doch nicht das Programm, das beherrscht, sondern die Unfähigkeit, die Konsequenzen tragen zu wollen, zu können, aus Angst vor der Einsamkeit, der Schwere der Verantwortung, der schlichten Härte der Realität- es ist Angst und daraus resultierend Willensschwäche, weiter nichts.
 
Hallo Faydit,

du, das hat mich jetzt sehr aufgewühlt - vielleicht kann man es sogar so sehen:
unsere Großeltern waren Opfer der Kriegswirren, unsere Eltern werden von uns(erer Generation) zu Tätern gemacht (was die uns angetan haben usw.). Vielleicht sollten wir hier an dieser Stelle aussteigen und die Opferrolle nicht annehmen, sondern unseren Eltern für das danken, was sie uns trotz allem gegeben haben. Auch, wenn es nicht genug war, aber vielleicht können wir das ja nachholen und schauen von woher wir es nehmen können. Dadurch steigen wir aus diesem verhängnisvollen Kreislauf aus und unsere Kinder brauchen da nicht mehr mitzuspielen. Es gibt ja auch heute noch Eltern die sagen:"Warum soll es mein Kind besser haben als es bei mir war".

Und vielleicht ist das genau die Illusion, die du erkennst in der Liebe, dass wir unbewusst erwarten, dass unser Partner uns das alles zu bieten und geben hat.

Wobei meines Erachtens ein relevanter Aspekt auf der Kommunikation unter- und miteinander liegt. Und auf sowas wie gegenseitigem Vertrauen (können).
Sollte vielleicht selbstverständlich sein, ist es wohl nicht immer so wirklich.

Da stimme ich der unbedingt zu.

Danke Dir, das war jetzt für mich unbeschreiblich erkenntnisreich! :flower2:

LG
santafee17
 
Ich sehe das ja nun nicht ganz so optimistisch wie du, allerdings, muss ich zugeben, auch nicht allzuviele Optionen, es anders machen zu können, schließlich bewegt sich das Ganze je eben auch in einem größeren sozialen, gesellschaftlichen, auch wirtschaftlichen Kontext.

Also bleibt im Grunde genommen wohl der Versuch, es eben so gut wie möglich hinzukriegen. Wobei meines Erachtens ein relevanter Aspekt auf der Kommunikation unter- und miteinander liegt. Und auf sowas wie gegenseitigem Vertrauen (können).
Sollte vielleicht selbstverständlich sein, ist es wohl nicht immer so wirklich.


Wer sich nicht traut, kann auch anderen Menschen nicht trauen. Wer also anderen nicht traut, traut auch sich und dem LEBEN nicht.

Wer nicht trauen kann, kann auch nicht LIEBEN, denn trauen ist ein Aspekt der LIEBE.

Wer nicht LIEBEN kann, kann auch keine Nähe zulassen, denn LIEBE ist transparent.

Darüber reden wird zu gerne als Ersatz für das TUN gewählt. Das aber ist nicht möglich.

Daran werden auch tausende Beiträge und intellektuelle Hinterfragungen nichts ändern....

TUN ist HERZ öffnen und zulassen, was sich zeigen möchte und gelebt werden möchte, ohne jede rationale Kontrolle und Einmischung. Und ohne jede Spekulation und Zielsetzung....

Bekommt hierbei ein sozialer, wirtschaftlicher oder gesellschaftlicher Kontext Bedeutung, ist Abhängigkeit im Spiel. Wo Abhängigkeit ist, kann keine LIEBE SEIN. Denn LIEBE und somit wahre Nähe sind frei davon, genügen sich selbst....

Lieben Gruss
Paulus
 
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Wer sich nicht traut, kann auch anderen Menschen nicht trauen. Wer also anderen nicht traut, traut auch sich und dem LEBEN nicht.

Wer nicht trauen kann, kann auch nicht LIEBEN, denn trauen ist ein Aspekt der LIEBE.

Und was sagst du denen, die sich immer wieder trauen, um dann völlig zerstört zu werden, weil sie getraut haben? Aber dem Falschen?
Welcher überhebliche Spruch kommt dann???

Ja, hast halt dem Falschen vertraut. Klar, der Paulus machts halt besser, immer richtig, weil so liebend und nicht bewertend.

Aber wie kann ich wem anderes vertrauen, als den, in den ich mich verliebe, weil kein anderer über Jahre zur Verfügung steht?

Also was? Das Verliebtsein ignorieren, weil die Vernunft schon irgendwie weiß, was da heraus kommt, die Vernunft ignorieren und sich dann anhören, selber schuld, wenn man nicht vertraut oder es trotzdem tun und sich dann anhören, selber schuld, wenn man dem Falschen vertraut?

Was denn nun? Am Schluss bin ich doch auf jeden Fall der Depp, egal was ich tue oder nicht tue- oder etwa nicht?

Bitte- ein schlauer Spruch dazu:
 
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