Gut, gehe ich mal offen auf diese These zu. ist ja nicht so, dass ich sie nicht verstehen könnte- im Gegenteil. Ich hätte sogar erfinden können, so schön finde ich sie.
Also, ein Kind kommt auf die Welt und... hat aber erstmal alles vergessen. Da musst du mir schon zustimmen, denn es ist die Wahrheit. Ausschnittsweise erinnert es sich frühestens ab seinem 7. Lebensjahr an sich selbst, etwas mehr mit 14 und mit 21 ist nach o.g. These die Seele erst in einem Körper vollständig inkarniert.
Woher weiss nun das Dreijhärige, dass es nicht mit dem Kleiderbügel in der Steckdose spielen soll? Das, was DU "Herausforderung" nennst... hast du in diesem Zusammenhang nicht klar genug formuliert. Und genau darum gehts aber bei Kindererziehung überhaupt nicht.
Kinder provozieren einen nicht (sie fordern einen auch nicht heraus), denn die meinen es überhaupt nicht persönlich. Wer da sowas komisches drin sieht, der hat ein Beziehungsproblem.
Kinder müssen einfach nur ihren Platz in der Welt finden dürfen- dazu ist es unerlässlich, Grenzen auszutesten.
Ihnen fehlt es also schlicht an Erfahrung. Sie würden sich verletzen, sich vergiften, sich sonst was antun, hätten sie niemanden, der ihnen mit ihrer Erfahrung dabei hilft, so gesund wie möglich aufzuwachsen. Stellte sich dieser jemand (meist Erziehungsberechtigter) nun ver-rückterweise auf dieselbe Ebene wie der Nachwuchs, käme dabei folgendes heraus:
"kleiderbügel, blablablub."
"jaaa, macht spass, iss luschtich."
autsch........
das wäre mehr als tragisch. Man nennt so etwas auch Verletzung der Aufsichtspflicht, worüber du hier meinst, mit mir und anderen debattieren zu müssen.
Ich weiss nicht, was da bei einigen verletzt ist, doch offenkundig muss es da irgendwo kranken, wenn gesagt wird, das ist doch eine und dieselbe Augenhöhe. Da stimmt sogar etwas ganz entschieden nicht und macht mir- in Bezug auf involvierte Kinder- sogar berechtigte Angst. Ich hatte beruflich nämlich genug mit kaputten Eltern zu tun und kann nur hoffen, dies alles hier gründlichst falsch zu verstehen.