Zusammenbleiben - wegen den Kindern?

Meine Kinder waren 19 15 und 10 Jahre alt als wir uns trennten. Alle drei haben auf ihre Art gelitten. Es gubt kein richtiges Alter bei Kindern wenn die Eltern sich trennen. Habe von erwachsenen gehört, die schon eigene Familien hatten und durchdrehten weil die Eltern sich dann trennten.

Heute sagen mir meine Kinder das es richtig war das wir uns getrennt haben, und zwar bevor wir uns gehasst haben. Wir hatten auch die Zeit der Vorwürfe, doch weil wir die Notbremse gezogen haben, können wir heute gut nebeneinander( und das meine ich wörtlich Haus an Haus) leben.

Ich sehee s auch so das er die Kinder nur vorschiebt, den, wenn die Frau nicht gerade eine absolute Ziege ist, kann es für ihn fast bleiben wie es ist, da er die Kinder eh nur am Wochenende sieht. Nur das er sich dann halt ne Wohnung suchen muß.
 
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und du meinst, DAS kann man verallgemeinern ???

-.-

Ich meine auch, das kann man nicht verallgemeinern.
Bei meinem Onkel waren die Kinder ca 12 und 15, zwei Mädels.
Die Jüngere hat das relativ gut weggesteckt - führt heute eine normale Ehe und fühlt sich da auch sicher.
Die Ältere hatte viel größere Probleme damit - es hat ihr den Boden unter den Füssen weggezogen - und sie hat bis heute damit zu tun.

Ich denke, das hängt von der Persönlichkeit des Kindes ab. Und ich könnte mir auch vorstellen, dass eine saubere Trennung wegen persönlicher Unvereinbarkeiten sich anders auswirkt, als wie wenn einer den anderen wegen jemandem verlässt. Wobei das auch vom Wesen der Kinder abhängt, und wie sich die Eltern dann verhalten.

Also, zusammenfassend: von Fall zu Fall eine sehr spezielle Situation.
Jedenfalls sind die Dinge, die mit den Eltern zusammenhängen, immer sehr wichtige Themen, weil es ja die "Wurzeln" betrifft, wo man herkommt. Und als kleines Kind ist man ja noch gar nirgends hingegangen, da ist man ja noch in dem, "wo man herkommt". :(

Liebe Grüße,
Chimba
 
Hallo,

ein richtiges Alter eines Kindes für eine Scheidung der Eltern gibt es in der Tat nicht, aber! ein Kind bekommt die Unstimmigkeiten, den Streit, manchmal Hass, die ganze Negative Grundstimmung mit. Frage zurück:

Was ist erträglicher? Eine Trennung der Eltern und dabei beide Elternteile regelmässig sehen? (gestzlich verankert, SGB VIII)

Oder aber den Dauerstress, die Aggressionen, den Streit, Unfrieden, Unzufriedenheit aller und unkontrollierte negative gefühle, Hang dadurch eine abhängigkeit zu entwickeln, selbst eine miese Beziehung zu führen....

Das liesse sich nun noch fortsetzen, aber ich mag nun nicht mehr. Erstens arbeite ich mit Kindern aus kaputten Familien, in denen die Eltern irgendwelche Gründe vorschieben, warum sie sich nicht trennen und irgendwelche Dinge aus bequemlichkeit so belassen. Diese Kinder sind durch! Fertig, Aggressiv, haben einen hang zu Süchten, zu unguten Beziehungen (sei es Freundeskreis oder eigene Beziehung) und zweitens, ich bin selbst Scheidungskind gewesen. Als meine Eltern sich scheiden liessen war ich acht Jahre alt. Klar hat man mich nicht aufgeklärt, warum das passiert, aber andererseits, ich bin sehr froh, dass meine Eltern diesen Schritt gingen.

Warum nicht einfach mal die Kinder selbst fragen, aufklären und dann wenigstens Wissen, was die dazu denken?

LG
Leprachaunees
 
Hallochen,

bei einer Freundin von mir kam die Trennung der Eltern, da war sie 25 Jahre alt. Sie erzählte mir die Geschichte und auch, dass sie es sehr viele Jahre überhaupt nicht verkraftet hat.
Heute kommt sie mit beiden klar und hat verstanden. Aber auch gesehen, dass sie damit überhaupt nichts zu tun hat.

Ich bin der Meinung, dass es die Kinder den Eltern nicht danken werden, wenn diese wegen ihnen zusammen bleiben.

Liebe Grüße Orion7
 
Ne Freundin von mir lebt mit Kind und Vater des Kindes zusammen. Der Sohn sieht seinen Vater zwar regelmässig, aber kümmern tut dieser sich nur, wenn die Mutter den Vater dazu auffordert (nach Aussagen des Kindes, die Mutter sah das anders). Dieser Vater hat nun noch einen anderen Sohn, der nicht dort sondern bei seiner Mutter wohnt. Wenn der Vater sich mit seinem Erstgeborenen trifft, dann nimmt er sich Zeit für ihn. Sie unternehmen etwas gemeinsam, was er mit seinem zweiten Sohn nicht tut.

Frage: Welcher Sohn hat mehr von seinem Vater? Der, der ständig mit ihm zusammenwohnt oder der, der ihn nur Sonntags sieht?
 
Hallo ihr Lieben,

stecke gerade selbst in einer Trennungssituation und kann daher die Gründe
sehr gut nachvollziehen.

Ein Kind wird immer in irgendeiner Form unter der Trennung leiden. Das Ausmaß
wird aber m.E. maßgeblich durch die Eltern bestimmt. Wenn die eine
Schlammschlacht wollen... dann gibt es nur verlierer (inkl. Kinder).

Meine Eltern haben sich auch getrennt als ich 7 war. Klar, toll fand ich es
nicht, da ich meinen Vater weniger gesehen habe und mit meiner Mutter
konnte ich eigentlich eh nicht durch eine Tür :) Die Alternative wäre aber
wesentlich schlimmer gewesen, nl. Streit hoch 3! Die Trennung wäre für mich
'problemlos' gewesen wenn meine Eltern sich nach der Trennung verstanden
hätten. Aber teilweise war ich Sprechröhre zwischen den Beiden und das war
einfach scheiße! Dann musste ich von meiner Mutter hören was mein Vater
alles falsch gemacht hatte in der Ehe obwohl mich das gar nicht interessierte.
usw. usw. Wenn die sich besser (= menschlicher) vertragen hätten, wäre
die Trennung für mich als Kind kein dauerhaftes Problem gewesen.

Ich habe mir auch überlegt ob ich vielleicht doch bleiben sollte wegen meiner
Tochter. Habe lange darüber nachgedacht und mich dagegen entschieden
aus einem sehr einfachen Grund: Kinder lernen von den Eltern, von deren
Handlungen. Worte sind dabei erstmal zweitrangig. Wenn ich nur wegen dem
Kind in einer Beziehung bleibe, dann zeige ich dem Kind: ich bin unglücklich
und wähle bewusst dafür unglücklich zu bleiben. Bitte nehme mich als Beispiel
für dein Leben: es ist egal wie du dich fühlst; glücklichsein ist nicht dabei
wenn du nach dem Idealmuster der Gesellschaft lebst aber so sollst du
wählen! Hauptsache die Facade passt...

Sie wird es aber verstehen wenn ich ihr zeige, dass ich ohne ihre Mutter
glücklicher bin... mehr Energie habe weil ich durch die Trennung wichtige
Stressquellen losgeworden bin die mich belastet haben.

Natürlich ist eine Trennung für alle Beteiligten stressig und schwierig aber
es ist das (zeitlich) kürzeste Übel im Vergleich zu dem wo man durch muss
beim Weiterführen einer unerfüllten/unglücklichen Beziehung.

Liebe Grüße,
Jeroen
 
Hallo Ragazza,

Ich glaube eigentlich, dass es besser ist sich früher zu trennen - je älter das Kind umso bewusster bekommt es das Ganze mit.
Ich würde sagen: trennen wenn Trennung angesagt ist... das Leben ist zu
kurz um sich länger zu quälen als wirklich nötig ist. In dem Sinne trifft 'früher
trennen ist besser' zu. Naja, bei mir hat es auch mehr als 1 Jahr gedauert
bevor ich dann den Schritt genommen habe.

In dem Moment wo die Schwierigkeiten anfangen, bekommt das Kind es
bereits mit. Das geht auf der unbewussten Ebene wenn es ohne sichtbare
Konflikte abläuft und/oder auf der bewussten Ebene im anderen Fall.
Bewusste Abläufe kann man vom Kopf bzw. mit dem Verstand analysieren und
verarbeiten und wenn das Kind alt genug ist, wird es mit dieser Ebene
vermutlich am Besten zurecht kommen. Die Botschaften sind stimmig: das
was ich sehe/höre und fühle (oder wie auch immer wahrnehme) passt zu
einander (auch wenn es kacke ist!). Wenn das Kind die Konflike nur unbewusst
mitbekommt, weil die Eltern tun alsob alles in Ordnung sei oder weil die
Konflikte außerhalb des bewussten Wahrnehmungsfeldes ausgetragen werden,
bekommt das Kind eine Doppeltbotschaft. Mama sagt alles sei ok aber die
"Spannung" in der Luft hat Kettensäge-Dicke. Die Augen sind rot und
geschwollen vom weinen aber sie sagt alles sei in bester Ordnung. usw.

Die Doppeltbotschaften werden vermutlich vom Kind so interpretiert, das es
schuld an allem sei. Die Assoziationskette geht erst richtig los wenn die Eltern
sich dann tatsächlich trennen. Das Kind wird es auf sich beziehen und wenn
dann therapeutisch/gesprächstechnisch nicht genug geklärt wird, wird es
sich lebenswichtige Muster für die Zukunft und das Leben an sich
zusammenbasteln.

Außerdem haben dann beide wieder die Chance auf einen Neuanfang und eine neue Familie aufzubauen, die den Kindern sowas wie Normalität bietet
Genau. Man kann noch 10 Jahre schauen ob es zusammen irgendwie doch
geht aber wenn es dann nicht geht hat man 10 Jahre vom Leben
weggeschmissen. Dann lieber trennen und später feststellen, dass man doch
für einander bestimmt ist. Dann hat man die Zeit zumindest sinnvoller genutzt.

Liebe Grüße,
Jeroen
 
Jetzt ca 5 Jahre nach der Trennung kann ich zurück schauen. Die Trennung ging, verhältnismässig ruhig vorstatten. Erstens hatte ich schon viel zu lange gezögert. Es gab zwar nicht den Streit, aber es gab Gleichgültigkeit und Kälte, was für Kinder, weil nicht greifbar, sehr schlimm ist.
Zweitens hatte mein Ex sehr schnell eine neue Freundin, und hat mich deswegen in Ruhe gelassen.
Meine Kinder haben die Neue am anfang sehr abgelehnt, sie war auch nur 7 Jahre älter als mein ältester Sohn und machte den Fehler meine Kinder erziehen zu wollen, wenn sie bei ihnen waren.
jetzt, wie gesagt, ca 5 Jahre später, sieht es anders aus.
Meine Kinder haben eine kleine Halbschwester bekommen die wir alle, also wirklich wir alle, sehr lieb haben.
Mein Ex und seine neue Familie leben im nebenhaus, meine Kinder können jederzeit rüber gehen, und meine Nachfolgerin kommt täglich zum Kaffee trinken rüber.
Mein Freund und mein Ex gehen zusammen zu Konzerten, oder wir gehen alle zusammen zu irgendwelchen Veranstalltungen. Die Blicke der lieben Mitmenschen ( wir leben in einer Kleinstadt) sind zu schön.
Meine Kinder lieben meinen Freund wie einen zweiten Vater und das ist für alle ok. Genauso wie meine Kinder die neue Frau auch lieben, nur weil sie so jung ist eher wie eien große Schwester.

Wir haben es immer vermieden die Kinder mit herein zu ziehen, und trotzdem haben am Anfang die Kinder gedacht sie seinen Schuld, doch das haben wir ihnen ganz behutsam erklärt und somit diese falsche Last von ihren Schultern genommen.
Den Kindern etwas vorspielen ist das verkehrteste was gemacht werden kann, denn, wie schon von anderen beschrieben, die Kinder haben ein feines Gespür und werden nur verwirrt.
 
Hallo Ragazza,

eindeutig Nein. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Natürlich leiden die Schwächsten immer am meisten. So ist unsere Welt nunmal. Aber vor allem leiden sie unter dem Streit der Eltern. Nicht unter der Trennung. Das muß man fein auseinander halten.

Es ist leicht über den/die Ex herzuziehen, aber die Kinder lieben nunmal beide Elternteile und zwar bedingungslos. Ich habe mich auch mal dazu hinreissen lassen in Anwesenheit der Kinder schlecht über meinen Ex-Mann zu sprechen. Da hat mir mein Sohn klipp und klar gesagt, daß er das nicht möchte, weil es im wehtut. Seither halte ich mich da sehr zurück.

Natürlich hat er Fehler, die ein weiteres Zusammenleben unmöglich gemacht haben. Aber das merken die Kiddis auch von selbst. Es ist immer hart zu erfahren, daß die Eltern nicht perfekt sind, aber es gehört zur normalen Entwicklung dazu. Also: Trennung ja, aber nicht über den Anderen lästern, auch wenns schwer fällt.

LG

Jenny
 
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und du meinst, DAS kann man verallgemeinern ???

-.-


Im grossem ja und natürlich gibt es die Ausnahmen in denen Kinder froh sind einem Elternteil nicht mehr zu begegnen, aus verschiedenen Gründen.
Aber letztendlich gibt es viele Punkte warum sich Paare nicht trennen die so im Raum stehen, von Finanzen bis hin die Angst alleine zu sein, Gewohnheit, Veränderung u.s.w.
Und diese viele Punkte hindern viele den konsequenten Schritt anzugehen, das wiederum, die Selbstbedauerung auslöst, und die Kinder die leidtragende sind und bleiben manchmal für lange Jahre.

lg
 
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