Ist Erziehung möglich?

Ist Erziehung möglich?

  • Ja, sicher.

    Stimmen: 20 62,5%
  • Ja, ich habe da auch schon einiges anderen anerzogen.

    Stimmen: 6 18,8%
  • Nein, aber manchmal versuche ich es, obwohl ich weiß, dass es nicht geht.

    Stimmen: 2 6,3%
  • Nein, ich gebe anderen Liebe und vertraue, dass sie alles alleine meistern.

    Stimmen: 4 12,5%

  • Umfrageteilnehmer
    32
@ Martina:

Aber WIE kannst du jeden lieben. Was für eine Einstellung oder Menschenbild steckt denn dahinter.
Es interessiert mich so, weil ich selbst schon verschiedene Phasen durchgemacht habe und mein Menschenbild sich ständig geändert hat.
Dabei bin ich für mich zu dem Schluss gekommen, dass ich zwar jeden akzeptieren, bzw. respektieren kann, aber doch nicht lieben?

Was heisst es für dich, jemanden zu lieben?

Vielleicht ist es auch das falsche Wort für das, was du meinst??

In meinen Augen gibt es keine bedingungslose Liebe, das würde bedeuten, sich aufzugeben. Uns sobald ich "Bedingungen" stelle, ist nicht mehr jeder Mensch liebenswert...

LG

Nachtschwärmer
 
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Nachtschwärmer schrieb:
hast du denn die Möglichkeit mit den Eltern Kontakt aufzunehmen, bzw. kennst du die Eltern (vielleicht vom sehen)? Ich denke es wäre eine gute Maßnahme mit ihnen in Kontakt zu treten. Denn sie MÜSSEN was unternehmen, wenn ihre Kinder so einen Mist verzapfen, egal ob sie wollen oder nicht. Ansonsten dürfen sie nämlich dafür aufkommen ("Eltern haften ür ihre Kinder").
Was die Faulheit oder Blindheit betrifft kann ich dir aus meiner Erfahrung heraus nur recht geben. Habe schon oft mitbekommen, dass Eltern einfach zu "denkfaul" sind, sich mit ihren Kindern auseinanderzusetzten und gar nich auf sie eingehen können, oder - da muss ich jetzt auch mal Martina kritisieren - eer auf der antiautoritären Schiene fahren und meinen das läuft schon von alleine. Aber Kinder sind nun mal Kinder und sie müssen erst lernen sich in unserer Institutionalisierten Gesellschaft zurechtzufinden und die Regeln, die für ein friedliches Zusammenleben einfach unerlässlich sind, zu akzeptieren. Und das muss man ihnen ZEIGEN oder ERKLÄREN. Und wenn sie sich nicht daran halten wollen, muss man sie halt dazu ZWINGEN, auch wenn sich das vielleicht komisch anhört. Das ist unsere Aufgabe als Erziehende.

@Nachtschwärmer
genau da liegt das Problem, die Eltern sind nicht kommunikationsbereit, was dieses Thema angeht. Jeder hält sein Kind für ein Engerl, und immer heisst es, das waren nicht meine Kinder. Dabei sehe ich diese regelmässig bei irgendwelchen "Vergehen". Ein Vater hat mir direkt ins Gesicht gesagt: Die Siedlung ist nun mal für die Kinder da, da können sie machen was sie wollen. Er hat auch immer alles machen dürfen als Kind...
Und einer hat mich einmal angebrüllt (nachdem sein Kind eine Wasserflasche bei unserem Fenster reingeworfen hat (2. Stock) und ich etwas säuerlich das Kind verjagt habe, weil mir die Flashce uaf den Fuß geflogen ist) dass ich das Kind gefälligst nicht anschreien soll, odere ob ich denn keine Erziehung genossen hätte!!! Ich meine, mir fehlen einfach die Worte wenn ich das alles mitkriege!!!!

Und darum werde ich auch ganz wahnsinnig, wenn Leute wie Martina hier ihre Meinung kundtun und dermassen ignorant und bequem sind. Ich meine, versteh mich nicht falsch, ich würde mein Kind niemals schlagen, aber wenn etwas gar nicht funktioniert, dann muß es lernen, dass es Konsequenzen gibt. Dann muß man halt schon mal früher ins Bett oder darf nicht fernsehen oder.... da gibt es viele Alternativen.

Ich glaube abeer eher, dass viele Elteern einfach den Zeitpunkt übersehen, ab wann ich bei meinem Kind wirklich einmal scharf durchgreiffen muß, weil es mir sonst auf den kopf macht.
 
Nachtschwärmer schrieb:
Jetzt muss ich erst mal schnell die Pädagogik in Schutz nehmen :fechten:
Die pädagogik hat verschiedene "Richtungen", d.h. verschiedene Ausgangspunkte, von denen aus sie Ihre Theorien aufstellt. Das lässt sich aber nicht alles über einen Kamm scheren. Was du meinst ist glaub ich die geisteswissenschaftliche P. und die bemüht sich in erster Linie darum, Verhalten zu VERSTEHEN. Ich denke daran ist nichts falsches oder? Nur wenn man etwas versteht kann man sein Handeln darauf abstimmen.
Nachtschwärmer
Ok, ich stimme Dir absolut zu. Es ist ne gute Sache das Verstehen zu wollen. Tu ich ja auch. Bin definitv ein Wissenschaftler-typ und hab ein Haufen Hypothesen auch aus mir selbst dazu entwickelt; Und viel gelesen, am ehesten stimmig für mich um hier was zu erwähnen ist für mich die Pädagogik und Menschenkunde nach Rudolf Steiner, also Waldorf-style. Ich habe auch zwei Semester Lehramt studiert wobei das ja eigentlich die Erfahrung war die mich sehr erschreckt hat. Es geht da mehr um die tollen Autoren und die Namen der Theorien als ums Kind sprich um den Menschen. Wie ich das meine klärt sich eben beim nächsten Punkt. Im Seminar "Reformpädagogik" hat die Dozentin schwermütig gelächelt als sie erwähnte, daß die Reformpädagogen bemüht waren "das Göttliche im Kind zu sehen". Sie hätten das Kind zu sehr idealisiert. Ich frage mich kann man das Kind, allgemein den Menschen denn zu hoch einschätzen?? Ist es nicht das wertvollste was es gibt (soll nicht heißen andere Wesen wären weniger wert, klar oder!?!!) Gottes Ebenbild - in diesem Sinne meine ich das. - Weiterer Punkt: "Mit dem Kind leben" als schlichte grundmenschliche Aktion ist so wie ich das verstehe das worums der "Antipädagogik" geht. Also eben nicht mehr pädagoisieren als unbedingt im praktischen Austausch der Erzieher nötig, immer an konkreten Beispielen bleiben. Zu diesem Thema war ich nur in einer Stunde eines Seminars, da ich da noch Gasthörer war vor dem Studium. Das Fazit (zumindest der Professorin, die braven Studenten haben da nicht widersprochen) war, daß Antipädagogik schlecht ist, weil Kinder brauchen Erziehung. - Ja toll! Ich meine DAS ist ja wohl klar. Und das bringts ja wohl auch voll für das Thema unseres threads hier auf den Punkt. Die Frage ist überflüssig - zumindest wenn man nicht erstmal sorgfältig drangeht zu charakterisieren was Erziehung uns Schreiber hier im Einzelnen be-deutet.

Und was das für mich ist - Kinder und Erziehung bzw Pädagogik - beschreibe ich sinnvollerweise gleich am schon begonnenen Beispiel meiner großen Stieftochter.

groovehunter schrieb:
Die Tochter meiner Freundin (14J.) ist extrem ungehorsam, frech, eigensinnig, unsozial und was weiß ich noch alles. (abgesehen davon daß sie ein sehr liebes Mädel ist). Wenn sie sich nicht an etwas gehalten hat und ich keine Chance hatte dranzubleiben weil ich arbeiten etc. war und ich komme grad heim und sie reißt ihre Klappe im Wohnzimmer auf dann schmeiße ich sie raus aus MEINEM Zimmer und zwar massiv und schnell und laut. Meine Freundin sagt manchmal meine Augen treten aus den Höhlen raus und wenn man mich sieht kriegt man Angst. Ich weiß auch, daß die Kinder vor mir in einigen Situationen Angst hatten. Nun?!?
Ich weiß warum ichs tue. Weil ich weiß daß sie für ihr Leben ihre eigenen inneren Regeln lernt. Ich will sie auch noch in 50 Jahren einfach so treffen können und mich mit ihr freuen können. Und nicht anstandshalber zu runden Geburtstagen besucht werden! Das wird so sein. Weil wir auch ab und zu nen schönen Moment haben. Sehr intensive Momente. Und die machen das gut beim Kind. Der übelste Feind eines direkten menschlichen Umgangs miteinander ist die eigene Angst, daß der Andere (das eigene Kind) einen eines Tages links liegen lassen könnte!!
Nachtschwärmer schrieb:
Das mit deinem kleinen Sohn klingt nett. Allerdings ist es für meine Begriffe etwas zu abstrakt beschrieben. Ich verstehe es nicht ganz, glaub ich. Aber bei deiner Tochter gibt mir deine Aussage zu denken, dass du denkst, das sie in manchen Situationen Angst vor dir hat. Natürlich ist es wichtig auch mal durchzugreifen, klar. Aber zum einen ist sie gerade mitten in der Pubertät und hat mit sich wahrscheinlich selbst enorme Schwieigkeiten und zum anderen ist es manchmal auch nicht ganz sooooo tragisch, wenn etwas mal nicht erledigt worden ist, oder? Ich denke es geht dir ums Prinzip, aber deine Tochter sollte zu keinem Zeitpunkt Angst empfinden. Das solltest du anders lösen.
ok bevor ich loslege, erstmal noch als Antwort: JA! Du hast ja so recht. Sie sollte niemals Angst haben müssen! Das muß gelöst werden, auch möglichst rasch. Aber die Lage ist halt komplex. Die Mutter hat mit ihr ein recht festes Muster über die Jahre eingefahren; es spielen noch ne Rolle die Oma, die gerne mal die Mutter schlecht gemacht hat und das Kind in jungen Jahren viel hatte und eher weniger die Lebenslustige Frau ist weil chronische Depression seit zig Jahren. Und eben die Mutter, meine Freundin: Sie hat auch eine große Last und ich bin noch am Tüfteln wie die genau ausguckt. Ihr fehlt definitv ein bzw der geistige background, also irgendwie die Religiösität im Sinne von was ist die Welt und wozu sind wir da. Das ist der Kern des Problems, AUF JEDEN FALL das was mich schwer umtreibt, also die Frage "Wie kann ich, als Mensch der einen definitven Plan hat welche geistigen Dinge er in seinem Leben verwirklichen will, mit einem Partner leben, der das nicht hat??" Dies ist ein Thema für einen neuen thread; und seit den paar Tagen in denen ich hier wieder im Forum bin (nach nem Jahr vergessenheit) wurde mir klar daß ich das hier Euch fragen will - aber eben deshalb Schluß damit nun hier, der thread kommt dann die Tage!

Hier also die Frage "Ist Erziehung möglich und was ist es genau?", von meiner persönlichen Warte: Mein Ansatz ist der daß ich mir die Menschheit vorstelle am Ende meines Lebens. Alles ist besser geworden, die Menschen glücklicher (ist schon Absicht das ich das so simpel und naiv voraussetze!); Immer mehr Menschen sind befreit, sehr viele sind bewußter geworden. Die menschheit wird sich polarisieren, die die am alten system festhalten werden noch mehr Energie reinsetzen, aber die Zahl derer die befreit sind wird zunehmen. (Ich behaupte daß das stimmt, wer anderer Ansicht ist hats hier evtl schwer meinen weiteren Ausführungen zu folgen, sorry!!). Meine Familie, meine Enkel, Urenkel tummeln sich realistischerweise in beiden Gruppen. Die "unbefreiten" sind insofern willkommen solange die Liebe der familiären Bande zu uns "befreiten" stärker ist als ihr systemdenken und ihr ego und sie uns nicht zu sehr schaden.
Und irgendwo mittendrin steht meine Stieftochter dann. Man sieht sich hin und wieder. Sie trifft ihre Mutter und die Lebensdinge werden ausgetauscht. Und hier ist der Punkt: Ich möchte nicht daß nach einem solchen Treffen meine Freundin für ein paar Wochen fertig mit der Welt ist, weil ihre Tochter ein Haufen Probleme hat. Ich wills nicht natürlich einmal weil ich will daß es ihr gut geht und zweitens weil ich glücklich sein will (basic für die begründung des eigenen handens kann mE immer nur die eigene Person sein, drum guck ich daß ich alles auf mich zurückführe statt altruistische Motive als Axiom zu nehmen). Es ist also erforderlich daß natürlich 1. die Anschauungen über den "sinn des Lebens" zwischen mir und meiner Freundin einigermaßen auf ner Wellenlänge sind und 2. sie mit meiner Hilfe bzw gemeinsam mit mir ihre Tochter so "erzogen" hat, daß man sich bis zum Lebensende gerne treffen mag. "Ein eigenes Leben" zu führen (also die Kinder) und die Eltern zu verleugnen, daß ist defnitiv neumodischer Irrsinn! Wenn Kinder Impulse haben, die stimmiger sind für die Welt als die ihrer Eltern dann müssen sie ihr Leben lang versuchen - angemessen zu ihrem Alltag und ihren verfügbaren Energien - dies ihren Eltern zu kommunizieren. Das tue ich auch mit meinen Eltern. Ich konfrontiere sie. ab und zu streiten. Oft über dasselbe. Auch wieder besänftigen, und auch Schönes erleben. Das heißt es für mich die Eltern zu ehren, das was das 5.Gebot wirklich meint!
Und das erwarte ich von meinen Kindern. Und das geht nur im echten Austausch. Klare Grenzen, Erziehung etc. etc.... ich muß jetzt uuuunbedingt schluß machen weil ich heim muß, die jüngere lady muß zum Zahnarzt. bis später hoff ich!!! lg, Florian
 
goalie schrieb:
@Nachtschwärmer
genau da liegt das Problem, die Eltern sind nicht kommunikationsbereit, was dieses Thema angeht. Jeder hält sein Kind für ein Engerl, und immer heisst es, das waren nicht meine Kinder. Dabei sehe ich diese regelmässig bei irgendwelchen "Vergehen". Ein Vater hat mir direkt ins Gesicht gesagt: Die Siedlung ist nun mal für die Kinder da, da können sie machen was sie wollen. Er hat auch immer alles machen dürfen als Kind...
Und einer hat mich einmal angebrüllt (nachdem sein Kind eine Wasserflasche bei unserem Fenster reingeworfen hat (2. Stock) und ich etwas säuerlich das Kind verjagt habe, weil mir die Flashce uaf den Fuß geflogen ist) dass ich das Kind gefälligst nicht anschreien soll, odere ob ich denn keine Erziehung genossen hätte!!! Ich meine, mir fehlen einfach die Worte wenn ich das alles mitkriege!!!!

Und darum werde ich auch ganz wahnsinnig, wenn Leute wie Martina hier ihre Meinung kundtun und dermassen ignorant und bequem sind. Ich meine, versteh mich nicht falsch, ich würde mein Kind niemals schlagen, aber wenn etwas gar nicht funktioniert, dann muß es lernen, dass es Konsequenzen gibt. Dann muß man halt schon mal früher ins Bett oder darf nicht fernsehen oder.... da gibt es viele Alternativen.

Ich glaube abeer eher, dass viele Elteern einfach den Zeitpunkt übersehen, ab wann ich bei meinem Kind wirklich einmal scharf durchgreiffen muß, weil es mir sonst auf den kopf macht.

@goalie

Vielleicht solltest du in diesem Fall den Eltern "drohen" diese "Vergehen" bei der Polizei anzuzeigen, weil es ja einfach nicht sein kann, dass deren Kinder euer Viertel verwüsten!
Sie sind schließlich dafür VERANTWORTLICH und wenn sie nicht bereit oder einfach zu bequem sind zu handeln, müssen SIE die Konsequenzen tragen (Da müssen dann die Eltern auch mal erzogen werden:weihna1 ).

LG

Nachtschwärmer
 
groovehunter schrieb:
Ok, ich stimme Dir absolut zu. Es ist ne gute Sache das Verstehen zu wollen. Tu ich ja auch. Bin definitv ein Wissenschaftler-typ und hab ein Haufen Hypothesen auch aus mir selbst dazu entwickelt; Und viel gelesen, am ehesten stimmig für mich um hier was zu erwähnen ist für mich die Pädagogik und Menschenkunde nach Rudolf Steiner, also Waldorf-style. Ich habe auch zwei Semester Lehramt studiert wobei das ja eigentlich die Erfahrung war die mich sehr erschreckt hat. Es geht da mehr um die tollen Autoren und die Namen der Theorien als ums Kind sprich um den Menschen. Wie ich das meine klärt sich eben beim nächsten Punkt. Im Seminar "Reformpädagogik" hat die Dozentin schwermütig gelächelt als sie erwähnte, daß die Reformpädagogen bemüht waren "das Göttliche im Kind zu sehen". Sie hätten das Kind zu sehr idealisiert. Ich frage mich kann man das Kind, allgemein den Menschen denn zu hoch einschätzen?? Ist es nicht das wertvollste was es gibt (soll nicht heißen andere Wesen wären weniger wert, klar oder!?!!) Gottes Ebenbild - in diesem Sinne meine ich das. - Weiterer Punkt: "Mit dem Kind leben" als schlichte grundmenschliche Aktion ist so wie ich das verstehe das worums der "Antipädagogik" geht. Also eben nicht mehr pädagoisieren als unbedingt im praktischen Austausch der Erzieher nötig, immer an konkreten Beispielen bleiben. Zu diesem Thema war ich nur in einer Stunde eines Seminars, da ich da noch Gasthörer war vor dem Studium. Das Fazit (zumindest der Professorin, die braven Studenten haben da nicht widersprochen) war, daß Antipädagogik schlecht ist, weil Kinder brauchen Erziehung. - Ja toll! Ich meine DAS ist ja wohl klar. Und das bringts ja wohl auch voll für das Thema unseres threads hier auf den Punkt. Die Frage ist überflüssig - zumindest wenn man nicht erstmal sorgfältig drangeht zu charakterisieren was Erziehung uns Schreiber hier im Einzelnen be-deutet.

Und was das für mich ist - Kinder und Erziehung bzw Pädagogik - beschreibe ich sinnvollerweise gleich am schon begonnenen Beispiel meiner großen Stieftochter.



ok bevor ich loslege, erstmal noch als Antwort: JA! Du hast ja so recht. Sie sollte niemals Angst haben müssen! Das muß gelöst werden, auch möglichst rasch. Aber die Lage ist halt komplex. Die Mutter hat mit ihr ein recht festes Muster über die Jahre eingefahren; es spielen noch ne Rolle die Oma, die gerne mal die Mutter schlecht gemacht hat und das Kind in jungen Jahren viel hatte und eher weniger die Lebenslustige Frau ist weil chronische Depression seit zig Jahren. Und eben die Mutter, meine Freundin: Sie hat auch eine große Last und ich bin noch am Tüfteln wie die genau ausguckt. Ihr fehlt definitv ein bzw der geistige background, also irgendwie die Religiösität im Sinne von was ist die Welt und wozu sind wir da. Das ist der Kern des Problems, AUF JEDEN FALL das was mich schwer umtreibt, also die Frage "Wie kann ich, als Mensch der einen definitven Plan hat welche geistigen Dinge er in seinem Leben verwirklichen will, mit einem Partner leben, der das nicht hat??" Dies ist ein Thema für einen neuen thread; und seit den paar Tagen in denen ich hier wieder im Forum bin (nach nem Jahr vergessenheit) wurde mir klar daß ich das hier Euch fragen will - aber eben deshalb Schluß damit nun hier, der thread kommt dann die Tage!

Hier also die Frage "Ist Erziehung möglich und was ist es genau?", von meiner persönlichen Warte: Mein Ansatz ist der daß ich mir die Menschheit vorstelle am Ende meines Lebens. Alles ist besser geworden, die Menschen glücklicher (ist schon Absicht das ich das so simpel und naiv voraussetze!); Immer mehr Menschen sind befreit, sehr viele sind bewußter geworden. Die menschheit wird sich polarisieren, die die am alten system festhalten werden noch mehr Energie reinsetzen, aber die Zahl derer die befreit sind wird zunehmen. (Ich behaupte daß das stimmt, wer anderer Ansicht ist hats hier evtl schwer meinen weiteren Ausführungen zu folgen, sorry!!). Meine Familie, meine Enkel, Urenkel tummeln sich realistischerweise in beiden Gruppen. Die "unbefreiten" sind insofern willkommen solange die Liebe der familiären Bande zu uns "befreiten" stärker ist als ihr systemdenken und ihr ego und sie uns nicht zu sehr schaden.
Und irgendwo mittendrin steht meine Stieftochter dann. Man sieht sich hin und wieder. Sie trifft ihre Mutter und die Lebensdinge werden ausgetauscht. Und hier ist der Punkt: Ich möchte nicht daß nach einem solchen Treffen meine Freundin für ein paar Wochen fertig mit der Welt ist, weil ihre Tochter ein Haufen Probleme hat. Ich wills nicht natürlich einmal weil ich will daß es ihr gut geht und zweitens weil ich glücklich sein will (basic für die begründung des eigenen handens kann mE immer nur die eigene Person sein, drum guck ich daß ich alles auf mich zurückführe statt altruistische Motive als Axiom zu nehmen). Es ist also erforderlich daß natürlich 1. die Anschauungen über den "sinn des Lebens" zwischen mir und meiner Freundin einigermaßen auf ner Wellenlänge sind und 2. sie mit meiner Hilfe bzw gemeinsam mit mir ihre Tochter so "erzogen" hat, daß man sich bis zum Lebensende gerne treffen mag. "Ein eigenes Leben" zu führen (also die Kinder) und die Eltern zu verleugnen, daß ist defnitiv neumodischer Irrsinn! Wenn Kinder Impulse haben, die stimmiger sind für die Welt als die ihrer Eltern dann müssen sie ihr Leben lang versuchen - angemessen zu ihrem Alltag und ihren verfügbaren Energien - dies ihren Eltern zu kommunizieren. Das tue ich auch mit meinen Eltern. Ich konfrontiere sie. ab und zu streiten. Oft über dasselbe. Auch wieder besänftigen, und auch Schönes erleben. Das heißt es für mich die Eltern zu ehren, das was das 5.Gebot wirklich meint!
Und das erwarte ich von meinen Kindern. Und das geht nur im echten Austausch. Klare Grenzen, Erziehung etc. etc.... ich muß jetzt uuuunbedingt schluß machen weil ich heim muß, die jüngere lady muß zum Zahnarzt. bis später hoff ich!!! lg, Florian

Hi Florian,

das mit den eingefahrenenn Verhaltensmustern ist natürlich immer so eine Sache (Hab dazu auch in einem anderen Thread gepostet). Ich bin der Meinung das man das sehr schwer oder gar nicht loswerden kann. Vor allem wenn es in der Kindheit/Jugend stattgefunden hat. Bin da in mancherlei Hinsicht auch ein gebranntes Kind und hab zu meinen Eltern ein ganz ähnliches Verhältnis wie du. Aber wenn du dich da bemühst oder es deiner Tochter erklärst ist das denk ich gut. Wenn natürlich deine Partnerin auf einer anderen Welle schwimmt als du ist die Situation natürlich umso schwerer (wenn ich das so richtig verstanden habe).

Zur Pädagogogik kann ich nicht so viel sagen, das war mir tatsächlich etwas zu hoch. Aber ich denke das auch die Reformpädagogik und die Antipädagogik nur Richtungen sind. Ich selbst mache gerade eine Lehrerausbildung und es ist echt erbärmlich wie wenig an der Uni tatsächlich pädagogisch gelehrt wird. Das sagen selbst unsere Dozenten und vertrösten uns regelmäßig auf das Referendariat. Ich unterrichte noch nebenbei an einer Schule und finde aber, das Unterricht begleitend zu olchen Seminaren mehr als hilfreich für das Verständnis der Schüler ist. Die Pädagogik kann meiner Meinung nach nur das Handwerkszeug für Erziehung stellen, basteln muss man dann selber:weihna1

LG

Nachtschwärmer
 
Verhaltensmuster muss man nicht ablegen, nein, annehmen reicht vollkommen. Sie abzulegen, ihnen auszuweichen, sie zu vermeiden, bewirkt das Gegenteil.
 
wenn mein vater trinkt, weil er frustriert ist, dann sollte ich also dieses verhaltensmuster annehmen? und wenn meine mutter mich und meine geschwister prügelt weil sie sich überfordert fühlt, dann sollte ich auch dieses verhaltensmuster annehmen?
vorsichtig sein!!!!
 
goalie schrieb:
wenn mein vater trinkt, weil er frustriert ist, dann sollte ich also dieses verhaltensmuster annehmen? und wenn meine mutter mich und meine geschwister prügelt weil sie sich überfordert fühlt, dann sollte ich auch dieses verhaltensmuster annehmen?
vorsichtig sein!!!!

Annehmen ist ja NICHT gleich Hinnehmen oder Erdulden. Annehmen bedeutet, zu erkennen, daß es einen Grund hat, warum jemand so handelt, auch wenn wir ihn nicht erkennen. Denn die Gründe, die im Außen offensichtlich sind, sind nicht die wahren Gründe. Da spielen immer auch Erfahrungen aus früheren Leben mit rein. Da wir diese Gründe nicht erkennen, wäre es unangebracht, zu verurteilen. Annehmen bedeutet also lediglich, den Menschen so annehmen, wie er ist. Das bedeutet NICHT, sich dem "Schicksal" zu ergeben. Man kann durchaus einen Menschen annehmen, OHNE weiterhin "unter" ihm zu leiden.

Liebe Grüße
Gabi
 
martina weigt schrieb:
Verhaltensmuster muss man nicht ablegen, nein, annehmen reicht vollkommen. Sie abzulegen, ihnen auszuweichen, sie zu vermeiden, bewirkt das Gegenteil.

Hallo Gabi, lies doch bitte, was Martina geschrieben hat. Wenn von verhaltensmuster ablegen, bzw. annehmen die Rede ist, dann heisst das für mich, dass ich diese so durchführen soll.

An andere Leben glaube ich leider oder irgendwem seis gedankt nicht. Ganz ehrlich, ich will dich jetzt nicht damit angreifen Gabi, aber genau das sind die Ausreden mit "vorherigem Leben und so", wie sich die Menschen vor sich selbst aus der Verantwortung für ihr Handeln nehmen. (ist natürlich nur meine Meinung).

Ich meine ganz krass formuliert: Ich mache heute einen Bankraub, weil ich damals im alten Ägypten von einem Straßenräuber um mein ganzes Veermögen gebtacht wurde, das ich mir jetzt einfach wieder zurückhole.
Hm.... da müssten wir unsere Gesetze aber radikal ändeern ;-)
 
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goalie schrieb:
Hallo Gabi, lies doch bitte, was Martina geschrieben hat. Wenn von verhaltensmuster ablegen, bzw. annehmen die Rede ist, dann heisst das für mich, dass ich diese so durchführen soll.

An andere Leben glaube ich leider oder irgendwem seis gedankt nicht. Ganz ehrlich, ich will dich jetzt nicht damit angreifen Gabi, aber genau das sind die Ausreden mit "vorherigem Leben und so", wie sich die Menschen vor sich selbst aus der Verantwortung für ihr Handeln nehmen. (ist natürlich nur meine Meinung).

Ich meine ganz krass formuliert: Ich mache heute einen Bankraub, weil ich damals im alten Ägypten von einem Straßenräuber um mein ganzes Veermögen gebtacht wurde, das ich mir jetzt einfach wieder zurückhole.
Hm.... da müssten wir unsere Gesetze aber radikal ändeern ;-)
Hallo goalie,

wieso sollte ich mich angegriffen fühlen ? Jeder hat seine eigenen Vorstellungen, Überzeugungen, seinen eigenen Weg. Und jeder dieser Wege stimmt genau für den Menschen, der ihn geht. :)

Wer sich seiner früheren Leben bewußt ist, übernimmt auch die Verantwortung dafür ! D.h. er ist sich bewußt, was für einen Scheiß er gebaut hat/baut oder warum er leidet.

Und jemand, der sich bewußt ist, daß er im alten Agypten beraubt wurde, wird sicher NICHT heute ein Bank ausrauben. Ganz einfach, weil sein Bewußtseinststand so "weit" ist, daß er erkennt, daß alles EINS ist und daß er sich damit nur selbst schaden würde. Ja, er würde sein "früheres" Leben nicht einmal bewußt erkennen, weil ihm - wie gesagt - das Bewußtsein, die "Reife" dafür fehlen würde. ;)

Nee, Entschuldigungen für eine Straftat gibt es nicht. Und daher gibt es ja auch Gefängnisse. ;)

Wie Martina das meint, mit dem Annehmen, das wird sie selbst schreiben, wenn sie mag. Ich habe lediglich meine Definition vom Begriff Annehmen "kundgetan".

Liebe Grüße
Gabi
 
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