Okay,
erst Mal Entschuldigung, dass ich mich so lange nicht mehr zu dem Thema gemeldet habe. Es fällt mir halt einfach schwer mich mit der ganzen Sache auseinanderzusetzen. Eigentlich würde ich lieber verdrängen. Danke erst Mal für jeden einzelnen Beitrag!!
Damit an diesem Punkt kein Zweifel mehr aufkommt: Ich liebe meinen Sohn.
Ja, vielleicht spielt es in meinen Lebensstil mit rein, dass ich ungewollt schwanger geworden bin. Ich wollte, bevor ich schwanger geworden bin, niemals ein Kind. Und als ich schwanger war, habe ich mich aber nicht aus selbstsüchtigen gründen für das kind entschieden. Natürlich habe ich auch daran gedacht, dass es schön wäre so ein kleines Wesen zu haben, ihm beim Aufwachsen zuzusehen und so. Aber in erster Linie habe ich gedacht dass da ein Lebewesen ist, dass man nicht so einfach töten darf. Ich hatte sogar schon einen Termin zur Abtreibung gehabt. Aber dann hatte ich halt das Gefühl, dass dieses kleine Wesen in meinem Bauch Angst hätte, dass es leben will und so. Ich liebe mein Kind. Trotzdem war die Entscheidung mein Kind zur Welt zu bringen auch nicht die es zu behalten. Damals habe ich überlegt den Kleinen zur Adoption frei zu geben. Für meinen Mann wäre das nicht in Frage gekommen. Deswegen hätte ich das auch nie machen können. Für mich wäre es sowieso nach der Geburt auch nicht mehr in Frage gekommen. Ich finde diese extremen Muttergefühle, wenn eine Mutter so an einem Kind hängt nicht selbstlos. Nicht unbedingt: Wenn ich meinen Sohn damals weggegeben hätte, wäre er jetzt vielleicht in einer reichen Familie mit einer Mutter und einem Vater die nicht fürchten die Miete nicht mehr zahlen zu können, die nicht darum bangen müssten, dass er sein schönes Kinderzimmer bald verliert.
Aber darum geht es doch gar nicht. Es ist in erster Linie ein Problem zwischen mir und meinem Mann. Er hat gesagt er würde ab jetzt wahrscheinlich immer um 18 Uhr kommen wenn er den Job bekommt und er war nicht bereit das mit mir abzusprechen.
Und um eins klar zu stellen: Mein Sohn geht schon in den Kindergarten. Bis 15 Uhr. Ja, es wäre überhaupt nicht viel mich von dann bis 18 Uhr um ihn zu kümmern. Aber darum geht es mir nicht. Es wäre für mich trotzdem eine Mehrbelastung. Und in wie weit ich damit einverstanden bin müsste mein Mann meiner Meinung nach mit mir ansprechen. Weil seine Entscheidung eben auch mich betrifft. Und ich finde alles was mich betrifft geht mich auch etwas an. Ihr könnt das albern finden. Aber wenn mein Mann auch mal unvorhergesehen sagt, er kommt später nach Hause, dann sollte ich da auch mitreden dürfen. Auch das verändert je meinen Tagesablauf, geht mich etwas an. Ich würde bestimmt nicht jedes Mal sagen: Doch, jetzt sei aber genau so da wie sonst. Aber sich erkundigen ob es mir Recht ist, wenn er dann später kommt, müsste er schon und wie es mir gerade mit unserem kleinen süßen Wirbelsturm geht.
Aber wenn er stattdessen meint, ich hätte nicht nein zu sagen, ist das eine Beschneidung meiner Rechte. Mann kann sich ja auch einigen. Aber wann ich nein sage, hat er mir nicht vorzuschreiben. Vielleicht ist das Prinzipienreiterei, aber ich habe mich in der Vergangenheit so oft so ungelichberechtigt gefühlt. Ich kann an dieser Stelle einfach nicht nachgeben. ich habe auch schon gedacht, dass es einfacher wäre, wenn ich einfach tun würde was er will. Es geht nicht. Alles in mir wehrt sich dagegen. Alles in mir würde lieber verrotten, als das zu tun. Ich liebe meinen Mann. Aber ich lasse mich zu nichts zwingen. Ich komme mir auch einfach blöde vor, wenn er immer so tut, als müsste er jetzt einen Job suchen bei dem er extra lange arbeitet. Ich meine, er stolpert ja schon regelrecht über diese Art von Jobangeboten, vorzugsweise möglichst noch mit Wochenendarbeit. Und dann heißt es:Schatz, es passt mir halt selber nicht, aber ich muss mich jetzt für die Familie ausopfern und ganz ganz ganz lange arbeiten, so ganz auf die heroische Tour. Am Liebsten hätte er wahrscheinlich, dass ich mit einem weißen Spitzentaschentuch am Hafen stehe und ihm mich fügend hinterherwinke, während er auf hohe See hinausfährt in den wilden Sturm, bereit sich aufzuopfern...
Das ist nicht böse gemeint. So kommt es mir halt vor. Naja, jetzt hat er letztens gesagt, er würde dann eben einen Job annehmen wo er doch nicht so viel arbeitet/ beziehungsweise versuchen einen zu finden. Warum musste er mir vorher aber erst wieder mit Trennung drohen und erst sehen, dass ich mich dieses Mal nicht erpressen lasse???
Ich habe jetzt auch vor meinem Sohn in einem Kindergarten anzumelden in den er bis 17.30 gehen kann. Dort werde ich ihn bestimmt nicht jeden Tag so lange lassen, obwohl ich tagsüber arbeite und nicht nur als Aktmodell. Aber es geht dann darum, dass der Kleine dort theoretisch so lange bleiben kann und ich mich nicht gezwungen fühlen muss mich alleine um ihn zu kümmern, während mein Mann auf "Heldenmtour"(wirklich nicht böse gemeint) geht. Dann habe ich wieder mehr das Gefühl FREIWILLIG UND AUS LIEBE für mein Kind da zu sein.
Grüße von Tanja