Ist Erziehung möglich?

Ist Erziehung möglich?

  • Ja, sicher.

    Stimmen: 20 62,5%
  • Ja, ich habe da auch schon einiges anderen anerzogen.

    Stimmen: 6 18,8%
  • Nein, aber manchmal versuche ich es, obwohl ich weiß, dass es nicht geht.

    Stimmen: 2 6,3%
  • Nein, ich gebe anderen Liebe und vertraue, dass sie alles alleine meistern.

    Stimmen: 4 12,5%

  • Umfrageteilnehmer
    32
Reschpekt!
Das Problem dabei liegt in der Deffinition, bzw. wie jeder Erziehung sieht.

Besipiel: wir wohnen seit letztem herbest in einer neubausiedlung, die eigentlich ganz schön wäre, wenn da nicht: die kinder die hausmauern besprühen, diverse silvesterkracher in türspalten stecken, ihren müll dort fallen lassen, wo sie gerade stehen, in der nacht, wenn sie schreien ins stiegenhaus gestellt werden würden.... usw.
und wenn man dann die kinder massregelt, bzw. sagt, sie sollen das gefälligst unterlassen, dann heisst es: das sind ja noch kinder, die sollen doch tun, was sie wollen!

Ich meine HALLO! Das ist mutwillige Sachbeschädigung. Wir hatten alleine wegen dieser Kinder eine Mieterhöhung um 50.- innerhalb eines Jahres. WOhin soll das noch führen??? Nur damit die lieben kleinen Indigos tun und lassen können was sie wollen, müssen wir, die wir die Miete aufbringen müssen dafür bezahlen...

Jaja, nur weiter so, die Kinder sollen vom Fernseher und den Videospielen erzogen werden, damit die Eltern sich nicht darum kümmern müssen und ihre heilige Ruhe haben.

Boah, das nenne ich: sich gehörig aus der Verantwortung nehmen.

Ich bin bei leibe keine Petze, aber ab jetzt wird das ganze verschärft, sobald ich einen dieser ungezogenen Fratzen bei irgendwas erwische, dann gehts ab zur Wohnungsgenossenschaft, sehe ich doch nicht ein, dass ich dafür auch noch bestraft werde, dass die Eltern der anderen Kinder nicht wissen was sich gehört.
 
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Nachtschwärmer schrieb:
Wenn man schließlich geschafft hat, auf sein Kind einzugehen und ihm Sozialkompetenzen etc. beigebracht hat, so dass es gesellschaftsfähig in jeder Hinsicht (beruflich, sozial,...), kann man sich auch ruhig mal selber loben und sich sagen, dass man sein Kind "gut erzogen" hat.

Danke, genau das ist meiner Meinung nach der Punkt, was "Erziehung" sein soll. Und meiner Meinung nach ist das wichtig für die Kinder.
Und es widerspricht dem, was beispielsweise Martina Weight mit ihren Kindern (nicht) tut.

Lg Shanna
 
Ich verstehe nicht was es bei "Respekt" für Defnitionsschwierigkeiten gibt? Wenn ich etwas oder jemanden respektiere, dann besprühe ich z.B. keine Hauswände und stecke auch keine Silvesterknaller in Türspalten.

Vielleicht sollte man sich tatsächlich mit den Eltern dieser Kinder in Verbindung setzen. Ich meine Jemand muss das ja auch wieder wegmachen. Und wer käme besser dafür in Frage als die Kinder selbst?
Und wenn sie sich dagagenstellen, müssen sie für den Schaden aufkommen. Ganz einfach.


Dabei lernen die lieben Kinderlein auch gleich, dass ihr Handeln konsequenzen nach sich zieht. Eine bessere Erziehung gibt es doch gar nicht, oder?
 
Ich meine die Frage ob Erziehung gut/notwendig ist, hängt ganz schwer an der Definition, besser gesagt an dem ganzen Assoziationsfeld das der Einzelne damit verbindet. Obwohl ich "gut erzogen" bin (bin eher zufrieden als unzufrieden mit dem was meine Eltern gemacht haben) ist mein feeling eher das, daß ich skeptisch gegenüber Erziehung und was damit zusammenhängt, also dem riesigen pädagogischen Wissenschaftsgebäude bin. Etwa in dem Sinne:

Route666 schrieb:
Ich halte Erziehung für einen unvermeidlichen Fehler, den diejenigen begehen, die erzogen wurden.

Klare Regeln im Zusammenleben festzulegen, und diese freundschaftlich und flexibel zu handhaben, würde ich nicht als Erziehung bezeichnen.
(...)
Route666

Grundaxiom ist: Voll ins Leben mit meinen Mitmenschen eintauchen, wahren Kontakt miteinander haben, so daß die technischen Dinge des Lebens (Wer tut welche Arbeit wann und wie etc.) nebenrangig sind.

Drum achte ich auf die innere Freude meiner Kinder, wie zB meines Zweijährigem, daß der Tag für ihn wie ein schöner Film ist - ich leite ihn geschickt von Situation zu Situation, von Raum zu Raum. Wenn es notwendig wird, daß etwas sein MUß und mir kein Geistesblitz kommt wie ich ihn geschickt ablenken kann, dann sage ich es einmal ruhig, nach 5 sekunden deutlich und laut und gehe mit voller Agression (im sachlichen Sinne "aus sich herausgehen") vor ihn dazu zu bewegen. Ist das nun Erziehung? Wenn ich ein Buch drüber schreibe, dann ist es ein Erziehungsbuch. Wenn ichs mache, ist es schlicht Leben, meinen Mitmenschen mit den seinem Alter und seiner Verbindung zu mir entsprechenden Mitteln zu etwas bewegen.

Die Tochter meiner Freundin (14J.) ist extrem ungehorsam, frech, eigensinnig, unsozial und was weiß ich noch alles. (abgesehen davon daß sie ein sehr liebes Mädel ist). Wenn sie sich nicht an etwas gehalten hat und ich keine Chance hatte dranzubleiben weil ich arbeiten etc. war und ich komme grad heim und sie reißt ihre Klappe im Wohnzimmer auf dann schmeiße ich sie raus aus MEINEM Zimmer und zwar massiv und schnell und laut. Meine Freundin sagt manchmal meine Augen treten aus den Höhlen raus und wenn man mich sieht kriegt man Angst. Ich weiß auch, daß die Kinder vor mir in einigen Situationen Angst hatten. Nun?!?
Ich weiß warum ichs tue. Weil ich weiß daß sie für ihr Leben ihre eigenen inneren Regeln lernt. Ich will sie auch noch in 50 Jahren einfach so treffen können und mich mit ihr freuen können. Und nicht anstandshalber zu runden Geburtstagen besucht werden! Das wird so sein. Weil wir auch ab und zu nen schönen Moment haben. Sehr intensive Momente. Und die machen das gut beim Kind. Der übelste Feind eines direkten menschlichen Umgangs miteinander ist die eigene Angst, daß der Andere (das eigene Kind) einen eines Tages links liegen lassen könnte!!

Es nimmt schon biblische Dimensionen an, dieses tägliche Miteinander. Es tut mir so oft so weh daß ich so BÖSE sein muß. Aber ich kann ja auch nichts dafür daß die Menschlein soviel ihres Selbst- und gottvertrauens als kleinkinder verlieren (so bei der großen Tochter der fall würde ich sagen). Es ist planlos immer pseudorücksichtsvoll und pesudolieb dem vererbten sozialen System hinterherzuhinken. Neue Welten schaffen und den Rest auf den Herrn sag ich mal. Amen.
Florian, auf der langen Gratwanderung. liebe grüße!!!
 
naja, ich habe da auch keine schwiereigkeiten mit der deffinition, aber offensichtlich einige andere schon.

und was willst du machen, wenn die eltern zu faul, oder zu blind sind, die kinder zu erziehen und sie einfach machen lassen...???

das was bei uns abläuft ist reinster terror von 6-12 jährigen, und wenn man etwas sagt, oder sie im normalen ton bittet etwas zu unterlassen, dann bekommt man zur antwort: du hast da gar nichts zu sagen, du *********! und beleidigungen dieser art. ist doch nicht mehr normal, oder? und wir wohnen beileibe in keinem ghetto. ich möchte nicht wissen wie es dort aussieht....
 
goalie schrieb:
naja, ich habe da auch keine schwiereigkeiten mit der deffinition, aber offensichtlich einige andere schon.

und was willst du machen, wenn die eltern zu faul, oder zu blind sind, die kinder zu erziehen und sie einfach machen lassen...???

das was bei uns abläuft ist reinster terror von 6-12 jährigen, und wenn man etwas sagt, oder sie im normalen ton bittet etwas zu unterlassen, dann bekommt man zur antwort: du hast da gar nichts zu sagen, du *********! und beleidigungen dieser art. ist doch nicht mehr normal, oder? und wir wohnen beileibe in keinem ghetto. ich möchte nicht wissen wie es dort aussieht....

hast du denn die Möglichkeit mit den Eltern Kontakt aufzunehmen, bzw. kennst du die Eltern (vielleicht vom sehen)? Ich denke es wäre eine gute Maßnahme mit ihnen in Kontakt zu treten. Denn sie MÜSSEN was unternehmen, wenn ihre Kinder so einen Mist verzapfen, egal ob sie wollen oder nicht. Ansonsten dürfen sie nämlich dafür aufkommen ("Eltern haften ür ihre Kinder").
Was die Faulheit oder Blindheit betrifft kann ich dir aus meiner Erfahrung heraus nur recht geben. Habe schon oft mitbekommen, dass Eltern einfach zu "denkfaul" sind, sich mit ihren Kindern auseinanderzusetzten und gar nich auf sie eingehen können, oder - da muss ich jetzt auch mal Martina kritisieren - eer auf der antiautoritären Schiene fahren und meinen das läuft schon von alleine. Aber Kinder sind nun mal Kinder und sie müssen erst lernen sich in unserer Institutionalisierten Gesellschaft zurechtzufinden und die Regeln, die für ein friedliches Zusammenleben einfach unerlässlich sind, zu akzeptieren. Und das muss man ihnen ZEIGEN oder ERKLÄREN. Und wenn sie sich nicht daran halten wollen, muss man sie halt dazu ZWINGEN, auch wenn sich das vielleicht komisch anhört. Das ist unsere Aufgabe als Erziehende.
 
groovehunter schrieb:
Ich meine die Frage ob Erziehung gut/notwendig ist, hängt ganz schwer an der Definition, besser gesagt an dem ganzen Assoziationsfeld das der Einzelne damit verbindet. Obwohl ich "gut erzogen" bin (bin eher zufrieden als unzufrieden mit dem was meine Eltern gemacht haben) ist mein feeling eher das, daß ich skeptisch gegenüber Erziehung und was damit zusammenhängt, also dem riesigen pädagogischen Wissenschaftsgebäude bin. Etwa in dem Sinne:



Grundaxiom ist: Voll ins Leben mit meinen Mitmenschen eintauchen, wahren Kontakt miteinander haben, so daß die technischen Dinge des Lebens (Wer tut welche Arbeit wann und wie etc.) nebenrangig sind.

Drum achte ich auf die innere Freude meiner Kinder, wie zB meines Zweijährigem, daß der Tag für ihn wie ein schöner Film ist - ich leite ihn geschickt von Situation zu Situation, von Raum zu Raum. Wenn es notwendig wird, daß etwas sein MUß und mir kein Geistesblitz kommt wie ich ihn geschickt ablenken kann, dann sage ich es einmal ruhig, nach 5 sekunden deutlich und laut und gehe mit voller Agression (im sachlichen Sinne "aus sich herausgehen") vor ihn dazu zu bewegen. Ist das nun Erziehung? Wenn ich ein Buch drüber schreibe, dann ist es ein Erziehungsbuch. Wenn ichs mache, ist es schlicht Leben, meinen Mitmenschen mit den seinem Alter und seiner Verbindung zu mir entsprechenden Mitteln zu etwas bewegen.

Die Tochter meiner Freundin (14J.) ist extrem ungehorsam, frech, eigensinnig, unsozial und was weiß ich noch alles. (abgesehen davon daß sie ein sehr liebes Mädel ist). Wenn sie sich nicht an etwas gehalten hat und ich keine Chance hatte dranzubleiben weil ich arbeiten etc. war und ich komme grad heim und sie reißt ihre Klappe im Wohnzimmer auf dann schmeiße ich sie raus aus MEINEM Zimmer und zwar massiv und schnell und laut. Meine Freundin sagt manchmal meine Augen treten aus den Höhlen raus und wenn man mich sieht kriegt man Angst. Ich weiß auch, daß die Kinder vor mir in einigen Situationen Angst hatten. Nun?!?
Ich weiß warum ichs tue. Weil ich weiß daß sie für ihr Leben ihre eigenen inneren Regeln lernt. Ich will sie auch noch in 50 Jahren einfach so treffen können und mich mit ihr freuen können. Und nicht anstandshalber zu runden Geburtstagen besucht werden! Das wird so sein. Weil wir auch ab und zu nen schönen Moment haben. Sehr intensive Momente. Und die machen das gut beim Kind. Der übelste Feind eines direkten menschlichen Umgangs miteinander ist die eigene Angst, daß der Andere (das eigene Kind) einen eines Tages links liegen lassen könnte!!

Es nimmt schon biblische Dimensionen an, dieses tägliche Miteinander. Es tut mir so oft so weh daß ich so BÖSE sein muß. Aber ich kann ja auch nichts dafür daß die Menschlein soviel ihres Selbst- und gottvertrauens als kleinkinder verlieren (so bei der großen Tochter der fall würde ich sagen). Es ist planlos immer pseudorücksichtsvoll und pesudolieb dem vererbten sozialen System hinterherzuhinken. Neue Welten schaffen und den Rest auf den Herrn sag ich mal. Amen.
Florian, auf der langen Gratwanderung. liebe grüße!!!


Jetzt muss ich erst mal schnell die Pädagogik in Schutz nehmen :fechten:
Die pädagogik hat verschiedene "Richtungen", d.h. verschiedene Ausgangspunkte, von denen aus sie Ihre Theorien aufstellt. Das lässt sich aber nicht alles über einen Kamm scheren. Was du meinst ist glaub ich die geisteswissenschaftliche P. und die bemüht sich in erster Linie darum, Verhalten zu VERSTEHEN. Ich denke daran ist nichts falsches oder? Nur wenn man etwas versteht kann man sein Handeln darauf abstimmen.

Das mit deinem kleinen Sohn klingt nett. Allerdings ist es für meine Begriffe etwas zu abstrakt beschrieben. Ich verstehe es nicht ganz, glaub ich. Aber bei deiner Tochter gibt mir deine Aussage zu denken, dass du denkst, das sie in manchen Situationen Angst vor dir hat. Natürlich ist es wichtig auch mal durchzugreifen, klar. Aber zum einen ist sie gerade mitten in der Pubertät und hat mit sich wahrscheinlich selbst enorme Schwieigkeiten und zum anderen ist es manchmal auch nicht ganz sooooo tragisch, wenn etwas mal nicht erledigt worden ist, oder? Ich denke es geht dir ums Prinzip, aber deine Tochter sollte zu keinem Zeitpunkt Angst empfinden. Das solltest du anders lösen.

Liebe Grüße

Nachtschwärmer
 
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