Aber Du kannst nicht genauer erklären, wie die elektrischen Impulsleitungen des Gehirns das Bewusstsein erzeugen, oder? Ist es in der Neurobiologie überhaupt schon möglich, dieses sagenhafte Rätsel zu lösen?
Eben nicht. Oder noch nicht, oder nie.
Darf ich erfahren, was Dir den Anlass gibt, die These, dass das Gehirn selbst das Denkende sei, gegenüber der Vermutung, dass Bewusstsein als etwas Eigenständiges im Menschen existiert und über das Hirn mit dem Organismus kommuniziert, vorzuziehen?
Ob Hirn oder Hirn plus Rest des Körpers habe ich bis jetzt nicht so wichtig gefunden. Wie gesagt, das Herz gehört auf jeden Fall dazu, denn das Herz kann das Hirn beeinflussen. Andere Hormon-erzeugende Körperteile können das auch. Richtig, der Körper führt Befehle des Gehirns aus, worüber das Gehirn Kenntnis erlangt und diese Kenntnis in seine Aktionen einbezieht. Du hast Recht, der ganze Körper ist beteiligt.
Ich meinte das eher als Abgrenzung gegenüber der Behauptung (nicht von dir, kommt aus einem anderen thread) das Bewusstsein sei etwas immaterielles und ewiges und daher müsse das Leben ewig sein und daher müsse es ein Jenseits geben usw. Ich schließe das nicht aus, aber ich glaube es nicht.
Ich glaube, die meisten Tiere haben kein Bewusstsein. Sie agieren vornehmlich triebhaft und instinktiv, denke ich. Sie folgen den einfachen Lebenstrieben nach Nahrung, Schlaf und Abwehr = Selbsterhaltung.
Glauben ... die meisten ... vornehmlich, ... die Welt besteht aus Graubereichen. Wenn man einem Schimpansen einen Klecks auf die Stirn malt und er sieht sich im Spiegel, dann greift er sich an die Stirn. Hinweis auf Bewusstsein? Ein bisserl Bewusstsein? Ein Hund hätte noch weniger Bewusstsein, aber gar keines?
Ja, weil der Mensch fähig ist, seine Handlungen rational zu hinterfragen, sie zu reflektieren, zu erkennen, zu bewerten und zumindest eine scheinbare Entscheidungsfreiheit besitzt. Er besitzt außerdem das Potential zur Metakommunikation, wie wir sie zum Beispiel betreiben.
Genügt schon die Fähigkeit? Manche tun das nur sehr beschränkt. Ich glaube die haben deshalb auch weniger Fähigkeit dazu.
Meines Wissens haben Spitzmäuse relativ zu ihrer Körpermasse ein größeres Gehirn als Menschen relativ zu ihrem Gewicht. Laut dieses Artikels müssten sie also intelligenter sein als wir oder missverstehe ich dies?
Wie das immer so ist in der Biologie: Ein Haufen Messungen, viele Kleckse auf dem Papier und eine Kurve durch die ganze Wolke. Das nennt man Zusammenhang und Punkte die weit drunter und drüber liegen sind Ausreisser.
Ich werde mir den Artikel noch einmal anschauen (wenn ich ihn finde), ist auch wieder eine Zeit her.
Ja, bisher leider erfolglos, denn es ist noch kein Leben aus solchen Experimenten mit einer hypothetischen Uratmosphäre hervorgegangen, so oft sie auch reproduziert wurden. Und warum nicht? Ich glaube, weil die LebensINFORMATIONEN fehlen. Sie sind in jenen Versuchen nicht vorhanden, denn sie wurden ja nicht von den Experimentatoren konstruiert und in die Materie gelegt. Materie braucht offenbar eine informative Anleitung, um sich selber organisieren zu können, was logisch erscheint.
Genau das ist die Frage. Wenn es nicht gelingt kann das heißen dass diese Information fehlt oder dass es gelingen könnte wenn man einen ganzen Planeten als Labor und Millionen Jahre Zeit hätte (aber nicht Milliarden, denn die Entstehung des Lebens ist "schnell" vor sich gegangen).
Ich glaube auch nicht dass der Nachweis darin besteht wirklich Leben zu erzeugen (Ungefähr so: Ursuppe in den Glaskolben, umrühren und zustoppeln, ein Blitz und - bumm - schon winkt da ein grünes Schleim-Männchen heraus). Sondern indem man einzelne Schritte im Prinzip nachvollzieht bis man darauf schließen kann dass das ganze funktioniert.
Ich halte die Wahrscheinlichkeit an dieser Stelle für ein starkes Argument, das eindeutig FÜR die reale Existenz von Außerirdischen spricht. Betrachte bitte die Vielzahl der Planeten im Universum, auf denen prinzipiell Leben entstehen könnte wie auf dem unsrigen. Beachte, dass es im Weltall von organischen Substanzen wie Aminosäuren nur so wimmelt, die als Basis unserer Zellen, unseres Lebens gelten. Es wäre sehr unwahrscheinlich, wenn an anderen Orten des gigantischen Universums KEIN Leben entstanden wäre in mehr als 13 Milliarden Jahren!
Genau das ist die spannende Frage.
Wenn es einen Zeugungsakt oder Schöpfungsakt bräuchte um die LebensINFORMATIONEN in die Materie zu bringen, dann könnte das ein einziges Mal stattgefunden haben.
Oder es war ein (unvorstellbarer aber deshalb nicht unmöglicher) Zufall, der nur einmal stattgefunden hat.
Oder es wimmelt wirklich im Universum vor Leben, das wissen wir bis jetzt nicht. Wir wissen auch nicht ob wir fremde Lebewesen überhaupt erkennen können.
Daher ist die Wahrscheinlichkeit für mich ein schwaches Argument. Aber ein Argument. Immerhin hast du für dich ein starkes Argument und damit Grund es zu glauben.
Das stimmt, gilt aber meines Erachtens nur für bewusste Wesen wie Menschen, die Gründe und Erklärungen für die Existenz und ihren Sinn suchen und benötigen.
Menschen suchen die Gründe und Erklärungen für die Existenz. Aus Gewohnheit, weil sie ständig Gründe und Erklärungen suchen.
Ich sage dass es keinen Zweck haben muss. Das wieder als Abgrenzung gegenüber der Behauptung (wieder nicht von dir) dass das Leben, das Universum etc. einen Zweck haben müsse. Und dass es daher einen Gott geben müsse, und ein Jenseits, usw.
Genau, die haben nichts davon. Das erste Lebewesen hat "die blöde Idee" gehabt und die ganze Natur macht mit. Weil sie nicht anders kann. Sinnlos.Aber gilt das auch für primitive Tierarten? Ich glaube nicht. Dann stellt sich aber die Frage, warum auch deren genetisches Material so sehr auf Fortpflanzung bedacht ist. Was haben die tierischen Individuen davon? Nichts.
So, das ist der Weisheit letzter Schluss
Ciao, Martin