Konsumkritik

Zusätzlich denke ich dass die Gehirne von Kindern/ Jugendlichen noch nicht für solche Erkenntnisse ausgelegt sind.
Oder hat jemand von euch hier in diesem Alter schon Akzeptanz und Selbstliebe geübt?
Daher fallen sie natürlich auf alle Werbung, Medien usw. herein. Unterrichtsfach finde ich nicht schlecht, mit Gleichaltrigen zusammen könnte es fruchten!
Geht es nicht hauptsächlich um Akzeptanz und Selbstliebe - oder mit anderen Worten Selbstbehauptung, Selbstbewußtsein, Selbstsicherheit, ... , ohne dass man es in diesem Alter explizit so bezeichnen würde?
Das fängt ja nicht in irgendeinem Alter an und endet irgendwann, sondern das sind permanente Prozesse, die sich lebenslang weiter entwickeln.

Das Hereinfallen auf Werbung im weitesten Sinne hat meiner Ansicht nach weniger mit dem Alter als mit der individuellen Persönlichkeitsstruktur zu tun.
 
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Geht es nicht hauptsächlich um Akzeptanz und Selbstliebe - oder mit anderen Worten Selbstbehauptung, Selbstbewußtsein, Selbstsicherheit, ... , ohne dass man es in diesem Alter explizit so bezeichnen würde
Ja stimmt. Habe jetzt immer das Wort "Akzeptanz" verwendet und meine wohl einmal durch andere und dann durch sich selbst.
Das ist für mich eine große Frage: wie geht es jetzt unseren Schulkollegen mit den Markenklamotten? Haben die automatisch den Selbstwert und die Selbstliebe, die unsereins sucht und sich "erarbeiten" muss? (Also kann in der Kindheit auch alles so toll sein, dass man später keine Selbstwertprobleme hat?)
 
Wobei hilft es? Dabei, ein perfekter Untertan zu sein? Auf Individualität zu verzichten? Sich einzureihen in die Hypes der Umwelt?

Welch eine Pädagogik. Hatten wir hier bislang auch noch nicht.:rolleyes:

Es ist keine Individualität, wenn man etwas wegen der Eltern tut.

Die Kindheit muss das Ergebnis haben, dass man sich integriert in die Welt. Dazu gehört natürlich auch die Schule (der Erfolg darin), denn Arbeitslosigkeit hilft da später sicher nicht. Aber eben auch soziale Kompetenz und entsprechendes Standing. Wer sich als Revolutionär gibt und bewusst keine Markenklamotten anzieht, macht das gewöhnlich aus einem gewissen Standing heraus, und ist häufig auch in entsprechende Gruppen integriert. Aber wer bloß keine solche Kleidung hat, weil die Eltern nicht wollen, und sowieso sonst Probleme hat, den macht das nur zum Außenseiter und das ist eben eine weitere Sache die Mobbing und andere Probleme verursacht.

Meine Pädagogik sieht so aus, dass man einerseits dafür sorgt, dass das Kind an seine soziale Umwelt angepasst ist, und andererseits individuelle Entscheidungen fördert, solange sie Punkt 1 nicht auf lange Sicht klar gefährden (wie Drogen nehmen, Schule schwänzen usw., und da gehören Markenklamotten, Sport oder Computerspiele sicher nicht in diese Kategorie).
 
Es ist keine Individualität, wenn man etwas wegen der Eltern tut.

Die Kindheit muss das Ergebnis haben, dass man sich integriert in die Welt. Dazu gehört natürlich auch die Schule (der Erfolg darin), denn Arbeitslosigkeit hilft da später sicher nicht. Aber eben auch soziale Kompetenz und entsprechendes Standing. Wer sich als Revolutionär gibt und bewusst keine Markenklamotten anzieht, macht das gewöhnlich aus einem gewissen Standing heraus, und ist häufig auch in entsprechende Gruppen integriert. Aber wer bloß keine solche Kleidung hat, weil die Eltern nicht wollen, und sowieso sonst Probleme hat, den macht das nur zum Außenseiter und das ist eben eine weitere Sache die Mobbing und andere Probleme verursacht.

Meine Pädagogik sieht so aus, dass man einerseits dafür sorgt, dass das Kind an seine soziale Umwelt angepasst ist, und andererseits individuelle Entscheidungen fördert, solange sie Punkt 1 nicht auf lange Sicht klar gefährden (wie Drogen nehmen, Schule schwänzen usw., und da gehören Markenklamotten, Sport oder Computerspiele sicher nicht in diese Kategorie).

Schön und gut, viel Gerede um das Problem herum.

Was genau ist deine Empfehlung, wenn Kids wegen fehlender Markenklamotten gemobbt werden?
 
Schön und gut, viel Gerede um das Problem herum.

Was genau ist deine Empfehlung, wenn Kids wegen fehlender Markenklamotten gemobbt werden?

Markenklamotten kaufen/erlauben, denke das habe ich klar genug gesagt?!

Es sei denn das Kind will explizit keine (aber damit meine ich, dass die Eltern das nicht so eingeimpft haben, dass das Kind einfach das glaubt was die Eltern wollen), aber Leute die so denken haben meistens ein ganz anderes Standing als jemand der gemobbt wird.
 
Markenklamotten kaufen/erlauben, denke das habe ich klar genug gesagt?!

Viele Eltern haben aber nicht dieKohle, um ihre Kinder als wandelnde Aushängeschilder der Modeindustrie rumlaufen zu lassen, auch das ist schon mehrfach gesagt worden.

Deine Lösung? Sollen die Eltern sich verschulden und einen Kredit aufnehmen?
 
Hier macht sich ein junger Mann sehr reflektiert Gedanken über den Konsumwahn moderner Wohlstandsgesellschaften. Könnt ihr etwas mit dem Gegenkonzept eines "minimalistischen Lebensstils" anfangen?


Hier liegt, wie übrigens in jedem Bereich des Lebens, die Wahrheit im Auge des Betrachters.

Die Einen sagen: "Kauft bei uns viel mehr und immer mehr ein, damit wir immer mehr Geld verdienen können!"
Die Anderen sagen: "Kauft weniger ein, denn das ist Wahnsinn! Durch mehr Nachfrage schiessen die Preise in die Höhe, so dass ich im Endeffekt auch mehr für etwas zahlen muss, was ich hätte viel billiger bekommen können!"

Die Zielperson sollte sich in dem Fall fragen, was sie in Wahrheit braucht und will.
 
Markenklamotten kaufen/erlauben, denke das habe ich klar genug gesagt?!

Es sei denn das Kind will explizit keine (aber damit meine ich, dass die Eltern das nicht so eingeimpft haben, dass das Kind einfach das glaubt was die Eltern wollen), aber Leute die so denken haben meistens ein ganz anderes Standing als jemand der gemobbt wird.

Ich bin generell dafür, auf die Bedürfnisse eines Kindes einzugehen, auch wenn sie manchmal noch so widersinnig und kaum nachvollziehbar sind.
Aber ich glaube, "Markensachen" werden überinterpretiert?

Ich selbst sollte als Kind "Qualitätsklamotten" (ich fürchte, das waren dann wohl Marken) haben und ich fand das furchtbar.
Im Alter zwischen ca. 11 und 14 hatte ich ganz andere Vorbilder und wollte von ganz anderen Leuten als den Markenheinis akzeptiert (also erst einmal wahrgenommen) werden, nämlich den mit den schwarzen Motorradlederjacken, denen, die sich wie Punks kleideten ^^ usw.).
Und darum mußte ich ganz hart kämpfen.

Ich denke, dieses "Kämpfen" um den eigenen Stil ist in der Pubertät maßgeblich.
Es geht dabei nicht nur um Kleidung und dessen Preis, es geht dabei um ein Lebensgefühl bis hin zur Identitätsfindung und das sind maßgebliche Schritte in der Persönlichkeitsentwicklung.

Da, auch wenn das Geld nicht knapp war, damals kaum Eltern bereit waren, ihren Kindern solche "speziellen" Sachen zu kaufen, mußte man kreativ werden (ich beschrieb es), jede Mark sparen oder auch nebenbei ab und an arbeiten gehen.

Meine Kinder verspürten ebenfalls nie den Wunsch nach Markenkleidung (ist heute noch genauso "peinlich" wie zu meiner Zeit), aber sie hatten und haben ebenfalls ihren eigenen, unnachahmlichen Stil, der ganz wichtig war und ist. "Irgendwas" (ganz egal, ob sauteuer oder billig) kaufen und tragen ging nie - es mußte Kriterien erfüllen, die für Außenstehende im Prinzip nicht nachvollziehbar waren.
 
Ich bin generell dafür, auf die Bedürfnisse eines Kindes einzugehen, auch wenn sie manchmal noch so widersinnig und kaum nachvollziehbar sind.
Aber ich glaube, "Markensachen" werden überinterpretiert?

Ich selbst sollte als Kind "Qualitätsklamotten" (ich fürchte, das waren dann wohl Marken) haben und ich fand das furchtbar.
Im Alter zwischen ca. 11 und 14 hatte ich ganz andere Vorbilder und wollte von ganz anderen Leuten als den Markenheinis akzeptiert (also erst einmal wahrgenommen) werden, nämlich den mit den schwarzen Motorradlederjacken, denen, die sich wie Punks kleideten ^^ usw.).
Und darum mußte ich ganz hart kämpfen.

Ich denke, dieses "Kämpfen" um den eigenen Stil ist in der Pubertät maßgeblich.
Es geht dabei nicht nur um Kleidung und dessen Preis, es geht dabei um ein Lebensgefühl bis hin zur Identitätsfindung und das sind maßgebliche Schritte in der Persönlichkeitsentwicklung.

Da, auch wenn das Geld nicht knapp war, damals kaum Eltern bereit waren, ihren Kindern solche "speziellen" Sachen zu kaufen, mußte man kreativ werden (ich beschrieb es), jede Mark sparen oder auch nebenbei ab und an arbeiten gehen.

Meine Kinder verspürten ebenfalls nie den Wunsch nach Markenkleidung (ist heute noch genauso "peinlich" wie zu meiner Zeit), aber sie hatten und haben ebenfalls ihren eigenen, unnachahmlichen Stil, der ganz wichtig war und ist. "Irgendwas" (ganz egal, ob sauteuer oder billig) kaufen und tragen ging nie - es mußte Kriterien erfüllen, die für Außenstehende im Prinzip nicht nachvollziehbar waren.
Sehr sehr viel "Ich's".
Und das Schliessen auf andere.

Nicht alle menschen sind gleich Ireland.
Nicht jede Zeit ist gleich.
Trends werden gemacht, und diese bestimmen weitgehend den Zeitgeist und den Fokus der Kinder.

Nicht jedes Kind braucht "Markensachen", oder Skaterschuhe, oder Beat-Kopfhörer usw. - um stark, selbstbewusst, oder anerkannt zu sein.
Aber manche schon.

Aber ich glaube, "Markensachen" werden überinterpretiert?
Es geht also nur bedingt um Markensachen, sondern die Ebenen dahinter.
Und noch mal, jeder Mensch ist anders.
 
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Nicht jedes Kind braucht "Markensachen", oder Skaterschuhe, oder Beat-Kopfhörer usw. - um stark, selbstbewusst, oder anerkannt zu sein.
Aber manche schon.

Wenn bei einem 4 Personenhaushalt, nach Abzug aller laufenden Kosten, im Monat noch 500 Euro für Essen, trinken und Kleidung übrig bleibt, ist da kein Geld für Markenklamotten drin.
Oder sollen die Eltern nebenbei noch schwarz arbeiten, damit ein 13-jähriges Kind in Armani und Gucci rumlaufen kann?
Vielleicht darf es ja auch noch ne Rolex am Handgelenk sein, wenn das Kiddis Selbstbewusstsein stärkt.


Gruß

Luca
 
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