Konsumkritik

Ich bin generell dafür, auf die Bedürfnisse eines Kindes einzugehen, auch wenn sie manchmal noch so widersinnig und kaum nachvollziehbar sind.
Aber ich glaube, "Markensachen" werden überinterpretiert?

Ich selbst sollte als Kind "Qualitätsklamotten" (ich fürchte, das waren dann wohl Marken) haben und ich fand das furchtbar.
Im Alter zwischen ca. 11 und 14 hatte ich ganz andere Vorbilder und wollte von ganz anderen Leuten als den Markenheinis akzeptiert (also erst einmal wahrgenommen) werden, nämlich den mit den schwarzen Motorradlederjacken, denen, die sich wie Punks kleideten ^^ usw.).
Und darum mußte ich ganz hart kämpfen.

Ich denke, dieses "Kämpfen" um den eigenen Stil ist in der Pubertät maßgeblich.
Es geht dabei nicht nur um Kleidung und dessen Preis, es geht dabei um ein Lebensgefühl bis hin zur Identitätsfindung und das sind maßgebliche Schritte in der Persönlichkeitsentwicklung.

Da, auch wenn das Geld nicht knapp war, damals kaum Eltern bereit waren, ihren Kindern solche "speziellen" Sachen zu kaufen, mußte man kreativ werden (ich beschrieb es), jede Mark sparen oder auch nebenbei ab und an arbeiten gehen.

Meine Kinder verspürten ebenfalls nie den Wunsch nach Markenkleidung (ist heute noch genauso "peinlich" wie zu meiner Zeit), aber sie hatten und haben ebenfalls ihren eigenen, unnachahmlichen Stil, der ganz wichtig war und ist. "Irgendwas" (ganz egal, ob sauteuer oder billig) kaufen und tragen ging nie - es mußte Kriterien erfüllen, die für Außenstehende im Prinzip nicht nachvollziehbar waren.

Damit meinte ich sowieso nicht überteures Zeug. Übliche Sportsachen halt (mache aber keine Werbung hier :p), und paar andere Marken (kann man teilweise auch billiger finden, aber Geld war bei meiner Mutter zumindest damals nicht das Problem, außer dass sie es für sich brauchte...). Da ich zu der Zeit auch anfing mehr Sport zu machen, passten die auch (einigermaßen) zu mir dann.

Insgesamt, klar, man versucht da eine Art Stil für sich zu finden. Aber aus meiner Sicht war es auch relevant keinen Mobbinggrund zu liefern. Klar, irgendwo können sich Mobber alle möglichen Gründe suchen, aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es schlicht was bringt. Genauso wie es was bringt, aus dem Mobbing"spaß" eine Schlägerei zu machen (etwas trainieren muss man schon aber solange man sich so gut wehren kann, dass es kein Spaß mehr für den anderen ist, half es, auch bevor ich wirklich stärker wurde). Wenn die Leute einen mehr respektieren, wenn man solche Klamotten hat, ist es effektiv solche zu haben. Später wurde es mir wieder weniger wichtig, wobei es sich schon auf meinen Stil dann auswirkte. Zuvor hatte ich jedenfalls nur an, was meine Mutter irgendwo billig fand...

Leider bringen 2 Sachen (unter anderem) genau nichts bzw. das Gegenteil. Mobbing ignorieren? Sagen viele. Nein, man muss demjenigen eins reinhauen. Sich als Eltern wegen Mobbing nicht den Markenklamotten beugen? Nein, es hilft auf jeden Fall welche zu haben. Und bitte erwartet nicht, dass irgendwelche Individualität verteidigt werden soll, die auch noch keine ist, weil von den Eltern vorgegeben, wenn das Standing des Kindes in der Klasse sich in den Minusgraden befindet. Es wird nicht funktionieren und da ist sowieso kein Selbstbewusstsein vorhanden, zumindest nicht was das betrifft.
 
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Viele Eltern haben aber nicht dieKohle, um ihre Kinder als wandelnde Aushängeschilder der Modeindustrie rumlaufen zu lassen, auch das ist schon mehrfach gesagt worden.

Deine Lösung? Sollen die Eltern sich verschulden und einen Kredit aufnehmen?

Man findet manche Sachen auch billiger.

Deswegen war ja meine Frage an @PsiSnake, der ja einen Kniefall vor der Modeindustrie empfiehlt, wie er dieses Problem zu lösen gedenkt.

Es geht nicht um die von @Luca.S genannten Marken. Die würden eventuell sogar das Gegenteil bewirken, wenn man wirklich ganz offensichtlich sehr reich aussieht. Nicht so schlimm wie umgekehrt natürlich.

Prinzipiell ist es einfach zu riskant, Kinder auch optisch zu Außenseitern zu machen. Sie müssen generell haben, was andere Kinder auch haben, und tun was andere Kinder tun im besten Fall. Ohne Gemeinsamkeit will keiner etwas mit einem zu tun haben. Es ist auch einfach so, dass andere Kinder vorbei kommen, wenn man ein neues Computerspiel hat (nicht OT da ja auch Konsum). Vermutlich kommen viele dann nur deswegen, aber manche werden sich dann vielleicht auch mit dem Kind anfreunden, selbst wenn sie zuerst nur für das Spiel kamen. Oder sportliches Können, das ist das selbe. Die Leute wählen die "Sportler" nicht nur für das Spiel selbst im Sportunterricht. Wenn einer nicht gerade sozial sehr kompetent ist, dann haben die, die oft zuletzt gewählt werden für ein Sportspiel gewöhnlich auch ein schlechteres generelles Standing (gilt mehr für Jungen natürlich). Das kann/muss dann vielleicht auch durch Mitgliedschaft in einem Sportverein finanziert werden.

Wie gesagt, es ist notwendig, dass sich jemand in die Gesellschaft integriert. Das ist bei Kindern zum großen Teil die Schule. Andernfalls klappt es vielleicht später auch nicht mehr dauerhaft, wie bei mir .Wobei das eventuell auch andere (angeborene) Gründe hat bei mir, aber in so einem Fall müssen Eltern noch mehr dafür sorgen, was bei mir nicht der Fall war.

P.S: Was gar nichts bringt ist als Eltern sichtbar zu werden. Das macht einen zur Lachnummer (hatte ich auch genug Erfahrung damit). Eltern müssen im Hintergrund agieren, indem sie eben auch Markenklamotten kaufen, oder Taschengeld dafür geben usw.
 
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Genauso wie es was bringt, aus dem Mobbing"spaß" eine Schlägerei zu machen (etwas trainieren muss man schon aber solange man sich so gut wehren kann, dass es kein Spaß mehr für den anderen ist,
Mobbing ignorieren? Sagen viele. Nein, man muss demjenigen eins reinhauen.

Ziemlich krankes Zeugs, was du dir da zusammen schreibst.Wärst du ein Pubertierender, so um die 14, könnte ich es gerade noch abhaken, obwohl es auch dann schon ziemlich bescheuert wäre. Als Erwachsener die Empfehlung, Gewalt anzuwenden, abzusondern, kann man bestenfalls als peinlich bezeichnen. Abgesehen davon, dass es hochgradig ineffektiv wäre. Warum?

1. die Mobber sind in der Überzahl (der Regelfall). Dann wirst du nicht nur psychisch gemobbt, sondern kriegst auch noch mit hübscher Regelmäßigkeit die Jacke voll. Und lieferst auch noch, als Gewaltstarter, einen Grund für weiteres Mobbing bzw. deine vorgebrachten Gründe verfallen, denn plötzlich sind die Mobber in einer Verteidigungssituation.

2. die Anwendung von Gewalt bei Mobbing dürfte zu einer Situation von Polizeieinsatz, Morddrohungen, Schulschließung als Normalfall führen, so wie ich es bereits verlinkt hatte. Gern nochmal:

https://www.rtl.de/cms/streit-wegen...sung-das-sagen-die-schueler-dazu-4239724.html

Die Empfehlung von Gewalt als Problemlösung ist hochgradig irrational. Sie löst das Problem Mobbing nicht nur nicht, sondern setzt eine fatale Eskalationsspirale in Gang, die irgendwann nicht mehr zu händeln ist und zum finalen Zusammenbruch des Schulbetriebs führt. Das kann keiner wollen, der noch alle Tassen im Schrank hat.
 
Man findet manche Sachen auch billiger.



Es geht nicht um die von @Luca.S genannten Marken. Die würden eventuell sogar das Gegenteil bewirken, wenn man wirklich ganz offensichtlich sehr reich aussieht. Nicht so schlimm wie umgekehrt natürlich.

Prinzipiell ist es einfach zu riskant, Kinder auch optisch zu Außenseitern zu machen. Sie müssen generell haben, was andere Kinder auch haben, und tun was andere Kinder tun im besten Fall. Ohne Gemeinsamkeit will keiner etwas mit einem zu tun haben. Es ist auch einfach so, dass andere Kinder vorbei kommen, wenn man ein neues Computerspiel hat (nicht OT da ja auch Konsum). Vermutlich kommen viele dann nur deswegen, aber manche werden sich dann vielleicht auch mit dem Kind anfreunden, selbst wenn sie zuerst nur für das Spiel kamen. Oder sportliches Können, das ist das selbe. Die Leute wählen die "Sportler" nicht nur für das Spiel selbst im Sportunterricht. Wenn einer nicht gerade sozial sehr kompetent ist, dann haben die, die oft zuletzt gewählt werden für ein Sportspiel gewöhnlich auch ein schlechteres generelles Standing (gilt mehr für Jungen natürlich). Das kann/muss dann vielleicht auch durch Mitgliedschaft in einem Sportverein finanziert werden.

Wie gesagt, es ist notwendig, dass sich jemand in die Gesellschaft integriert. Das ist bei Kindern zum großen Teil die Schule. Andernfalls klappt es vielleicht später auch nicht mehr dauerhaft, wie bei mir .Wobei das eventuell auch andere (angeborene) Gründe hat bei mir, aber in so einem Fall müssen Eltern noch mehr dafür sorgen, was bei mir nicht der Fall war.

P.S: Was gar nichts bringt ist als Eltern sichtbar zu werden. Das macht einen zur Lachnummer (hatte ich auch genug Erfahrung damit). Eltern müssen im Hintergrund agieren, indem sie eben auch Markenklamotten kaufen, oder Taschengeld dafür geben usw.

Meine Güte, ist das ein amorphes Geblubber. Ich hatte eigentlich erwartet, dass du mir eine Lösung des Mobbing-Problems präsentierst, aber Pustekuchen. Stattdessen nur weitere Statements, die das Phänomen "Die Schule als Catwalk" abnicken und den Markenwahn, sollte man deine Empfehlung ernst nehmen, weiter befördern und steigern.
 
Es ist erstaunlich: Nach 50 Jahren ist Adorno aktueller denn je. Die emanzipatorische Pädagogik einer "Erziehung zur Mündigkeit" hat an Brisanz nichts eingebüßt. Eigentlich dachte ich, das wäre inzwischen selbstverständlich und man müsste darüber gar nicht mehr groß diskutieren, dass wir aufgeklärte, kritische Schüler haben wollen und nicht außengesteuerte Marionetten, die jeden Hype mitmachen und ihren Verstand sozusagen an der Schulgarderobe abgeben.

PsiSnakes Pädagogik, die darauf abzielt, dass die Schüler sich den Gruppenzwängen fügen und Hypes, und seien sie noch so gestört, mitmachen, aus Angst, sich zu isolieren, sind der feuchte Traum jeglicher totalitärer Systeme. Denn die Generationen, die man mit dem Imperativ *Du sollst dich fügen* groß zieht, werden dann auch kritiklos und in 2e-Reihen in den Krieg ziehen, wenn es ihnen befohlen wird.

Gegen eine restriktive Pädagogik des Mitmachens kann eine Pädagogik des Nichtmitmachens, der kritischen Durchleuchtung, des Widerspruchs in Anschlag gebracht werden.

Ruhig noch einmal Adorno, kann insbesondere hier in diesem Thread, wo man zuweilen in Abgründe schaut, gar nicht so verkehrt sein:
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"Mit der Voraussetzung von Demokratie, Mündigkeit, gehört Kritik zusammen. Mündig ist der, der für sich selbst spricht, weil er für sich selbst gedacht hat und nicht bloß nachredet; der nicht bevormundet wird.
Das erweist sich aber in der Kraft zum Widerstand gegen vorgegebene Meinungen und, in eins damit, auch gegen nun einmal vorhandene Institutionen, gegen alles bloß Gesetzte, das mit seinem Dasein sich rechtfertigt.
Solcher Widerstand, als Vermögen der Unterscheidung des Erkannten und des bloß konventionell oder unter Autoritätszwang Hingenommenen, ist eins mit Kritik, deren Begriff ja vom griechischen krino, Unterscheiden, herrührt."

(Theodor W. Adorno, Kritik)

https://www.zeit.de/1969/26/kritik
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Du hast schlicht keine Ahnung. Weil ich ein zeitweise massiv gemobbtes Kind war, weiß ich wovon ich rede.

Ziemlich krankes Zeugs, was du dir da zusammen schreibst.Wärst du ein Pubertierender, so um die 14, könnte ich es gerade noch abhaken, obwohl es auch dann schon ziemlich bescheuert wäre. Als Erwachsener die Empfehlung, Gewalt anzuwenden, abzusondern, kann man bestenfalls als peinlich bezeichnen. Abgesehen davon, dass es hochgradig ineffektiv wäre. Warum?

Es ist eine Empfehlung zurückzuschlagen. Oder mit "Gewalt" auf Angriffe zu reagieren, die ähnlich aggressiv sind (wie wenn einer einem die Jacke nimmt und diese durch den Dreck wischt (ein Beispiel für sowas). Natürlich ist das für Erwachsene nicht vergleichbar sinnvoll (bzw. Notwehr ist zwar immer erlaubt), aber wenn dich jemand in den Schwitzkasten nimmt als Kind (durch ein anderes Kind), endet die Sache nicht beim Anwalt, sondern es passiert vermutlich gar nichts (was nicht gut ist, aber die Realität, wobei man da wohl auch nicht gerade Anwälte bemühen sollte andererseits), und das einzige was du tun kannst ist dich zu wehren. Bei Lehrern und Eltern was zu sagen hilft einem nicht nur meistens nicht, sondern deren Einmischung macht einen sogar noch weniger respektiert. Und bis du überhaupt was sagen kannst, tut es weh, du wirst verhöhnt oder irgendwas von dir kaputt gemacht oder verdreckt.

1. die Mobber sind in der Überzahl (der Regelfall). Dann wirst du nicht nur psychisch gemobbt, sondern kriegst auch noch mit hübscher Regelmäßigkeit die Jacke voll. Und lieferst auch noch, als Gewaltstarter, einen Grund für weiteres Mobbing bzw. deine vorgebrachten Gründe verfallen, denn plötzlich sind die Mobber in einer Verteidigungssituation.

Man wird gemobbt, weil die anderen das als "Spaß" empfinden. Wenn du zeigst, dass du dich ernsthaft genug wehren kannst und wirst, dann ist der "Spaß" schlicht nicht mehr da. Mobber sind meist Feiglinge. Die suchen sich niemanden, der den Mut hat sich zu wehren. Ich habe gesagt, dass man darin schon gut genug sein muss, damit es dem oder den Mobbern auch weh tut, aber gewinnen muss man nicht unbedingt.

Dazu respektieren die Mobber und auch genug andere Kinder einen nicht, wenn man für diese ein "Weichei" (oder wie auch immer sie es nennen, gibt da genug) ist.

Und niemand wird gemobbt, gerade weil er sich gegen Mobbing zur Wehr setzt (im Gegenteil sogar). Und es ist sowieso immer so, dass sie dich überhaupt nicht leiden können. Ob sie das nachher noch weniger tun, weil du zurückschlägst spielt keine Rolle, weil sie sich wie gesagt Opfer suchen, und keine Gegner. Als Gegner bist du immer noch in einer besseren Situation, und auf einmal kann es sein, dass andere auf deiner Seite sind, die dich nun mehr respektieren.

Klar, ein Risiko gibt es, aber besser als dass das Jahre so weiter geht.

2. die Anwendung von Gewalt bei Mobbing dürfte zu einer Situation von Polizeieinsatz, Morddrohungen, Schulschließung als Normalfall führen, so wie ich es bereits verlinkt hatte. Gern nochmal:

:LOL:

Weiß nicht auf was für einer Schule du warst...

Ich hatte mich auch nicht täglich gekloppt, oder andere (Mobber) mich, aber von der 1. Klasse bis zur 9.Klasse (danach war ich sitzengeblieben und in der neuen Klasse war das nicht mehr, auch wenn ich, auch wegen mir selbst dann trotzdem ein Außenseiter war) gab es oft genug körperliche Auseinandersetzungen. Lange war ich da sehr hilflos, bzw. habe mich eben nicht, oder nicht genug (sich nur befreien wollen, wenn einer dich festhält reicht nicht zum Beispiel) gewehrt.

Die Empfehlung von Gewalt als Problemlösung ist hochgradig irrational. Sie löst das Problem Mobbing nicht nur nicht, sondern setzt eine fatale Eskalationsspirale in Gang, die irgendwann nicht mehr zu händeln ist und zum finalen Zusammenbruch des Schulbetriebs führt. Das kann keiner wollen, der noch alle Tassen im Schrank hat.

Eskalation gibt es, wenn man aus der Rolle des ängstlichen Opfers nicht herauskommt. Insofern, dass man dann fortgesetzt, bis über Jahre, Ziel der Angriffe, psychisch wie physisch, wird. Selbstverteidigung durch Gewalt führt zur kurzfristigen Eskalation, und wenn man sich einigermaßen mutig und fähig anstellt, wird die Situation für einen danach besser.

Meine Güte, ist das ein amorphes Geblubber. Ich hatte eigentlich erwartet, dass du mir eine Lösung des Mobbing-Problems präsentierst, aber Pustekuchen. Stattdessen nur weitere Statements, die das Phänomen "Die Schule als Catwalk" abnicken und den Markenwahn, sollte man deine Empfehlung ernst nehmen, weiter befördern und steigern.

Wir können auch über externe Lösungen diskutieren, schulische Sanktionen gegen Mobber speziell. Aber darauf kann sich ein Schüler wenig bis nicht verlassen. Und zu den Lehrern zu gehen bringt einem leider auch das Respektproblem, und passieren tut sowieso wenig bis nichts.

Die Markenklamotten (meine da jetzt zum Beispiel normale Sportkleidung, die Athleten im TV tragen, keinen "Catwalk"), Videospiele, sportliche Fähigkeiten usw. gehören halt zu den Dingen, die einen nicht zum Außenseiter machen (sollen). Man darf nicht zu sehr anders sein, speziell nicht, wenn man kein gutes Standing hat, was für gemobbte Kinder praktisch immer gilt. Die können es sich nicht leisten keine Markenklamotten zu haben.

Die Lösung ist Dinge zu akzeptieren, einfach weil es nicht anders geht. Ein gemobbtes Kind wird nicht plötzlich ein "Revolutionär" sein, den andere dafür bewundern. Noch weniger, wenn das nur an den Eltern liegt. Das sage ich auch als jemand, dem das mittlerweile praktisch wieder egal ist, aber als Erwachsener ist das viel einfacher.

Und so teuer und/oder hässlich sind diese Klamotten ja auch nicht gerade, dass man da jetzt übertreiben muss.
 
PsiSnakes Pädagogik, die darauf abzielt, dass die Schüler sich den Gruppenzwängen fügen und Hypes, und seien sie noch so gestört, mitmachen, aus Angst, sich zu isolieren, sind der feuchte Traum jeglicher totalitärer Systeme. Denn die Generationen, die man mit dem Imperativ *Du sollst dich fügen* groß zieht, werden dann auch kritiklos und in 2e-Reihen in den Krieg ziehen, wenn es ihnen befohlen wird.

Wenn du nicht Teil davon bist, hört auch niemand auf dich. Du kannst nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen.

Die Situation für einen gemobbten Schüler ist dramatisch, und da ist fast jedes Mittel recht (ich meine das aus der Sicht eines Kindes, nicht eines Generals natürlich).
So eins (Markenklamotten) nun wirklich auch. Da so dagegen zu sein wie du es bist, ist purer Aktionismus.
Davon abgesehen kann es doch auch problemlos sein, dass einem irgendeins dieser Kleidungsstücke auch sowieso gefällt, und dass man da mitmacht, weil es einem auch selbst so passt. Man muss nicht zwanghaft dagegen sein.

Außerdem geht es nicht nur um Isolation, das wäre noch harmlos. Nein, man ist isoliert und doch "integriert", aber nur als "Spielball" der anderen. Manchmal hatte ich trotzdem damals bei Spielen mitgemacht, obwohl eigentlich sehr klar war, dass man mich verars... will, nur weil ich dadurch irgendwie Teil davon war. In dem Vergleich ist es immer noch viel besser die Rolle des Mitläufers zu haben, als die des Außenseiters oder gar Mobbingopfers.

Ich selbst fühle mich der Gesellschaft jetzt natürlich so entfremdet, dass es mir auch nichts (mehr) bringt ein Mitläufer zu sein. Aber würde niemandem zumuten zu einer Art PsiSnake zu werden. Wenn man das vermeiden kann durch (unter anderem) Markenklamotten, sollte man das natürlich tun. Es ist danach immer noch Zeit für Individualität, und den Eltern folgen ist doch sowieso keine.

Glaubst du wirklich, ein Mobbingopfer, welches nie Teil der Gruppe geworden ist, tut einer Diktatur weh? Denke ich nicht.
 
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Die Markenklamotten (meine da jetzt zum Beispiel normale Sportkleidung, die Athleten im TV tragen, keinen "Catwalk"),

Mal ein typisches Beispiel für "Markenwahn":
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Als meine Mutter mit mir zum Sockenkaufen zu C&A ging, duckte ich mich instinktiv hinter den Kleiderständern – aus Angst in dem „Billigladen“ gesehen zu werden. Um als cool zu gelten, sparte ich schon mit elf Jahren 120 Euro für eine „George Gina & Lucy“-Tasche. Und natürlich verriet ich auch niemandem, dass ich mein iPhone nicht neu im Apple Store, sondern gebraucht bei eBay gekauft hatte. Zuhause weinte ich, wenn ich traurig war. Und in der Schule? Lächeln und bloß nicht auffallen!

Meine Familie wollte am Wochenende rausgehen, alle warteten auf mich. „Nein“, höre ich mich immer noch sagen. „Ich habe nichts für morgen zum Anziehen, für die Schule.“ Augenverdrehen der anderen. Mein Vater war genervt, meine Schwester wütend, meine Mutter fing an mich zu trösten. Sie wusste zum Glück, dass ich das nicht extra mache. Das war nur dieser unglaublich hohe Druck.

Mit 13 verbrachte ich mehr Zeit vor meinem Kleiderschrank als im Kino oder bei meinem Hobby.

„Weißt du eigentlich, wie sie alle gucken, wenn einer an die Tafel geht?“, fragte ich meine Mutter. „Die anderen checken dich von oben bis unten ab. Sie sehen jedes Detail. Die Schuhe eine Nachmache – und du bist tot!“ Tränen glänzten in meinen Augen. Wut kochte auf, Verzweiflung ging wieder in Vorwürfe über. „Wenn ich nur mehr kaufen dürfte “, brüllte ich. Und meine Mutter schrie plötzlich zurück: „Dein Leben besteht nur noch aus den Fragen: Wie sehe ich aus und was ziehe ich an?!“
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https://orange.handelsblatt.com/artikel/35550

Und wie bereits mehrfach erwähnt: Mobbing wegen fehlender Markenklamotten ist kein Ausnahmefall, sondern schulischer Alltag. Darunter leiden große Teile der Schülerschaft.

"Vieles spricht dafür: Kleidung wird in den Klassenzimmern immer wichtiger. Denn die Kluft zwischen arm und reich, exklusiv und trivial wird immer größer, auch in Bezug auf die Mode. Immer häufiger kommt es unter Jugendlichen heute aufgrund der Kleidung zu verbalen oder sogar körperlichen Mobbingattacken. Gerade auch in der Schule. Gerade dann, wenn sie allein mit sich sind, ohne Aufsichtsperson, kann es schnell zu Beleidigungen und Ausgrenzungen kommen. Laut einer Studie des Arbeitsministeriums Nordrhein-Westfalen sind circa 1,6 Millionen Deutsche aufgrund ihres Kleidungsstils oder ihrer Frisur Opfer von Mobbingattacken. Somit ist jede neunte Person in Deutschland davon betroffen."

https://www.schwarzwaelder-bote.de/...ils.a32cbbb8-2981-49e3-bfb7-a85bf1ba9f69.html

Selbstverteidigung durch Gewalt führt zur kurzfristigen Eskalation, und wenn man sich einigermaßen mutig und fähig anstellt, wird die Situation für einen danach besser.

Ach komm, mach dich nicht lächerlich. :rolleyes: Sowohl im Makrobereich der Politik. als auch im Mikrobereich sozialer Beziehung sehen wir, dass Gewalt immer eine Eigendynamik entwickelt und nicht zu einer Lösung oder Klärung führt, sondern schnurstracks in die Eskalation. Deine blödsinnige Gewaltempfehlung führt zu nichts, außer zu jede Menge blutiger Nasen.

Und zu den Lehrern zu gehen bringt einem leider auch das Respektproblem, und passieren tut sowieso wenig bis nichts.

Das hast du ja jetzt auch bereits gefühlte 155.332Mal gebracht, und plausibel wird es durch Wiederholung auch nicht. Wer sagt das, dass das nichts bringt? Okay, du. Aber sonst keiner.

Sich via Gewalt durchzusetzen, mag zwar vielleicht in Einzelfällen funktionieren, wie bei dir als Superschläger - zumindest inszenierst du dich hier so. Was aber empfiehlst du den weit weniger gewaltaffinen Mädchen? Sollen die auch losprügeln, unter Berücksichtigung deiner läppischen Empfehlung " Etwas trainieren muss man schon."

Meine Güte. Der Schulhof als Schlachtfeld.

Bevor es zu einem solch apokalyptischen Modellfall kommt, lieber die Schuluniformen, auch wenn die häßlich sind.:rolleyes:
 
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Hä? Offensichtlich reden wir über verschiedene Dinge oder genauer: offensichtlich hast du das Phänomen "Markenwahn" nicht erfasst.

Wollte ja keine Werbung machen aber Nike, Adidas usw. sind auch Markenklamotten.
Ich hatte sowas zumindest nicht damals, bevor ich mich durchgesetzt habe.

Und wie bereits mehrfach erwähnt: Mobbing wegen fehlender Markenklamotten ist kein Ausnahmefall, sondern schulischer Alltag. Darunter leiden große Teile der Schülerschaft.

Und also muss man welche kaufen. Gemobbt zu werden für (d)ein Ideal ist kein akzeptables Opfer. Sicher kann man da trotzdem auswählen und muss nicht die teuerste Version kaufen.

Klar kannst du dich darüber beschweren, dass die Situation so ist. Aber das gemobbte Kind wird nicht die erfolgreiche Revolution anzetteln, und deine Revolution kannst du selber führen, indem du dich selbst entsprechend anziehst.

Ach komm, mach dich nicht lächerlich. :rolleyes: Sowohl im Makrobereich der Politik. als auch im Mikrobereich sozialer Beziehung sehen wir, dass Gewalt immer eine Eigendynamik entwickelt und nicht zu einer Lösung oder Klärung führt, sondern schnurstracks in die Eskalation. Deine blödsinnige Gewaltempfehlung führt zu nichts, außer zu jede Menge blutiger Nasen.

Phrasendrescherei...

Außerdem sowieso falsch. Hitler mit Gewalt zu stoppen hat funktioniert und war richtig. Klar, das kann man Notwehr oder Nothilfe nennen, aber es falsifiziert trotzdem schon diesen Satz.

Natürlich kann man sich mit Gewalt aus einer bedrohlichen Situation befreien. Wenn der andere einen nicht in Ruhe lässt auf dem Schulhof, wenn man darum "bittet", wenn er einem seine oft körperliche Aggression und Demütigung aufzwingt, muss man ihm das "Lass mich in Ruhe" eben aufzwingen, oder den Spaß, den er dabei hat, massiv verderben. Da geht es nicht um Klärung, und das ist sowieso schon überhaupt nicht der Punkt. Man wird normal nicht gemobbt, weil es da ein Problem gibt, dass geklärt werden muss oder kann. Es ist nur "Spaß" (oder auch Aufspielen und Frustabbau) gewöhnlich.

Am Ende ist das dann jedenfalls doch wie in der realen Welt. Für den Frieden braucht man zwei, für Krieg nur einen.

Das hast du ja jetzt auch bereits gefühlte 155.332Mal gebracht, und plausibel wird es durch Wiederholung auch nicht. Wer sagt das, dass das nichts bringt? Okay, du. Aber sonst keiner.

Weil ich es aber weiß, dass es nichts bringt. :rolleyes: Selbst wenn ein Lehrer was tun würde, muss es Beweise geben. Gewöhnlich passiert aber so oder so nichts. Sicher, manche durften wohl mal eine Strafarbeit schreiben, erinnere mich auch nicht mehr an alles natürlich was seit der ersten Klasse passiert ist. Auch wenn meine Mutter was gesagt hatte, damals zu den Lehrern, brachte es nichts. Fundamental hatte es keinen Effekt, und was ich hier vorschlage eben schon.

Und dazu verliert man dadurch eben generell Respekt. Schüler die zu Lehrern gehen sind einfach nicht beliebt.

Mag sein, dass ich hier im Forum manchmal theoretisch spreche (was nicht bedeutet dass es falsch ist), aber hier ist auch das absolut nicht der Fall.

Sich via Gewalt durchzusetzen, mag zwar vielleicht in Einzelfällen funktionieren, wie bei dir als Superschläger - zumindest inszenierst du dich hier so. Was aber empfiehlst du den weit weniger gewaltaffinen Mädchen? Sollen die auch losprügeln, unter Berücksichtigung deiner läppischen Empfehlung " Etwas trainieren muss man schon."

Ich war am Ende der Schulzeit gut trainiert und habe Kampfsport (mit Freunden Ringen, und Kickboxen allein, aber ernsthaft genug) gemacht. Und das half auch schon als Abschreckung bestimmt (einfach auch die Statur schon). Da musste ich mich gar nicht mehr verteidigen. Wobei es da auch nicht nötig war, wie gesagt, die Klasse da war total in Ordnung. Paar Situationen mit anderen auch hat es aber schon gegeben, wo es sonst wohl ein Problem gegeben hätte für mich, wenn ich noch schwach gewesen wäre.

Die meisten Auseinandersetzungen zuvor (nicht alle natürlich) habe ich wohl verloren (bzw. als Kind wurde ich schlicht verkloppt oder körperlich gemobbt ohne mich wirklich zu wehren), aber je mehr ich mich wehrte umso mehr half es auch.

Mädchen gegen Jungs nach der Pubertät wird schwierig, allerdings ist DAS dann auch tatsächlich eine Situation, wo jemand eher Ärger (von außen) bekommt, wenn ein Junge ein Mädchen so mobbt, dass meine Verteidigungsempfehlung prinzipiell relevant wird. Mädchen untereinander sind nicht so körperlich da vermutlich. Aber prinzipiell könnte das hier und da auch Sinn machen.

Meine Güte. Der Schulhof als Schlachtfeld.

Es ist aber schon der Fall, oder es war für mich so, und es war nicht meine Entscheidung. Ich war super hilflos zuerst, und zusammen mit anderen Dingen machte es mich zum Ziel seit dem ersten Schultag (war nicht im Kindergarten), und das war dann die nächsten 9 Jahre (später weniger, auch weil ich mich eben mehr wehrte) so.

Es ist besser, wenn es nicht so ist, und da können Markenklamotten eben helfen. Ansonsten muss man sich verteidigen.

Bevor es zu einem solch apokalyptischen Modellfall kommt, lieber die Schuluniformen, auch wenn die häßlich sind.:rolleyes:

Aha, Uniformen führen also nicht zur gesellschaftlichen Uniformiertheit? :p

Ich bin dagegen, da es Individualität unterdrückt.
Und das ist kein Widerspruch zu den Markenklamotten, da man da erstens auswählen kann (die können ja die Individualität auch durchaus ausdrücken, auch das macht einen Teil deiner Argumentation absurd), und zweitens auch absichtlich keine anziehen kann. Allerdings ist letzteres für ein Mobbingopfer nicht zu empfehlen, und ich bin ziemlich sicher, dass die meisten davon das sowieso nur wegen ihren Eltern tun, und dann ist es sowieso kein individueller Ausdruck, und nichts ist gewonnen (sofern es überhaupt etwas zu gewinnen gibt).
 
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