Allerdings gebe ich schon eines zu bedenken. Kondensstreifen entstehen durch Abgase der Flugzeuge - Kohlendioxid, Stickoxide, Russ. Dass Abgase nicht wirklich gesund sind, wissen wir von Autos. Nun hat sich aber nebst Strassenverkehr auch das Volumen an Luftverkehr enorm gesteigert. Mehr Flugzeuge - mehr Abgase.
Ja, natürlich, das ist gar keine Frage. Flugzeuge sind - wie jedes andere Verkehrsmittel auch - umweltbelastend. Deshalb wird überall daran gearbeitet, die Flugzeuge sauberer zu machen und hier hat man auch große Fortschritte machen können. Die aktuellen Flugzeuge kann man dahingehend nicht mehr mit denen von vor einigen Jahren vergleichen; sie sind wesentlich sauberer geworden. Deshalb wird heute sehr viel Feuchtigkeit ausgestoßen, während die Belastung durch Partikel sehr gering ist. Und diese Feuchtigkeit sowie die Umgebungsfeuchtigkeit ergeben in Verbindung mit den dennoch vorhandenen Partikeln als Kondensationskerne die Streifen und begünstigen Bewölkung. Somit besteht die eigentliche Gefahr darin, dass Flugzeuge zu einer Klimaerwärmung beitragen.
Allerdings:
Insofern steckt offensichtlich, wie bei allen Märchens, auch in den Chemtrailgeschichten ein wahrer Kern.
Nein. Chemtrails sind nach Definition der Chemtrail-Gläubigen
vorsätzlich ausgebrachte Sachen, wie zum Beispiel Aluminium, Barium usw., wobei die Ziele unterschiedlich benannt werden (Geo-Engineering, Bevölkerungsreduzierung, …
. Das ist Quatsch und somit der eigentliche Unterschied zwischen tatsächlicher Umweltbelastung und Spinnerei.
Ich persönlich würde keine VT daraus machen, aber sehr wohl den Umweltaspekt anschauen. Und aus diesem Blickwinkel heraus macht es m.E. durchaus Sinn, über Chemtrails (Abgaswolken - freie Übersetzung) zu reden.
Über Chemtrails (
vorsätzlich ausgebracht) reden: nein.
Über den Umweltaspekt reden: ja. Dies geschieht ja auch sehr intensiv, aber eben nicht auf den Seiten der Verschwörungstheoretiker.
Ein Beispiel: Der A380 ist ja noch relativ neu und er war auch bisher schon - für seine Verhältnisse - sehr sauber (Verbrauch: 3 - 4 Liter Kerosin pro 100 km und Passagier, einschließlich Gepäck). Trotzdem gibt es wohl schon wieder neue Triebwerke für den Typ, um ihn noch sauberer zu machen.
An der Sauberkeit der Triebwerke liegt übrigens auch den Airlines etwas. Je besser (und damit sauberer) die Verbrennung, desto sparsamer sind Triebwerke. Und damit sparen die Airlines viel Geld, weil sie weniger Kerosin benötigen. Aber eben: Je sauberer Flugzeuge mit den heutigen Antrieben sind, desto mehr Feuchtigkeit kommt anteilmäßig heraus. Eine Zwickmühle.
Eine ebensolche Zwickmühle ist die tatsächliche Überlegung, Flugzeuge durch trockenere Luftmassen fliegen zu lassen, damit weniger Streifen entstehen. Durch die damit verbundenen Umwege hätte man aber genau den gegenteiligen Effekt, es würden in der Summe wieder mehr Schadstoffe in die Umwelt eingebracht. Also auch nicht so gut.
Die einzige Lösung ist, weniger zu fliegen. Aber hier kommt die Realität ins Spiel: Jeder von uns müsste auch auf eingeflogene Bestandteile verzichten, um zu einer geringeren Nachfrage beizutragen. Aber wer möchte schon auf Smartphone, Handy, Computer & Co. verzichten? Die Chemtrail-Gläubigen könnten ja mal den Anfang machen. Allerdings hätten sie dann keine Möglichkeit mehr, ihre Märchen im Internet zu verbreiten.