Ist Religion Politik?

Das ist aber nur deine negative Bewertung von Angst. Letztendlich lassen sich sehr viele menschliche Reaktionen ganz simpel auf (Überlebens)Angst zurückführen - bis dahin, dass wir in Häusern wohnen. Ich sehe es genau umgekehrt - denn Respekt und Vorsicht bremsen, wie man täglich im Berufsleben sehen kann, wenn sich Menschen nicht entfalten nur weil sie falschen Respekt haben oder vorsichtig sind. Vorsicht ist eine Vermeidungshaltung.
Hier merke ich wieder einmal, wie unterschiedlich die Welten sein können. Vorsichtig (im Sinne von "nur kalkulierbare Risiken eingehen"; Leichtsinn ist Dummheit und zeugt von mangelndem Überlebenspotential) bin ich z.B. bei Bergwanderungen und in der nächtlichen City (gefährlicher als jede Natur) und Respekt habe ich z.B. vor Bären oder Wildschweinen.
In einem hast du recht: Für mich ist Angst negativ konotiert, denn sie entbehrt oft jeder Logik oder Grundlage, z.B. die Angst sehr vieler Menschen in einem nächtlichen Wald...
Und manche Religionen spielen eben ebenfalls mit den Ängsten der Menschen, das Christentum z.B. über den Popanz Fegefeuer oder Hölle. So hält man die Schäfchen fein im Gatter...

LG
Grauer Wolf
 
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Darin sehe ich eher die Sehnsucht des Menschen nach Gott.

Über das Konzept Gott lässt sich jetzt streiten ;). Naturmenschen haben keine Sehnsucht nach irgendeinem Gott, sondern sie suchen einfach Schutz und Unterstützung. Das Konzept Gott hat sich erst viel später aus der Summe aller Götter entwickelt. Ein Gott ist einfach leichter zu handhaben, als viele Götter (und billiger in der Opferung). Wobei Opferung ja in sehr vielen Kulturkreisen auch nicht unbedingt Zerstörung bedeutet, sondern eher eine soziale Spende an jene die aus mannigfaltigen Gründen nicht selber für ihren Lebensunterhalt sorgen können.

Beim Verbrennen / Opfern von edlen Pflanzen und Tieren werden Kräfte frei, die benötigt wurden, um den Kontakt mit der Geistewelt herzustellen - mit der guten oder dämonischen - die Gesetze waren dieselben.

Ich würde sagen, das ist eine Folge der vorhergehenden Entwicklungen, dass halt erkannt wurde, dass sich diese Opfergaben auch noch anders nutzen lassen.

Deshalb brannte im Offenbarungszelt immer ein Feuer, damit auch immer diese Opfer dargebracht werden konnten, wenn die Medialität des Fragenden kräftemässig nicht ausreichte.

Ich würde eher sagen, im Offenbarungszelt brannte ein Feuer, damit es hell ist ;). Dass man das natürlich auch für bewusstseinsverändernde Kräutermischungen verwenden kann ist klar. Wurde ja auch dann wahrscheinlich auch im Christentum als "ewige Flamme" übernommen, als Symbol für den ewigen Gott.
Wobei ich hier eine Theorie ablehnen würde, dass hier tatsächlich mit echten Opfergaben gearbeitet wurde - denn bei entsprechenden Mengen hätte der Priester nachher ordentliche Kopfschmerzen gehabt.
 
Hier merke ich wieder einmal, wie unterschiedlich die Welten sein können. Vorsichtig (im Sinne von "nur kalkulierbare Risiken eingehen"; Leichtsinn ist Dummheit und zeugt von mangelndem Überlebenspotential) bin ich z.B. bei Bergwanderungen und in der nächtlichen City (gefährlicher als jede Natur) und Respekt habe ich z.B. vor Bären oder Wildschweinen.
In einem hast du recht: Für mich ist Angst negativ konotiert, denn sie entbehrt oft jeder Logik oder Grundlage, z.B. die Angst sehr vieler Menschen in einem nächtlichen Wald...
Und manche Religionen spielen eben ebenfalls mit den Ängsten der Menschen, das Christentum z.B. über den Popanz Fegefeuer oder Hölle. So hält man die Schäfchen fein im Gatter...

LG
Grauer Wolf

Du darfst aber nicht vergessen, dass Angst in den Naturvölkern meist sehr reale Hintergründe gehabt hat. Auf Grund der relativen Sicherheit unseres Lebens hat sich der Begriff Angst hier sehr stark in Richtung irrationaler oder voreilender Ängste (Zukunftsängste) verschoben.
Einen Bitte bei der Jagd um Jagderfolg (Familie ernähren können) und Unversehrtheit (kleine Verletzungen damals schon behindernd oder tödlich) hatte damit einen ziemlich realen Hintergrund.

Warum letztendlich in Form von Göttern personalisiert wurde lässt sich auch relativ einfach erklären, da ja die Begriffswelt der Naturvölker nur Personen, Tiere oder Naturgewalten umfaßte. Alles mitsammen finden wir in Form von personalisierten (weil ja mit Absicht unterlegten - also "intelligenten" und dadurch vermenschlichten) Göttern wieder.
 
Über das Konzept Gott lässt sich jetzt streiten ;). Naturmenschen haben keine Sehnsucht nach irgendeinem Gott, sondern sie suchen einfach Schutz und Unterstützung. Das Konzept Gott hat sich erst viel später aus der Summe aller Götter entwickelt.

Wieso soll der Naturmensch keine Sehnsucht nach Gott gehabt haben? Deren Seelen wussten um ihre Herkunft genau so wie es heute noch der Fall ist. Aber Du hast sicherlich eine gute Begründung Deiner Aussage.

Gott als ein Konzept zu bezeichnen? Also eine Erfindung des Menschen? Aber woher kommt dann die Summe aller Götter wenn es Gott ja nur als Erfindung des Menschen gibt?
 
Wieso soll der Naturmensch keine Sehnsucht nach Gott gehabt haben? Deren Seelen wussten um ihre Herkunft genau so wie es heute noch der Fall ist. Aber Du hast sicherlich eine gute Begründung Deiner Aussage.

Würde es eine Sehnsucht nach Gott geben, dann müßte sie sich eigentlich auch bei Tieren in ähnlicher Form zeigen. Aber da lassen sich meines Wissens keinerlei Ritualformen nachweisen, die den Gedanken nahelegen würden (natürlich weiss ich auch nicht alles).

Gott als ein Konzept zu bezeichnen? Also eine Erfindung des Menschen? Aber woher kommt dann die Summe aller Götter wenn es Gott ja nur als Erfindung des Menschen gibt?

Gott ist ganz sicher - zumindestens in der kirchlichen Form - eine Erfindung des Menschen und eine logische Entwicklung von den Naturgottheiten über den Vielgötterglauben bis zu Formen eines Eingötterglaubens. Was aber nicht zwingend den Schluss nahe legt, dass es keine diesem Konzept entsprechende Entität gibt, sondern nur, dass sich diese auf einer anderen Ebene bewegt als bisher angenommen.

Dass sich Menschen über eine "höhere Macht" recht gut kontrollieren lassen, ist eine Erkenntnis die es wahrscheinlich schon ziemlich lange gibt. Denn eine Unterteilung zwischen weltlicher Herrschaft (Häuptling) und spirituell/medizinischer Herrschaft (Schamane) existiert seit den frühen Naturvölkern. Nur hat der Feudalismus (Ägypten, Rom) - nicht zu verwechseln mit der Zeit des Feudalismus in Europa - dieses System eben perfektioniert. Weil es einfach angenehm ist, sich selber für wichtig zu erklären, und andere für sich arbeiten zu lassen. Die gleiche Struktur finden wir auch heute noch in der Unterteilung der Gewalten in Politik, Religion und Wissenschaft.
 
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Also doch nicht, dachte ich`s mir doch. Tiere haben, im Gegensatz zum Menschen, kein Ichbewusstsein.
Ein schönes WE noch.

Hast Du schon mal ein Tier gefragt? Ich kenne einige Tiere mit einem sehr guten ICH-Bewusstsein. Auch welche die ein DU kennen, die Verantwortung übernehmen (nicht anerzogen, sondern freiwillig) ....
 
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