Grundsätzlich ist der Mensch natürlich das am weitesten entwickelte Lebewesen auf dieser Erde.
So klar ist das nicht.
Ein einzelner Mensch kann nicht mal überleben.
"Der Mensch" als Spezies allerdings, kann sich die Erde untertan machen.
Das muss man dabei im Bewusstsein behalten: nur kooperativer Zusammenschluss, also Verständigung, ermöglicht dem Menschen, seine besonderen Fähigkeiten (Symbole/Sprache) zu nutzen.
Und die ganze Anzahl von mager begründeten Kritiken hier, dürfte in den meisten Fällen eben auf unbefriedigende Erfahrungen mit der Verständigung zurückführbar sein.
Damit kommen wir allerdings zwangsläufig in den Bereich des NICHT nachweisbaren, soweit es die Wissenschaft betrifft.
In der Bibel wird beschrieben, daß Gott den Menschen aus Lehm geschaffen, und ihm seinen GEIST eingehaucht hat.
Einfach - der heutigen Zeit entsprechend - gesagt, der göttliche GEIST belebt die ganze materielle Natur. Gibt der Materie das Leben.
Im Gegensatz zur Seele Gottes, die das stillstehende SEIN ist, ist der Geist Gottes, die Bewegung und das Leben.
Und was ist "Gott"?
Wir können uns darüber verständigen, was ein Baum ist, was ein Tisch ist, denn das man jemand anderem zeigen. Aber kannst Du mir "Gott" zeigen?
Jeder Mensch scheint irgendeine Vorstellung mit dem Begriff "Gott" zu verbinden, aber doch kann kein Mensch einem anderen erklären was "Gott" sein soll - also kann auch kein Mensch dabei dieselbe Vorstellung haben wie ein anderer.
Ich sage nicht dass es "Gott" nicht gibt - ich sage nur dass keine Verständigung darüber möglich ist was mit "Gott" gemeint ist. Und damit ist der Begriff sinnlos und taugt nicht um damit irgendetwas zu erklären oder zu begründen.
Wir dürfen aber nicht glauben, daß die Menschheit - als Ganzes gesehen - in ihrer Entwicklung schon ziemlich weit fortgeschritten ist. Ganz im Gegenteil, zur Zeit ist die Menschheit von dem zu erreichenden Ziel noch sehr weit entfernt.
Warum dürfen wir das nicht?
Wer kann sagen was das "Ziel" ist, wer kann sagen wie weit wir davon entfernt wären, wenn nicht ein Mensch? Und wie sollte dieser Mensch das erkennen, wenn es noch nicht erreicht ist?
Ein Tier hinterfragt auch nicht sein Handeln, ob es gut oder böse, ob richtig oder falsch ist.
Der Mensch hingegen, bekommt eine Eigenschaft dazu, die ihn befähigt, gegen die Naturgesetze zu verstoßen, aber auch gleichzeitig, sein Handeln - ob richtig oder falsch, gut oder böse - zu hinterfragen. Genau diese Eigenschaft, fördert einerseits das bewusster werden, birgt aber auch gleichzeitig die Gefahr, gegen seine eigene Natur (göttliches SELBST (SEELE)) zu handeln.
Fast richtig!
Der entscheidende Unterschied zwischen Mensch und Tier ist, dass der Mensch erkennen kann, dass er sich selbst reflektieren kann, dass er handeln kann und dabei wissen dass er handelt, dass er sich erinnern kann, und dass er folglich
taktieren und
manipulieren kann!
Aber was ist "gut" und "böse", was ist "richtig" und "falsch", was sind die "Naturgesetze"? Und vor allem, wer bestimmt das?
Was der Mensch dazu bekommt, ist das EGO, der Eigennutz, der Egoismus, und daraus entsteht das BEGEHREN für sICH (die Person). Dieses Ego wird gebildet durch die Sinneswahrnehmung, und die daraus entstehenden Erfahrungswerte (Lebenserfahrung).
Das Kind, lebt zunächst noch weitestgehend nach dem SELBST. Doch durch die Erfahrungswerte - positiv und negativ - Gewinn, Verlust - Freud - Leid - die durch die Sinneswahrnehmung im Verstand für WAHR genommen werden, entsteht das EGO.
Was ist der Unterschied zwischen einem "Ego" und einem "Selbst"?
Wenn ich in mein Bewusstsein schaue, finde ich nur Bewusstsein - ich finde kein Ego und kein Selbst!
Es entsteht die Vorstellung von einem ICH als Person, getrennt vom Anderen. Also ein Du und ein Ich, und dadurch auch ein Dein und Mein, dadurch das Begehren für sICH, und dadurch die Angst vor Verlust. Daraus wiederum das Sicherheitsbedürfnis, und das Horten von Gütern.
Genau! Das ist die eigentliche Bedeutung des
Falls: Die Idee der Getrenntheit, daraus folgend die Angst vor dem Anderen, und das Streben nach vermeintlicher Sicherheit (die es freilich nicht geben kann).
Dieses hat zur Folge, daß der Mensch (im Gegensatz zum Tier), sein Denken und Handeln aus dem SELBST hinterfragen kann. Auf der einen Seite, wird der Mensch im Denken (Verstand) durch das Ego beeinflusst, und auf der anderen Seite meldet sich das göttliche SELBST - zunächst als Gewissen. Daraus folgt wiederum, je stärker das EGO, umso schwächer das SELBST, und umgekehrt, je weniger EGO, um so mehr wird (ist) das wahre SELBST verwirklicht. Das EGO ist gewissermaßen der GEGENPOL vom SELBST, und der Mensch ist GEZWUNGEN, sich aus dem VERSTAND (menschlicher GEIST) zwischen Beiden für EINEN zu entscheiden.
Aha, das "Selbst" ist also das Gewissen (oder drückt sich dadurch aus)?
Das Gewissen aber ist doch lediglich ein Ausdruck der Moral.
Und die Moral ist etwas menschengemachtes, und ist erst in jüngerer Zeit entstanden, als die Gesellschaften so groß wurden, dass man starre Regeln brauchte um sie wirksam beherrschen zu können.
Damit kommt die Frage nach dem Unterschied von Ego und Selbst auf einen einfachen Nenner:
Wenn du etwas tust was mir nicht gefällt, dann nennen wir das "Ego" und sagen dass es böse ist.
Wenn du das tust was ich will, dann nennen wir das "Selbst" und sagen dass es gut ist.
Es ist ein künstliches Konstrukt; die Unterscheidung ist rein willkürlich, und sie dient nur dazu, um seinen Nächsten beherrschen zu können, um ihn zu versklaven und unter die Knute der Religion zu zwingen!
Und damit man das nicht so deutlich merkt, wird ein sogenannter "Gott" vorgeschoben, der dann ebenso ein künstliches Konstrukt ist, das man angeblich "glauben"
muss.
Dazu muß aber das EGO überwunden werden. Darum ist in allen Religionen von Selbstlosigkeit, oder NICHT ICH die Rede, und weiter wird immer auf die Beherrschung des Geistes hingewiesen.
Ahh, fein.
Und, was ist, wenn NICHT ICH ist?
Um sich seines wahren SELBST bewusst zu werden, muß das EGO überwunden werden. Das EGO ist also zunächst notwendig, damit der Geist sich überhaupt willentlich für etwas entscheiden kann (SELBST - EGO). Ohne diese Polarisation, gibt es keine Bewusstwerdung, denn genau diese Polarisation ZWINGT den Menschen, über sein rechtes Handeln nachzudenken.
Was ist "gut", was ist "böse", was ist "rechtes Handeln"? Doch nur menschengemachte Moral.
Das "Ego" mag vielleicht notwendig sein um eine Moral zu konstruieren von einem vermeintlichen "Gut" und "böse", unter die man dann andere Menschen unterwerfen kann - aber ansonsten...
Der
Fall ist notwendig, damit überhaupt ein abgegrenztes Individuum entstehen kann, das imstande ist sich selbst zu erkennen!
Und dieses Individuum wird dann früher oder später
ganz von selbst unter dem Getrenntsein leiden, und wird den Weg suchen um sich zum Ganzen zurückzuverbinden (re-ligare! - das ist auch der Grund, warum Religionen immer beliebt bleiben, auch wenn die Kultur noch so "aufgeklärt" tut) - und zwar ganz ohne dass ihm jemand irgendeinen Schmarren von "gut" und "böse" erzählt!
Es sei denn freilich, das Individuum wird so verwirrt, dass es den Weg nicht mehr findet - und dabei ist es ganz gleichbedeutend, ob man das Individuum zu Verbrechen anstiftet, oder ob man es mit der Scheinheiligkeit eines "gut" und "böse" konfrontiert.