HI Amanda,
ja, ich erlebe das ähnlich wie Du. Da ist mein Auge das liest, mein Geist, der das gelesene Wort spricht- mal laut, mal leise- und es ist da einer, der lernt. So nenne ich persönlich den, der da neben dem Lesen her die Bewegung macht um den aufgenommenen Text herum.
Ein Teil von ihm will verstehen, ein Teil will wissen, was der Schreiber des gelesenen Textes wohl für Erfahrungen gemacht hat, daß er das so schreibt, wie er das schreibt. Ein anderer Teil will widersprechen- das nenne ich den Hund, dog. Und God ist der, der annimmt, daß das was ich da lese eben zum Lesen gegeben ist.
Was dann aber letztlich entscheidet, ob ich etwas schreibe und sicher auch was ich schreibe, das ist meine Motivation. Wo die herkommt- tja, für die gibt es sehr viele Quellen, je nach Thema. Ich habe Themen, da ist meine Motivation eine Herzenssache von mir- andere Themen betreffen meinen Bauch und meine Beine und Füße, wieder andere Themen betreffen meine Ellenbogen, mit denen ich anecke. Ander Themen sind etwas für meine Hände, die betaste und befühle ich noch, spüre sich aber nicht in mir. Und dann wieder gibt es Themen für den Kopf und die nehme ich wahr in einer Struktur, die mir innerlich als Lernendem angeboten wird. Die kann ich annehmen, oder sie mir durch Emotionen und dogs verbauen und zerbeißen lassen.
Ich, wenn ich meinen Ausdruck in diesem Wort gefunden habe, welches auch immer es sei, dann bin ich da, in der Zeit, jetzt. Wenn sowohl mein Kopf als auch mein Bauch und mein Herz und mein Atem in dem Text drinsteckt, ebenso meine Sexualität, dann bin ich da. Und doch sind wir alle da, einfach nur weil wir einen Namen haben.
Ist das nicht romantisch? oder tragisch? oder komödiantisch? Oh, guck da, ein Text ohne Füsse. Der Mensch, der ihn schrieb, hat nicht bis zur Wurzel des Gedankens zurückgedacht und ihn noch nicht vollständig erlebt in seiner uns im günstigen Falle wandelnden Wiederkehr. Sein Was-Auch-Immer-Ersiees-ist beschäftigt sich erst zum 5.078.793. Male mit dem Mißverständnis des Wortes "öffentlich", erst wenn er über 6 Millionen vitale Kontakte mit der Materie "öffentlich" im eigenen Wort-Ausdruck drübergekommen ist, lohnt sich die Unterhaltung. Ist das so leicht? Lohnt dieses Verschubladisieren menschlich gesehen?
LG,
Trixi Maus