Ich war eines (1963 bis 1971).
Es ist schwer für mich, das jetzt zu beurteilen, weil ich nicht weiß, wie mein Leben ausgesehen hätte, wenn ich in der Familie geblieben wäre, aus der ich raus musste.
Das Thema Heimkinder war auch in Ö ein großes in den letzten Jahren. Viele meiner "Leidensgenossen" haben auch finanzielle Entschädigungen erhalten. Ich habe keine beantragt...ich wollte mich mit dieser Zeit nicht mehr so intensiv beschäftigen....
Das Heim war eher ein Gefängnis, wobei Gefangene heute wahrscheinlich mehr Freiheiten haben als Heimkinder damals.
Was ich allerdings als sehr positiv in Erinnerung habe, war der Zusammenhalt der Gruppe. Wir Mädels waren eine eingeschworene Gemeinschaft
...sowas kann eine Familie nicht bieten
.
Auswirkungen?
Was ich immer noch mit Schrecken an mir feststelle:
Noch heute zucke ich zusammen, wenn mir auf der Straße eine Frau begegnet, die äußere Ähnlichkeit mit der damaligen Heimleiterin hat.
Ich habe diese Frau derart gefürchtet...das werde ich wohl nie mehr aus mir rausbringen, obwohl sie schon seit Jahren tot ist.