Deshalb gefällt mir diese Formulierung besser: Du kannst tun was Du willst, solange es niemandem schadet.
wie geht das?
manchmal kann etwas, das man für sich selber tut und das auch "richtig" ist (in einen grösseren plan passend, kommt vielen zugute, ist für einen selbst kein folgen von reiner bedürfnisbefriedigung) anderen "schaden" (ihren absichten, ihren vielleicht nicht so positiven plänen)
ich bin nicht für "no kindness to the unkind" (einer der grundsätze der church of satan sinngemäss) oder dafür, jemanden, der sich einem in den weg stellt, kräftig zu bestrafen (auch church of satan), aber soll man solche leute im einen fall betreuen, ihnen im anderen fall aus dem weg gehen und sich womöglich verletzen lassen?
ich rate anderen einmal (auch wenn sie sich "unkind" verhalten oder es sind), und wenn sie dann weiter mist bauen, sorry, müssen sie sie konsequenzen selbst tragen.
ausserdem ist vieles, was als "reine weisse magie" abgefragt wird, so rein weiss auch wieder nicht (zb hilfe, ich will meinen partner nicht verlieren, mach doch einen liebeszauber)
"ehrenkodex" würde ich daher darauf beziehen, dass man kräfte nicht zum eigenen vorteil (im sinne von: reiner bedürfnisbefriedigung) einsetzt, sondern seinem platz im universum, seinem lebensplan folgt. mehr gaben bedeuten auch ganz andere anforderungen an das leben und die eigene stärke als bei "normalbürgerInnen".
viele nehmen diese hohe moralische anforderung so ernst, dass sie lieber alles andere probieren, als ihre persönliche situation mit ihren gaben zu verbessern - dabei können sie ihrem lebensweg natürlich besser folgen, wenn es ihnen rundum gut geht. freilich können entbehrungen auch in den "höheren plan" passen, gerade weil man so mehr nähe zu "normalen menschen" hat, zu deren erlebniswelt. das kann wichtig sein, weil man ohnehin dazu neigt, belehrend zu wirken (das wissen wäre meist für andere durchaus hilfreich, sie wollen es nur oft nicht annehmen).
daher ist regelmässig selbstprüfung erforderlich, ob etwas dem daseinszweck dient oder wirklich nur dazu da ist, "egoistischen" vergnügungen und erleichterungen nachzugehen. der ehrenkodex bringt einen eher dazu, sich selbst zu wenig zu gönnen und die eigene lage nicht so wichtig zu nehmen wie die "aufgabe", als die gaben zu missbrauchen im eigenen interesse.
ich habe keine ahnung, wie es menschen sehen, die in erster linie sowas wie "alltagsmagie" machen wollen und sich damit zb in inseraten gegen geld anbieten (damit, dass sie geld für ihre dienste nehmen, habe ich kein problem - psychotherapie oder handwerker gibt es auch nicht umsonst; nur kann ich die hilfestellung für jedermann / frau nicht ganz nachvollziehen, weil es auch bequemlichkeit und nicht-entwicklung bei menschen fördern, sogar abhängigkeiten schaffen kann)