Alles was ich auf privater Ebene mache und nicht dienstlich betrachte mache ich lieber gratis, sofern ich es mir leisten kann und die Fertigkeit und Energie aufbringen kann, das zu machen, was da gewünscht ist. Das konnten in der Vergangenheit Reparaturen im Haushalt sein, Elektroarbeiten, Arbeiten am und um den Computer, Botenwege, Besorgungen.... Ganz einfach, weil ich lieber gratis arbeite als gegen Entlohnung. Nicht, weil ich so ein guter Mensch bin und unbedingt in den Himmel kommen möchte, aber weil ich dadurch freier bin und nicht verpflichtet, mich quälen und schikanieren zu lassen und mich besser auf die eigentliche Arbeit konzentrieren kann, die ich dann frei als mein Werk betrachte, auch wenn ich es für einen anderen mache. Wenn der Klient - ich nenne ihn mal so - nicht zufrieden ist, darf er sich gerne einen anderen suchen. Zu beleidigen bin ich in dieser Hinsicht nicht. Die Qualität meiner Gratisdienstleistungen erachte ich selbst in der Regel höher als jene, die ich gegen Lohn erbringe und ist der Klient zufrieden mit meiner Arbeit, dann bin es auch ich.
Das ist nicht nur theoretisches Gefasel, ich habe das durchaus schon praktiziert und kenne das Problem, dass die meisten Menschen keine Gratisdienstleistungen annehmen wollen. Früher hatte ich mehr soziale Kontakte, heute sind da nur noch wenige Leute, die mich um etwas bitten.
Zum Glück, denn leider fehlt mir in letzter Zeit immer mehr das, was ich dazu brauche, um gratis zu arbeiten. Das nötige Eigenkapital, der zeitliche Freiraum und die Energie, denn mein Verhältnis zu meiner alten Mutter ist zwar privat aber auch dienstlich und wird immer aufwendiger und anstrengender. Schwer ist der Beruf - Uff. Und wenn sich dieses Verhältnis irgendwann mal aufgelöst hat, werde ich frisch wieder nicht meiner Lieblingsbeschäftigung - der Gratisarbeit - frönen können, weil ich dann erstmal 4 wochen Kuraufenthalt brauche und dann schaun muss, wie ich weiter überlebe.