Hallo Almaz!
Wir hatten natürlich auch eine lange Zeit einen Begleiter. Aber jeder für sich und seine Themen, nicht als Paartherapie. Davon halte ich nichts, denn auch dort geht es nach meinem empfinden wieder um den goldenen Mittelweg. Und ein Kompromiss hinterlässt immer ein blödes Gefühl.
Die Mann-Frau-Ebene hat darunter nicht gelitten. Nach fünf Jahren ist man über den Punkt, jeden Tag 3x Sex zu haben vielleicht etwas hinweg, außerdem waren genau diese Prozesse der wesentliche Faktor in unserer Beziehung. Wir waren beide unheimlich neugierig und haben oft den ganzen Tag nur über Themen gebrütet, nachgedacht und gespürt. Sowas geht ja auch, wenn man gemütlich im Café sitzt. Ich will dabei aber auch nicht ausschließen, dass wir beide da eine Qualität miteinander haben, die selten ist. "Normal ist das was wir hier machen auch nicht" kann ich da nur sagen. Aber ich möchte es nicht missen.
Weißt Du, ich arbeite auch mit Menschen. Ich bin ja auch nicht nur zum Vergnügen hier im Forum. Hätte ich diese Arbeit Zuhause nicht gemacht sondern wäre in eine "normale" Therapie gegangen, wüsste ich viele der kleinen Spiele heute nicht, hätte nicht das Bewusstsein für die vielen kleinen Situationen und das, was auf beiden Seiten abläuft. Diese Erfahrungen sind heute ein Schatz den ich gut gebrauchen kann. Er hilft mir, viele Dinge zu verstehen und Notwendigkeiten zu erkennen. Freilich will das nicht jeder so aber das ist nicht meine Sache.
Ich kann es aber auch gut verstehen, dass Du das ausgelagert hast, denn wie gesagt, wenn meine Freundin und ich nicht so Neugierig, so bereit und auch irgendwie so bewusst gewesen wären, hätten wir das nicht geschafft. Diesen ganzen Schmerz zu bearbeiten, erst das innere Kind, dann die Schattenanteile und dann die Familiengeschichte, boah, immer wieder ins gleiche Thema und nochmal eine andere Perspektive und Du glaubst manchmal Du drehst Dich im Kreis und kommst nicht vorwärts. Zum Glück habe ich durch die Chakren- und Auraarbeit eine gute Kontrollinstanz um zu sehen, dass es wirklich vorwärts geht. Sonst hätte ich schon vor drei Jahren die Segel gestrichen.
Gruß
Andreas