Ich weiss, wie schwer es ist, seine Gedanken unter Kontrolle zu bringen. Anstatt sich gedanklich den Rachegelüsten hinzugeben - diesen Seelen bewusst göttliche Liebe zu senden. Liebe Deine Feinde, hat er gesagt.
Das wäre zumindest theoretisch noch denkbar. Du übersiehst hier den Faktor der Traumatisierung. Diese Erlebnisse, durch Schläge gedemütigt zu werden, sind nicht zu vergessen. Sie brennen sich in deine Seele ein. Frag mal Gruppen wie Refugio nach der Traumabehandlung von Folteropfern. Denen kannst du auch nicht sagen, erst, wenn du deinen Folterern mit reinster Liebe begegnest, wird alles wieder gut. Vorher nicht.
Das sehe ich also anders. Die Flash-Backs kommen ein Leben lang zu dir zurück. Die kannst du auch nicht einfach so ablegen. Manche Menschen brauchen sogar starke Medikamente und werden zu lebenslangen Pflegefällen, weil sie daran leiden. Ich kann von daher Menschen nicht verstehen, die anderen Menschen brutale Gewalt zufügen. Das müssen diese Täter auf der anderen Seite bitter büßen, denn dort machen sich die Erinnerungen materiell. Die Opfer kriegen ihr Flash Back und reagieren darauf mit Abwehr. Diese Abwehr trifft die Seelen der Täter, wann immer die Opfer an sie auch nur denken. Deshalb darf man niemanden mutwillig verletzen oder töten. Weil das zum Täter zurückkehrt. Du mußt also wenigstens in Gedanken zurückschlagen und die Gewalt von dir weisen. Du mußt wenigstens in gedachten Szenarien siegreich sein. Dann kannst du das Trauma eventuell mildern.
Meine Eltern hörten auf, mich zu prügeln, als ich 17 war und meinem Vater voll in die Schnauze schlug, so daß er rückwärts durch die Küche segelte. Vorher hatte ich einfach Angst und ließ mir alles bieten. Aber danach war Schluß mit den Prügeleien. Das wird auch im Jenseits so gehen. Du mußt dir den Rücken freihalten, nur so kannst du Raum gewinnen, den du mit Liebe füllen kannst, falls man dir nicht schon die Empathie aus der Birne geprügelt hat.
Für mich waren diese Erfahrungen ein Grund, mich gegen Menschenrechtsverletzungen zu engagieren, mit den geschilderten Resultaten. Ich habe meine Rechnung leider ohne die Pfaffen gemacht, die übrigens seit Jahrhunderten ebenfalls eine sehr repressive Rolle spielten, und die sich heute überall da breit machen, wo sich andere Menschen für ihre Mitmenschen einsetzen wollen, um dort ihr religiöses Gift zu verspritzen. Also konnte ich nicht viel bewegen. Ich habe aber Flagge gezeigt und verdeutlicht, daß es mir sehr ernst mit meinem Anliegen ist. Mehr war beim besten Willen nicht zu machen. Die pfäffische Aufforderung nach Akzeptanz der Scharia mußte ich zurückweisen. Insbesondere die brutalen Körperstrafen kann ich nicht akzeptieren. Nicht nur, weil diese Strafen sachlich unbegründet sind, sie verkrüppeln die Opfer in der oben beschriebenen Weise.
In der Bibel steht, daß Gott die Absicht hat, alle Tränen derer zu trocknen, die zu ihm wollen. Das bedeutet, daß er diese Traumatisierungen bändigt. Alle diejenigen, die sich nicht für sein Reich entscheiden konnten, bleiben allerdings außen vor. Damit trennt er seine Seelen von den Seelen derer, die nichts mit ihm im Sinne hatten. Das heißt, wenn ich zu Jesus finde und meine Eltern nicht, gibt es meine Eltern nicht mehr, sobald ich im Reiche des Herrn bin. Wie er das nun genau macht, weiß ich nicht. Es kann aber auch sein, daß du einfach "nur" reinkarnieren mußt, um endlich ein Leben absolvieren zu können, das dir solche Verletzungen erspart. Und da wäre meine Hoffnung, daß ich einst in einer Menschheit wiedergeboren werde, die sittlich deutlich weiter als die Menschheit auf der Erde ist und einen deutlich behutsameren Umgang mit ihren Artgenossen pflegt. Ein Leben ohne Gewalterfahrungen. Oder ein ewiges Leben im Paradies. Mal sehen.
Viele Grüße, Holger