Nicht nur. Ein negatives Ereignis kommt immer wieder hoch, das ist nicht zu vermeiden. Dieses wird aber nicht besser dadurch, dass man immer wieder stundenlang sich Gedanken und Gelüsten der Rache hingibt. Diese soll man willentlich stoppen und die Gedanken auf etwas anderes lenken. So habe ich das gemeint.
Das muß man deutlich genauer formulieren. Die Erinnerungen drängen sich auf, und die Folgen der Konditionierung auch. Wenn dir unter Androhung und Praktizierung von Folter viel Eigenintitiative verboten wird, weil du "parieren" mußt, hast du erhebliche Probleme im späteren Leben, das ja Selbständigkeit als Zeichen von Mündigkeit voraussetzt. Was die Erinnerungen betrifft, die werden durch Situationen getriggert, die an diese Folterszenen erinnern. Du wirst auch mit deinen Bewältigungsphantasien konfrontiert, in denen du Opfer und Täter zugleich bist. Was machst du als Täter? Du mußt dich diesem Gedanken stellen, auch dann, wenn du das nur in der Phantasie bist. Auch diese Phantasie wird im Jenseits real, und du mußt dich darauf einstellen, damit konfrontiert zu sein. Ziel ist es meines Erachtens, schichtenweise den Müll abzubauen, den man dir mit Gewalt aufgebürdet hat. Damit du unter diesem psychischen Schutt dich selbst findest.
Zweitens wirst du Zorn empfinden, der natürlich auch Rachegedanken auslöst. Doch wie will man welche Rache realisieren? Rache hat das meist unausgesprochene Ziel, den Täter in die Rolle des Opfers zu versetzen, damit er sieht, was er angerichtet hat, und damit er selbst die Konsequenzen dafür trägt. Im realen Leben gibt es dafür die Strafjustiz. Man sollte aber noch einen Schritt weitergehen und den Kontakt zwischen Täter und Opfer unterbinden. In der Tat sind Eltern, die ihre Kinder hassen und strafen, im Alter alleine. Sie haben ihre Familie verloren. Es gibt viele einsame Alte, die von ihren Kindern links liegen gelassen werden. Der Grund ist häusliche Gewalt.
Opfer reagieren auf erlittene Folter mit Dissoziationen, den sogenannten posttraumatischen Belastungsstörungen. Sie können die Erlebnisse nicht verarbeiten und schieben sie deshalb auf Teilpersönlichkeiten ab. Sie stehen zumindest gedanklich neben sich, wenn sie sich an die Tat erinnern. Dissoziative Störungen machen sch eben auch in diesen Bewältigungsphantasien bemerkbar, die aus einem braven Kind einen gedachten Menschenfresser machen können.
Im Jenseits nun gibt es keine Möglichkeit der Dissoziation mehr. Du bist dann beides in einer Person, gedachter Täter und reales Opfer, und du mußt das abarbeiten, wie auch immer. Träumst du also vom Dolcett, ziehst du das durch, bis dir die Gebeine zum Hals raushängen, und dann bist du damit durch. Das kann sehr schnell gehen, das kann länger dauern. Aber erst, wenn du das, was die Folter in dir angerichtet hat, reparieren konntest, bist du wieder fähig, als Einheit von Seele und Geist, oder nach einer Reinkarnation als Einheit von Körper, Seele und Geist zu agieren. Deshalb bitte Gott um Vergebung, damit der dir repariert, was andere an dir kaputt geschlagen haben.
Jesus hat im Tempel nicht zurückgeschlagen. Er hat die Händler und die bei Ihnen weilenden niederen Geistwesen aus dem Hause Gottes vertrieben.
Es ist also richtig, daß man niederen Geistwesen seinen Zorn zeigt. Zum Beispiel dadurch, daß man einem Boxverein beitritt und beim Training am Punching Ball an die Leute denkt, die einen gefoltert haben. Sind sie im Jenseits, und der Herr will das so, spüren sie die Schläge physisch so, wie der Gefolterte einst ihre Schläge spürten.
Viele Grüße, Holger