Frage an Euch

Hallo und an alle einen schönen Tag!

Es ging mir darum ob Haluzinationen etwa so was wie mit Religiösität zu tun haben könnten.
Sicher habe ich darüber auch mit einigen Ärzten darüber gesprochen, leider wollte keiner da so richtig ins Detail gehen.
Es wurden lediglich Medikamente angeboten.

Nachdenklich wurde ich bei den sonderbaren Erlebnissen, wie eben schon angedeutet die aussergewöhnliche Musik die ich hörte, es war so was wie göttlich.

Sie klang klassisch, Sopran und die Stimme - ich kann mich heute nur wundern.
Andere Dinge waren angsterregend.

Zum Glück habe ich die letzten Jahre keine Haluz. mehr.

Es ist halt so, dass ich wenn ich mich daran zurückerinnere und das lässt mir keine Ruhe.

Klar ist mir auch, dass mir hier im Forum keine Totallösungen serviert werden, kann aber es tut gut mir das mal von der Seele schreiben zu können.

Übrigens mein Therapeut ist ausgebildeter Psychotherapeut mit eigener Praxis und Dr. der Theologie. Er gibt Vorträge im In- und Ausland.

Also tschüssi einstweilen,
Lichterl
 
Werbung:
Und wer denkt jetzt, dass mir damit geholfen wurde?

Eure genseitige Unterhaltung in ehren, doch vom eigentlichen Thema voll daneben.

Dankeschön.

Hi Lichterl!

Ich kann Deine Reaktion zwar schon verstehen... nur musst Du auch bedenken, das Du wenig Anhaltspunkte gegeben hast. Einerseits ist es natürlich ein persönliches Thema, aber auch nicht mehr als so ziemlich alles was in diesem Unterforum so besprochen wird. Aber um Deine Fragen irgendwie durchgehen zu können, braucht es auch Informationen. Ich bin zwar der Meinung, das Dir niemand wirklich Antworten geben können wird, aber was Dir etwas bringen könnte wäre, wenn Du solche Dinge mit anderen durchgehst. Das muss nicht auf einem Top-Niveau sein. Wahrscheinlich würde Dir sogar mehr bringen, hier sehr offen und ausführlich zu schreiben, als die Antworten darauf. Denn das Schreiben selbst, bringt Dich dazu Dich auf eine andere Art damit auseinandzusetzen, als wenn Du darüber nachdenkst... "grübelst". Ich habe das selbst bei mir oft gemerkt: Mir hat selbst Schreiben hier oft mehr gebracht, als unbedingt die Antworten. Wobei die einen natürlich im besten Fall wirklich deutlich weiterführen können. Aber was ich sagen will ist: Selbst wenn die Antworten Dir nichts bringen... Schreiben würde ganz sicher nicht schaden. Und da würde ich Dir den Tipp geben, es ausführlicher zu tun.

VG,
C.
 
Hallo und an alle einen schönen Tag!

Es ging mir darum ob Haluzinationen etwa so was wie mit Religiösität zu tun haben könnten.
Mein Tipp wäre wirklich, dass Du Dir anschaust wie Du diese Erlebnisse interpretierst. Halte Dich zuerst an die Fakten. Du hast Wahrnehmungen bestimmter Art gehabt. Dann schaltet sich Dein Verstand ein und Du kannst, wenn Du hinschaust, sehr klar erkennen, auf welche Weise er das tut.
Inwiefern kommt Angst auf.. wenn ja wovor?
Wo sucht der Verstand zuerst die Ursache(n)? Warum "da"?
Gibt es Schuldaspekte? Damit meine ich, irgendeine Form von Verurteilung Deiner selbst oder etwa des Therapeuten... ?

Es gibt viele Fragen die Du Dir stellen und beantworten kannst. Denn der wesentliche Punkt, den ich schon mal ansprach ist: Es geht nicht darum die objektive Wahrheit auf eine der Fragen finden zu müssen. Es geht darum, all die subjektiv-überzeugenden Antworten zu (er-)kennen die Du selbst Dir automatisch gibst. Denn diese automatischen Reaktionen Deines Verstandes, Deine Interpretationen... die Versuche, Dir Klarheit zu verschaffen, folgen ja einem Bedürfnis. Jedes Bedürfnis setzt einen Mangel voraus. Sehr allgemein besteht jeder Mangel auch in einer Form von Unsicherheit. Und letztlich läuft alles darauf zu... Das grundlegende Bedürfnis, das von einem grundlegenden Mangel und einer grundlegenden Angst erzeugt wird, zu erkennen. Und das ist auch der Punkt, wo man zuerst selbstverantwortlich handeln muss... Man muss sich sich selbst aufrichtig anschauen. Und wenn man das tut, konsequent, bringt das Wirkungen.

Ich habe jetzt leider keine Zeit mehr, aber ich schreibe Dir vielleicht später oder die nächsten Tage mal eine Theorie zu der Art Deiner Erfahrungen. Es gibt verschiedene Ansätze, die letztlich auf eine Form der Kreativität hinauslaufen. Nicht nur was die Musik betrifft, sondern auch die Angst.

VG,
C.
 

@Kröte
Da hast du was falsch verstanden. Ich antworte stets auf das, was der Vorgänger geschrieben hat. Wenn sich erzieherisch/beratend aufspielt, selber aber sehr negativ emotional spekuliert, da nehme ich keine Rücksicht. Mich kann hier Niemand verletzen, sind nur hohle Versuche....
Wenn dem Teilnehmer das nicht bewußt gemacht wird, dann macht er ja immer wieder und so werden die Themen zerhackt.



Hallo Renate, ich hatte meine Antwort an Phönix eher allgemein als speziell auf diesen Thread bezogen gemeint. Insofern meinte ich wirklich menschliche Egos allgemein und nicht dein Ego oder ein anderes.
Ich muss nämlich gestehen, dass ich mich bei Diskussionen, die sehr persönlich werden und einen genervten Unterton bekommen, meist ausklinke. Da ich inzwischen eher eine psychische Dünnhaut bin, gehört es für mich zu meiner persönlichen Psychohygiene, mich nicht zu sehr mit Negativem zu belasten. Nur wenn ich, wie in diesem Fall, die Diskussion inhaltlich sehr spannend finde, lese ich trotzdem noch mit. Aber leider dann oft nur oberflächlich.
Insofern meinte ich dich nicht speziell. Überhaupt niemand.

Dass du mit deinem Umgangston auf den des anderen reagierst, habe ich jetzt verstanden. Auch dass du dies - vielleicht? - in einem erzieherischen Licht siehst.
Das ist deine Sache. Es ist gut, dass Menschen sehr verschieden reagieren.

Hallo Phönix, was ich sagen wollte, ist, dass wir alle in Diskussionen immer wieder versagen, weil wir nicht fähig sind, die Intension des Gegenübers wirklich so zu verstehen, wie er sie gemeint hat. Oder weil wir lieber gern selbst Recht hätten.... Es menschelt halt gewaltig. Bei mir genauso wie bei jedem anderen.
An die Objektivität, die du postulierst und möglicherweise in deiner Kritik auch für dich in Anspruch nimmst, glaube ich nicht.
Kommunikation, die dem Fragesteller weiterhilft, ist einfach schwierig. Guter Wille hilft in Gesprächen weiter, weil dann vielleicht ein paar mehr Missverständnisse ausgeräumt werden können. Aber Objektivität? Sind wir als Teilnehmer nicht alle subjektiv?
Damit will ich nicht sagen, dass es nicht Aspekte gäbe, die es noch zu bedenken gälte. Aber dass diese dann objektiv sein könnten und die vorherigen subjektiv... Nein, das halte ich für eine Selbsttäuschung.

Insgesamt schließe ich mich dir aber an, denn auch ich glaube, dass friedliches Ringen um ein Thema mehr bringt, als sich zu verhackstücken. :)
 
Hallo Lichterl,

Condemns Herangehensweise überzeugt mich. Auch ich könnte mir gut vorstellen, dass deinen Problemen im Tiefsten so etwas wie Angst und eine niedrige Selbsteinschätzung zugrunde liegt.

Ein Mangel von etwas, was du dringend brauchtest (wie Akzeptanz durch die Eltern oder Liebe allgemein - die sexuelle Liebe meine ich nicht, sondern die normale zwischenmenschliche Liebe) könnten auch hinter deinen Ausgangs-Problemen stecken.

Vielleicht fühlst du dich auch minderwertig, so wie der letzte Dreck... Es gibt so viele Möglichkeiten, wie man sich selbst in seinem Wert falsch einschätzen kann.

Erst, wenn du deinen Gefühlen - über die Brücke deiner Gedanken - näher gekommen bist, wirst du besser beurteilen können, was diese religiösen Erfahrungen sind.
 
Es ging mir darum ob Haluzinationen etwa so was wie mit Religiösität zu tun haben könnten.

Hallo Lichterl, wie du siehst, gehen mir deine Fragen nicht aus dem Kopf... :)

Zu dieser Frage stieg gerade die Erinnerung an eine Fernsehsendung, die ich vor Jahren sah, in mir hoch. Es ging um Hildegard von Bingen, die berühmte Mystikerin des Mittelalters. Wie alle Mystiker hatte auch sie überwältigende Erlebnisse, die mit Stimmen, Lichterscheinungen usw. einhergingen.

In dieser Sendung wurde nun genau auseinanderklamüsert, inwiefern diese inneren Erlebnisse bei ihr wohl echt waren. Dem gegenübergestellt wurden ähnliche religiöse Erlebnisse Schizophrener.
Leider sind mir die Kriterien nicht mehr richtig bewusst.

Eins aber war mit Sicherheit wichtig: Die heilige Hildegard konnte ihre inneren Erlebnisse in ihr Leben und ihre Persönlichkeit intergrieren. Sie wurde nicht von ihnen in dem Sinne verfolgt, dass sie weniger lebensfähig im Alltag geworden wäre. Ganz im Gegenteil.
Sie wurde durch ihre mystischen Erlebnisse auch nicht in ihrer Eigenverantwortlichkeit beschnitten, sondern schöpfte Kraft daraus, hier in dieser Welt zu wirken und Dinge zu verändern.

Wenn du zurück blickst auf deine Erlebnisse, so kannst du vielleicht mal schauen, was sie damals mit dir gemacht haben.

Psychotische Erlebnisse werfen die Menschen, die sie haben, nämlich in schwereren Fällen aus der Bahn. Die Betroffenen werden oft in ihrem Alltag so von ihren Erlebnissen verfolgt, dass sie nicht mehr normal arbeits- und lebensfähig sind.
 
Hi Kröte!

Sorry, hatte diesen Beitrag von Dir übersehen.

Kröte;2321993 schrieb:
Hallo Condemn, auch darin kann ich dir zustimmen. Es geht um Aufrichtigkeit sich selbst gegenüber und um die Fähigkeit zur Reflexion.

Doch um beides zulassen zu können, braucht man eine gewisse Reife und psychisch gesunde Voraussetzungen.
Ja... aber auch irgendwie nein. Denn psychische Gesundheit ist mehr noch das Resultat von Aufrichtigkeit. Ich denke, man kann es sehr vereinfachen, wenn man es sich als Leiden vor Augen führt. Psychisch krank zu sein (und ich persönlich fasse das sehr weit, halte tendenziell jeden in gewissen Momenten für psychisch krank.... Angst, Unsicherheit, Unbewusster Umgang mit Wahrnehmungen aller Art) erzeugt ganz direkt und konkret Leid. Die Fähigkeit, aufrichtig damit umzugehen wird dadurch ganz klar begrenzt, da hast Du sicherlich Recht. Aber: Der Verstand sucht und sucht nach Erlösung vom Leiden. Er geht jeden Weg der ihm überzeugend erscheint, versucht auch vieles, wovon er sich nur einen Funken Hoffnung verspricht. Und je weniger Aufrichtigkeit vor sich selbst vorhanden, desto weiter nach außen gehen die Wege... oder anders gesagt: Der Wunsch nach Hilfe richtet sich auf das außen, was letztlich in verschiedenen Formen der Abhängigkeiten restultieren wird. Abhängigkeiten von Personen und Mitteln, bestimmten Verhaltensweisen usw. All das wird irgendwann als ineffektiv erkannt, da es immer nur für Momente eine Art Flucht ermöglicht. Auf längere Sicht aber wieder Leid erzeugt. Und nach und nach führt dieser leidvolle Weg zu Aufrichtigkeit, da es keine Alternative gibt. Denn er führt auch automatisch zu "sich-bewusst-machen"... da man durch leidvolle Erfahrungen gar nicht daran vorbeikommen wird. Es gibt m.A.n. also nicht zwei oder sogar mehrere Wege. Es ist immer derselbe. Die richtigen Hilfs-Mittel auf dem Weg helfen allerdings Zeit einzusparen, und eines dieser Mittel ist Psychotherapie. Aber auch da wird es so sein, dass es ein Mindestmaß an Aufrichtigkeit braucht, damit jemand sich überhaupt in Behandlung begibt. Ich glaube, dass viele unter denen die höllisch leiden, nicht mal zugeben würden das ihnen Hilfe gut tun würde, geschweige denn freiwillig eine Therapie irgendeiner Art anzustreben. Würden sie gezwungen... keine Ahnung, ob es dann helfen kann.

Wir Menschen machen uns alle gern etwas vor. Jeder liebt es, sich seine positiven Eigenschaften bewusst zu machen und die anderen lieber zu verdrängen.
Das ist ja dann ein krasser Mangel an Aufrichtigkeit. Und ich weiß auch nicht, ob das stimmt. Denn wenn jemand an dem Punkt ist, wo er erkennt das es hilfreich ist, positive Wirkungen erzielt, sich gerade das bewusst zu machen was man als negativ empfindet, gehen manche sogar auf die Suche danach was einem "erzeugen" dessen entspricht. Das ist ein Fehler den ich machte. Ich war so besessen davon meine negativsten Muster aufzudecken, dass ich gar nicht bemerkte das die Besessenheit, dieser Ehrgeiz selbst, negative Wirkungen erzeugte. Auch da kann man auf den Weg zu einer Art "Mißbrauch" geraten, womit ich letztlich meine, das es dann nicht mehr positiv sondern negativ wirkt.
Hinzu kommt der kulturelle Hintergrund, in dem man aufgewachsen ist. Kath. Kultur hat jahrhundertelang mit Schuld und Sünde gearbeitet.
Das beinhaltet leicht ein Schwarz-weiß-Denken von gut oder schlecht.
Dieses schwarz-weiß-denken ist, wie ich glaube, eine natürliche Funktion des Verstandes. Denn was sehr interessant ist: Er bewertet immer und Spielräume werden da eigentlich kaum gelassen. Ist etwas schwer zu formulieren... In jedem einzelnen Moment, ist der Verstand extrem, bewertet und urteilt extrem. Gut oder schlecht. Auf Zeit gesehen... viele dieser Momente aneinandergereiht, scheint es dann mal mehr mal weniger so, als sei er nüchterner, abgeklärter und differenzierter. Aber warum? Weil genau DAS wieder als eindeutig positiv bewertet wird: Die Fähigkeit zu differenzieren. Es erscheint paradox, letztlich ist es das nicht und diese Bewertungs-Funktion des Verstandes ist wahrscheinlich vollkommen natürlich und in jedem Einzelmoment deutlich extremer, als man oft erkennen kann.

Da wir alle aber weder ganz das eine sind, noch das andere, haben auch prizipiell gute Absichten oft andere Auswirkungen. Entweder wir gingen zu sehr von unseren eigenen Interessen aus (was oft unbewusst geschieht) oder wir leisten uns auch mal ein bisschen Verhalten, das anderen schadet, und verdrängen dies schnell.
Erwischen wir uns selbst, dass eine negative Sache auf unserem Verhalten beruht, schieben wir das - falls wir diese religiöse (veraltete?) Sichtweise verinnerlicht haben - auf andere. Andere sind schuld. Ich nicht.
Das Abschieben ist eine Folge von Bewertung. Wohin die Verantwortung, die dann vom Verstand in ein Schuldkonzept gekleidet wird, abgeschoben wird ist gar nicht so relevant. Es kann auch das Abschieben auf "sich selbst" sein... etwa auf gewisse Eigenschaften die man nicht kontrollieren kann, oder eben auf andere. Der wesentliche Punkt ist, das der Verstand alles was er als positiv bewertet auf die Habenseite bucht, irgendwo hat man dann genau das Richtige getan und die Kreativität sich selbst zu erklären, warum das nun nicht Glück sondern eigene Fähigkeit war, ist grenzenlos... Genau wie die Kreativität Rechtfertigungen und Schuldige zu finden, wenn etwas schief lief. Die Bewertungen sind die Basis, der Umgang damit... Vereinnahmen oder Wegschieben, eine Folge. Letztlich funktioniert der Verstand wirklich simpel, ist aber blöderweise klug genug das sehr effektiv vor sich selbst zu verschleiern. :D

Statt in Kategorien wie Schuld und Sünde zu denken, ist es meist besser, wenn wir uns überlegen, ob etwas der Sache oder den Absichten dienlich oder förderlich ist/war oder nicht.
Ja... finde ich eine sehr wichtige Aussage. Wenn man alles nur auf die eine Frage reduziert: Wie löst man effektiv Leid auf? ....spielen all die Spielchen irgendwann keine Rolle mehr, da sie nicht nur als ineffektiv erkannt werden, sondern sogar als Leiderzeugend. Denn wichtig finde ich auch: Leid ist nicht etwas das einfach da ist, damit man es dann auflöst. Leid ist etwas das erzeugt wird, immer und immer wieder und in jedem Moment aufs Neue. Die Frage, wie man Leid löst, wird beantwortet wenn man erkennt, wie man es erzeugt.
Nicht zu verurteilen oder zu bewerten, muss im Leben oft erst gelernt werden. Es hat den Vorteil, dass wir nicht nur mit den negativen Folgen des Handelns anderer besser klar kommen. Es hat auch den Vorteil, dass wir die Schattenseiten unseres eigenen Verhaltens besser annehmen können.
Ja, sehr richtig. Nicht zu bewerten, eine gewisse Disziplin des Geistes sozusagen, spült auch gleich die Tendenzen nach oben, die (noch) nicht erkannt wurden.

Und dies ist für mich eine der wesentlichen Voraussetzungen, um zu der von dir geforderten Aufrichtigkeit und Klarheit zu gelangen.

Du hast völlig Recht, wenn du annimmst, dass auch Therapeuten noch Leichen im Keller haben. Aber normalerweise sollten diese Leichen dem Therapeuten im Laufe seiner Ausbildung bewusst werden.
Das weiß ich nicht genau... Was mich immer wieder wundert ist, das die Psychologie von verschiedensten Theorien nur so überläuft, die Studenten und Therapeuten selbst aber nicht unbedingt in die Praxis umsetzen was sie nach außen hin als richtig und gut vertreten. Und das ist ja auch in ganz anderen Bereichen eine deutliche Tendenz. Letztlich wird in jeder Predigt im "Subtext" auch Konsequenz gepredigt. Das ist irgendwo immer dabei. Für Konsequenz braucht es Überzeugung und für Überzeugung braucht es mehr als nur Theorie, überzeugende Erfahrungen. Und wir leben in einer Gesellschaft wo zwischen Theorie und Praxis eine Grenze gezogen wird. So als ob irgendeine Theorie etwas wert wäre, obwohl sie nicht umsetzbar oder ineffektiv ist. Das fand ich schon immer verrückt... Wie Theorien bewundert und gelobt werden können, wenn im gleichen Atemzug gesagt wird: Ist nur leider nicht umsetzbar. Beispiel Kommunismus. :D Wobei... das geht dann mal schnell OT.

Insofern schließe ich mich dir an, dass ich es gut finde, wenn Therapeuten bestimmte Patienten ablehnen, die zu ihren eigenen, noch nicht vollständig gelösten Problemen passen und so eine erfolgreiche therapeutische Unterstützung unmöglich machen würden.

Wenn ich dich richtig verstehe, gewichtest du Bewusstwerden und Klarheit in besonders starkem Maße. Hierin kann ich dir nur zustimmen.
Ich möchte aber zu bedenken geben, dass aus den von mir oben aufgeführten Gründen nicht jeder ohne therapeutische Hilfe fähig sein wird, dieses Bewusstwerden und diese Klarheit zu erlangen.
Ja... das ist eh ein Thema wo die Katze sich in den Schwanz zu beißen scheint. Ohne eine gewisse Klarheit und Bewusstsein wird der Schritt zum Therapeuten ja auch nicht unbedingt gemacht, oder er hat ein ganz anderes Motiv. Aber die Lösung wird das Leiden bringen... Das Leben therapiert letztlich doch sehr effektiv, was nicht bedeutet das es nur eines braucht... ich bin da Reinkarnationsgläubiger was das Thema betrifft. :D ;)

VG,
C.
 
Kröte;2324259 schrieb:
Hallo Renate, ich hatte meine Antwort an Phönix eher allgemein als speziell auf diesen Thread bezogen gemeint. Insofern meinte ich wirklich menschliche Egos allgemein und nicht dein Ego oder ein anderes.
Ich muss nämlich gestehen, dass ich mich bei Diskussionen, die sehr persönlich werden und einen genervten Unterton bekommen, meist ausklinke. Da ich inzwischen eher eine psychische Dünnhaut bin, gehört es für mich zu meiner persönlichen Psychohygiene, mich nicht zu sehr mit Negativem zu belasten. Nur wenn ich, wie in diesem Fall, die Diskussion inhaltlich sehr spannend finde, lese ich trotzdem noch mit. Aber leider dann oft nur oberflächlich.
Insofern meinte ich dich nicht speziell. Überhaupt niemand.

Dass du mit deinem Umgangston auf den des anderen reagierst, habe ich jetzt verstanden. Auch dass du dies - vielleicht? - in einem erzieherischen Licht siehst.
Das ist deine Sache. Es ist gut, dass Menschen sehr verschieden reagieren.

Hallo Phönix, was ich sagen wollte, ist, dass wir alle in Diskussionen immer wieder versagen, weil wir-wen meinst Du mit "wir"? nicht fähig sind, die Intension des Gegenübers wirklich so zu verstehen, wie er sie gemeint hat. Oder weil wir lieber gern selbst Recht hätten.... Es menschelt halt gewaltig. Bei mir genauso wie bei jedem anderen.-ich denke nicht so-es kann doch nicht angehen,dass man hier psychologische tipps geben möchte nur um sich zu betätigen-dass ist voll irre!
An die Objektivität, die du postulierst und möglicherweise in deiner Kritik auch für dich in Anspruch nimmst, glaube ich nicht.-schade,aber musst Du auch nicht,ich werde nicht versuchen dich eines besseren zu belehren,denn das ist nicht meine Aufgabe.
Kommunikation, die dem Fragesteller weiterhilft, ist einfach schwierig. Guter Wille hilft in Gesprächen weiter, weil dann vielleicht ein paar mehr Missverständnisse ausgeräumt werden können. Aber Objektivität? Sind wir als Teilnehmer nicht alle subjektiv?
Damit will ich nicht sagen, dass es nicht Aspekte gäbe, die es noch zu bedenken gälte. Aber dass diese dann objektiv sein könnten und die vorherigen subjektiv... Nein, das halte ich für eine Selbsttäuschung.

Insgesamt schließe ich mich dir aber an, denn auch ich glaube, dass friedliches Ringen um ein Thema mehr bringt, als sich zu verhackstücken. :)

Ich möchte abschliessend dazu sagen,dass der Sinn wichtiger sein sollte bei Disskussionen als das Recht,denn wem nützt das Recht denn?
 
Zitat aus dem Vorposting von Phönix: "Hallo Phönix, was ich sagen wollte, ist, dass wir alle in Diskussionen immer wieder versagen, weil wir-wen meinst Du mit "wir"? nicht fähig sind, die Intension des Gegenübers wirklich so zu verstehen, wie er sie gemeint hat. Oder weil wir lieber gern selbst Recht hätten.... Es menschelt halt gewaltig. Bei mir genauso wie bei jedem anderen.-ich denke nicht so-es kann doch nicht angehen,dass man hier psychologische tipps geben möchte nur um sich zu betätigen-dass ist voll irre!An die Objektivität, die du postulierst und möglicherweise in deiner Kritik auch für dich in Anspruch nimmst, glaube ich nicht.-schade,aber musst Du auch nicht,ich werde nicht versuchen dich eines besseren zu belehren,denn das ist nicht meine Aufgabe."

Hallo Phönix, wen ich mit "wir" meine? Allgemein uns Menschen mit unserer menschlichen Neigung, uns nicht perfekt zu verhalten.
Natürlich meine ich damit nicht, dass es nicht möglich wäre, dass der eine oder der andere bestimmte Fehler nicht macht. Ich wollte also keineswegs sagen, dass du persönlich dich nicht besser verhältst. Es ging mir um allgemeine Tendenzen des menschlichen Verhaltens und nicht um das konkrete Verhalten eines Einzelnen im Einzelfall.
 
Werbung:
Hallo Condemn,

du postulierst den Weg der Aufrichtigkeit sich selbst gegenüber. Dies ist ein wunderbarer Weg und ich finde es ganz toll, dass er dich bereits so weit gebracht hat, wie es durch deine Zeilen hindurch scheint! :)

In vielem sind wir uns also durchaus einig. Sogar in Bezug auf deinen Abschlusssatz... :)

Was mich selbst betrifft, so ist es leider so, dass ich auch heute noch in meinem fortgeschrittenen Alter merke, dass ich psychologisch gesehen in der Selbsteinschätzung meiner Motive oder meines Verhaltens mal wieder einen blinden Fleck hatte.

Ich verzeihe mir dies - was nicht heißt, dass ich ihn nicht sofort zu beheben versuchte -. Denn ich habe bei mir festgestellt, dass meine Voraussetzungen, um stets Aufrichtigkeit mit gegenüber walten zu lassen, oft nicht ausreichen, um durchgängig erfolgreich zu sein.
Mein Wunsch, möglichst viel zu erkennen, auch von den Vorgängen in meiner eigenen Seele oder auch nur Psyche, stößt immer wieder auf Grenzen. Ich bin zwar ein reflektiver Mensch und kriege durch Reflexion dessen, was um mich herum vorgeht und was in mir selbst vorgeht, einiges mit. Aber auch hier stoße ich immer noch an die Grenzen meiner Erkenntnisfähigkeit.

Diese Begrenztheit meiner geistigen Kapazität und meines Wissens setzen meiner Aufrichtigkeit zwar keine subjektiven Grenzen, aber eben objektive Grenzen dessen, was ich "richtig" erkenne...

Tja, mir bleiben wohl noch ein paar Jahre, um zu üben, und dann die nächsten Leben...

Dir und allen hier einen schönen Sonntag! :)
 
Zurück
Oben