Ich halte den freien Willen für eine Illusion des Ichs.
Mit jeder, vermeintlich selbstbestimmten Entscheidung, zementieren wir munter diese Illusion.
Dabei haben Neurowissenschaftler längst bewiesen, dass Emotionen, unterhalb der Bewusstseinsschwelle, die Entscheidungen treffen und der Verstand nur noch die Erklärung liefert.
Gäbe es einen freien Willen, wären sicher nicht so viele Menschen derart selbstzerstörerisch drauf - rauchen bis zum Krebs, fressen bis zum platzen, trinken bis zum Koma. Wer, mit einem freien Willen, wäre spiel- oder kaufsüchtig?
Ich denke, dass das Unbewußte die Entscheidungen trifft - Entscheidungen, die zu (Lern-)erfahrungen führen. Mit einem freien Willen würden wir diesen Erfahrungen wahrscheinlich aus dem Wege gehen oder zu vermeiden versuchen. Zum Glück haben wir ja den Verstand, der schnell bereit ist für alles die Rechtferigung zu liefern.
Und solange wir glauben, einen freien Willen zu haben, ist eh alles klar. Wir wurden zu einer bestimmten Zeit in ein bestimmtes Umfeld und in bestimmte Umstände hinein geboren. Das ist unser Spielfeld, dass uns zur Verfügung steht. Da geht die Determinierung doch bereits los und endet mit dem Tod, den wir ebenfalls nicht selbst bestimmen.
lg
Gabi