Enhaltsamkeitstagebuch

Wer will auch ein Tagebuch fuehren?

  • Ich will auch ein Tagebuch fuehren.

    Stimmen: 5 41,7%
  • Ich vielleicht auch.

    Stimmen: 7 58,3%

  • Umfrageteilnehmer
    12
Brahmacharya heißt ja nicht, dass man vollkommen enthaltsam leben muss. Dem Verheirateten wird durchaus eingestanden, Kinder zu zeugen. Aber das heißt ja nicht, dass man unablässig dem Sex nachjagen muss.
Na so formuliert klingt das doch gleich ganz anders :)

Machst du dir Sorgen, dass die Menschheit ausstirbt? Wir haben Überbevölkerung.
Ich? *lol* Ich halte den Menschen für die überflüssigste Spezies dieses Planeten. Sie macht nur alles kaputt. Meinetwegen können sie aussterben.


Deshalb habe ich ja auch geschrieben, daß solange der Sex überbewertet wird(wie oft muß man, um der Norm zu entsprechen, wie muß man es machen, um "in" zu sein, wie oft kann er, wieviele Orgasmen muß frau haben etc),solange wird die enthaltsamkeit als etwas "Besonderes" angesehen.
Ich halte Enthaltsamkeit, bzw. ein sexfreies Leben für nichts Besonderes. Kenne viele, die das haben. Freiwillige und Unfreiwillige.
Es traut sich nur kaum einer darüber zu sprechen, weil er sonst gleich als abnormal und krank eingestuft wird und in Therapie geschickt wird. Eben wie du sagst... die Normierungen.

Im ursprünglichen Sinn ist der Geschlechtsverkehr nur zur Vermehrung gedacht und wurde deshalb nur dann praktiziert, wenn der Wunsch nach Nachkommenschaft entstand. So, wie es ja heute noch im Tierreich gemacht wird.
Da bist du schlecht informiert. Schau dir mal eine Dokumentation über den nächsten Verwandten des Menschen an! Die Bonobos, eine Schimpansen-Unterart. Die sexeln, was das Zeug hergibt. Jeder mit jedem, egal ob Hetero, Homo oder sonstwas. Kaum sind sie geschlechtsreif, gehts los. Sex dient in Bonobogruppen der Sozialisierung. Vor allem werden so viele Kämpfe beigelegt, bevor sie begonnen haben.

Erst als Sex zum "Volkssport" "verkam" wurde er zur Sucht und die Enthaltsamkeit für die einen zur "Bedrohung" für andere das absolute Ziel.
Diesen Volkssport verdanken wir - so vermute ich - v.a. der Sexualisierung der Industrie, repräsentiert durch die allgegenwärtige Werbung. So wird tatsächlich ein Auto zum verlängerten Penis und wertet das Selbstgefühl ungemein auf.
 
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Der sechste Tibeter hat mit sexueller Lust nichts zu tun. Es ist lediglich ein Bauchdecken-Training:

Der sechste Tibeter

Stehen Sie entspannt und aufrecht, die Füße hüft-breit auseinander. Jetzt kräftig ausatmen. Dabei lassen Sie die Luft aus dem Brustkorb strömen und ziehen den Bauch zum Zwerchfell hin ein. Nicht verkrampfen! Die Spannung halten. Den Oberkörper vorbeugen und die Hände auf die Knie stützen, während Sie den letzten Rest Luft aus den Lungen pressen; dabei das Kinn zum Brustbein neigen. Richten Sie dann mit leeren Lungen den Oberkörper wieder auf, und stemmen Sie die Hände in die Hüften. Dabei heben sich Ihre Schultern automatisch. Immer noch gilt: nicht atmen!

Pumpen Sie jetzt durch wechselndes Lockern und Einziehen der Bauchdecke die Energie vom Unterleib durch Ihren ganzen Körper. Das wirkt wie ein Sog nach oben. Das kann sich anfangs etwas unangenehm anfühlen – so, als müsste man dringend Luft holen. Widerstehen Sie dieser Versuchung! Dann den Bauch entspannen – und erst jetzt wieder einatmen. Die Hände lockern, tief und ruhig weiteratmen.

Wird aber so beschrieben, daß es die Lebens/sexualkraft umwandelt.


Sage
 
Wie sehr jeder Orgasmus in die Physiologie eingreift, soll einmal am Beispiel des Mannes gezeigt werden:

Bei jedem Orgasmus gehen nicht nur Natrium, Kalium, Zink und Magnesium, Kalzium, Citrationen (Zitronensäure) und Phosphationen verloren, die der Körper unbedingt braucht, um sich wohl zu fühlen. Die Samenflüssigkeit ist zudem meist leicht salz- und proteinhaltig, (durch die Spermien) und enthält Dopamin, Noradrenalin, Tyrosin, die Bindungshormone Oxytocin und Vasopressin sowie verschiedene Östrogene, Pheromone (Geruchsstoffe), Antidepressiva und β-Endorphin.

Der Orgasmus verändert also die Physiologie des Menschen beträchtlich. Und geschieht das immer und immer wieder, dann führt das zu ernsthaften Erkrankungen.
So, jetzt hab ich einmal eine Frage. Ganz ernstgemeint, an alle. Dem Mann geht beim Orgasmus allerhand verloren, sagt der Opti. Immer wieder. Ich glaub das erstens nicht, dass was verloren geht, und zweitens frag ich euch jetzt, wie ist das dann mit der Frau? Weiss jemand von euch genau so genau wie der Opti ueber die Verluste des Mannes beim Orgasmus ueber die Verluste der Frau bei der Menstruation Bescheid? Rein gefuehlsmaessig muesste das wesentlich mehr sein, (allein der Blutverlust...) und zwar ganz unabhaengig davon, ob die Frau nun enthaltsam war oder sich wild aufgefuehrt hat den ganzen Monat lang.

Hintergedanke dabei: wenn das tatsaechlich ein Verlust waere, dann waere es fuer die FRAU naemlich voellig wurscht, ob sie nun enthaltsam waere oder nicht... oder?
 
Da bist du schlecht informiert. Schau dir mal eine Dokumentation über den nächsten Verwandten des Menschen an! Die Bonobos, eine Schimpansen-Unterart. Die sexeln, was das Zeug hergibt. Jeder mit jedem, egal ob Hetero, Homo oder sonstwas. Kaum sind sie geschlechtsreif, gehts los. Sex dient in Bonobogruppen der Sozialisierung. Vor allem werden so viele Kämpfe beigelegt, bevor sie begonnen haben.

Das Beispiel mit den Bonobos wird immer wieder gerne zitiert. Ich glaube aber nicht, dass das Verhalten der Bonobos direkt auf den Menschen übertragbar ist. Zwar sind die Gene weitgehend identisch, aber es sind zwei getrennte Stammbäume, wenn sie auch einen gemeinsamen Vorfahren haben. Außerdem hat der Mensch eine ganz andere Entwicklung genommen. Vielleicht macht ja gerade der kleine Unterschied in den Genen, den großen Unterschied im sinnlichen Verhalten aus.

Die DNS (= Desoxiribonuleinsäure) ist die Ursubstanz des Lebens, die alle Erbinformationen von einer Generation zur nächsten weitergibt. Das menschliche Protein ist in seiner Aminosäurensequenz zu 99% mit dem Bonoboprotein homolog. Der Unterschied in der Nukleinsäuresequenz zwischen menschlicher und Schimpansen-DNS macht ca. 1,1% aus. D.h. daß bei 10 Mio. Basen eines durchschnittlichen menschlichen Chromosoms ca. 110 000 anders sind als bei den Bonobos. Der gemeinsame Vorfahre vor ca. 5 Mio. Jahren wird noch gesucht. Die Artenbildung wird auf räumliche Trennung und
unterschiedliche Lebensweisen zurückgeführt. Bei einschneidenden Veränderungen (Klimawechsel samt folgen) kann das Leben neue Formen annehmen.

Die Vormenschen der Gattung Australopithecus (südlicher Affe) entstanden wahrscheinlich vor über 5 Millionen Jahren aus einem gemeinsamen Vorfahren mit den Bonobos- oder Schimpansenvorläufern. Das vielfältige Nahrungsangebot in einem saisonalen Lebensraum ( Regenzeit - Trockenzeit) waren Früchte, Beeren, Nüsse, Samen, Schößlinge, Knospen, Pilze; unterirdische Wurzeln und Knollen, kleine Reptilien, Aas, Jungvögel, Eier, Weichtiere, Insekten und kleine Säugetiere.

Und siehe da, unsere Vorfahren waren nicht einmal Vegetarier. Aber es gibt auch Arten, die sich rein vegetarisch ernährten.

Prähistorie
 
Ich glaube aber nicht, dass das Verhalten der Bonobos direkt auf den Menschen übertragbar ist.
Natürlich nicht. Sollte nur ein Beispiel dafür sein, dass der Mensch keine Normalität bewerten kann/sollte. Schon gar nicht in der Tierwelt. Es gibt fast nix, was es nicht gibt :)
 
Ersteinmal vielen Dank fuer alle Posts. Ich arbeite sehr viel und kann
deswegen nicht alle Posts beantworten.

opti, ich will kein ausfuehrliches Tagebuch fuehren, hier ein Beispiel:

Tagebuch seit: 120 Tagen
Enthaltsam: 55 Tage
Rekord: 55 Tage
Durschnitt: 0,01 mal seit Beginn

Zitat von opti: "...Und es dürfte dir bestimmt nicht leicht fallen, immer und
immer wieder von diesen Rückschritten zu berichten."

Das stimmt, aber genau dies erhoeht ja die Motivation.

Gruesse, kert
 
Meine Hauptgruende fuer diese Enthaltsamkeitsuebung sind:

- eine Partnerschaft zu bilden, bei der Sexualitaet eine Nebenrolle spielt
- das zu erleben, was millionen Moenche, Pfarrer, Keusche und Geistliche erleben

Gruesse, Kert
 
- eine Partnerschaft zu bilden, bei der Sexualitaet eine Nebenrolle spielt
Das ist doch die Situation in den meisten langjährigen Ehen. Und der Grund für viele Scheidungen. Paare, die noch oft und guten Sex (miteinander!) haben, lassen sich nur ganz selten scheiden.

- das zu erleben, was millionen Moenche, Pfarrer, Keusche und Geistliche erleben
Samenstau, Frust, Kinderschändung, Haushälterin schwängern, Homoerotik?
 
Das ist doch die Situation in den meisten langjährigen Ehen. Und der Grund für viele Scheidungen. Paare, die noch oft und guten Sex (miteinander!) haben, lassen sich nur ganz selten scheiden.

Samenstau, Frust, Kinderschändung, Haushälterin schwängern, Homoerotik?

Muß nicht unbedingt sein,a gibt es viele, bei denen es nur im Bett funktioniert und sobald dann einer nicht mehr kann, kommt die Trennung, weil sie nur nach dem Motto: "Liebling, halt die Klappe, laß uns ******" gelebt haben.
Daß bei Geistlichen, genau wie in jedem anderen Job, perverse Triebtäter unterwegs sind, wird sich nicht vermeiden lassen. Aber es wird eben in den Medien aufgebauscht.
Wenn man mal aus anderen Berufssparten die Verfehlungen in sexueller Hinsicht beleuchten würde, käme man zu ähnlichen Resultaten.
Warum wohl fahren so viele Ärzte, Rechtsanwälte mittwochs in andere Städte? Kultur?


Sage
 
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@ Kinaree,
die gleiche Frage habe ich unserem lieben opti auch schon mal gestellt. ich habe auch nie eine antwort darauf bekommen. komisch, wo er doch so gerne schreibt.... :party02:

@ opti,
ich finde deine beiträge immer wieder gut, um über das thema nach zu denken. manch interesannten impuls konnte ich dadurch gewinnen.
du bist auf dem weg, den jedes leben geht, du entwickelst dich weiter.
was mir nicht so gefällt, ist dass du meinst, das monopol zur erleuchtung gefunden zu haben.
der weg der enthaltsamkeit wird mit sicherheit irgendwann zur erleuchtung führen. denn ein jedes leben kommt einmal zur erleuchtung. es kann gar nicht anders. es liegt in der natur der sache. das universum dehnt sich aus, und zieht sich zusammen. egal welchen weg ich gehe.

also, opti, ich bin skeptisch:
da sprechen wir von DEM unbegrenzten zustand schlecht hin, und dann soll es nur einen begrenzten weg dahin geben? hm....


ach ja, opti, was ist deine meinung, können frauen die erleuchtung erlangen?

LG sandra
 
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