Hi,
also ich muss sagen, ich finde die Herrscherketten und die Feststellung des "Endherrschers" sehr nützlich, aus mehreren Gründen.
Zunächst mal ist es spaßig und nützlich um spielerisch die Elemente des Horoskops beherrschen zu lernen und die Zeichen mit ihren Herrschern, ihren Exilen und Fällen, ihren Würden und Erhöhungen ins Fleisch übergehen zu lassen. So wie man lernt, Noten zu lesen um ein Instrument einmal "automatisch" vom Blatt abspielen zu können. Ohne dass geht es nicht. Wer jede Note nachschlagen muss, macht niemals Musik. Astrologie ist ein gigantisches Ding, aber es ist, vor allem am Anfang, ein wunderschönes Glasperlenspiel, das einen unerschöpflichen Grund des Neuen darstellt.
Außerdem ist die Aussage, wer "Endherrscher" in einem Horoskop ist, schon sehr nützlich. Dabei erstellt man die Kette für jeden einzelnen Planeten, am Ende kommt einer dabei heraus oder zwei, die sich gegenseitig beherrschen oder auch, in vielen Fällen, mehrere Endherrscher. Das ist oftmals sehr aussagekräftig. In meinem Horoskop sind das Merkut in der Jungfrau und die Sonne im Löwen, das sind Hauptcharakterzüge, die auch ohne Beachtung der Astrologie in meinem Leben den höchsten Stellenwert geniessen, als Grundeigenschaften.
Auch die Betrachtung, in welchen Häusern diese Endherrscher stehen, ist für die Betrachtung meiner Ansicht nach sehr nützlich, bei mir sind das 8 und 9, tatsächlich die Häuser, in denen sich das Zentrum meines Lebens abspielt.
Das sind alles ebenso Mikroelemente wie die Verteilung der Elemte, der Qualitäten, der Quadrantenbesetzung, der eingeschlossenen Häuser und Zeichen.
Die Herrscher der Häuserspitzen halte ich ebenfalls für wichtig, weil:
Es gibt keine unbesetzten Bereiche im Leben, ergo kann es auch keine unbesetzten Häuser im Horoskop geben. Das Zeichen an der Häuserspitze, sein Herrscher und eventuelle Aspekte lassen zumindest einen Rückschluss darauf zu, welche Tendenzen hier herrschen. Es ist ja schließlich auch der erste Schritt jeder Interpretation, sich den Geburtsherrscher anzusehen.
Dann noch ein Wort zu den Nebenherrschern. Das halte auch ich für eine Verlegensheitslösung, aber umgekehrt. Nämlich eine Verlegenheit der Vergangenheit. Ich glaube, dass Neptun, Uranus und Pluto die Charakteristiken ihrer Zeichen besser wiedergeben als die ursprünglichen Herrscher, die man wählte, weil sonst "keiner da war". Nun ist einer da - ein Signum der Zeitqualität, ein Fortschreiten der Interpretationsmöglichkeiten. Gewiss werden auch bald Jungfrau und Waage ihre eigenen "Herrscher" erhalten.
Noch etwas, wenn ich schon am Quasseln bin. Die reine Beschränkung auf solche "Spielereien" wie Herrscher suchen, zuordnen, systematisieren, Details schematisieren, darf nicht auf Dauer alleine die gesamte Beschäftigung mit dem Horoskop ausmachen.
Das ist ähnlich wie in der Literatur:
Zur Interpretation eines Gedichtes gehört das Auszählen der Silben, der Vokale (hell/dunkel), der Wortarten usw. Manche (Strukuralisten) tun nichts anderes, als die Worte ganzer Romane in Tabellen zu packen, um den Text mit Hilfe mathematischer Formeln ausdrücken zu könen. Das führt zu weit. Für die Grundlage ist es jedoch unerlässlich, kein guter Literaturwissenschaftler würde darauf verzichten, diese Techniken zu beherrschen und zur Ergänzug würde er sie niemals weglassen. Aber die Interpretation kann sich nicht darin erschöpfen und geht weit darüber hinaus. Es sind Bestandteile des Ganzen, die nach einer Weile, wenn man die Daten "im Schmelztiegel seiner Imagination" (A.C.) verarbeitet hat, verschwinden und unwichtig werden.
Gruß
Mamalia
also ich muss sagen, ich finde die Herrscherketten und die Feststellung des "Endherrschers" sehr nützlich, aus mehreren Gründen.
Zunächst mal ist es spaßig und nützlich um spielerisch die Elemente des Horoskops beherrschen zu lernen und die Zeichen mit ihren Herrschern, ihren Exilen und Fällen, ihren Würden und Erhöhungen ins Fleisch übergehen zu lassen. So wie man lernt, Noten zu lesen um ein Instrument einmal "automatisch" vom Blatt abspielen zu können. Ohne dass geht es nicht. Wer jede Note nachschlagen muss, macht niemals Musik. Astrologie ist ein gigantisches Ding, aber es ist, vor allem am Anfang, ein wunderschönes Glasperlenspiel, das einen unerschöpflichen Grund des Neuen darstellt.
Außerdem ist die Aussage, wer "Endherrscher" in einem Horoskop ist, schon sehr nützlich. Dabei erstellt man die Kette für jeden einzelnen Planeten, am Ende kommt einer dabei heraus oder zwei, die sich gegenseitig beherrschen oder auch, in vielen Fällen, mehrere Endherrscher. Das ist oftmals sehr aussagekräftig. In meinem Horoskop sind das Merkut in der Jungfrau und die Sonne im Löwen, das sind Hauptcharakterzüge, die auch ohne Beachtung der Astrologie in meinem Leben den höchsten Stellenwert geniessen, als Grundeigenschaften.
Auch die Betrachtung, in welchen Häusern diese Endherrscher stehen, ist für die Betrachtung meiner Ansicht nach sehr nützlich, bei mir sind das 8 und 9, tatsächlich die Häuser, in denen sich das Zentrum meines Lebens abspielt.
Das sind alles ebenso Mikroelemente wie die Verteilung der Elemte, der Qualitäten, der Quadrantenbesetzung, der eingeschlossenen Häuser und Zeichen.
Die Herrscher der Häuserspitzen halte ich ebenfalls für wichtig, weil:
Es gibt keine unbesetzten Bereiche im Leben, ergo kann es auch keine unbesetzten Häuser im Horoskop geben. Das Zeichen an der Häuserspitze, sein Herrscher und eventuelle Aspekte lassen zumindest einen Rückschluss darauf zu, welche Tendenzen hier herrschen. Es ist ja schließlich auch der erste Schritt jeder Interpretation, sich den Geburtsherrscher anzusehen.
Dann noch ein Wort zu den Nebenherrschern. Das halte auch ich für eine Verlegensheitslösung, aber umgekehrt. Nämlich eine Verlegenheit der Vergangenheit. Ich glaube, dass Neptun, Uranus und Pluto die Charakteristiken ihrer Zeichen besser wiedergeben als die ursprünglichen Herrscher, die man wählte, weil sonst "keiner da war". Nun ist einer da - ein Signum der Zeitqualität, ein Fortschreiten der Interpretationsmöglichkeiten. Gewiss werden auch bald Jungfrau und Waage ihre eigenen "Herrscher" erhalten.
Noch etwas, wenn ich schon am Quasseln bin. Die reine Beschränkung auf solche "Spielereien" wie Herrscher suchen, zuordnen, systematisieren, Details schematisieren, darf nicht auf Dauer alleine die gesamte Beschäftigung mit dem Horoskop ausmachen.
Das ist ähnlich wie in der Literatur:
Zur Interpretation eines Gedichtes gehört das Auszählen der Silben, der Vokale (hell/dunkel), der Wortarten usw. Manche (Strukuralisten) tun nichts anderes, als die Worte ganzer Romane in Tabellen zu packen, um den Text mit Hilfe mathematischer Formeln ausdrücken zu könen. Das führt zu weit. Für die Grundlage ist es jedoch unerlässlich, kein guter Literaturwissenschaftler würde darauf verzichten, diese Techniken zu beherrschen und zur Ergänzug würde er sie niemals weglassen. Aber die Interpretation kann sich nicht darin erschöpfen und geht weit darüber hinaus. Es sind Bestandteile des Ganzen, die nach einer Weile, wenn man die Daten "im Schmelztiegel seiner Imagination" (A.C.) verarbeitet hat, verschwinden und unwichtig werden.
Gruß
Mamalia