Wenn Wirklichkeint und Wahrheit EINS SIND, ENDET die ERFAHRUNG.
Wenn daher jemand sagt, der Gedanke regiert die Wirklichkeit, dann geht er von etwas aus,
das einfach nicht so ist, denn kein Einzelner kann über die Wirklichkeit VON ANDEREN entscheiden.
Im Bild wäre es das verdorbene Pferd, das auf mich zustürmt, mich verletzt oder sogar tötet
..und ich sage dann, hätte ich nur richtig gedacht, wäre das nicht passiert
Dazu gibt es diese liebenswerte Geschichte von C.Resnick
(Nacherzählung in eigenen Worten)
dieses Mädchen hat wirklich ein UNGLAUBLICHES Urvertrauen zu alles, das 4 Beine hat und wiehert
eines Tages rufen die Nachbarn Ihren Vater an.
Sie haben ein wunderbares, kleines lackschwarzes Pony für Ihre Töchter erworben, aber wollen es nun nicht mehr.
Sie sagen, es sei bösartig.
Die Autorin, selbst noch ein kleines Mädchen von 7 Jahren, glaubt das keinen Augenblick und liebt das Pony von dem Augenblick an,
wo es vom Hänger läuft.
Erstaunlicherweise läßt es sich zuerst auch reiten und sie hat kein Problem mit Ihm, als sie aber das Pony noch einmal sattelt,
beißt es sich plötzlich am Gebiss fest, rast von Baum zu Baum, versucht es abzuscheuern.
Schließlich rettet sie sich mit einem Sprung vom Pferd und sitzt dannach weinend, blutig gescheuert und blau am Zaun und weiß nicht,
was jetzt falsch gelaufen ist.
Das ist ein entscheidender Punkt.
Hier kann man nämlich ENTSCHEIDEN ob man das Problem im ANDEREN oder bei sich selbst sucht.
Sie sucht es zu aller erst nicht beim Pony, sondern bei sich selbst und erkennt so später
(als ein Rodeoreiter versucht das Tier zu bändigen und er im Stacheldraht landet und schließlich aufgibt) dass das Problem Ihres war,
und das Pferd, Angesicht dessen, was es mit dem Rodeoreiter machte, richtigehen liebenswürdig war, Ihr gegenüber.
Sie erkennt, sie hat das Tier überfordert, indem es gleich zu Anfang einfach ZU VIEL wollte und es dem Pferdchen zu schnell ging.
Es war die Art des Ponys zu sagen: das geht mir jetzt aber zu rasch!
Du nimmst Dir jetzt zu viel heraus!
Andere hätten das Pferd jetzt eventuell als Verbrecher beschimpft und sich von Ihm getrennt,
C.R. aber nahm die Herausforderung an und gewann dadurch schließlich ein Erkennen.
Natürlich ist es nun aber so.
Wenn ich ein Pferd habe, dass viel zorniger wäre, als dieses Pony und mir nach dem Leben trachtet,
und sich auch nichts sagen läßt und ich Ihm nicht ausweichen kann, muss ich
mich selbst schützen
und die Konsequenzen ziehen, dass ich eben nicht der Richtige für dieses Pferd bin und es keinen Weg gibt für ein "wir beide zusammen".
Nun die versprochene Anekdote:
Kein Mensch weiß, wie ein Pferd seinen Fuß in einen so kleiner Spalt bringen kann, der ohnehin nur in einer einzigen Ecke der wirklich
sehr, sehr geräumigen Box existiert.
Aber Problem ist das keines für mein Pferd, er schaffte das diese Woche in Rückenlage, beim Wälzen.
Als ich ihn sah, er selbst war völlig unerschüttert, aber mit einer bösen Quetschwunde, Abschürfungen und hochgradig lahm,
bin ich doch ziemlich erschrocken.
In solch einer Lage reagiere ich einfach.
Nicht emotional, sondern einfach nur nach Notwendigkeit.
Ich schaffe es dann meine Sorge irgendwie in den Hintergrund zu bringen und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren..
Weil ich verhindern will, dass er sich mit dieser Lahmheit zu viel bewegt, kommt er nach der Erstversorgung und Tierarztanruf
in eine etwas kleinere Box mit sauberem kleinen Auslauf, beim Hauptstall.
In diese Umgebung lässt er sich einfach sauberer halten und es verhindert, dass er sich zu stark bewegt.
Gott sei Dank ist die Wunde das einzige geblieben, das man behandeln muss, das Sprunggelenk, knapp oberhalb der Wunde,
stelllt sich als unverletzt heraus. (Pferde sind hart im Nehmen ).
Ich bin erleichtert und sehr dankbar dafür, dass er in dieser verzwickten Lage das EINZIG RICHTIGE getan hat!
Er hat nicht versucht sich herauszuwinden (jede Drehbewegung hätte das Gelenk beschädigt), sondern einfach nur resolut ausgekeilt
und die obere Planke herausgeschlagen.
Das hat Ihn vor echtem Schaden bewahrt
Ich lasse mir neben den notwendigen Dingen der Wundversorgung und der Betreuung viel Zeit Ihn mir still zu beobachten.
Früher hätte ich mir diese Zeit nicht genommen, aber in den 18 Jahren habe ich dazugelernt.
Ich verstehe es nun genauer hinzusehen, um mir ein Bild von seiner inneren Lage zu machen.
Für mich ist es nämlich so: als Besitzer bin ich nicht nur für das Äußere meines Pferdes verantwortlich, sondern auch für sein Innenleben,
sein Empfinden.
Und in so einem Pferd wie Ihm zu lesen, ist gar nicht so einfach..
Es gibt Pferde, die machen schnell klar, was sie wollen und was sie nicht wollen.
Sie keilen aus, quietschen, beißen, legen die Ohren an, oder versuchen wegzulaufen.
Aber er ist nicht unbedingt dieser Typ Pferd.
Für Ihn muss es schon an die Substanz gehen, bevor er sich auf diese Weise verhält, alles andere läuft bei Ihm viel subtiler ab.
Er wird stiller und stiller und starrer und was dann als Reaktion kommt, kann überraschen und wirkt dann oft unberechenbar.
Es IST dann auch tatsächlich immer überraschend(!) und kommt sehr explosiv an die Oberfläche, aber nur,
weil sich in Ihm eine Spannung aufbauen konnte, die man nicht beachtet hat oder die ich nicht beachtet habe
und so nicht rechtzeitig gegengesteuert habe, um sie zu verhindern.
Sein zeitweise sehr unberechenbares Verhalten liegt eigentlich schon lange zurück und heute ist er normalerweise ein unglaublich ausgeglichenes Pferd.
Aber jetzt, in der relativ kleinen Box, trotz Padock, erkenne ich diese Anspannung in seinem Körper wieder, die Stille in seinen Augen,
die nichts von Friedlichkeit an sich hat, sondern aus einer inneren Anspannung kommt.
Ich erkenne, seine Situation setzt Ihm mehr zu als ich dachte oder hoffte und es fällt Ihm schwer mit der notwendigen Umstellung zurecht zu kommen.
Er legt eine Anhänglichkeit an den Tag, die mir nicht gefällt.
Es ist die Anhänglichkeit von Not Leidenden, die nichts mit offener Freundlichkeit zu tun hat, sondern aus der Not geboren wird.
Es macht mich daher nicht erfreut, sondern besorgt.
Nach Rücksprache mit der Tierärztin habe ich Ihn heute zurückgestellt in seine Waldumgebung.
War das schön!
Zu sehen, wie der Friede wieder in seinen Körper und seine Augen zurückkehrt.
Ich habe es also richtig gesehen, erkannt und eingeschätzt.
Mein Pferd war/ist wieder zufrieden und das ist etwas wesentliches, das ich bei aller Notwendigkeit und Einsicht für das Nötige,
einfach nie außer Acht lassen will.
Sein Empfinden von Glück oder seelischem Schmerz.
jedem der in NÖTEN ist, sei hier gesagt, er hat das RECHT seinen Geist zu VERTEIDIGEN,
wenn für Ihn die Grenze des erträglichen erreicht ist, dass er FÜR SICH dann die Umgebung wählen DARF, in der er GLÜCKLICH sein KANN!
Geachtet und nicht verachtet wird, vielleicht mal gebraucht, aber nicht missbraucht wird..
für den STARKEN ist das SELBSTVERSTÄNDLICH, (dass er es sich so einrichtet), für den SCHWACHEN NICHT!
darum lassen sich Opfer von Gewalt so viel gefallen
darum schweigen Kinder und schminken Frauen Ihre blauen Flecken weg.
Sie geben sich die Schuld, suchen zu aller erst bei sich selbst..
das mag für das Pony gut sein, aber IRGENWANN ist auch ein Punkt erreicht wo damit SCHLUSS IST und die EIGENE SICHERHEIT vor geht.
Man muss einen Menschen, den man deshalb verläßt, nicht verurteilen (ich verurteile z.B. meine Muter nicht und habe es nie getan)
und man muss auch ein Pferd nicht aburteilen, von dem man sich leider trennen musss, weil es die eigenen Kräfte übersteigt..
aber es NICHT zu tun, OBGLEICH es die eigenen Kräfte übersteigt (und der Schaden und die Gefahr nur ZUNIMMT)
wäre als hätte mein Pferd versucht sich NICHT vehemment zu befreien und als hätte es NICHT zu mir gesprochen, doch in Wahrheit
habe ich es übersehen und sein Leiden nicht erkannt
das ist die Wechselbeziehung die in REAGIEREN und REAKTION Ihren Ausdruck findet, aber nicht in Wertung.
Jeder hat das Recht zu reagieren, wenn man Ihm Schmerzen zufügt...
Denn was in euren Mund eingehen wird, wird euch nicht verunreinigen. Aber was aus eurem Mund herauskommt, das ist es, was euch verunreinigen wird."
wenn ich von jemanden Abstand nehme, weil es meine Kraft überfordert, bewahre ich am Ende so nur meinen Geist.
So REAGIERE ich zwar, aber es kommt nichts schlechtes dabei heraus..
ICH WEISS(!), es bleibt nichts Negatives zurück und genau so SOLL es sein!
Ich habe reagiert und mit der Reaktion löst sich die Zwangslage und auch der Schmerz HEILSAM auf...
Wäre es NICHT SO, hätte es mein Inneres erfasst und ich ZUGELASSEN, dass es mein Inneres verändert.
Das was sonst nur AUSSEN ist, wird son zum INNEREN
Ich lasse die Räuber aber nicht in mein Haus, wenn ich merke, dass sie DA SIND!, ich rufe mir dann meine Hunde (siehe Traumbild)
..denn WIRKLICh zu Hause kann man nur dort sein, wo auch das Herz wohnen kann, man glücklich ist und auch werden kann...