Lieber Woherwig,
Off. 4, 4: Und rings um den Thron standen vierundzwanzig Throne und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste in weißen Gewändern und mit goldenen Kränzen auf dem Haupt.
Hier muß ich ausholen, um den Sinn für jeden deutlich machen zu können: Es gibt Kräfte, um Schöpfung geschehen zu lassen. Diese Kräfte sind: 5 Sinnesorgane, nämlich Geruch, Geschmack, Gehör, Seh- und Tastsinn (positive Energieladung) Weiter geht es mit den fünf Organen des Handelns: Diese sind die Organe der Ausscheidung, der Zeugung und der Sprache sowie die Füße und die Hände (Paare sind als eines zu sehen)! Diese 5 entsprechen der neutralen Energieladung). Dann gibt es noch fünf Sinnesgegenstände des Riechens, des Schmeckens, des Hörens, des Sehens und des Fühlens (negative Energieladung = Dualität zu den "Organen").Zusammen mit den zwei Polen bilden diese 17 Zustände übrigens den Feinstofflichen Körper.
Doch bleiben wir bei den bisherigen 15 Zuständen: wenn diese sich alle miteinander verbinden, wird die Vorstellung der groben Materie erzeugt. Diese ist Fest, Flüssig, Feuer, Gas und Äther (um diesen doch gebräuchlichen Ausdruck zu belassen).
Wir haben nun 20 Formen. Gibt man zu diesen 20 Formen noch sinnlichen Geist, unterscheidende Intelligenz, Gefühlskraft (des Herzzentrums) und die Ich-Bildungskraft hinzu, so haben wir 24 ursächliche Schöpfungskräfte.
(Anmerkung: unter Zuhilfenahme des Buches: Die Heilige Wissenschaft von Swami Sri Yukteswar erklärt).
Diese 24 ursächlichen Schöpfungskräfte werden von den christlich beeinflussten Mystikern als die Christuskraft oder die Christusenergie bezeichnet. In esoterischen Schulen ist es die Liebesenergie und bei den Yogis sind es die Siddhies.
Warum Christusenergie? Weil durch willentliche Beeinflussung durch das SELBST diese Kräfte gesteuert, gelenkt und durch Änderung der Impulse bewußt in der Materie realisiert werden können. Dadurch entstehen diese Wunder, welche allerdings bei den Yogis Indiens als Nebeneffekt bezeichnet wird, welcher nur im Notfall gelebt werden sollte.
Diese Energie kann auch durch das Hervorbringen der absoluten Liebe "umgepolt" werden. Genau dies ist die Lehre des Christus Jesus.
Aus diesem Grunde dürfte ein Evangelium nach Mathäus, Markus und Johannes in Indien wenig Aussicht auf Erfolg gehabt haben, denn die Wunder eines Jesus konnten dort von vielen Yogis erklärt werden.
Doch diese Kräfte bewirken eben auch die volle Verschmelzung des SELBST.
Diese 24 Schöpfungskräfte sind die 24 Ältesten auf ihren Thronen.
also da kann ich beim besten Willen keine inhaltliche Übereinstimmung mehr finden. Die Thematik der Sinneswahrnehmungen ist sehr viel komplexer...
Das System, das du hier vorstellst, hat überdies den entscheidenden Nachteil, daß es sich nicht in der Struktur der Schöpfung selbst wiederspiegelt.
Ich schließe mich in diesem Punkt dem aus meinem Erleben wesentlichen Hinweis von Teigabid an mit den 12 Chakren... (da sind die 24 Kräfte der Schöpfung als 12 bindende und 12 lösende Kräfte versammelt - und auch das ist ein noch stark vereinfachtes System)...
Ein entscheidendes Charakeristikum bei einem solchen Unternehmen wie der Auslegung der Offenbarung sollte übrigens immer das eigene Erleben sein. Wenn man aus Büchern abschreibt, ist das ein Nachdenken über Worte anderer, die nicht mit eigenem Inhalt gefülllt werden können.
Off. 4, 6: Und vor dem Thron war etwas wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall. Und in der Mitte, rings um den Thron, waren vier Lebewesen voller Augen, vorn und hinten.
Das gläserne Meer symbolisiert Nicht-Stofflichkeit, also Transparenz nach allen Seiten. Die Anspielung auf den Kristall als enormer Energiespeicher ist auf das Atom (den Lebensfunken) bezogen. Jetzt kommt ein scheinbarer Widerspruch, denn vier Lebewesen (in älteren Bibelausgaben noch mit Tieren beschrieben) sollen in der Mitte (von was?) und doch rings um den Thron sein. Doch auch dies nur eine Umschreibung für das Überall und Nirgends, die Präsenz und alles durchdringende Überall Gegenwart dieser Tiere.
Und was sind diese Tiere? Es sind Raum, Zeit, Wort und Atom: diese vier Ausdrucksformen halten den Menschen in der Materie in Unwissenheit, gaukeln ihm Dualität und falsche Eindrücke vor und lassen ihn letztendlich sein wahres SEIN nicht erkennen.
Darum sind es Tiere letztendlich vom normalen Menschen nicht beeinflussbar, steuerbar da wild!
nein. Es sind tatsächlich Lebewesen, und keine Tiere. Du verletzt hier (in Unkenntnis des griechischen Textes?) eine der Grundregeln der symbolischen Auslegung: Ein bestimmtes Symbol, was im Text zwei verschiedene Begriffe besitzt, sollte nicht durch ein einheitliches Symbol in Übersetzung ersetzt und vermengt werden, und erst recht nicht in der Auslegung.
Es gibt an anderen Stellen der Offenbarung tatsächlich "Tiere" - griechisch "therion". Doch hier sind "zooa" im Text, was wirklich einfach "Lebewesen" von "zoos" - "lebendig" bedeutet.
Die "Augen" in den "Lebewesen" spiegeln keineswegs eine tierische(? - wäre auch noch die Frage, ob Tiere so unvernünftig sind...) Unvernunft wieder, sondern im Gegenteil höchstes Erkenntnisvermögen. An dieser Stelle bricht die Auslegung deshalb in sich zusammen.
Es mag einem fast wie Hohn vorkommen, wenn man um und in dem Thron "GOTTES" (also in meiner Wahrnehmung der absolut höchsten Intelligenz) irgendwelche Unvernunft sehen möchte. Was das wohl über das Bewußtsein des Auslegers zu sagen hat???
Wie ich schon in dem ersten Kommentar zu gewissen Stellen deiner Auslegung schrieb, sind solche Dinge mehr als peinlich, wenn sie einmal enthüllt werden. Nicht, daß ich mich darüber als erhaben betrachte... - wenn jemand mich korrigieren kann, würde ich ihn ebenfalls herzlich darum bitten.
Nebenbei gibt es auch keine "älteren Bibelausgaben", die da irgendwie maßgeblich sein könnten. Der griechische Text ist unmißverständlich und an dieser Stelle auch nicht durch abweichende Handschriften eventuell unklar, sondern eindeutig. Luther übersetzt 1545 tatsächlich mit "Tiere", doch enthält diese Übersetzung ja manchen groben Schnitzer, so daß ja auch etliche Revisionen nötig waren. Die Elberfelder Bibel von 1854 übersetzt bereits mit "Lebewesen" und ist für die damalige Zeit eine hervorragend textgetreue Übersetzung.
Off. 4,7: Das erste Lebewesen glich einem Löwen, das zweite einem Stier, das dritte sah aus wie ein Mensch, das vierte glich einem fliegenden Adler.
die vier Tiere sind die regierenden Intelligenzen des 4. bis 7. Chakra. Letztlich sind dies alles verschiedene Ansichten des Wortes, wie es Fleisch wird. Das "Lamm" als überwindende Kraft des 8. Chakra hat die Autorität, die 7 körperlichen Chakren (um diese geht es hier) zu öffnen und es bedient sich dabei der regierenden Kräfte aus den oberen ewigen Sphären.
EINE Ansicht dieser Wirksamkeiten ist durch die vier Evangelien gegeben, die den Prozeß des Wirksamwerdens der Kraft, die im christlichen Symboluniversum Jesus Christus genannt wird, in jedem Menschen beschreiben.
Man hat ja schon oft die Frage gestellt, warum es drei "synoptische" (zusammenschauend) Evangelien gibt (Matthäus, Markus und Lukas) und ein "exoptisches", (von oben schauend, Johannes) ein ganz anderes als die anderen drei. Es hängt mit der Struktur dieser "lebendigen Wesen" zusammen, beziehungsweise der Funktion der Hauptchakren als solche.
Eine zweite Ansicht beschreibt in der Offenbarung selbst die Art der Kräfte und Erlebnisse, die sich durch die Öffnung der körperlichen Chakren ergeben.
Ich bin froh, diese Dinge nun schreiben zu dürfen, weil sie hoffentlich Klarheit bringen in den Ohren von vielen, die hören.
Matthäus beschreibt den "Löwe aus Judah", und beschreibt die Sicht auf Jesus Christus, das lebendige Erleben von Jesus Christus im Menschen selbst, aus der Sicht des Herzchakras.
Deshalb beginnt das erste lebendige Wesen mit dem Öffnen des Herzchakras sehr starke, völlig reine Kräfte im Herzen aufzurufen. Symbolisch dafür steht das Pferd, und zwar ein weißes. Hier gibt es noch keine "Katastrophen", denn das Herz ist der Anfang dieser Dinge. Jeder möchte gerne ein reines Herz haben, da gibt es keine Gegenwehr. Die wirkliche Kraft hier kommt übrigens aus der Sphäre des seelischen Herzchakras, das eine smaragdgrüne Farbe aufweist. Ein so intensives Smaragdgrün, daß es einen völlig ausfüllen kann. Dieses geöffnete seelische Herzchakra senkt nun seine belebenden und richtenden Kräfte in die physischen Chakren hinein.
Der Bogen, den der auf dem weißen Pferd sitzende hat (übrigens ist dies die Erfüllung aller Mädchenträume von dem reinen Ritter auf dem weißen Pferd, eine der schönsten und anrührendsten Liebesgeschichten) zeigt die Fernwirksamkeit an. Das Herzchakra wirkt auf alle anderen Chakren als das Zentrum, eben wie der Thron das Zentrum einer Regierung darstellt. Wie die Worte eines Königs allein wie Pfeile das gesamte Reich durcheilen können und alles erreichen, was der König wünscht, so kann das Herzchakra in der reinen Kraft Gottes alles erreichen was es wünscht.
Wenn sich das physische Herzchakra öffnet, stellt man plötzlich fest, daß es wirklich diese reine Liebe gibt. Das was man immer nur zu hoffen oder zu erträumen gewagt hat, ist dann wirk-lich da.
Und es ist interessant, eine gewisse Ruhe kehrt ins Wesen ein. Wir befinden uns hier gleichzeitig an dem Punkt, wo die antike Vier-Elemente-Lehre der Temperamente sehr schön sichtbar wird. Der Prozeß des Löwen aus Judah, der die Ruhe weg hat, entspricht dem Phlegmatiker und seiner Überwindung. Das "träge" Herz wird agil. Ein Bogenschütze auf einem Pferd braucht eine sehr ruhige Hand, und doch geballte Kraft.
Also die Schattenseiten des Phlegmatikers, die Trägheit und "laß andere mal machen" werden hier überwunden, in die Persönlichkeit kehrt gleichzeitig eine Ruhe mit gesammelter Kraft ein. Man kann - andere Ausleger sehen dies so (gerade auch auf geschichtliche Spiegelungen dieser Dinge) diese Phase aber auch als einen Scheinfrieden deuten, der dann im nächsten Schritt zerbricht. In der Ansicht auf die persönliche menschliche Entwicklung sehe ich allerdings wirklich, daß ein Friede erreicht wird, der nicht mehr gebrochen werden kann - egal was da kommt. Gemäß dem Jesuswort "euren Frieden lasse ich euch, Frieden gebe ich euch." Der "eure Friede" ist noch der "phlegmatische" träge Friede, der dann weggenomen wird. Doch der Friede, der durch die wirksame Kraft Jesu im Herzen erreicht ist, wird nie mehr gebrochen.
Das zweite Lebewesen, das die regierende Kraft des Vishudda, des Kehlkopfchakras darstellt (5. Chakra), ruft ein feuerrotes Pferd. Ich meine, spannend ist das ja hier schon. Johannes sieht hier jeweils als erstes die Pferde, und dann erst die Reiter. Jede normale "menschliche" Schilderung würde doch die Leute zuerst beschreiben, die darauf sitzen, und dann auch die Pferde, die sie tragen. Doch dies folgt der psycho-logischen Logik des eigenen Erlebens. Zuerst erlebt man eine Kraft. Jedes dieser Pferde hat eine unglaubliche Kraft. Es ist wie ein spiritueller Entwicklungsschub. Und dann - langsam erst - wird einem klar, wer auf diesem Pferd sitzt. Also welche genauen Kennzeichen diese Kraft eigentlich hat und wie sie wirkt.
Also die Kräfte des Kehlkopfchakras wirken hier - und zwar reinigen sie das Manipura, das dritte Chakra. Die Chakren sind wie eine Art Zwiebelschale aufgebaut. Das Herzchakra ist das Zentrum, darum herum in einer ersten Schicht liegen Kehlkopf- und Manipura, also 5. und 3. Chakra, darum herum dann Ajna und Swadhisthana, also 6. und 2., und dann Kronen- und Wurzelchakra, also 7. und 1. Chakra.
Nur kurz nebenbei bemerkt werden hier auch harmonische Schwingungen angesprochen. Das erste Lebewesen bringt die identische Schwingung (Prime, 1:1), das zweite Lebewesen die Oktavschwingung (1:2), das dritte die Quintschwingung (1:3) und das vierte Lebewesen die Quartschwingung (1:4) ins Spiel.
Die Oktavschwingung bringt nun den völligen Gegensatz in Form des Krieges. Der eine meint, dem anderen überlegen zu sein und der andere meint dasselbe, dem einen überlegen zu sein, wer schwingt in der höheren Oktave, der hat das Sagen, und so schlachten sie einander ab. Interessant, daß hier als "Markenzeichen" des Reiters ein großes Schwert gegeben ist. Das scharfe zweischneidige Schwert tauchtes ja schon einmal als Kennzeichen des dritten Chakras auf in Offenbarung 2:12 im dritten Sendschreiben.
Die Lösung besteht darin, daß man sich der Essenz des zweiten Lebewesens, der Stierhaftigkeit in einem selbst bewußt wird. Der Stier fragt nicht nach der Herrschaft, sondern nach dem Dienen. Jesus Christus wird im Markusevangelium als der vollkommene Diener dargestellt. Im ersten Kapitel des Markusevangeliums Verse 16-45 wird ein typischer Arbeitstag im Dienst dargestellt. In dieser Weise hat jemand, der wirklich tatkräftig in der Welt den Dienst der göttlichen Liebe erfüllt, kaum eine ruhige Minute...
Während Matthäus und Lukas sich noch mit großartigen Geschlechtsregistern aufhalten, und Johannes die hohe und höchste Herkunft Jesu als das Wort Gottes in einer Vorrede darstellt sowie das hohepriesterliche Gebet über mehrer Kapitel lang ausdehnt, ist bei Markus der Fokus einfach auf die Praxis. Nur das allernötigste, daß man versteht, was das für einer ist, aber im Prinzip ist das alles unwichtig. Wie ein Helfer im Operationssaal völlig verhüllt ist, und es eigentlich unwichtig ist, wer das nun genau ist, hauptsache er hält zur richtigen Zeit die Klammern mit der nötigen Kraft fest, so ist der Fokus auf die Kraft des Dienens. Der Diener an sich brilliert nicht mit seiner Herkunft oder seinem Reichtum, es reicht aus, wenn er seinen Dienst korrekt erfüllt.
Man sollte bei diesem Schwert auch nicht unbedingt an wirkliche Kriegsgeräte denken. Es ist das Wort Gottes. Und in sinnvoller Weise gebraucht, geht es nur darum, ob es hilft. Wer heilt hat recht. Es geht nicht darum, recht zu haben oder besser zu sein. Wenn das Wort jemanden berühren kann, dann ist es schon gut. An dieser Stelle merkt man wieder, wie eng die Themen Kehlkopfchakra (also der Ort des Sprechens) und Manipura (der Ort großer Machtausübung) zusammenhängen. Alles ist durch das Wort geschaffen. Das Wort aus der Ewigkeit materialisiert sich als zweischneidiges Schwert in der Zeitlichkeit.
So wie die Bibel selbst als das Wort Gottes zu den schlimmsten Greueln mißbraucht wurde, so kann sie auch zu den höchsten Höhen führen.
Im Bewußtseinsprozeß der Öffnung des dritten Chakras gewinnen plötzlich die eigenen Worte eine riesige Kraft. Eine große Verantwortung liegt plötzlich auf jedem einzelnen Wort, eine Feuerkraft (das rote Pferd). Kaum nötig zu erwähnen, daß dies in der Persönlichkeit die Bewußtwerdung der cholerischen Anteile der eigenen Person darstellt - und ihre Überwindung im Zeichen des Dienens.