Liebe Leuz,
nach der These des Professors für Genetik, Steve Jones, ist der Mann, zu erkennen an seinem Y-Chromosom ein "Auslaufmodell".
Aber keine Angst: Er vermutet, daß dieses erst in ca. 10.000 Jahren der Fall sein wird. Hintergrund: Die Deformierung und Schrumpfung des Y-Chromosoms....
Vielleicht reguliert sich in 10.000 Jahren das Bevölkerungswachstum der Erde dadurch von ganz allein?
Auszug Beginn:
XY abgelöst
Ist das "starke Geschlecht" ein Irrtum der Natur?
Der Generalangriff auf die Männlichkeit erfolgt von allen Seiten. Einer ihrer schärfsten Kritiker ist der britische Professor für Genetik, Steve Jones. Der Mann ist im Niedergang begriffen, so lautet die These in seinem Buch "Der Mann, ein Irrtum der Natur?" Das liege am männlichen Y-Chromosom. Es sei extrem anfällig - und schrumpfe.
Das Gespräch mit dem Soziologen Dieter Otten
Mythos Mann. Was ist dran am "starken Geschlecht"?
Männer nicht vom Aussterben bedroht. Neue Erkenntnisse
Die Männlichkeit, das unbekannte Land. Die Erforschung des Y-Chromosoms
Beeindruckend, wozu ein Mann in der Lage ist: Bei jedem Orgasmus gibt er so viele Samenzellen ab, dass er damit alle Frauen Europas befruchten könnte. Doch die Zukunft sieht möglicherweise anders aus. Forscher arbeiten seit Jahren an der Zeugung im Reagenzglas - ganz ohne Zutun des Mannes. Ist der Mann ein Auslaufmodel?
Ein Beleg für den Niedergang des Mannes, so Jones, sei ausgerechnet das Männlichkeitshormon Testosteron als Gift, das die Immunabwehr schwächt: "Es gibt da ein nettes kleines Experiment aus Amerika", erzählt Jones. "In den 30er Jahren wurden dort unzählige junge Männer kastriert. Sie waren in der Regel geisteskrank oder hatten Verbrechen begangen." Dabei habe sich herausgestellt, dass die Lebenserwartung eines Mannes ohne Hoden 13 Jahre länger sei als die eines normalen Mannes. "Ein riesiger Unterschied", meint der Genetiker. "Mann zu sein ist drei bis viermal gefährlicher als 60 Zigaretten am Tag zu rauchen."
Männer sterben früher als Frauen, so Jones. Sie sind als Föten empfindlicher, werden weit häufiger von den Müttern abgestoßen. Außerdem sind Männer von jeder einzelnen Todesursache früher betroffen - vom Herzinfarkt bis zum Krebs. Die Ursache ist, dass Männer von Geburt an einen biologischen Makel haben, den sie nicht mehr wettmachen könnten: das Y-Chromosom. Es ist extrem anfällig. "Das Y-Chromosom lebt im Zölibat", sagt Jones. "Es hat keinen Austausch mit den anderen Chromosomen. Es hat keinen Sex, wie wir Genetiker sagen. In Sachen Sex enthaltsam zu sein ist ziemlich gefährlich für ein Chromosom, denn dadurch sammelt es Schäden an."
Kränkelndes Y-Chromosom
Zum Sterben schön. Erinnerungen an den ersten Latin Lover Rodolfo Valentino
Die Identitätskrise des Mannes. Wie ist es um das Zusammenspiel der Geschlechter bestellt?
Schöner - Stärker - Supermann. Vom Adonis-Komplex der Männer
Das Y-Chromosom - einst genetisches Symbol männlicher Überlegenheit - ist, so Jones, von allen Chromosomen das mickrigste - und es schrumpft. Im Laufe der Jahrtausende hat es zwei Drittel seiner Größe eingebüßt. Jones zeigt sich "zuversichtlich, dass das Y-Chromosom in den nächsten zehn Millionen Jahren vom Erdboden verschwinden wird".
Doch was heißt das? Muss uns das, was in zehn Millionen Jahren geschieht, wirklich beunruhigen? Wenn es nach Jones geht, ja. Denn der Genetiker versucht sich auch als Soziologe. Er spekuliert: Das kränkelnde Y-Chromosom sei auch für das soziale Verhalten des Mannes verantwortlich - Schuld an nahezu allen männlichen Übeln, vom Tod durch Alkohol, über eine schlechtere Bildung bis hin zum Risikosport. "Männer werden häufiger vom Blitz getroffen, weil sie häufiger gefährliche Dinge tun, auf Berge klettern oder Golf spielen", so Jones. "Man kann sagen, es gibt ein Golf-Gen und das sitzt auf dem Y-Chromosom."
Mit ähnlichen Diagnosen wie der Biogenetiker und Hobbysoziologe Jones wartet auch der Osnabrücker Professor für Soziologie Dieter Otten auf. Die Männer zeigten schlechte Leistungen, sinkende Motivation und kulturellen Verfall. Sie versagten auf ganzer Linie: Otten spricht ihnen generell die moralische Orientierung ab. Sie seien gewaltbereiter und krimineller aus Frauen: Von den 80.000 Menschen, die sich zur Zeit in Deutschland hinter Gittern befinden, sind fast 78.000 Männer. Tickt im männlichen Teil der Bevölkerung tatsächlich die soziologische Zeitbombe des 21. Jahrhunderts? Läuft etwas falsch mit dem "starken Geschlecht"? Das fragen wir Dieter Otten.
Rowohlt Verlag
Der Mann. Ein Irrtum der Natur?
von Steve Jones
Rowohlt, 2003
ISBN 3498032194
€ 19,90
LG
Urajup
nach der These des Professors für Genetik, Steve Jones, ist der Mann, zu erkennen an seinem Y-Chromosom ein "Auslaufmodell".
Aber keine Angst: Er vermutet, daß dieses erst in ca. 10.000 Jahren der Fall sein wird. Hintergrund: Die Deformierung und Schrumpfung des Y-Chromosoms....
Vielleicht reguliert sich in 10.000 Jahren das Bevölkerungswachstum der Erde dadurch von ganz allein?
Auszug Beginn:
XY abgelöst
Ist das "starke Geschlecht" ein Irrtum der Natur?
Der Generalangriff auf die Männlichkeit erfolgt von allen Seiten. Einer ihrer schärfsten Kritiker ist der britische Professor für Genetik, Steve Jones. Der Mann ist im Niedergang begriffen, so lautet die These in seinem Buch "Der Mann, ein Irrtum der Natur?" Das liege am männlichen Y-Chromosom. Es sei extrem anfällig - und schrumpfe.
Das Gespräch mit dem Soziologen Dieter Otten
Mythos Mann. Was ist dran am "starken Geschlecht"?
Männer nicht vom Aussterben bedroht. Neue Erkenntnisse
Die Männlichkeit, das unbekannte Land. Die Erforschung des Y-Chromosoms
Beeindruckend, wozu ein Mann in der Lage ist: Bei jedem Orgasmus gibt er so viele Samenzellen ab, dass er damit alle Frauen Europas befruchten könnte. Doch die Zukunft sieht möglicherweise anders aus. Forscher arbeiten seit Jahren an der Zeugung im Reagenzglas - ganz ohne Zutun des Mannes. Ist der Mann ein Auslaufmodel?
Ein Beleg für den Niedergang des Mannes, so Jones, sei ausgerechnet das Männlichkeitshormon Testosteron als Gift, das die Immunabwehr schwächt: "Es gibt da ein nettes kleines Experiment aus Amerika", erzählt Jones. "In den 30er Jahren wurden dort unzählige junge Männer kastriert. Sie waren in der Regel geisteskrank oder hatten Verbrechen begangen." Dabei habe sich herausgestellt, dass die Lebenserwartung eines Mannes ohne Hoden 13 Jahre länger sei als die eines normalen Mannes. "Ein riesiger Unterschied", meint der Genetiker. "Mann zu sein ist drei bis viermal gefährlicher als 60 Zigaretten am Tag zu rauchen."
Männer sterben früher als Frauen, so Jones. Sie sind als Föten empfindlicher, werden weit häufiger von den Müttern abgestoßen. Außerdem sind Männer von jeder einzelnen Todesursache früher betroffen - vom Herzinfarkt bis zum Krebs. Die Ursache ist, dass Männer von Geburt an einen biologischen Makel haben, den sie nicht mehr wettmachen könnten: das Y-Chromosom. Es ist extrem anfällig. "Das Y-Chromosom lebt im Zölibat", sagt Jones. "Es hat keinen Austausch mit den anderen Chromosomen. Es hat keinen Sex, wie wir Genetiker sagen. In Sachen Sex enthaltsam zu sein ist ziemlich gefährlich für ein Chromosom, denn dadurch sammelt es Schäden an."
Kränkelndes Y-Chromosom
Zum Sterben schön. Erinnerungen an den ersten Latin Lover Rodolfo Valentino
Die Identitätskrise des Mannes. Wie ist es um das Zusammenspiel der Geschlechter bestellt?
Schöner - Stärker - Supermann. Vom Adonis-Komplex der Männer
Das Y-Chromosom - einst genetisches Symbol männlicher Überlegenheit - ist, so Jones, von allen Chromosomen das mickrigste - und es schrumpft. Im Laufe der Jahrtausende hat es zwei Drittel seiner Größe eingebüßt. Jones zeigt sich "zuversichtlich, dass das Y-Chromosom in den nächsten zehn Millionen Jahren vom Erdboden verschwinden wird".
Doch was heißt das? Muss uns das, was in zehn Millionen Jahren geschieht, wirklich beunruhigen? Wenn es nach Jones geht, ja. Denn der Genetiker versucht sich auch als Soziologe. Er spekuliert: Das kränkelnde Y-Chromosom sei auch für das soziale Verhalten des Mannes verantwortlich - Schuld an nahezu allen männlichen Übeln, vom Tod durch Alkohol, über eine schlechtere Bildung bis hin zum Risikosport. "Männer werden häufiger vom Blitz getroffen, weil sie häufiger gefährliche Dinge tun, auf Berge klettern oder Golf spielen", so Jones. "Man kann sagen, es gibt ein Golf-Gen und das sitzt auf dem Y-Chromosom."
Mit ähnlichen Diagnosen wie der Biogenetiker und Hobbysoziologe Jones wartet auch der Osnabrücker Professor für Soziologie Dieter Otten auf. Die Männer zeigten schlechte Leistungen, sinkende Motivation und kulturellen Verfall. Sie versagten auf ganzer Linie: Otten spricht ihnen generell die moralische Orientierung ab. Sie seien gewaltbereiter und krimineller aus Frauen: Von den 80.000 Menschen, die sich zur Zeit in Deutschland hinter Gittern befinden, sind fast 78.000 Männer. Tickt im männlichen Teil der Bevölkerung tatsächlich die soziologische Zeitbombe des 21. Jahrhunderts? Läuft etwas falsch mit dem "starken Geschlecht"? Das fragen wir Dieter Otten.
Rowohlt Verlag
Der Mann. Ein Irrtum der Natur?
von Steve Jones
Rowohlt, 2003
ISBN 3498032194
€ 19,90
LG
Urajup