Das "Böse" ist schon etwas raffinierter.
Wenn Dir ein Menschen begegnest und dich beschimpft, Dir dann eine Ohrfeige gibt und Dich mit dem Fuß tritt, dann ist das Böse schon gebohren und zwar:
In Dir selbst.
Du wirst diesen Menschen im Moment, da er dich demütigt, unmittelbar hassen und zurückschlagen wollen. In diesem Moment ist der Krieg gebohren und das Böse.
Und zwar nicht desshalb weil Du dich verteidigen möchtest, das ist dein gutes Recht. Sondern weil Du aus Hass zurückschlagen willst. Und das ist "Böse" und zwar ebenso "Böse" wie der Angriff auf deine Würde. Es ist ja in Wahrheit nicht der körperliche Schmerz, sondern die Beleidigung deiner persönlichen Würde, die dich nun "Böse" werden läßt.
Du könntest auch davon laufen, was man Dir als Feigheit auslegen würde, was ebenso deine Würde verletzt. Also wird zugeschlagen, bis der Gegner ebenso blutet wie Du selbst. Dann ist deine Würde und Ehre gerettet. Du hast Dich rehabilitiert.
Das wiederholt sich täglich im Miteinander der Menschen, nur sind es nicht Fausthiebe sondern Worte, welche die Würde der Menschen verletzt und weswegen sie "Böse" werden und sich dafür rächen um ihre Ehre zu verteidigen.
Ein Bild kommt in mir hoch.
Ich sah die Gewalt kommen, ich war ihr Ziel und Angst war in mir. Ich rannte nicht weg. Nicht weil ich erstarrt war. Ich hätte mit den anderen Feiglingen, meinen falschen Freunden, rennen können. sie wollten mich mitnehmen auf ihrer Flucht vor der GEwalt. Aber ich wollte nicht. Blieb stehen sie zu erwarten. Ich erwartete die Gewalt, denn ich wußte sie hatte sich eingeladen, bei mir zu Gast zu sein und meine Spannung war groß. Ich hatte keine Ehre zu verteidigen. Es war mir eine Ehre, meine Gäste zu begrüssen. Egal woher sie kamen. Aus dem Frieden oder aus dem Krieg.
Dann stand sie da. die Gewalt. Furchterregend. Sie schleifte mich in ein Gebüsch und schlug mich tot. Weder spürte ich Angst, als sie mich schlug, noch spürte ich Hass und auch die Liebe war fortgegangen. Nur Leere war in mir. Die Gewalt hat alles aus mir hinausgeschlagen. so wurde ich innen schwarz und frei von jedem Bild.
Dann ging sie weg, die Gewalt und ließ mich mit mir allein. Vorher wollte ich weder wegrennen noch wollte ich der Gewalt mit Gewalt begegnen, den Hass mit Hass bekämpfen. Doch nachdem sie gegangen war wußte ich, der Keim war gelegt und gegossen. Das ist wahr.
Nun war ich ein anderer geworden und der Weg zu mir zurück war recht schwierig. Doch heute bin ich wieder der Alte. Ich sehe die Gewalt, überall, doch ich verwende sie nicht für meine Zwecke. Solange ich bei Sinnen bin. Anders, wenn ich nicht bei Sinnen bin. Und je mehr ich sie verwende, um so mehr verliere ich meine Sinne und werde blind.
Das ist nur ein fiktives Bild, hat nix mit mir zu tun.
Ich würd später gern noch was schreiben, weniger utopisch, aber jetzt muss ich weg.