Begriffe: Ewig und Unendlich

LoneWolf

Sehr aktives Mitglied
Registriert
16. Februar 2006
Beiträge
10.923
Ort
Wien
Guten Morgen!

Beides Attribute Gottes steht da, aber ich versteh nicht recht den Unterschied und mach mir Gedanken. Bezieht sich das eine auf einen statischen Zustand (Sein im Stillstand) und das andere auf einen Dynamischen (Sein in Bewegung) oder wie ist das bitte?

http://de.wikipedia.org/wiki/Ewigkeit
http://de.wikipedia.org/wiki/Unendlichkeit

Ewigkeit kann ich mir schon ein bisserl Vorstellen. Ohne Anfang ohne Ende. ein seiender Gott eben. Nur bei der Bewegung, also bei der Unendlichkeit hab ich ein Problem. Da is ein Männchen in meinem Kopf, der erzählt mir dauernd, wo Bewegung ist, da ist auch ein Anfang. Das heißt, ich kann mir Unendlichkeit nur in einer Richtung vorstellen. Ich glaub ihm das nicht, aber es macht mich nervös. Ich will dieses Männchen raushaben aus meinem Kopf. Oder meint dieses Männchen: Der Anfang ist Jetzt?
 
Werbung:
Unendlich ist die Ewigkeit
Unendlich ist das Weltall, auch wenn von Krümmungen geredet wird, sich Galaxien also im Kreise oder einer Bahn über Milliarden von Lichtjahren bewegen, man also meint das Weltall-Universum sei endlich.

Aber ein Raum muss sich in einem anderen Raum befinden, also das unendliche Weltall, auch wenn man an ein Ende stossen würde, muss dann wieder in einem anderen Raum sein und dieser Raum, falls er endlich sein sollte, wiederum in einem Raum also wir befinden uns in einer Unendlichkeit, die mich, je mehr ich darüber nachdenke, falls irre macht.

Wir sind hier nur ein mikroskopisches Stäubchen in der mass-und endlosen Unendlichkeit des Universums.

Alex
 
Wisssenschaftler gehen teilweise davon aus, dass der Kosmos ausschliesslich geistig unendlich ist, also eine geschlossene physikalische Raumzeitblase, deren "Aussenhaut" auf bizarre unerklärliche Weise mit dem Mittelpunkt verknüpft ist. Ein theoretisches Raumschiff, das diese Aussenhaut durchstossen würde, würde gleichzeitig wieder im Mittelpunkt erscheinen. Ist also der ewige Gang. Mittelpunkt und Aussenhaut des Universums wären also demnach identische "Phänomene" (NICHTS) Auf diese Art vermittelt das Weltall doch wieder den Eindruck von Unendlichkeit. Man dreht sich also schlichtweg im Kreis und ein Kreis ist halt nunmal unendlich. :)
 
Hmmm ... gute Bilder. Das mit dem theoretischen Raumschiff is witzig. Ja, vielleicht lieg ich gar nicht ganz falsch mit der Annahme, dass sich der eine Begriff, die Ewigkeit, auf einen statischen Zustand bezieht und der andere, die Unendlichkeit, auf eine Bewegung.

Die unendliche Wanderschaft in der Ewigkeit sozusagen. Toll :)
 
Klaro. Gott durchdringt und durchzieht ja auch ausnahmslos alle Dimensionen. Somit ist die Unendlichkeit auch in der Raumzeit zu finden. Muss ja so sein, sonst könnte der Mensch in seinem Raumzeitkasterl nie zu Gott finden. ;)
 
ewig rauschen schon die wälder
ewig sind wir auf der suche
ewig entwickeln wir uns
ewig ist der ozean
ewig sind die sterne
ewig ist das universum
ewig wandeln sich die dinge
ewig ist die urquelle
ewig ist das namenlose
ewig währt die liebe
ewig kann manchmal eine stunde dauern

unendlich ist der weg
unendlich- keit vor meinen augen
unendlichkeit in meinem herz
unendlich das fliessen der energie
un- end- l` ich.
alice
 
In mir klingt Ewigkeit immer wie ein Widerhall der Zeit - und Unendlichkeit wie ein Nachhall des Raums. Das ist in meinem Erleben der Unterschied zwischen den beiden Worten.
 
In mir klingt Ewigkeit immer wie ein Widerhall der Zeit - und Unendlichkeit wie ein Nachhall des Raums. Das ist in meinem Erleben der Unterschied zwischen den beiden Worten.

So ist es.

ewig ---> zeitlich unbegrenzt.
unendlich ---> räumlich unbegrenzt.

Beiden (Raum und Zeit) gemeinsam die Unbegrenztheit, die wir uns schlecht bis gar nicht vorstellen können, weil unser Verstand immer schon in Kategorien der Begrenzung arbeitet, *vorher-nachher*, *hier - dort*.
 
Aber ein Raum muss sich in einem anderen Raum befinden, also das unendliche Weltall, auch wenn man an ein Ende stossen würde, muss dann wieder in einem anderen Raum sein und dieser Raum, falls er endlich sein sollte, wiederum in einem Raum also wir befinden uns in einer Unendlichkeit, die mich, je mehr ich darüber nachdenke, falls irre macht.

Feines Bild. Eine Schachtel in einer Schachtel, in einer Schachtel, in einer Schachtel....

Die letzte große Schachtel müßte dann das absolute "Außen" sein, das alles umschließt. Allerdings wäre diese Außenschachtel wiederum keine Schachtel, wenn sie sich nicht von etwas abgrenzen könnte, was *Nicht-Schachtel* bzw. *Nicht-Raum* wäre, also eine äußere Umgebung der Schachtel, was sie wiederum nicht zu einem letzten Äußeren machen würde.

Du sagst, du würdest fast irre. Wie könnte man das verhindern, daß du verrückt wirst? Vielleicht so:

Durch irgendeinen noch rauszufindenden Trick :weihna1 fluktuiert diese ganze Schachtel-Struktur, d.h. die letzte Außen-Schachtel wird mit einem Male zur ersten Innenschachtel und umgekehrt, so daß wir es mit einer Struktur zu tun haben, in der Außen und Innen atemberaubend schnell ihre Plätze tauschen, wo das Außen in das Innen zurückgebogen wird und umgekehrt.

Ziemlich atemberaubend. Aber voila: eine endliche Struktur, und damit ist der Abend gerettet.

Warum endlich? Weil keine neue Schachtel zur letzten Außenschachtel ständig dazukommen muß, sondern wir gedanklich durchaus mit einer endlichen Zahl von Räumen oder Schachteln operieren könnnen, die jeweils wechselnd für sich mal die Außen- mal die Innenwelt bilden. Ein selbstreferentielles System.

:)

Naja, nur so ein Gedanke. Hab schon einige Gläser Pernod-Cola hinter mir.

Hat irgendwas Zeitloses, geradezu Unendliches an sich, das Gesöff.

:stickout2
 
Werbung:
Wahrscheinlich mach ich mir wieder nur unnötigen Kopf über die Begriffe und es macht vielleicht gar nicht viel um, ob ich nun sag:

Die unendliche Wanderschaft durch die Ewigkeit.

oder:

Die ewige Wanderschaft durch die Unendlichkeit.

Klingt ziemlich gleich.

Worums mir geht: Spürbar ist sie, diese Unendlichkeit. Für mich in beruhigender Weise. An manchen Tagen mehr, dann wieder weniger. Ich sag auch, manchmal bin ich Gott näher, dann wieder ferner. Aber da ist sie, die Ewigkeit.

Woher also beziehen dann die tragischen Momente des Lebens, die es ja auch gibt - im Großen wie im Kleinen, in der weiten Welt den Globus als ganzes betreffend oder im familiären Kreis - ihr Gewicht? Das kann ich nicht leugnen, dass sogar mich als barbarischen Berserker manchmal auch Leid, Krankheit und auch Tod im Umfeld berühren. Wieso ist das so, angesichts der Unendlichkeit, die sich für mich so anfühlt, als würde sie alles Leid in absorbierender Weise heilen? Ich weiß nicht, ob der Begriff Absorbtion hier passt. aber es fühlt sich irgendwie so an manchmal. Alles Kranke, das in der Zeit entsteht wird von der Ewigkeit aufgenommen und geheilt. Im Gemüt geht das viellecht direkter und schneller als im Körperlichen.

Und doch hat die Tragik mal mehr dann wieder weniger Gewicht. Liegt das dran, weil ich noch ein Gefangener der Zeit bin, leide ich mehr, wenn ich mir der Gefangenschaft bewusst werde? Liegt das an so einer Art Biorhythmus? ich weiß es nicht.

Warum ist der Bezug zur Unendlichkeit kein Kontinuierlicher, gleichmäßiger Strom? Oder ist er es nur mir eben nicht immer bewusst, weil ich abgelenkt bin?

Wie soll ich mich der Tragik des Lebens gegenüberstellen? Mit Gleichgültigkeit, sprich Wurschtigkeit; oder mit Gleichmut, sprich Gelassenheit und Anteilnahme? Noch wurschtle ich mich zwischen diesen beiden Extremen hin und her. Ich schaffs einfach nicht, meine Aufmerksamkeit und Anteilnahme überall zu haben. Gehts nur mir so oder is das normal?

Und die Liebe. Wieso ist sie manchmal stärker zu spüren und dann wieder so gut wie gar nicht in mir? Schrecklich is das. Wirklich wahr, ich werd noch total verrückt.

Ich bin wie ein altes Kind. Voller Fragen und keine Antworten. :)
 
Zurück
Oben