flimm
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 14. August 2008
- Beiträge
- 31.998
Liebe Pluto,
Für traumatisierte Menschen auf der Suche nach Klärung und Lösung ihres Leids kann allerdings Provokation, Druck und Kritik verheerende Wirkungen haben. Nun sind Aufsteller nicht verpflichtet, Klienten so zu behandeln!
Aber mal ehrlich: manchmal ist man als Mensch mit Traumafolgen ein derart rohes Ei, dass schon ein Blick, ein kurzes Zögern, ausgebliebene Ermutigung als schlimme Verletzung erlebt werden können und sich allzu leicht Fantasien einstellen, der andere, zumal wenn er noch als Eltern-ähnliche Instanz erlebt wird, habe absichtlich zu geschlagen.
Im üblichen Therapie-Setting ist ein fortlaufender Kontakt gegeben, und die Beziehung lässt sich behutsam anlegen. Vertrauen entsteht und es gibt Gelegenheiten, solche Erlebnisse zur Sprache zu bringen.
In der kurzen Begegnung mit Aufstellungsleitern, die ausserdem noch einer ganzen Gruppe von Anliegenbringern gerecht werden wollen, entstehen viel leichter Missverständnisse und können viel schwerer ausgeräumt werden.
Das rechtfertigt meines Erachtens die Empfehlung, sich zunächst innerhalb einer herkömmlichen Gesprächstherapie und Beziehung zum Therapeuten zu stabilsieren, ehe Veränderungsarbeit als intensive Kurzzeitintervention in Betracht gezogen wird.
Wenn du in manchen deiner Beiträge, auch in diesem Thread, durchklingen lässt, dass deine schlimmen Erfahrungen in Aufstellungsseminaren einseitig vom Aufstellungsleiter verursacht waren und vermeidbar gewesen wären, hätten die nicht einer bestimmten Ideologie angehangen, dann stimmt das.
Teilweise.
Denn gewählt, daran kommst du leider nicht vorbei, hast du ihn.
Dass du noch nicht so weit warst, zu durchschauen was läuft und dich vor einem für dich nicht passenden Anbieter zu bewahren wäre auch dadurch nicht zu verhindern gewesen, dass allgemein gültige Qualitäts- und Leistungsanforderungen für Aufsteller gegolten hätten, überwacht worden wären und der fragliche Anbieter für sein Versagen geteert und gefedert worden wäre.
Es ist ja nicht deine Schuld, dass du blind warst und das Beste gehofft hast, aber es wäre deine Schuld, wenn du weiter blind bleiben wolltest und die Nachbesserungen von "den Familienaufstellern" im Gesamten einklagen würdest.
Alles Liebe,
Eva
hallo melodie,
danke , das hast du sehr schön formuliert,
nichts anderes wollte ich andeuten.
Bin halt auch kein Therapeut oder Aufstellungsleiter.
Aber ich habe einen gesunden Menschenverstand.
Und deswegen habe ich die "wikipedia-Kritik" auch zitiert.
Was mir auffällt, ist auch immer, die Ausführung mit der Zahlung.
Natürlich, private Aufsteller muss ich zahlen,
aber wieso nicht einfach zum Arzt und sich eine Überweisung zu einem entsprechenden Psychologen/Therapeuten geben lassen, auch dort kann man im Zusammenhang FA`s machen.
Nur so nebenher bemerkt.
lg
flimm