Aussagen von B.Hellinger/Aufstellern kritisch betrachtet

@ flimm,

hier ist der link, von dem ich meine Informationen habe.

http://www.teachsam.de/paed/paed_allg_konz_5_1.htm

Den Begriff "schwarze Pädagogik" hat jemand ganz anderer geprägt. Alice Miller kam erst viel später dazu.

Zitat wikipedia:
"Kritisiert wird auch die mangelhafte Ausbildung zahlreicher Anbieter, von denen viele aus dem Esoterik-Bereich kommen.

Seriöse Aufsteller betonen die Wichtigkeit, sich mit Bedacht einen Familienaufsteller zu suchen. Professionelle Anbieter des Familienstellens bieten Nachsorge an und weisen nachdrücklich darauf hin, dass man sich an sie oder an einen Psychotherapeuten wenden solle, falls die Familienaufstellung Auswirkungen haben sollte, die als problematisch erlebt werden. Bestehen schon vorweg psychische Probleme, ist es sinnvoll und anzuraten, Familienstellen nur eingebettet in eine professionell ausgeübte Psychotherapie durchzuführen."

1. wikipedia ist mit Vorsicht zu genießen. Dort stehen zum Teil gravierende Fehler.

2. Was nützt mir ein geprüfter Aufsteller, wenn er gerade an der Sprache und dem, was mir in diesem Thread wichtig ist, Gefallen hat und so auf die Klienten zugeht?

3. Hat mich der Aufsteller in der Art und Weise behandelt, wie ich es an verschiedenen Stellen dieses Threads hervorgehoben hat, dann würde ich jedem empfehlen zu einem ganz anderen Therapeuten zu gehen und das, was dort in der Gruppe mit ihm gemacht wurde, aufzuarbeiten. Und niemals in eine Nachsorge zum gleichen Therapeuten schicken. Der würde nämlich das gleiche tun, wie schon in der Gruppe und noch dazu sein Tun rechtfertigen oder abstreiten. Das wäre noch eine Steigerung des eh schon schlimmen, was er dem Klienten angetan hat.

LG Pluto
 
Werbung:
Hallo Pluto!


Den eigenen autoritären Stil zu durchschauen ist nicht einfach. Es sind meistens die Menschen, die viel von Gleichheit reden, die dann knallhart autoritäre Techniken anwenden, wenn einer sich tatsächlich gleich verhält. Und solche Leute sind sehr oft Aufsteller geworden. Leider.

Dann beginne doch einmal in einer FA zu hinterfragen, warum Frau/Herr Aufsteller plötzlich autoritär reagiert, obwohl vorher von Gleichheit oder zumindest von gleicher Augenhöhe die Rede war? Und falls dann eine Reaktion in etwa von „Anmaßung deinerseits“ folgt, weißt du doch gleich, an welche Art von "Lehrer" du geraten bist, oder?;)

Viele Klienten aus solchen Seminaren eifern den Aufstellern in ihrer Sprache nach. Ihnen gefällt ganz besonders die herabwürdigende Art mit manchen Klienten zu sprechen. Sie fühlen sich darin bekräftigt über andere zu witzeln, denn der Aufsteller tut dies ja auch und er ist ein großes Vorbild. (Zum Glück gibt es auch viele Klienten, für die die guten Sätze ein Vorbild geworden sind und sie diese versuchen in ihrem Leben anzuwenden und zu integrieren.)

Tja, wie innen so außen…Wie der Herr so´s Gescherr……Wie der Lehrer, so der Schüler….
Ist es nicht offensichtlich? Da kann ich dir nur raten: Nichts wie weg, wenn solche Menschen dich umgeben. Es gibt keinen Grund für dich, dort noch länger zu verweilen. Viele negative Energien dort.


Es wird immer von den guten Wirkungen der Sätze geredet, und dass man nach so einer Aufstellung nicht zu viel Fragen stellen soll, weil sonst die Aufstellung zerredet wird und dann keine Wirkung mehr entfalten kann. Hat noch nie jemand daran gedacht, dass die Art und Weise, wie die Klienten auf dem "heißen" Stuhl behandelt werden oder auch nach einer Aufstellung, wenn sie fragend zum AL laufen, auch eine Wirkung hat?

Das man nach der Aufstellung nicht alles zerreden soll, ist völlig OK, auch kann man später, wenn einige Zeit vergangen ist und es einem nötig erscheint, noch einmal Kontakt zu seinem Aufsteller aufnehmen.
Und naturgemäß sollte ein Ratsuchender vorher natürlich nicht wie auf einem heißen Stuhl vor versammelter Mannschaft „gebraten“ werden. Diese Behandlung nennt man „Vorführen“ und stammt wohl auch aus der schwarzen Pädagogik.:rolleyes:


Es heißt auch immer wieder, man solle auf die Darsteller zugehen und bei diesen nachfragen, wie es ihnen an dem Platz ergangen ist. In der Realität wird so etwas von den autoritären Aufstellern unterbunden. Selbst welche, die sich loyal geben, wissen es geschickt dies zu verhindern. Fazit: Viele Fragen bleiben weiterhin ungeklärt.

Also wenn vor der FA gesagt wird, dass nach der FA auf die Darsteller zugegangen werden darf, kann ich mir jetzt ehrlich gesagt keinen Reim darauf machen, warum es am Ende dann untersagt wird! Warum nimmst du das einfach so hin? Mund aufmachen und fragen oder einfordern!


LG
Urajup
 
@ flimm,

hier ist der link, von dem ich meine Informationen habe.

http://www.teachsam.de/paed/paed_allg_konz_5_1.htm
Das war dein Satz: "die Eltern sind die hilflosen Geschöpfe. Das Kind ist stark und hat dafür zu sorgen, dass es die Eltern auch sein können und bleiben können."

Sorry, auch diesen link denn du angibst, hatte ich schon gelesen.
Sorry solch ein Satz steht da nicht .

Den Begriff "schwarze Pädagogik" hat jemand ganz anderer geprägt. Alice Miller kam erst viel später dazu.

Habe ich nicht behauptet, wie kommst du darauf es aus meinem Beitrag zu lesen?


1. wikipedia ist mit Vorsicht zu genießen. Dort stehen zum Teil gravierende Fehler.

Alles was in deinem link steht steht auch inhaltlich in wikipedia. ich ziehe jetzt lieber keinen Rückschluss. Das heisst ich muss auch deinen link mit Vorsicht geniessen.


2. Was nützt mir ein geprüfter Aufsteller, wenn er gerade an der Sprache und dem, was mir in diesem Thread wichtig ist, Gefallen hat und so auf die Klienten zugeht?

was nützt mir einer, der sprachlich gut drauf ist aber sonst nichts weiss?
Ohne Ausbildung geht es meiner Meinung überhaupt nicht.


3. Hat mich der Aufsteller in der Art und Weise behandelt, wie ich es an verschiedenen Stellen dieses Threads hervorgehoben hat, dann würde ich jedem empfehlen zu einem ganz anderen Therapeuten zu gehen und das, was dort in der Gruppe mit ihm gemacht wurde, aufzuarbeiten. Und niemals in eine Nachsorge zum gleichen Therapeuten schicken. Der würde nämlich das gleiche tun, wie schon in der Gruppe und noch dazu sein Tun rechtfertigen oder abstreiten. Das wäre noch eine Steigerung des eh schon schlimmen, was er dem Klienten angetan hat.

Bei deinem Geschick mit dem Therapeuten lande ich ja wieder bei "so einem"!

Allerdings lese den wikipedia Beitrag einmal genauer, es wird geraten nebenher eine Psychotherapie zu machen, als Nachsorge einen Therapeuten zu nehmen oder aber und das vorneweg sich genauer die Therapeuten anzuschauen.

Allerdings würde mir das nicht passieren, was dir ständig passiert ist,
1. weil ich NICHT so empfindlich bin
2. weil ich das Thema nicht negativ in mir trage
3. weil ich im Vorfeld mir den Therapeuten aussuchen würde und durchaus merken würde, wenn er mich von oben herab behandeln würde. Ebenfalls würde ich nur zu einem gehen dem ich vertraue, und der darf dann durchaus auch schon mal mich zurechtstuken, denn das bringt mich genauso zum Nachdenken .
Ich bin allerdings auch immer willig, bei mir die Fehler zu suchen.

lg
flimm
 
da ist sie wieder live, die lb. flimm:

Allerdings würde mir das nicht passieren, was dir ständig passiert ist,
1. weil ich NICHT so empfindlich bin
2. weil ich das Thema nicht negativ in mir trage
3. weil ich im Vorfeld mir den Therapeuten aussuchen würde und durchaus merken würde, wenn er mich von oben herab behandeln würde. Ebenfalls würde ich nur zu einem gehen dem ich vertraue, und der darf dann durchaus auch schon mal mich zurechtstuken, denn das bringt mich genauso zum Nachdenken .
Ich bin allerdings auch immer willig, bei mir die Fehler zu suchen.

persönliche Beleidigungen und Herabwürdigungen meiner Person. Von oben auch mich herunter schauen, das lese ich in deinem Beitrag, Frau Lehrerin.

Pluto, die nicht deine Schülerin war oder ist und auch nicht sein wird!

Im Hass-Thread habe ich gelernt, dass ich für dich eine Bedrohung darstelle, darum kann ich deine ständigen Attacken nach vorher sogar sinnvollen Beiträgen nachvollziehen. Erst mal schöne Worte reden, den anderen gefügig machen und dann mit Oberlehrermanier zuschlagen (nicht wie früher mit der Rute, sondern wie heute verbal mit Worten bzw. hier schriftlich).
 
da ist sie wieder live, die lb. flimm:
persönliche Beleidigungen und Herabwürdigungen meiner Person. Von oben auch mich herunter schauen, das lese ich in deinem Beitrag, Frau Lehrerin.

Pluto, die nicht deine Schülerin war oder ist und auch nicht sein wird!

Im Hass-Thread habe ich gelernt, dass ich für dich eine Bedrohung darstelle, darum kann ich deine ständigen Attacken nach vorher sogar sinnvollen Beiträgen nachvollziehen. Erst mal schöne Worte reden, den anderen gefügig machen und dann mit Oberlehrermanier zuschlagen (nicht wie früher mit der Rute, sondern wie heute verbal mit Worten bzw. hier schriftlich).

Ach pluto,
wenn du es so liest, bitte, andere lesen es vielleicht anders.
Doch mein Beitrag war sinnvoll und durchaus berechtigt, aber scheinbar nicht in deinem Sinne.

Auf den Hass-Thread brauchst du nicht hinweisen, da konntest du nicht lesen, das du eine Bedrohung für mich wärest.
Warum auch. Aber schon erstaunlich was du alles lernst, Kind!

aber wenn ich diesen Beitrag jetzt lese, frage ich mich, warum du Hellinger bemängelt hat?
Oder wolltest du mir anhand eines Beispieles jetzt zeigen wie Hellinger agiert?

Aber du sagtest ja auch , das es mehrere Aufsteller gibt die so sind.

lg
flimm
 
Liebe Pluto,
du hast völlig recht mit deinen Wünschen und Forderungen an Aufsteller und Therapeuten.
Weil die aber nun mal verschieden sind, bleibt dir die kritische Auswahl des Anbieters, dem du deine Verletztheit und Bedürftigkeit anvertrauen willst halt nicht erspart.
Zu recht wehrst du dich gegen Statements, die dir deine Meinung ausreden wollen oder dir ankreiden, reparaturbedürftig zu sein.
Wer dafür bezahlen will, sich braten zu lassen, weil er glaubt, er habe das nötig, oder wer eben nicht empfindlich ist, braucht solche Anforderungen ja nicht zu stellen und kann sich an der Länge des Anfahrtsweges und den geringst möglichen Honorare orientieren. Wenn der Klient nachher zufrieden ist, seine Probleme als gelöst ansieht und seine Investition gut angelegt findet, hat ja damit irgendwie auch recht.
Mit gesundem Selbstwertgefühl und ohne Hemmungen, sich seiner Haut zu wehren, kann man sich auch unbesorgter in Aufstellungsseminare begeben.
Für traumatisierte Menschen auf der Suche nach Klärung und Lösung ihres Leids kann allerdings Provokation, Druck und Kritik verheerende Wirkungen haben. Nun sind Aufsteller nicht verpflichtet, Klienten so zu behandeln!
Mit dem Aufstellungsformat lässt sich eben auch fein dosiert und der Person des Anliegenbringers angemessen arbeiten. Traumatisierte Menschen sind dabei auf Feingefühl und einschlägige Kompetenz des Anbieters angewiesen, weil sie eben erst mal Ressourcen aufbauen müssen und ihre ersten Schritte nur im Schonraum und nur ganz vorsichtig machen können.
Aber mal ehrlich: manchmal ist man als Mensch mit Traumafolgen ein derart rohes Ei, dass schon ein Blick, ein kurzes Zögern, ausgebliebene Ermutigung als schlimme Verletzung erlebt werden können und sich allzu leicht Fantasien einstellen, der andere, zumal wenn er noch als Eltern-ähnliche Instanz erlebt wird, habe absichtlich zu geschlagen.
Im üblichen Therapie-Setting ist ein fortlaufender Kontakt gegeben, und die Beziehung lässt sich behutsam anlegen. Vertrauen entsteht und es gibt Gelegenheiten, solche Erlebnisse zur Sprache zu bringen.
In der kurzen Begegnung mit Aufstellungsleitern, die ausserdem noch einer ganzen Gruppe von Anliegenbringern gerecht werden wollen, entstehen viel leichter Missverständnisse und können viel schwerer ausgeräumt werden.
Das rechtfertigt meines Erachtens die Empfehlung, sich zunächst innerhalb einer herkömmlichen Gesprächstherapie und Beziehung zum Therapeuten zu stabilsieren, ehe Veränderungsarbeit als intensive Kurzzeitintervention in Betracht gezogen wird.
Wenn du in manchen deiner Beiträge, auch in diesem Thread, durchklingen lässt, dass deine schlimmen Erfahrungen in Aufstellungsseminaren einseitig vom Aufstellungsleiter verursacht waren und vermeidbar gewesen wären, hätten die nicht einer bestimmten Ideologie angehangen, dann stimmt das.
Teilweise. Denn gewählt, daran kommst du leider nicht vorbei, hast du ihn.
Dass du noch nicht so weit warst, zu durchschauen was läuft und dich vor einem für dich nicht passenden Anbieter zu bewahren wäre auch dadurch nicht zu verhindern gewesen, dass allgemein gültige Qualitäts- und Leistungsanforderungen für Aufsteller gegolten hätten, überwacht worden wären und der fragliche Anbieter für sein Versagen geteert und gefedert worden wäre.
Es ist ja nicht deine Schuld, dass du blind warst und das Beste gehofft hast, aber es wäre deine Schuld, wenn du weiter blind bleiben wolltest und die Nachbesserungen von "den Familienaufstellern" im Gesamten einklagen würdest.
Doch unabhängig von der ohnehin fragwürdigen Schuldfrage bleibt festzustellen, dass die Folgen immer der Klient trägt und du mit diesem Thread viel zur Möglichkeit beiträgst, Aufsteller, ihre Angebote und ihre Grenzen zu differenzieren und sich der Pflicht als Klient zur eigenverantwortlichen Auswahl bewusst zu werden.
Alles Liebe,
Eva
 
@ Bridget
Liebe Birgit,
nein, es ist auf keinen Fall falsch, wenn du so an Aufstellungen ran gehst, wie es für dich passt.
Auch meine Meinung ist nur eine Meinung und die Entscheidung liegt bei dir. Du trägst ja auch die Folgen.
Es gibt ja Auswahl :)
Wenn du also jemanden suchst, der dir was beibringt, und zwar in Form direkter Belehrungen und Anweisungen, dann wähle entsprechend. Im Zweifelsfall kannst du ja auch während des Seminars noch wählen, ob du das übernehmen willst. was jemand über dich sagt.
Wenn ich die Wahl habe, dann erkenne ich lieber selbst, was sich in meiner Aufstellung zeigt und entscheide auch, ob ein Satz oder eine Geste, für mich stimmig sind. Ich sehe mich nicht als hilfloses Doofie oder als bockige Heilungsverweigerin, deren Widerstand gebrochen werden muss :D Hilfestellung, Vorschläge, Denkanstösse und Hinweise sind mir jederzeit willkommen. Aber auch der stärkste Mensch ist zerbrechlich und ein Gruppensetting mit einem autoritär agierenden Aufstellungsleiter kann missbraucht werden und das kann massiv verletzende, bzw. re-traumatisierende Auswirkungen für Klienten haben. Es ist einfach gesünder in meinen Augen, wenn die Macht nicht einseitig beim Leiter liegt, sondern Klient und Aufsteller ein Veränderungsteam bilden. Und wer schon von vornherein entscheiden will, wie mein Auftrag lautet, welche Anliegen unterstützenswert sind und ob ich mein Recht auf meine Wahrnehmung und die Wahrung meiner persönlichen Grenzen behalten darf, dem traue ich nicht, bzw. ich traue ihm auch Übles zu.
Deinen Veränderungswunsch und deinen Informationsstand über Aufstellungsarbeit kenne ich natürlich nicht. Aber es kann reichen, wenn du ein intaktes psychisches Immunsystem hast damit du ohne Schäden und mit viel gutem Nutzen auch an Aufstellungseminaren teilnehmen kannst, die für mich, Pluto oder andere völlig inakzeptabel wären.
Beste Grüße,
Eva
 
Liebe Melodie,

erstmal vielen Dank für deine Antwort.

Ich verstehe, was du meinst.
Ich war nur etwas verunsichert, warum ein Aufsteller nicht für mich
eine Art Lehrer sein kann.
Allerdings ist das Wort „Lehrer“ bei mir nicht angst besetzt.
Für mich ist ein Lehrer eher eine von mir respektierte Autorität, der über Wissen und Erfahrungen verfügt,
die mir fehlen und von dem ich daher etwas lernen kann.
Würde er jedoch bspw. Tendenzen zu machthaberischen, diktatorischen Verhalten zeigen,
wäre er für mich sozusagen als „Lehrer“ sowieso disqualifiziert.
Ich maße mir also schon an, den Titel „Lehrer“ sozusagen selbst zu vergeben. :)

Ich hatte dich zuerst allerdings so verstanden, dass ein Lehrer-Schüler-Verhältnis eine ungünstige Ausgangsposition wäre.
Daher meine Frage.

Ich weiß selbst noch nicht, ob ich mal eine FA mitmachen werde oder nicht.
Ich habe hier nur jetzt öfter mal rein gelesen (auch in viele ältere Beiträge),
weil ich diese Methode nicht kannte.
Hört sich aber alles in allem sehr interessant an. Schaun wa also mal ;)

Lieben Gruß
Birgit
 
Hallo Katharsis,

was mich immer schon interessiert hat ist;
Was passiert aber, wenn einer der Beteiligten nicht offen für die Aufstellung, bzw. für eine gemeinsame befriedigende Lösung ist?
Was kann der Aufsteller dann erreichen?

lg
flimm

hallo flimm,

das, was es zu erreichen gibt, ist immer das gesamtergebnis aller beteiligten personen (hier wie überall im leben).
wenn wenig öffnung bei einem der beteiligten da ist, dann ist das schönste, was sich ergeben kann, wenn "nach der aufstellung" mehr öffnung möglich wird.

mehr ist es dann vielleicht nicht.

was mensch mAn niemals vergessen sollte - bei all diesen therapeutischen ansätzen - ist, dass es sich hier um SEELENARBEIT handelt.
und zwar in dem sinne, dass sich zwei oder mehrere seelen zueinander in beziehung setzen.

es ist daher immer nur das möglich, was aus sicht der einzelnen seelen auch möglich ist.


der/die aufsteller/in muss sich dieses umstandes bewusst sein.
sie arbeitet gleichsam "im feld der seelen" und diesem feld und diesen seelen ist mit achtung und "demut" zu begegnen.
es geht hier nicht um "erfolgreiches therapieren", sondern es geht um die lösung von seelischen blockaden.
wie, in welchem tempo und auf welche art diese gelöst werden können, gibt die einzelne seele vor. der/die aufsteller/in bereitet dafür lediglich den boden vor und agiert als katalysator.

je mehr einfühlungsvermögen, wissen und achtung der/die aufsteller/in vor diesem geschehen hat, desto mehr seelen wird sie erreichen können und desto mehr lösungen werden durch sie möglich werden.

weiters sollte sich der aufsteller bewusst sein, dass das, was er im klienten antrifft, eine eigene facette von ihm selbst ist!

es ist natürlich wieder sein spiegel im außen.....und das thema ist eines seiner eigenen.
da braucht´s dann keine EGO-g´schichteln mehr, finde ich.

es geht viel mehr um eine gesamtheitliche offene haltung, die der/die aufstellerin einzunehmen hat.
und an dieser haltung hat er/sie bei jeder begegnung mit den klienten sowieso immer wieder zu arbeiten....und zwar bei sich selbst.
so sehe zumindest ich das. ;)

liebe grüße
k.
 
Werbung:
Liebe Silke!
Bei allem Wissen um die guten Seiten einer FA darf man nicht alles unreflektiert übernehmen, wenn klar wird, dass bei dieser Art der Beratung bei den Aufstellern, aber auch bei den Aufzustellenden, offensichtlich sehr oft Macht/Ohnmacht-Themen zum Tragen kommen (mit samt ihren Auswirkungen).
Teil 1 des Satzes: Ich bin überhaupt dafür, Dinge reflektiert zu über- und meine Eigenverantwortung wahrzunehmen, ganz egal, ob es um FA, Kochrezepte oder Meinungen geht. Da halte ich mich gern - und nach Überdenken seiner Aussage - an Altvater Goethe: "Was Du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen". So habe ich es auch mit vielem erfahren, was ich von Bert Hellinger in zwei Seminaren persönlich und in vielen seinen Büchern als interessierter, kritischer Leser erfahren habe. Wie sehr dient es wirklich der kritischen Reflexion, wenn unter dem Aspekt der Entlarvung "Schwarzer Pädagogik" der "Schwarze Mann" an die Wand gemalt wird? Ich halte es lieber damit, Gesagtes und Geschriebenes in seinem Kontext zu überprüfen und dann zu nehmen, was mir wertvoll erscheint.

Die Macht/Ohnmacht-Themen, die Du ansprichst, sind ja kein spezifisches Hellinger-Thema. Die sind so alt wie die Psychotherapie selbst und werden auch seither kontrovers diskutiert. Ein wesentlicher Unterschied ist für mich der, dass Systemisches Stellen in einer gewissen Öffentlichkeit stattfindet und von daher auch einer sozialen Kontrolle unterliegt, wie ja auch dieser Thread zeigt. Während Therapie in Zweiersettings im Großen und Ganzen nur der freiwilligen Selbstkontrolle der TherapeutInnen unterliegt - daher sind auch die Dunkelziffern höher. Missbrauch auf allen Ebenen kommt auch dort vor, und es ist vermutlich nicht ganz daneben, das auch unter dem Aspekt von Macht/Ohnmacht zu beschreiben. Spezifisch für Aufstellungen ist das jedenfalls nicht.
Weiters: Was im weitesten Sinne mit (Menschen-)Beratung zu tun hat, muß von Zeit zu Zeit einer Prüfung standhalten und, was nicht in Ordnung ist, überdacht werden. Von daher finde ich die kritische (nicht abwertende) Diskussion hier völlig in Ordnung.
Naja, da sind vermutlich die Sensibilitäten, was als abwertend eingeschätzt werden mag und was nicht, sehr unterschiedlich ausgebildet. Sehr einverstanden bin ich mit dem Ansatz der permanenten Überprüfung - und für mich wäre es zum Beispiel ein absolutes NoGo für die Wahl eines Aufstellers, wenn ich wüsste, dass der sich keiner Supervision unterzieht. Das wäre mir z.B. wichtiger als irgendwelche formalen Ausbildungkriterien.

Kurz antippen wollte ich auch noch Deinen astrologischen Zugang mit der Mond-Pluto-Opposition. Zum einen ist es für mich als Astrologen selbstverständlich, dass ich es achte, wenn mir jemand über seine Eltern nichts sagen möchte - ich stelle dann auch keine Spekulationen darüber an und würde es als Übergriff betrachten, derartiges quasi als Bestandteil einer Charakterskizze zu veröffentlichen. (Wobei ich den Begriff des "Charakters" eh für fragwürdig halte, aber das ist eine andere Diskussion. Ebenso wie die über die nicht so seltene Praxis, unerbetene astrologische Mutmaßungen über Dritte abzugeben.) Ich finde solches öffentliches Sezieren von scheinbaren Charaktereigenschaften ziemlich unappetitlich, es hat für mich etwas von Schlüsselloch-Gucken und trägt wenig dazu bei, jemand zu verstehen. Es könnte viel eher mein vorgefasstes Bild festigen (statt es kritisch zu überprüfen), wie es oft bei Deutungen der Fall ist: Ich sehe das, was ich sehen möchte, was mir plausibel erscheint.

Mond Oppo Pluto kann auch ein tiefes Empfinden (Mond) für verborgene Leitbilder (Pluto) anzeigen, kann für Sensitivität (Mond) gegenüber dem System (Pluto auch als Signifikator des Kollektivs) stehen... und freilich kann das auch in einer problematischen Mutterbeziehung (aber wer hat die nicht... mein eigenes Präjudiz *g*) wurzeln, das kann auch zur Quelle einer ebenso weiten wie tiefen Welterfahrung werden und muss sich nicht ausschließlich pathologisch
manifestieren. Ich verstehe den B.H. gut, wenn er Homestories über sein Elternhaus ablehnt - warum soll er psychoanalytische Deutungs-Zudringlichkeiten nähren, wenn er zugleich die Ansätze der Psychoanalyse in Frage stellt? Ich finde, das ist in sich nur logisch und nachvollziehbar. Abgesehen davon, dass es schlicht niemand etwas angeht.

Dass auch bestens ausgebildete und supervidierte TherapeutInnen nicht unabhängig sind von ihren Wurzeln und ihrer Sozialisation, ist kein Argument gegen sie. Es ist eher die Frage, ob sie selbst akzeptieren, dass sie blinde Flecken haben könnten, und ob sie aus dieser Einsicht Wachstums- oder Panzerungs-Strategien entwickeln. Wenn jemand grundsätzlich Kritik als Schwächung empfindet und Diskussion ablehnt, dann nehme ich das zunächst einmal als Indiz dafür, dass jemand panzert. Das beobachte ich im Zusammenhang mit abgeschlossenen Systemen, mit "Ordnungen", mit Entwicklungen, die eher wie Häutungen verlaufen. "Wenn Du Deine Haltung nicht veränderst, ist Dir nicht zu helfen!" mag durchaus stimmen - es klingt so, als erwarte man vom anderen zunächst einmal eine Häutung; es hat etwas Reptilhaftes. Therapeutische Konstrukte, die offenere Entwicklung für möglich halten/kennengelernt haben (womöglich: schon früh?), fragen eher: "Was kann dabei unterstützen, eine vorhandene Haltung in Richtung auf mögliche Lösungen zu modifizieren?". In Wirklichkeit mutet das dem Klienten mehr zu als die scheinbare Zumutung der "harten Knochen" - nämlich Eigenverantwortung und die Entwicklung eines Gespürs für die und Vertrauens zu den eigenen Ressourcen. Ich habe keine Zahlen bei der Hand, vermute jedoch, dass diese zuletzt beschriebene, offenere Herangehensweise inzwischen im Feld des Systemischen Stellens überwiegt und weiterhin zunimmt - das hat mit differenzierteren Zugängen in Ausbildung und Forschung zu tun, das ist kein ungewöhnlicher Prozess, wenn innovative Formen unterwegs sind zu etablierten Methoden(und da hat Hellinger als Innovator und Multiplikator gewiss einen hohen Stellenwert, auch wenn er seinerseits und ohne Quellenangabe auf viel Vorgearbeitetes zurückgreift). Die Geschichte der Chirurgie ist auch nicht anders verlaufen...

Alles Liebe,
Jake
 
Zurück
Oben