Wo hat sich Gott versteckt?

Lieber Merlin, das sollten Dir viele Hirnspezialisten bestätigen können - in vielen Fällen von entsprechenden Ausfällen fragen sie sich, wie denn nun so klares Denken und Handeln möglich sei.

Auch gibt es das Phänomen dass schwerkranke, geistesgestörte Menschen kurz vor dem Ableben wiederum ganz klar sind und sich entsprechend äussern. Rudolf Passian beschreibt solche Fälle - aber auch anderswo habe ich es gelesen, müsste ich allerdings wieder suchen.



Eine Erfahrung, die schwer zu ertragen ist - sie zeigt uns allen, wie vergänglich der Körper ist. Der Körper wird alt und schwach und versagt seine Dienste - aber das soll doch nicht heissen, dass der Geist nicht all das Wissen, das er sich angeeignet hat, noch zur Verfügung hat - er kann es nur nicht mehr zum Ausdruck bringen.

Der Geist nimmt alles mit, wenn er ins Jenseits geht und wird Dich dort empfangen, in alter Frische, wenn die Stunde für Dich geschlagen hat.

lg
Syrius
Lieber Syrius,

sicherlich gab es auch bei meinem Vater noch lange Zeit solche Erinnerungsinseln, aber in der letzten Phase eben nicht mehr. Unabhängig davon gibt es für dieses Phänomen aber eine einfache Erklärung:

Es ist doch so, dass die einzelnen Neuronen über eine Art Kabel (Axone, Dendriten) miteinander verbunden werden. Eine Erinnerung ist jedoch keine feste Verbindung, sondern wird bei jedem Erinnern mit den jeweiligen Komponenten (Nervenzellen) miteinander verbunden. Es werden aber nicht alle Verbindungen dieser Erinnerung hergestellt, sondern nur jene, die für die augenblickliche Situation von Interesse sind.

Es werde da also zu der alten Erinnerung neue Verknüpfungen bereitgestellt, die dann letztlich den Schaltkreis verändert und damit auch die Erinnerung. Zudem bilden sich Schaltkreise zurück, wenn sie über einige Zeit nicht mehr aktiviert werden (das Vergessen). Das liegt daran, dass die „Kabel“ nicht wirklich fest mit den anderen Nervenzellen verbunden sind, sondern durch einen Spalt getrennt bleiben. Dieser Spalt wird dann durch die Botenstoffe überbrückt, wenn eine Verbindung aktiviert werden soll.

Bei Demenz ist es nun so, dass sich an den „Kabeln“ ein Belag ansetzt und damit die Leitfähigkeit der elektrischen Spannung verringert. Durch die schwache Erregung wird dann die Verbindung als relativ unbedeutend vorgegaukelt und somit immer weiter zurückgebildet, bis auch die Zellen absterben. Wenn also die Dendriten auf der Suche nach einem Verknüpfungspunkt (Dornfortsatz) irgendwo andocken, wo noch ein intakter Schaltkreis besteht, kann sich der Betreffende auch für einen Augenblick an diese Dinge erinnern.

Es gibt nun unterschiedliche Schaltkreise, die sich zum Teil sogar außerhalb des Gehirns befinden (z. B. Solarplexus), deshalb kann ein Mensch auch noch agieren, wenn die geistigen Fähigkeiten in Mitleidenschaft gezogen werden.

Nein ich glaube nicht an eine Cloud im oder außerhalb unseres Universums, in dem alle Gedanken gespeichert werden. Ich glaube lieber an das Wunder der Natur, in dem 100 Milliarden Neuronen mit ihren 100 Billionen Verbindungen miteinander verknüpft werden.

Ja und aus spiritueller Sicht möchte ich lieber mit dem Gedanken aus dieser Welt gehen, dass ich durch meine Seele den Frieden finden kann und ich nicht also ruheloser Geist auf der Suche nach meinen Gedanken durch alle Zeiten irren muss.

Ist es nicht auch so, dass es Erinnerungen oder Gedanken gibt, die mich einfach nicht loslassen und immer wieder bedacht werden wollen. Sollen diese Gedanken also bis in alle Ewigkeit an mir klebenbleiben? Manchmal sehe ich im Geist einen Keim, der uns daran hindert, glücklich zu sein. „Was ist morgen?“ oder „Was war gestern?“, sind die Fragen, die uns das Schöne eines Augenblickes übersehen lassen. Ja und dann gibt es noch die Frage nach den Dingen, die wir nicht haben.

Nein, ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass mein Geist ewig währen wird, denn spätestens mit meinem Tod werden all mein Gedanken vergessen sein. Nun ja, der Spruch von der alten Frische erinnert mich an meine Arbeitszeit, in denen es galt sich damit zum Alltagstrott zu motivieren. Glaube mir, ich sehne mich dahin nicht zurück.:rolleyes:


Merlin
 
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Nö - gildet nicht
Lieber Inti,

das ist natürlich eines von den gewichtigen Argumenten, mit denen sich alles entkräften lässt. Im Augenblick sehe ich einen Raum, erfahre die Zeit und deine These von der Zeit- und Raumlosigkeit, für das es keinen nachvollziehbaren Ansatz gibt. Du schreibst von etwas, das im Grunde nicht existent ist und dennoch bezeichnest Du das als Kosmos. Das erinnert mich an die Vorstellung von Gott, zu dem man sich auch kein Bild machen soll.

Der Hintergrund zu dieser Strategie der Argumentation liegt darin, keine Angriffsfläche für eine Diskussion zu bieten. Das Gegenüber soll also alles glauben und sich darüber keine eigene Meinung bilden. Es ist nicht so, dass ich mich den Argumente Andersdenkender verschließe, aber das bedeutet nicht, dass ich da alles unbesehen annehme. Auch wenn es nur um eine These geht, muss sie für mich auch irgendwo schlüssig sein.

Du schreibst einerseits davon, dass sich mancher schwer tut, sich etwas außerhalb unseres Systems vorzustellen und anderseits kannst Du dir selbst nicht vorstellen, dass Zeit und Raum auch immerwährend sein könnten. Die Zeitlosigkeit ist übrigens für uns Menschen, noch eine größere Herausforderung, als sich ein Nichts vorzustellen. Die Ewigkeit bedeutet ja nicht, dass die Zeit stillstände, sondern lediglich, dass sie immerwährend sei.

Ich möchte dich daran erinnern, dass wir das Nichts erst durch die Erfindung der Null und deren Minuswerten überwunden haben. Was steht also rechts hinter der Null des Universums und der Zeit? Nun ja, bei der Zeit dürfte die Null in der Gegenwart liegen und die Minuswerte in der Vergangenheit.

Eventuell magst Du ja einmal etwas darüber schreiben, was Du unter einem wesenhaften Sein konkret verstehst.

Merlin
 
sicherlich gab es auch bei meinem Vater noch lange Zeit solche Erinnerungsinseln, aber in der letzten Phase eben nicht mehr. Unabhängig davon gibt es für dieses Phänomen aber eine einfache Erklärung:
Es ist doch so, dass die einzelnen Neuronen über eine Art Kabel (Axone, Dendriten) ...

Lieber Merlin, ich bin kein Spezialist auf diesem Gebiet. Ich kann nur hier erwähnen, dass Rudolf Passian in seinen Büchern Fälle erwähnt, wo eben kurz vor dem Tod wiederum völlige Klarheit vorhanden ist. Er meint, die Spezialisten könnten sich solches auf natürliche Weise nicht erklären.

An anderer Stelle ist erwähnt, dass die Hirnfunktionen für kurze Zeit von der entsprechenden Stelle der Aura - vom geistigen Gegenstück des physischen Gehirns - übernommen wird. Halte ich für möglich.

Nein ich glaube nicht an eine Cloud im oder außerhalb unseres Universums, in dem alle Gedanken gespeichert werden. Ich glaube lieber an das Wunder der Natur, in dem 100 Milliarden Neuronen mit ihren 100 Billionen Verbindungen miteinander verknüpft werden.

Ersteres glaube ich auch nicht und letzteres ist Wissen - braucht also nicht geglaubt zu werden.
Aber ich glaube, dass die Seele alle Gedanken und Gefühle mit nimmt, wenn sie den Körper verlässt.

Ja und aus spiritueller Sicht möchte ich lieber mit dem Gedanken aus dieser Welt gehen, dass ich durch meine Seele den Frieden finden kann und ich nicht also ruheloser Geist auf der Suche nach meinen Gedanken durch alle Zeiten irren muss.

Ein ruheloser Geist ist nie auf der Suche nach seinen Gedanken - denn diese sind in ihm gespeichert.
Frieden findet Deine Seele durch ihre eigene Harmonie und Liebe - denn so wie die Seele die Erde verlässt kommt sie drüben an. Ein Mensch der in allererster Linie die Nächstenliebe pflegte wird auch liebevoll empfangen.

Ist es nicht auch so, dass es Erinnerungen oder Gedanken gibt, die mich einfach nicht loslassen und immer wieder bedacht werden wollen. Sollen diese Gedanken also bis in alle Ewigkeit an mir klebenbleiben? Manchmal sehe ich im Geist einen Keim, der uns daran hindert, glücklich zu sein. „Was ist morgen?“ oder „Was war gestern?“, sind die Fragen, die uns das Schöne eines Augenblickes übersehen lassen. Ja und dann gibt es noch die Frage nach den Dingen, die wir nicht haben.

Irgendwann werden diese Dich drängenden Fragen befriedigend beantwortet, möglicherweise erst in Deiner Sphäre im Jenseits und ein morgen gibt es dort nicht - da es immer Tag ist und der Geist nicht schläft.

Nein, ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass mein Geist ewig währen wird, denn spätestens mit meinem Tod werden all mein Gedanken vergessen sein.

Aber natürlich wirst auch Du Dich dem ewigen Sein nicht entziehen können - keiner drückt sich. Wüsstest Du um den langen Weg, der bereits hinter Dir liegt, kämest Du nicht Mal auf die Idee eines solchen Gedankens.

Sei Dir bewusst: Gott tut nichts Sinnloses - und Dich mit der Zeugung entstehen zu lassen, ein mehr oder weniger gutes Leben leben lassen und dann irgendwie vergehen zu lassen - DAS ergibt nun Mal überhaupt keinen Sinn.

Alle Seelen und somit alle Menschen werden die vielen Wohnungen im Reich Gottes beziehen - wie Jesus sagte.

lg
Syrius
 
Du schreibst einerseits davon, dass sich mancher schwer tut, sich etwas außerhalb unseres Systems vorzustellen und anderseits kannst Du dir selbst nicht vorstellen, dass Zeit und Raum auch immerwährend sein könnten. Die Zeitlosigkeit ist übrigens für uns Menschen, noch eine größere Herausforderung, als sich ein Nichts vorzustellen. Die Ewigkeit bedeutet ja nicht, dass die Zeit stillstände, sondern lediglich, dass sie immerwährend sei.

Auch im Jenseits - also ausserhalb des physischen Kosmos - gibt es Zeit, denn überall wo Bewegung ist, ist auch Zeit.

Und Jesus Christus sah doch den Satan wie einen Blitz verschwinden - also Bewegung!

lg
Syrius
 
das ist natürlich eines von den gewichtigen Argumenten, mit denen sich alles entkräften lässt.
:)
Du hast das Gilde-Wort eingeführt

Und ich habe den Eindruck, dass du nicht ganz verstehen kannst, wo ich mich geistig-seelisch befinde, von wo ich berichte und wie ich was berichte.
Im Augenblick sehe ich einen Raum, erfahre die Zeit und deine These von der Zeit- und Raumlosigkeit, für das es keinen nachvollziehbaren Ansatz gibt.
Der Ansatz ist für mich natürlich mein Erleben. Ich erlebe mich seit meiner Geburt als Ich und an diesem Ich hat sich nicht viel verändert - was sich verändert hat ist die Masse an Informationen, die Fähigkeiten in diesem meinem physischen Körper. Aber dieser ist einfach nur die Hülle meines Ich. Und ich muss es immer wiederholen, dieses Ich ist für mich nicht identisch mit dem Ego oder der Persönlichkeit, die sich erst hier auf der Erde aus- und weiterbildet.
Du schreibst von etwas, das im Grunde nicht existent ist und dennoch bezeichnest Du das als Kosmos.
Nein - der Kosmos ist für mich physisch - er ist das gesamte physische Universum mit allen Galaxien und deren Zwischenräumen und ist in meinem Weltbild vom Geist durchflutet, aber nicht DIE geistige Welt.
Der Hintergrund zu dieser Strategie der Argumentation liegt darin, keine Angriffsfläche für eine Diskussion zu bieten.
Da bastelst du dir jetzt aber was zusammen.
Das Gegenüber soll also alles glauben und sich darüber keine eigene Meinung bilden.
Nö - wie kommst du da drauf? Ich sag nur, wie ich es sehe, empfinde, erlebe.
Auch wenn es nur um eine These geht, muss sie für mich auch irgendwo schlüssig sein.
dafür kann ich leider nicht sorgen, das musst du selber tun, ich bin damit beschäftigt meine Erfahrungen und Erkenntnisse daraus, in mir schlüssig zu einem Weltbild zu formen.
Du dir selbst nicht vorstellen, dass Zeit und Raum auch immerwährend sein könnten.
das kann ich mir in Ansätzen vorstellen, so wie ich oben schrieb.
Die Ewigkeit bedeutet ja nicht, dass die Zeit stillstände, sondern lediglich, dass sie immerwährend sei.
Ewigkeit, bedeutet für mich weder dass die Zeit stillsteht und auch nicht dass sie immerweiter und weiter ohne Ende abläuft, sondern dass sie Illusion ist. Die Zeit rast um mich herum - jedenfalls um meinen Kern das ICH (und meine Persönlichkeit und physischer Körper rasen mit)

Ich möchte dich daran erinnern, dass wir das Nichts erst durch die Erfindung der Null und deren Minuswerten überwunden haben. Was steht also rechts hinter der Null des Universums und der Zeit? Nun ja, bei der Zeit dürfte die Null in der Gegenwart liegen und die Minuswerte in der Vergangenheit.
Da kann ich keine Zahlen erkennen.
Eventuell magst Du ja einmal etwas darüber schreiben, was Du unter einem wesenhaften Sein konkret verstehst.
gern - aber ob dir das was bringt wage ich zu bezweifeln

wesenhaftes Sein ist mein ICHBIN, welches bewusst erlebt

LGInti
 
Wir suchen etwas, was, wir wissen es eigentlich nicht genau. Etwas scheint zu fehlen, eine letzte Erklärung. Warum sind wir so erpicht auf eine Erklärung? Warum ist für manche von uns diese Frage so dringlich, warum wollen einige von uns unbedingt Gott finden und andere interessiert dieses Thema gar nicht? Nicht, dass ich es wüsste. Ich selbst bin äusserst interessiert an der Frage nach einem letzten Urgrund, einer letzten Erfüllung im Sein und ich finde es unheimlich faszinierend, mir Gedanken über Gott, das Sein zu machen. Es macht mir Freude, mich mit solcherart Gedanken zu beschäftigen, mir scheint es wichtig, ja drängend, heutzutage mehr denn je, zu finden, was der Urgrund dieses Daseins, das Gute, das Richtige, die große Klammer in der wir uns alle finden, ist, zu wissen,wer und was ich bin, aber vor allem immer neue Antworten zu finden, diese zu hinterfragen und abermals zu hinterfragen, bis eine letzte Gewisseheit übrig bleibt. Ob das einen tieferen Sinn hat, weiß ich nicht, ob das Fragen die richtige MEthode ist, ich weiss es nicht. Es mag vielleicht einfach ein Hobby sein, so wie andere Leute gerne Sport machen oder sich mit materiellen Dingen beschäftigen. Mich interessiert nur die Frage nach Gott und gefunden habe ich bisher nichts Handfestes, keinen Beweis, eher Verneinungen, Ausschlüsse. Was Gott nicht ist, das kann ich nach allem Nachdenken besser sagen,als das, was er ist. Denn ich weiß nichts über Gott und weiß immer weniger über ihn, je mehr ich ihm nachspüre, will ich bei Gott bleiben, so bleibt mir nur Glauben, niemals Wissen. Genau genommen finde ich eigentlich immer weniger, je mehr ich suche, und ich glaube immer mehr, anstatt zu wissen. So verflüchtigt sich das Suchen mehr und mehr und mit dieser Auflösung stellt sich das Finden ein, je mehr das Suchen in der Ungewisseheit abnimmt, je mehr es dem Glauben weicht. Ja, je mehr ich frage, je weniger finde ich über ihn, der Abstand schmilzt dahin, bald ist das Suchen ganz verschwunden, ich bin sehr gespannt, was dann noch bleibt.
 
Mich interessiert nur die Frage nach Gott und gefunden habe ich bisher nichts Handfestes, keinen Beweis, eher Verneinungen, Ausschlüsse.
Komisch, mir geht es genau andersterrum - immer mehr Einschlüsse immer weniger Ausschlüsse. Ich bin mal gespannt, was dabei rauskommt, wenn alles was IST, integriert ist, und nix mehr drumherum existiert.

LGInti
 
Komisch, mir geht es genau andersterrum - immer mehr Einschlüsse immer weniger Ausschlüsse. Ich bin mal gespannt, was dabei rauskommt, wenn alles was IST, integriert ist, und nix mehr drumherum existiert.

LGInti
Hier auch, immer mehr finden, immer mehr Klarheit und die wird mehr und mehr gelebt.
 
Lieber Merlin, ich bin kein Spezialist auf diesem Gebiet. Ich kann nur hier erwähnen, dass Rudolf Passian in seinen Büchern Fälle erwähnt, wo eben kurz vor dem Tod wiederum völlige Klarheit vorhanden ist. Er meint, die Spezialisten könnten sich solches auf natürliche Weise nicht erklären.
An anderer Stelle ist erwähnt, dass die Hirnfunktionen für kurze Zeit von der entsprechenden Stelle der Aura - vom geistigen Gegenstück des physischen Gehirns - übernommen wird. Halte ich für möglich.
Liebe Syrius,

das möchte ich ja gar nicht infrage stellen, aber Passian irrt darin, dass es dafür keine Erklärung gäbe. Es gibt in uns eine Art Notfallsystem, das immer dann ausgelöst wird, wenn es um eine existenzielle Bedrohung geht. Dieses Netz kann sogar die Ratio oder bestehende Verbindungen umgehen. Ja, es gibt dabei auch die Möglichkeit, die Sinnesorgane direkt mit den erforderlichen Organen oder Gliedmaßen zu verknüpfen.

Ziel dieses Notrufsystems ist es, alle noch verfügbare Kräfte zu mobilisieren, um ohne Zeitverzug agieren zu können. Das Geheimnis dieses Phänomens liegt darin, dass die Organe eine große Menge des Botenstoffes Endorphin ausschütten, der eine zentrale Rolle für unseren Bewegungsapparat und die Gefühlswelt spielen. So werden auch die euphorischen Zustände und die Klarheit vor dem Tod verständlich. Ich bin zwar noch nie gestorben, habe aber in ein paar lebensbedrohlichen Situation selbst erfahren, wie klar man in solchen Ausnahmefällen ohne Angst oder Schmerz agiert.

Nach meinem Verständnis hat das nichts mit einer Aura zu tun, den das dürfte ein völlig anderes Thema sein.

Merlin:Nein ich glaube nicht an eine Cloud im oder außerhalb unseres Universums, in dem alle Gedanken gespeichert werden. Ich glaube lieber an das Wunder der Natur, in dem 100 Milliarden Neuronen mit ihren 100 Billionen Verbindungen miteinander verknüpft werden.
Syrius:Ersteres glaube ich auch nicht und letzteres ist Wissen - braucht also nicht geglaubt zu werden.

Aber ich glaube, dass die Seele alle Gedanken und Gefühle mit nimmt, wenn sie den Körper verlässt.
Das möchte ich jetzt einfach so stehenlassen, denn die Betrachtung zu den Geschehnissen nach dem Tod dürften wohl eher von philosophischer Natur sein. Entscheidend ist hier, ob sie zum Seelenheil eines Menschen beiträgt oder nicht. Ich meine damit aber weniger das Heil dem Tod sondern jenes im Hier und Jetzt.

Syrius: Ein ruheloser Geist ist nie auf der Suche nach seinen Gedanken - denn diese sind in ihm gespeichert. Frieden findet Deine Seele durch ihre eigene Harmonie und Liebe - denn so wie die Seele die Erde verlässt kommt sie drüben an. Ein Mensch der in allererster Linie die Nächstenliebe pflegte wird auch liebevoll empfangen.
Ich ziehe für mein Seelenheil das Streben nach dem Guten der Liebe vor. Ja und zum Geist fallen mir immer wieder die Geschichten von den Geistern ein, die nicht zur Ruhe kommen können. Hatte nicht auch Wilhelm Busch seinen Geschichten immer eine Moral angehängt? So sind auch die Geister aus den Geschichten mit einem Gedanken verbunden, den sie nicht mehr loswerden können?

Syrius: Irgendwann werden diese Dich drängenden Fragen befriedigend beantwortet, möglicherweise erst in Deiner Sphäre im Jenseits und ein morgen gibt es dort nicht - da es immer Tag ist und der Geist nicht schläft.
Nach meinen Erfahrungen steht hinter jeder Antwort eine neue Frage. Wie oft freue ich mich auf die Nacht, wenn ich all die Gedanken des Alltages hinter mir lassen kann und nur noch mit meiner Seele alleine bin. Wozu sollte ich meditieren, um zu meiner Seele finden zu können, wenn ich in Wirklichkeit meine Gedanken nicht loslassen möchte. Nein, es gibt neben der Zeit zum Nachdenken auch eine Zeit der Ruhe und die ist mir bei der vorlauten Ratio besonders wichtig. Möchte ich wirklich ohne Pause das ständige Gequatsche eines Besserwissers hören – wohl kaum. Ich stell mir das Jenseits lieber als einen Ort der Ruhe und des Friedens vor.

Syrius: Aber natürlich wirst auch Du Dich dem ewigen Sein nicht entziehen können - keiner drückt sich. Wüsstest Du um den langen Weg, der bereits hinter Dir liegt, kämest Du nicht Mal auf die Idee eines solchen Gedankens.
Sei Dir bewusst: Gott tut nichts Sinnloses - und Dich mit der Zeugung entstehen zu lassen, ein mehr oder weniger gutes Leben leben lassen und dann irgendwie vergehen zu lassen - DAS ergibt nun Mal überhaupt keinen Sinn.

Was hinter mir liegt, ist nicht mein Weg, sondern derer die vor mir lebten. So werden auch jene, die nach mir kommen meinen Weg nicht fortsetzten und ihren eigenen gehen. Etwas, das ich bei meinen Enkeln immer wieder sehen kann. Der Sinn des Lebens liegt nicht darin ständig Gedanken zu produzieren, sondern glücklich zu sein. Was also kümmert mich mein Geschwätz, wenn ich nicht glücklich bin?

Denkst Du, dass Jesus seiner Gedanken wegen glücklich war? Wenn ich die Evangelien lese eher nicht. Sprach er bei Matthäus 5[3] oder Lukas 6[20] nicht davon, dass die geistig Armen eher in das Himmelreich kämen? Ich erinnere mich auch an Lukas 11[52] Wehe euch Schriftgelehrten, denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen. Ihr kommt nicht hinein und verwehrt es denen, die hineinwollen. Lag er nicht auch ständig mit den Schriftgelehrten und Pharisäer im Konflikt?

Vom Geist eines Menschen kann das Seelenheil eines Menschen also nicht abhängen. Wie ich das sehe, ist der Geist eines Menschen keine Freikarte für einen Logenplatz im göttlichen Pantheon. Was nützen also die ganze Bibelfestigkeit und die Gedanken der Auslegungen, wenn ich damit nicht zu einem besseren Menschen werde? Am Ende werde ich dann wie im Gleichnis vom Samariter auch zu einem Priester oder Levit, der an seinem Nächsten vorübergeht, ohne ihm in seiner Not zu helfen.


Merlin
 
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Ziel dieses Notrufsystems ist es, alle noch verfügbare Kräfte zu mobilisieren, um ohne Zeitverzug agieren zu können. Das Geheimnis dieses Phänomens liegt darin, dass die Organe eine große Menge des Botenstoffes Endorphin ausschütten, der eine zentrale Rolle für unseren Bewegungsapparat und die Gefühlswelt spielen. So werden auch die euphorischen Zustände und die Klarheit vor dem Tod verständlich. Ich bin zwar noch nie gestorben, habe aber in ein paar lebensbedrohlichen Situation selbst erfahren, wie klar man in solchen Ausnahmefällen ohne Angst oder Schmerz agiert.

Lieber Merlin, höchst interessant, Deine Ausführungen über besagtes Notfallsystem.

Ich ziehe für mein Seelenheil das Streben nach dem Guten der Liebe vor.

Das Streben nach dem Guten ist auf jeden Fall zu empfehlen.

Ich stell mir das Jenseits lieber als einen Ort der Ruhe und des Friedens vor.

Das eine schliesst das andere nicht aus. Im Jenseits herrscht manchmal rege Betriebsamkeit, manchmal besinnliches Lob Gottes und manchmal Stille und Ruhe. Eintönigkeit kommt hier nie auf.

Was hinter mir liegt, ist nicht mein Weg, sondern derer die vor mir lebten. So werden auch jene, die nach mir kommen meinen Weg nicht fortsetzten und ihren eigenen gehen. Etwas, das ich bei meinen Enkeln immer wieder sehen kann. Der Sinn des Lebens liegt nicht darin ständig Gedanken zu produzieren, sondern glücklich zu sein. Was also kümmert mich mein Geschwätz, wenn ich nicht glücklich bin?

Ich weiss wie schwer Du es hast, einzusehen, dass die Ablehnung der Präexistenz langfristig nicht haltbar ist. Andererseits sollte es Dich beglücken zu wissen, dass Du auch im Jenseits bist und bleibst, wer Du bist.

Denkst Du, dass Jesus seiner Gedanken wegen glücklich war? Wenn ich die Evangelien lese eher nicht. Sprach er bei Matthäus 5[3] oder Lukas 6[20] nicht davon, dass die geistig Armen eher in das Himmelreich kämen? Ich erinnere mich auch an Lukas 11[52] Wehe euch Schriftgelehrten, denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen. Ihr kommt nicht hinein und verwehrt es denen, die hineinwollen. Lag er nicht auch ständig mit den Schriftgelehrten und Pharisäer im Konflikt?

Jesus hatte eine Aufgabe, die höchste Konzentration erforderte. Er war hellsichtig und hellhörend und war ständig von Luzifer und seinen bösartigen Gesellen umgeben, die ihn ununterbrochen zum Abfall von Gott drängen wollten.

Hier zu widerstehen, erforderte die ganze Kraft, da auch noch Menschen viel von ihm erwarteten und die Schergen der Priester ihn umbringen wollten. Im Klartext: glücklichmachende Gedanken - dafür war wenig Platz, ausser wenn er sich einsam im Gebet mit seinem Vater verband - da kann ich mir vorstellen, dass er höchstes Glück empfand.

Den Schlüssel der Erkenntnis hätten die Pharisäer weggenommen - und da gibt es noch Menschen - bezieht sich in gleicher Weise auf das NT - die blauäugig behaupten können die Schriften seien unverfälscht.

Im Konflikt lagen die Schriftgelehrten und Pharisäer mit Jesus, nicht umgekehrt. Jesus heilte Kranke, gab ihnen zu essen und sagte von sich, er sei der Sohn Gottes. Das alles konnten sie, die sie ja ausschliesslich um ihre Macht fürchteten, n icht begreifen.

Vom Geist eines Menschen kann das Seelenheil eines Menschen also nicht abhängen. Wie ich das sehe, ist der Geist eines Menschen keine Freikarte für einen Logenplatz im göttlichen Pantheon. Was nützen also die ganze Bibelfestigkeit und die Gedanken der Auslegungen, wenn ich damit nicht zu einem besseren Menschen werde? Am Ende werde ich dann wie im Gleichnis vom Samariter auch zu einem Priester oder Levit, der an seinem Nächsten vorübergeht, ohne ihm in seiner Not zu helfen.

Das liegt ja auf der Hand. Nur die Liebe zählt.

lg
Syrius
 
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