Wo hat sich Gott versteckt?

Inti : Sie wird nicht gelöst, solange ich auf einer Ebene von Anfang und Ende, von Werden und Vergehen stehe. Solange ich mich in einer Raum-Zeit-Ebene befinde, gibt es natürlich immer einen Anfang, egal ob ich physisches oder geistiges Werden und Vergehen annehme. Das sehe ich wie du, aber sobald ich eine Ebene annehme, in der es keine Raum-Zeit gibt sieht es anders aus - dann entsteht nur noch die Frage, wie hängen beide Seins-Ebenen zusammen?
Lieber Inti,

der Geist ist doch ein Synonym für eine Idee, Gedanke oder Plan. Wenn es jedoch keine Zeit gäbe, wozu und wie sollte, denn da ein Geist entstehen? Die Idee entsteht doch aus der Tiefe des Unbewussten, wobei der Gedanken dessen Fortsetzung ist.

Wie Du unschwer erkennen kannst, gilt also auch Zeitpfeil für den Geist. Etwas, das aus der Vergangenheit, in der es noch keine Idee gab, über die Gegenwart des Denkens in die Zukunft führt. Wir versuchen also mit diesem Prozess aus dem Chaos eine Ordnung herzustellen, somit gibt es ein Vorher und Nachher. Nur so kann ein unabdingbarer Plan entstehen, um zielgerichtet handeln zu können.

Ich kann da jedoch keinen ähnlichen Plan oder Ordnung im Hintergrund des Universums erkennen, denn dieses wurde aus dem Chaos geboren und ist von ihm erfüllt. Zudem schreibst Du selbst von unterschiedlichen Seins-Ebenen, also schaffst Du damit auch für dein geistiges Universum einen Raum. Nein, Raum und Zeit waren schon immer da, halt nur in unterschiedlichen Ausdehnungen.

Sicherlich verändert der Standpunkt des Betrachters die Zeit, aber sie wird damit nicht außer Kraft gesetzt. So setzen auch die Gedanken die Zeit nicht außer Kraft, sondern die Zeit die Gedanken. Selbst wenn wir versuchen den Geist vom Menschen zu trennen, bleibt beides vergänglich – aber die Zeit eilt weiter: „Tempus fugit*.“


Merlin


*Die Zeit verrinnt.
 
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Ich bin der Ansicht, dass ein vollkommener Schöpfer nur eine vollkommene Schöpfung erschaffen.
Wenn mir, als seinem Geschöpf, seine Schöpfung unvollkommen erscheint, bedeutet das dann nur, dass ich mich getrennt von meinem Schöpfer sehe und empfinde.

Oder dass wir alle uns von seiner vollkommenen Schöpfung entfernt haben oder entfernt wurden.

Das sehe ich genau so.
 
Siehe, ich starb als Stein und stand als Pflanze auf.
starb als Pflanz‘ und nahm dann als Tier den Lauf,
starb als Tier und ward ein Mensch. Was fürcht‘ ich dann.
da durch Sterben ich nicht minder werden kann?
Und wenn ich werd‘ als Mensch gestorben sein,
wird ein Engelsflügel mir erworben sein,
und als Engel muss ich sein geopfert auch,
werden, was ich nicht begreif, ein Gotteshauch.
O lass mich nicht-sein, denn das Nichtsein ruft
mit Orgelton: Zu ihm kehr‘n wir zurück.


rumi

Wun derschönes Gedicht!
 
Wenn Du den Strom im Gehirn ausknipst, gibt es keine Gedanken mehr, das kann man an praktischen Beispielen ohne großen Aufwand nachvollziehen.

Lieber Merlin, das sollten Dir viele Hirnspezialisten bestätigen können - in vielen Fällen von entsprechenden Ausfällen fragen sie sich, wie denn nun so klares Denken und Handeln möglich sei.

Auch gibt es das Phänomen dass schwerkranke, geistesgestörte Menschen kurz vor dem Ableben wiederum ganz klar sind und sich entsprechend äussern. Rudolf Passian beschreibt solche Fälle - aber auch anderswo habe ich es gelesen, müsste ich allerdings wieder suchen.

Mein Vater litt an starker Demenz und da hatte ich hautnah miterleben müssen, wie das mit dem Gehirn und dem Geist so ist. Am Ende konnte er nicht einmal mehr sprechen und selbst die engsten Familienmitglieder wurden zu nebensächlichen Fremden.

Eine Erfahrung, die schwer zu ertragen ist - sie zeigt uns allen, wie vergänglich der Körper ist. Der Körper wird alt und schwach und versagt seine Dienste - aber das soll doch nicht heissen, dass der Geist nicht all das Wissen, das er sich angeeignet hat, noch zur Verfügung hat - er kann es nur nicht mehr zum Ausdruck bringen.

Der Geist nimmt alles mit, wenn er ins Jenseits geht und wird Dich dort empfangen, in alter Frische, wenn die Stunde für Dich geschlagen hat.

lg
Syrius
 
Es ist bekannt, dass amputierte Hände oder Füße auch nicht mehr am Körper vorhanden sind. Ich habe aber vor vielen Jahren einmal gelesen, dass bei einer gewissen Fototechnik das elektrische Feld dieser amputierten Glieder fotografiert wurde. Vollständig, ohne Verlust.

Für mich legte ich das so aus, dass zwar der Körper einen Teilschaden bekommen kann, nicht aber die Seele.

Das stimmt - es handelt sich um die Kirlian - Fotographie.

Zu bestimmten Zeiten kann die astrale Entsprechung des physischen Hirns dessen Funktion übernehmen.

lg
Syrius
 
Siehe, ich starb als Stein und stand als Pflanze auf.
starb als Pflanz‘ und nahm dann als Tier den Lauf,
starb als Tier und ward ein Mensch. Was fürcht‘ ich dann.
da durch Sterben ich nicht minder werden kann?
Und wenn ich werd‘ als Mensch gestorben sein,
wird ein Engelsflügel mir erworben sein,
und als Engel muss ich sein geopfert auch,
werden, was ich nicht begreif, ein Gotteshauch.
O lass mich nicht-sein, denn das Nichtsein ruft
mit Orgelton: Zu ihm kehr‘n wir zurück.


rumi


Ein wunderschönes Gedicht.
Es sagt exakt das aus was mir vom Jenseits berichtet wurde:
erst Materie,
dann Flora,
dann Fauna,
dann Mensch,
und wenn der Mensch alle seine Aufgaben (Karma) erledigt hat, ist er wieder Engel bei Gott.
in Liebe Gida
 
Siehe, ich starb als Stein und stand als Pflanze auf.
starb als Pflanz‘ und nahm dann als Tier den Lauf,
starb als Tier und ward ein Mensch. Was fürcht‘ ich dann.
da durch Sterben ich nicht minder werden kann?
Und wenn ich werd‘ als Mensch gestorben sein,
wird ein Engelsflügel mir erworben sein,
und als Engel muss ich sein geopfert auch,
werden, was ich nicht begreif, ein Gotteshauch.
O lass mich nicht-sein, denn das Nichtsein ruft
mit Orgelton: Zu ihm kehr‘n wir zurück.


rumi


Ein wunderschönes Gedicht.
Es sagt exakt das aus was mir vom Jenseits berichtet wurde:
erst Materie,
dann Flora,
dann Fauna,
dann Mensch,
und wenn der Mensch alle seine Aufgaben (Karma) erledigt hat, ist er wieder Engel bei Gott.
in Liebe Gida

"o lass mich nicht sein, denn das Nichtsein ruft. "
bedeutet, dass man sich in Gott auflöst ?

Ich stehe wahrscheinlich eh allein hier mit meiner Meinung, dass kein Ich bestehen bleibt, dass man nach seinem Tod kein Ich mitnimmt. Kein Denken, kein Fühlen, nichts dergleichen. Ich bin da eher bei Buddha. Nirvana bedeutet das Auslöschen der Kerze.
Nur hier mag ja jeder mit seinem Körper und seinem Ich etc. wiedergeboren werden. So ein anhaften aber auch :D
 
Nirvana bedeutet das Auslöschen der Kerze.
Befreiung von der "Wiedergeburt" und Erreichen eine Zustandes der Zustandslosigkeit, in dem alle Vorstellungen und Wunschgebilde gleichsam überwunden und gestillt sind. Ein "verwehen" und aufgehen in der "Allseele" (Gott?) Ruhe-Friede-Stille............................

LG
 
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Willkommen im Nichts !
Dieses Nichts kann es nicht geben.
Es gibt zwar die Philosophie, dass die Welt nichts Anderes als Maya sei, also Täuschung und Illusion und deshalb ein Nichts, aber diese Ansicht geht an der Wirklichkeit vorbei.

Das ist ganz bestimmt auch bei der Anschauung der Fall, dass, wenn der Mensch stirbt bzw. wenn er aus seinem Maya, dem puren Schein seines eigenen Seins ganz ausscheidet, dass er dann nichts Anderes tut, als in sein eigentliches Nichts einzugehen.

Weder die Welt als Maya noch das Jenseits als "Nichts" sind für mich eine nachvollziehbare Philosophie, weil sie einfach vorhandene Tatsachen ignorieren will, voll bewusst verneinen will. Aber wir selbst sind keine Maya, wie alles um uns herum auch. Da gibt es nichts zu rütteln daran. Die Realität ist vollkommen real, wirklich und Wahrheit.

Die Wahrheit ist, dass es auch feinere Welten gibt als unsere materielle Welt. Sie haben Wellen und Strahlungen,die höher und schneller schwingen als das, was wir körperlich oder technisch sehen, hören, riechen und angreifen können.
 
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