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Das ist auch der momentane Stand der Vortsellung in der Natur-Wissenschaft. Aber selbst wenn es dieses Kommen und gehen gibt, irgendwann gabs einen Anfang. Physis hat Beginn und Ende und von mir aus auch dann wieder den Phönix, aber das ist nur der Kreislauf von Henne und Ei und nicht der Anfang.
Gut, das Du das Beispiel von dem Huhn und dem Ei heranziehst. Man kennt ja die Entwicklung und die Gründe, die letztlich zum Ei geführt hatten. Es gab einfach kein Wesen, das von einem Augenblick zum anderen plötzlich ein Ei legte, aus dem ein fertiges Huhn geboren wurde. Die Organismen teilten sich zunächst ohne eine schützende und nährende Hülle, das jedoch die Überlebenschancen sehr gering hält und auch wenig Zeit lässt, um sich entwickeln zu können.
Komplexere Organismen können sich deshalb nur entwickeln, wenn ihnen über eine gewisse Zeit Nährstoffe mit auf den Weg gegeben werden. Bei den archaischen Haien kann man diesen Ansatz sehr gut sehen, denn sie legen keine Eier, sondern bringen ihre Nachkommenschaft in einem Dottersack auf die Welt.
Je widerstandsfähiger diese schützende Hülle ist, je größer ist dann auch die Überlebensfähigkeit. So wurde auch das Ei mit einer festen Hülle zu einer Erfolgsstrategie für alle Lebewesen, die sich auch die Welt jenseits des Wassers erschließen wollten. So sieht man, dass zunächst ein Organismus vorhanden war, aus dem sich etwas Neues entwickeln konnte. Alle diese Entwicklungsstufen in Sachen der Geburt findest Du auch heute noch in unserer Fauna.
Wie das Leben auf dieser Erde aus dem scheinbaren Nichts geboren wurde, so kann auch das ursprüngliche Universum aus dem Nichts geboren worden sein. Wir wissen auch nicht, ob dieses Universum ein Unikat ist oder nur das Produkt eines Multiversums ist. Es gibt jedenfalls Anzeichen dafür, dass ein Zuvor durchaus möglich sein könnte.
Auch mit der Entstehung eines geistigen Universums müsstest Du nach deiner Argumentation vor der Erklärung eines Anfangs stehen. Die Verlagerung des Ursprungs von einer auf eine ander Ebene, löst jedenfalls diese Frage nicht.
Merlin:Nehmen wir einmal an es gäbe diesen unabhängigen und von allem losgelösten Geist, wozu sollte er sich gerade auf dieser Erde eine Möglichkeit zu seinem Ausdruck suchen?
Inti:Warum kommst du darauf, dass es nur hier auf der Erde so sei?
Weil ich hier auf dieser Erde denke.
Merlin:Wenn Du den Strom im Gehirn ausknipst, gibt es keine Gedanken mehr, das kann man an praktischen Beispielen ohne großen Aufwand nachvollziehen.
Inti:Völlig klar - ohne Werkzeug kein Werk - wenn das Gehirn das Werkzeug ist, und dies ist seiner Funktionalität beraubt, dann kann der Werker (der Geist) nicht mehr werkeln. Es bleibt das Gefühl und das Vegetativum (Demenz).
Du wirst sicherlich verstehen, dass ich über die Demenz meines Vaters nicht diskutieren möchte. Die rund fünfzehn Jahre nächster Nähe zu diesem Leid erscheinen mir jedenfalls genug, um mir mein ganz eigenes Bild machen zu können. Nein, ich möchte meinen Vater nicht als Werkzeug in Erinnerung behalten.
Merlin