Wenn man irgendetwas findet, was gesichert älter wäre als das Universum, und der Urknall sich auch nicht weiter vorverlegen lässt, wäre die Urknall-Theorie, wie sie bisher formuliert und berechnet ist - widerlegt.
Ja... Du sagst es ja hier auch:
Und sie suchen nach Methoden, wie man diese Theorien überprüfen kann. Sie versuchen sie falsifizeirbar zu machen.
Und sie sagen eben nicht
"ist nicht falsifizierbar und daher wissenschaftlich sinnlos" und sie sagen erst recht nicht
"danach kann trotzdem noch jeder behaupten, es gibt trotzdem Multiversen oder grüne Drachen oder Gott" (was ja immer möglich zu sagen wäre und theoretisch auch möglich wäre)...
Auf nichts anderes wollte ich hinaus. Denn Du benutzt die Forderung nach Falsifizierbarkeit als Argument um eine Theorie für die Wissenschaft als irrelevant zu erklären. Dasselbe müsstest Du dann auch bei vielen Theorien machen, die Physiker aber trotzdem untersuchen, etwa Multiversen. Insofern ist das m.A.n. keine wissenschaftliche Art der Argumentation, sondern erfolgt auf der Basis Deiner persönlichen "Neigungen" und/oder Überzeugungen zu einem Thema bzw. Theorie. Die will ich Dir weder nehmen noch Dich von irgendetwas überzeugen. Aber wissenschaftliches Interesse würde dann nach Falsifizierbarkeit suchen und nicht einfach sofort sagen "Ist nicht falsifizierbar also wissenschaftlich irrelevant". Mit dem "Argument" kann man genauso gut in der eigenen Suppe schwimmen wie jemand, der nen unsichtbaren Drachen in der Garage hat.
Ja, damit konkretisiert man die Theorie - und konkretere Theorien kann man oft auch überprüfen.
Eben... wenn man aber vorher sagt: Eine Theorie ist in ihrer Gesamtheit nicht falsifizierbar, daher macht das alles keinen Sinn... engt man sich doch selbst ein.
Wie soll man einer Theorie auf den Grund gehen, die nicht falsifizierbar ist? Das geht meist gar nicht. Man kann sie nicht untersuchen, weil so eine Theorie sich nicht an Beobachtungen messen kann. Wenn man an einer Theorie interessiert ist, und ihr auf den Grund gehen will, dann sucht man nach Möglichkeiten - d.h. nach Experimenten und Beobachtungen - die sie kippen könnten. Dazu macht man sie gerne auch konkreter.
Ja.. siehe oben. Ansonsten gäbe es keine Physiker die sich mit dem Thema Multiversen befassen.
Übrigens:
Theorien zum Urknall
Die Bildung des Universums aus einer Blase eines Multiversums wurde von Andrei Dmitrijewitsch Linde erdacht und passt gut in die weithin akzeptierte Theorie der Inflation im Frühstadium des Universums. Sie wird auch von Alexander Vilenkin vertreten.
Die Theorie eines Multiversums zielt auf eine Erklärung für die genaue Feinabstimmung der Naturkonstanten ab. Jedes einzelne Universum hat beliebige Werte für seine jeweiligen Naturkonstanten (z. B. Feinstrukturkonstante, Gravitationskonstante).
In den meisten Universen ist wegen der ungünstigen Werte kein Leben möglich, in anderen jedoch schon. Das beobachtbare Universum gehört zu der Teilmenge von Universen, in denen intelligentes Leben möglich ist, sonst könnten wir diesen vermeintlichen Zufall nicht beobachten. Der letztgenannte Gedankengang ist als anthropisches Prinzip bekannt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Parallelwelt#Theorien_zum_Urknall
Da hast Du gleich beides zusammen... Multiversen und Urknall.
Die urknall-Theorie sagt ja nicht nur: "Da hat es IRGENDWANN mal PENG gemacht, und seitdem expandiert das Universum." - in der Form wäre sie in der Tat nicht-falsifizierbar. Nein, die Urknall-Theorie ist u.a. eine Folge aus der allgemeinen Relativitätstheorie - d.h. sie muss auch diesen Formeln gehorchen. Damit wird das Modell immer konkreter - und auch immer mehr falsifizierbar.
Ja... so kann man aber doch jede Theorie angehen. Genau wie die des Drachen in der Garage oder die von Multiversen oder die von Gott oder was auch immer.
Stimmt. Na und? Was sagt das aus?
Warum also behaupten, der Messvorgang löse den Kollaps aus, auf keinen Fall aber der menschliche Beobachter. Man kann es doch genauso umdrehen. Man könnte auch behaupten: Es löst nur der menschliche Beobachter aus... aber erst durch den Messvorgang wird das eben messbar. Warum die Festlegung auf das eine und das andere ausschließen?
Bewusstsein ist in der Quantenmechanik nicht automatisch der Quantenradirer, der Wellenfunktionen zum Kollabieren bringt. Das heißt NICHT, dass wir es nicht brauchen etc.
Ich behaupte doch nicht der menschliche Beobachter sei automatisch oder unbedingt der relevante Faktor. Ich habe anfangs nur auf Tarbagans absolute Aussage geantwortet der das ausschloss.
Übrigens, unter dem Wiki-Artikel zum Quantenradierer gibt es auch eine sehr extreme Aussage:
Aus Experimenten wie dem Quantenradierer muss man aber zwingend schließen, dass die physikalische Realität ohne Messung nicht existiert, das heißt die Polarisation manifestiert sich erst dann, wenn sie gemessen wird, nicht durch den Polarisator.
http://de.wikipedia.org/wiki/Quantenradierer
Eine Verständnisfrage: Wenn ich Lotto spiele und dann abends die Ziehung beobachte die ich mit den Zahlen auf meinem Schein abgleiche... ist das kein Messvorgang?