Alles nicht widerlegbar. Die wichtige Frage ist: Warum sollte man es in Betracht ziehen?
Weil daraus möglicherweise eine idealere Art zu leben werden kann. Denk Dich nur mal theoretisch in ein solches Konzept hinein: Angenommen, Du träumst gerade... alles um Dich ist ein Traum, Dein Körper ist ein Traumkörper der von irgendeinem Bewusstsein erdacht/erträumt wird. Wie in einem Traum erfährst Du Dinge, die Dir persönlich vollkommen entsprechen... gemäß Deinen Überzeugungen und Du erfährst nichts das diesen Überzeugungen entgegensteht. Du schaust Dir rote Linien in Deinem Leben an... all die Situationen wo Du Dich fragtest "Warum passiert mir ständig diese Scheiße und anderen so gar nicht (aber vielleicht andere)?" und denkst darüber nach, ob solche rote Linien dem Zufall geschuldet sind... oder auch positive rote Linien... Wo man selbst tun kann was man will und es gelingt... oder man das bei anderen beobachtet.
Und angenommen, nichts davon wäre Zufall, sondern erzeugte Wahrnehmung auf der Basis tieferer mental-emotionaler Vorgänge, z.B. so dass jemand der sich beständig unsicher fühlt Erfahrungen macht, die diese Unsicherheit "verbildlichen"... möglicherweise sehr konkret, je nachdem mit welchen Lebensthemen sich das Gefühl der Unsicherheit verbindet - oder eben das Gegenteil.
Würde die Realität so funktionieren, müsste man den Schwerpunkt auf die eigenen inneren Vorgänge richten um überhaupt die Chance zu haben jenes zu verbessern worunter man leidet. Dann wäre die Suche nach äußeren Lösungen zum Scheitern verurteilt solange sie mit einem Gefühl von Hoffnungslosigkeit einhergeht usw., so wie manche Männer nie ne Frau finden und manche Frauen beständig an den Falschen geraten. So wie einige immer zum falschen Zeitpunkt Aktien kaufen und andere aus Nichts Millionen machen usw. Dann gäbe es weder Glück noch Pech noch Zufall, sondern innere Bewusstseinszustände die Einfluss auf Erfahrungen nehmen.
Gerade weil diese Theorie eine Möglichkeit darstellt die man weder experimentell noch philosophisch-logisch als irrelevant erklären kann, wäre es m.A.n. durchaus sinnvoll das in Betracht zu ziehen...
Da haben einmal ein paar Physiker in ihrer Deutung der Quantenmechanik das Wort "Beobachter" verwendet, und alle möglichen esoterischen Theorien stürzen sich auf diese Deutung und klauben alle Zitate von Physikern zusammen, die irgendwie so klingen, als wenn das Bewusstsein eine Rolle spielt. Und, wenn man dann begründet, warum die Messgeräte auch Beobachter sind, löste man den Begriff "Bewusstsein" von seiner Bedeutung und schwammt mal eben die Deifinition für "Beobachter" auf. Das hat dann mit den Gedanken der ersten Quantenmechaniker - was sie unter Beobachter und Bewusstsein verstanden - nicht mehr viel zu tun.
Abgesehen davon das die Gedanken der ersten Quantenmechaniker nicht unbedingt weiter sein müssen als einiger anderer die auf sie folgten, ist es m.A.n. schon ein deutlicher Fehler andere Theorien ohne jede Prüfung oder darüber nachdenken als Spinnerei abzutun (mir ist klar dass Du nicht diese Formulierung benutzt hast). Denn es gibt ja einige Wissenschaftler die selbst die Grenzen verwischen... das sind lange nicht nur irgendwelche Esoteriker die ansonsten mit Plastikengeln spielen.
Und, wenn sich die Theorien prizipiel nicht experimentell überprüfen lassen, werden sie sogar vollständig wertlos. Das hat auch nichts mit "Grenzen der Wissenschaft" zu tun - wie Anevay es gerne darstellt - sondern damit, dass man JEDE Ansicht mit solchen nicht-falsifizierbaren Konstrukten wahr halten kann.
Ja... genau das ist aber der Punkt. Nimm mal meine obige Theorie... dann wäre Erfahrung vollkommen daran gekoppelt was man für wahr hält und sofort würde sich die Frage stellen: Wie kann man etwas für wahr halten und v.a.: Wie nicht? Denn Du kannst nicht vom Balkon springen und auf einmal für wahr halten das Du fliegen kannst bzw. nicht für wahr halten das Du hart aufschlägst. Alleine das ist ja schon ein sehr interessanter Punkt: Wir sind momentan offenbar nicht fähig zu wählen was wir glauben. Wie sollen wir dann auch nur im entferntesten davon ausgehen können das sei auch noch wahr und Gegenteiliges falsch?
Zum beispiel: Als sich im 18. Jahrhundert die Hinweise mehrten, dass die Welt älter als knapp 6000 ist, kam ein Geistilicher daher und erklärte: "Gott hat die Welt wie in der Bibel beschrieben erschaffen, und ließ sie dabei absichtlich älter aussehen, um unseren Glauben zu prüfen." Nicht-falsifizierbar - und damit eine Blödsinns-Aussage, die nur ein Glaubenskonstrukt künstlich wahr halten soll.
Ja... und wenn jemand von irgendeiner Erfahrung berichtet die wissenschaftlich eigentlich nicht möglich sein sollte und ein Wissenschaftler dann sagt: Einbildung... und der andere dann sagt: Nein, andere haben es auch gesehen. Und er dann sagt: Massenhypnose... dann wäre dass dasselbe. Es wird dann auch da nach Erklärungen gesucht um ein Glaubenskonstrukt künstlich wahr zu halten.