Wissenschaft und Spiritualität?

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Das Elektron besitzt keine von meinem Bewusstsein unabhängige Eigenschaften.
Soll das heißen, das Elektron besitzt nur Eigenschaften, die von meinem Bewußtsein abhängig sind?
Also kein Bewußtsein keine Eigenschaften - nur Potentiale?

Mein Gedanke war:
Ich kann ein Bild nach seiner Machart untersuchen oder nach seinem Inhalt.
Je nach dem setze ich geistige oder physische "Werkzeuge" an. Beides ist im Bild vereint.
Unterschiedliche Informationen treten hervor - Machart oder Inhalt.

Ich mache aus meinen Gedanken Worte und aus meinen Worten Taten und errichte eine Manifestation in Form von einer "Untersuchung"
Der Unterschied zum Elektron ist, daß ich eine Vermischung als Antwort erhalten kann.

Ob ich nun untersuche oder nicht, die Information bleibt im Bild potentiell vorhanden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Anton Zeilinger u.a. sind aber überzeugt, auch Quantensuperpositionen auch in makroskopischen Systemen beobachtet werden können, wenn die technischen Mittel dies endlich zuließen.

Wäre mir neu. Wo schreibt er das?

Ihr kennt vlt. das Doppelspalt-Experiment mit den Fullerenmolekülen, bei dem die Teilchen auf 650 Grad Celsius erhitzt werden und doch ihre Welleneigenschaft behalten, obwohl sie bei einer solchen Temperatur unbedingt mit der Umwelt wechselwirken müssten. Man muss sich fragen, warum die Aussendung von Wärmestrahlung nicht zur Dekohärenz führt? Erst wenn dem Beobachter Informationen über die möglichen Wechselwirkungen der Umwelt vorliegen, und er sich für eine Möglichkeit entscheidet, findet Dekohärenz statt. Also erst das Vorliegen von Information führt zur Dekohärenz.

Nö. Wenn Du das experiment abgeschlöossen und nur von einem Computer überwacht durchführst - wie Experimente heutzutage oft geschehen, kommt (oder käme wahrscheinlich - ich weiß nicht, wie es durchgeführt wurde) das gleiche Ergebnis raus.

Deshalb schreibt derPhysiker Fritjof Capra in "Wendezeit":
Meine bewusste Entscheidung, wie ich beispielsweise ein Elektron beobachten will, wird bis zu einem gewissen Maße die Eigenschaft des Elektrons bestimmen. Stelle ich ihm eine Teilchen-Frage, wird es mir eine Teilchen-Antwort geben; stelle ich ihm eine Wellen-Frage, wird es mir eine Wellen-Antwort geben. Das Elektron besitzt keine von meinem Bewusstsein unabhängige Eigenschaften. In der Atomphysik kann die scharfe kartesianische Unterscheidung zwischen Geist und Materie, zwischen dem Beobachter und dem Beobachteten, nicht länger aufrechterhalten werden. Wir können niemals von der Natur sprechen, ohne gleichzeitig von uns zu sprechen.


Elektronen sind weder Welle noch Teilchen, sondern kleine Etwasse, die den Formeln der Quantenmechanik - Schrödingergleichung etc. - gehorchen. Die wellen- und Teilchenbeschreibung ist ein Relikt unserer menschlichen Vorstellung. Dass Elektronen sich damit auch teilweise gut beschreiben lassen, liegt unter anderem daran, dass die Quantenmechanik im Grenzfall in die klassische Mechanik übergeht.

Ich teile nicht Schrödinger "Viele Welten Interpretation", sondern eher Thomas Campbells Virtuelle Holoversum-Deutung und bin da in der illustren Gesellschaft von Craig Hogan, Steven Hawking, Brian Greene, Leonard Susskind u.a.
Campbell schreibt in "Meine große Theorie von allem", dass die Wissenschaft eben noch nicht entdeckt hat, dass Bewusstsein der "Computer" ist: "Angesichts der allgemein anerkannten wissenschaftlichen Tatsache des Wellen-Teilchen-Dualismus, paradox verschränkter Teilchenpaare, die unverzögert kommunizieren, und der statistischen Aufenthaltswahrscheinlichkeit von Teilchen drängt die moderne Physik selbst die Vorstellung unserer viel gepriesenen objektiven Realität in den subjektiven geistigen Raum des Experimentierenden."

Wir müssen uns durch die Quantenphysik von einer oder einigen liebgewonnenen Eigenschaften der Realität verabschieden müssen. Sei es, dass die Naturgesetze nicht rein lokal gelten (was dann zur "spukhaften Vernwirkung" verschränkter Teilchen führt) oder anderen Axiomen, denen wir vorher vertrauten. Das macht aber nicht viel aus, weil besagte Effekte nur im Mikrokosmos zu den abgedrehten Eigenschaften führen. Im Makrokosmos werden auch die Gesetze der Quantenmechanik zur klassischen newtonschen Mechanik (kann man nachrechnen). Da werden dann die Wahrscheinlichkeiten zu Sicherheiten und Unschärfen betragen immernoch wenige Nanometzer... wenn überhaupt. Wenn ich ein Tennisball auf ein Doppelspalt werfe, kommt auch das klassische Ergebnis raus, wenn ich das Problem quantenmechanisch rechne. Auch darum wäre es mir neu, wenn Zeilinger denkt, auch im Makroskopischen QM-Effekte beobachten zu können.

Damit kommt dem Bewusstsein des Experimentierenden die Schlüsselrolle zu.

Oder etwa nicht?


Nö, nicht unbedingt.
 
Das mit der "Beobachtung", was von den Quantenmystikern immer wieder gebracht wird ist Unsinn, der Seit dem Film "Bleep" irgendwie nichtmehr totzukriegen ist. Denn das Wort "Beobachtung" wird da völlig falsch gebraucht.
Ob ein Mensch einen Vorgang "beobachtet" oder nicht (im wörtlichen Sinne!) ist völlig irrelevant. Du kannst das Doppelspaltexperiment mit Zuschauern im Raum oder hermetisch abgeriegelt machen und es wird sich nix am Ausgang verändern. Ich glaube diese Fehldeutung kommt irgendwie durch eine falsche Interpretation Schrödingers' Katze zustande.

Mit Bewusstsein oder Wahrnehmung (des Menschen) hat die Beobachtung jedenfalls nix zu tun.

Wie willst Du ohne Beobachtung herausfinden, ob stimmt was Du glaubst?
 
Wie willst Du ohne Beobachtung herausfinden, ob stimmt was Du glaubst?
Indem ich mir z.B. im Fall des Doppelspaltexperiments im Nachhinein das Interferenzmuster angucke und nachschaue, ob sich daran etwas ändert je nachdem, ob ich während des Experiments "beobachte" (also im Raum bin) oder nicht.
 
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Und "nachschauen im Nachhinein" ist keine Beobachtung?
Nein, weil dann die Quanteneffekte ja schon irgendwas bewirkt haben. Das ist ja das Problem bei dem Terminus "Beobachtung" - beim Doppelspaltexperiment ist die "Beobachtung" in Wirklichkeit eine "Messung", und das ist nicht das gleiche. Wenn ich die Photonen (oder mit welchem Ding auch immer das Experiment mache, wurde ja auch mit Fullerenen schon gemacht) ungemessen losschieße, ergeben sie ein anderes Interferenzmuster als wie wenn ich bei den Spalten ein Messgerät anbringe. Ein Messgerät interferiert aber irgendwie mit dem gemessenen Objekt, dadurch kollabiert die Wellenfunktion. Man nennt das Messgerät einen Quantenradierer.

Die Beobachtung durch den Menschen ist kein solcher Quantenradierer, denn man kann sich im Raum befinden oder rausgehen und das Interferenzmuster während des Experiments verändert sich nicht.
 
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