Hallo
neuer Versuch.
Ja, es gibt Meditationen, in denen wird Menschenfleisch verzehrt, da werden auch Knochen zerhackt etc. Dies ist aber rein symbolisch zu verstehen.
Ich denke, die asiatische Art und Weise, sich auszudrücken, etwas zu umschreiben, ist oft schwer verständlich. Es ist auch in unserem Kulturkreis nicht immer leicht, uns bekannte Symbole zu "übersetzen" in eine verständliche Form.
In deinen Beiträgen - die ich nicht alle gelesen habe, das wird mir zuviel und - sehe ich dein aufrichtiges Bemühen, andere zu schützen, Gerrit. Und es ist auch sehr gut, nicht alles ungeprüft und unbesehen zu glauben sowie Kritik zu üben. Ich schätze deine Beharrlichkeit im Zusammentragen von Informationen. Doch vielleicht magst du hören, weshalb ich dir trotzdem nicht zustimme in deiner Einschätzung.
Es gibt viele Wege, sich zu befreien. Dein Mittel hast du gefunden zum Beispiel in der Enthaltsamkeit. Es ist schön, dass du diese Erfahrung, die für dich so hilfreich und heilsam ist, teilst und vermittelst.
Andere Menschen gehen andere Wege. Fast jeder hält seinen Weg für einen guten Weg - sonst ginge er ihn nicht. Und er lässt sich von dem leiten, was er für sich als gut und richtig erkennt und erfährt, was für ihn etwas Positives bewirkt.
Meine persönlichen Erfahrungen bedeuten für mich, dass ich ohne meine Hinwendung zum Tibetischen Buddhismus wohl tot wäre. Die Vorstellung der Höllen und die Überzeugung, dort nach einer Selbsttötung wiedergeboren zu werden, hat mich - unter anderem - immer wieder zurückgehalten. Wie andere das bewerten, ist für mich eigentlich ziemlich wurscht. Für mich zählt, dass ich noch am Leben bin. Für mich zählt, dass sich vieles, was ich seit Jahren in den Belehrungen höre, als für mich wahr erwiesen hat. Es bedeutet nicht, dass mein Weg zur Heilung der richtige Weg für andere ist. Es bedeutet auch nicht, dass ich völlig unkritisch bin.
Ich bin übrigens eine lausige Praktizierende, eine Art von "Hirnwäsche" kann ich da bei mir ausschliessen.
Dass in Tibet vieles nicht so wahr, wie es vielleicht hätte sein sollen oder können, das wird niemand abstreiten. Es mag auch durchaus sein, dass manches Religiöse dem Machterhalt diente. Deswegen ist aber die Lehre an sich kein Übel. Es gibt solche und solche Lamas, wie es solche und solche in jeder Religion gibt, in jeder Gemeinschaft. Ich kann mich an der "Fehlerhaftigkeit" dieser hochziehen, ich kann mir aber auch genauso gut das für mich herausnehmen, was mir heilsam erscheint und dann meinen Weg gehen und anderen ihren Weg zur Heilung lassen.
Alles Liebe
Rita