Fragen zum Thema Buddhismus

Doendrub

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Berlin
Hallo ihr Lieben,
ich bin neu hier und habe mich erst mal ein bisschen umgeschaut, welche Themen hier angeboten werden. Dabei ist mir aufgefallen, dass hier nichts/ fast nichts zum Thema Buddhismus zu finden ist. Darum mache ich hier mal einen entsprechenden Thread auf.

Laut Wikipedia definieren sich in Österreich etwa 20000 Menschen als dem Buddhismus nahe stehend. Ich persönlich weiss, dass es z.B. in Graz eine sehr aktive buddhistische Gemeinde gibt. Sie hat es z.B. geschafft , dass der 14. Dalai Lama im Jahr 2002 in Graz über 10 Tage eine grosse Kalachakra-Zeremonie abhielt, eine der grössten religiösen Zeremonien des tibetischen Buddhismus überhaupt. Aus diesem Anlass haben sich damals ca. 10000 Buddhisten aus aller Welt in Graz eingefunden.
In Deutschland gibt es aktuell sogar ca. 250.000 aktive Buddhisten.
Ich selbst gehöre dem Tibetischen Buddhismus an, der sich vom klassischen Theravada-Buddhismus in der Art der religiösen Praxis unterscheidet, nicht aber in den grundsätzlichen Glaubensauffassungen. Der Buddhismus kam etwa 800 n.Chr. nach Tibet.In machem seiner religiösen Praxis spiegeln sich Formen der dort ursprünglich ansässigen Bön-Religion wieder, die schamanistisch geprägt ist. Heute existieren der Buddhismus und der alte Bön-Kult nebeneinder in Tibet, wobei der Buddhismus deutlich überwiegt.

Der Buddhismus ist, von seinen eher volkstümlichen Anteilen mal abgesehen, die regional sehr verschieden ausfallen können, von seiner Substanz her weniger eine Religion im klassischen Sinne, als vielmehr ein Erkenntnisweg. Seine Aussagen sollen nicht einfach geglaubt werden, sondern ganz im Gegenteil von den Praktizierenden auf ihre Gültigkeit hin suf Herz und Nieren geprüft werden.
Dazu gibt es umfangreiche Betrachtungen darüber, was die Eigenschaften des Geistes sind, welchen Schwächen und Selbsttäuschungen er oft unterliegt, wie wir ihn beruhigen und stärken können und vielerlei Arten geistiger Übungen, die uns helfen können unseren Geist und damit uns selbst besser kennen zu lernen.
Diese Übungen sind sehr vielfältig und auf die unterschiedlichsten Veranlagungen der Menschen abgestimmt.

Ich selbst bin seit 1996 praktizierender Buddhist. Ich freue mich auf eure Fragen.
LG
Döndrub
 
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Ich selbst bin seit 1996 praktizierender Buddhist. Ich freue mich auf eure Fragen.
Was du aufführst sind zunächst Zahlen und Meinungen.
Dann klingt es mehr wie nach einer politischen Haltung, wie sie gegenüber anderen Parteien eingenommen wird, ohne sie genannt zu haben.

Die Frage, die sich ergibt, ist, wie steht der Buddhismus zu anderen Religionen, insbesondere zum Christentum. Was ist der Unterschied?



... eine Religion im klassischen Sinne, als vielmehr ein Erkenntnisweg.
Was bedeutet "klassisch" und was "Erkenntnisweg"? Es scheinen beide wie Gegensätze aufgeführt zu werden.
 
Hallo ihr lieben Verständigen.
Soweit ich weiß hatte Buddha die Frage offengelassen, in wie weit es Seelenwanderung gäbe, ein vom großen Ganzen getrennter Wesenskern mehrere oder gar unendlich viele Leben als Tier und Mensch durchlaufen müsse.
Im Buddhismus, so las ich, gibt es teils konträre Glaubensrichtungen dazu.
Magst du oder ihr darüber reden, warum das teils undefinierbar und teils konträr betrachtet wird?

LG
Najada
 
Hallo in die Runde,

Interessantes Thema.

Hoffentlich kann ich was dazulernen über diese Geisteszustände, wie werden sie Genannt im Sanskrit. Dharma, Brahma, Nirwana, Maya??? Und was bedeutet das ?

Buddhismus gibt es ja schon seit einigen Jahrhunderten vor Christus. Seit eben siddharta gautama in Nordindien/ Gegend Nepal geboren worden ist, wandert diese Lehre in verschiedenen auslegungen herum.

Jesus war laut aussagen eines buddhistischen klosters .Funde in deren archiv sollen beweisen , dass er auch bei ihnen war in seinen Jahren zwischen dem 12 und 30 Lebensjahr, wo die Bibel nix weiter über ihn berichtet.

Ich muss jetzt die quelle wieder finden wo ich es her hab.
Aber nehmen wir mal an er war ein Freund von Buddhisten, warum auch nicht.

Reinkarnation war damals auch in christlichen kreisen anerkannt.

Ich finde nur es muss ein kleinen unterschied bestehen zw. Seelenwanderung und reinkaration.
Ok man durchlauft vielleicht alle stufen.
Von Stein über Einzeller, bis Tier Zu Mensch.
Laut seelenwanderung kann ich wieder ein Regenwurm oder ein Stein werden.

Reinkarnation ist aber Wieder Fleischwerdung.

Laut inkarnation gibt es solche Rueckschritte in der Entwicklung eher nicht. Vielleicht kann meine Seele aber eine boeses Wesen werden ? Ein Foppgeist z.b.?
Die haben aber auch keinen fleischlichen koerper.

Also die Frage ist dabei, ob es Rueckschritte gibt oder ob es nur vorwaerts gehen kann im einmal erreichten bewusstsein.
 
Hallo,
ich kläre mal ein paar Begriife.
Dharma - so heißt die buddhistische Lehre.
Brahma - ist ein hinduistischer Begriiff ubd bezeichnet den höchsten Schöpfergeist.
Nirvana - bedeutend eigentlich das "nicht seiende" und ist der Gegensatz zu Samsara, also der Welt der Erscheinungen. Nirvana ist aber nicht der höchste Bewusstseinszustand, den Buddhisten anstreben, wie Nichtbuddhisten oft annehmen. Der liegt jenseits von Samsara und Nirvana und wird je nach buddhostischer Schule Mahamudra, Klares Licht, Dharmakaya oder Dzogpa Chenpo (Grosse Vollkommenheit) genannt. Verköpert wird dieser Geisteszustand von Buddha Shamatabhadra oder dem Adibuddha, dem "Urbuddha".
Maya - das sind die Kräfte innerhalb von Samsara, die unseren Geist verwirren und uns die äussere Welt falsch wahrnehmen lassen. Verglichen wird das mit einem Seil, das wir im Dämmerlicht für eine Schlange halten.

So gut wie identisch sind christliche und buddhistische Ethik. Entsprechend den 10 Geboten haben die Buddhisten die 10 unheilsamen Handlungen, die unterlassen werden sollen.
 
Das ist nicht ganz richtig. Erlösung und Auferstehung werden im Buddhismus nur anders definiert. Im Buddhismus geht es um die Erlösung aus dem zwangsweisen Verweilen im Daseinskreislauf aus Geburt und Tod und erneuter Geburt - mit all seinen Leiden. Dies soll erreicht werden, indem der Mensch die Illusion einer vom Ganzen isolierten Existenz durchschaut und die wahre Natiur seines Geistes erkennt, die im Kern alleins und ewig umgeboren ist. Es geht also um eine Bewusstwerdung, eine Auferstehung im Geiste.
Dabei gibt es allerdings keinen Erlöser, sondern dem Menschen werden Mittel zur Selbsterkenntnis an die Hand gegeben, mit denen er sich selbst aus seinen Leiden erlösen kann. Das bedeutet auf der einen Seite die totale Selbstverantwortung für das eigene Schicksal, damit andererseits aber auch die Chance hier und jetzt sofort damit beginnen zu können, die Ursachen für das eigene Leiden zu durchschauen und die Mittel an die Hand zu bekommen, das eigene Leiden durch die Erkenntnis in die wahre Natur der Dinge zu beenden.
Es geht also primär nicht darum die Welt zu verändern, sondern die eigene Sichtweise auf diese Welt. Und diese Änderung der Sichtweise ist in der Konsequenz sehr radikal, allerdings ändere ich damit, aber erst im 2.Schritt auch die Welt. Sie wird freier, liebevoller, durchgeistigter.
 
Hallo,
ich kläre mal ein paar Begriife.
Dharma - so heißt die buddhistische Lehre.
Brahma - ist ein hinduistischer Begriiff ubd bezeichnet den höchsten Schöpfergeist.
Nirvana - bedeutend eigentlich das "nicht seiende" und ist der Gegensatz zu Samsara, also der Welt der Erscheinungen. Nirvana ist aber nicht der höchste Bewusstseinszustand, den Buddhisten anstreben, wie Nichtbuddhisten oft annehmen. Der liegt jenseits von Samsara und Nirvana und wird je nach buddhostischer Schule Mahamudra, Klares Licht, Dharmakaya oder Dzogpa Chenpo (Grosse Vollkommenheit) genannt. Verköpert wird dieser Geisteszustand von Buddha Shamatabhadra oder dem Adibuddha, dem "Urbuddha".
Maya - das sind die Kräfte innerhalb von Samsara, die unseren Geist verwirren und uns die äussere Welt falsch wahrnehmen lassen. Verglichen wird das mit einem Seil, das wir im Dämmerlicht für eine Schlange halten.

So gut wie identisch sind christliche und buddhistische Ethik. Entsprechend den 10 Geboten haben die Buddhisten die 10 unheilsamen Handlungen, die unterlassen werden sollen.
OK, Also ich versuche zu verstehn.

Samsara ist die Welt hier, in der wir uns befinden. Wie sie uns erscheint.

Könnte man Nirwana im weitesten Sinne mit dem "jenseits" vergleichen, also mit der unsichtbaren welt. Mit dem Nichtseienden. Do genannt nur weil wir es nicht sehen können?
Das verwirrende ist dabei, die Leere, das Nichts. So wie es schwer ist z. B beim Meditieren leer zu werden, nichts zu denken. Besser dabei zu verstehen ist ruhig werden. Alltagsgedanken ziehen lassen, ihnen keine große Bedeutung zumessen.

Der angestrebte Zustand ist ja geistige Klarheit, Erleuchtung, alles verstehen können und mit allen Mitgefühl haben, nimm ich mal an.

Zur Lehre Dharma hab ich einen guten Link gefunden, glaub ich, das ist doch die tibetanisch buddhistische Lehre, oder?


Wenn ja find ich es im link echt gut zusammengefasst und kurz erklärt für interessierte.
Buddhismus ist schon sehr interessant, weil man Hinweise bekommt, wie man an sich selber Arbeiten kann und was man in den Griff bekommen sollte, um es hier und jetzt schon besser zu machen.
Ja um unsere Untugenden besser ablegen zu können würde unser Syrius(Forumsmitglied) hier jetzt sagen.
 
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Samsara ist die Welt hier, in der wir uns befinden. Wie sie uns erscheint.
Was "Samsara" meint, ist der (geistige) Irrtum, die Täuschung, Blendung, die Maja. In anderer Nomenklatur ist es Sünde, wobei dieser Begriff mit kirchlichen Vorurteilen besetzt ist, die man weglassen sollte.

Man kann die Umstände nur nachvollziehbar verstehen, wenn sie logisch herangetragen werden und man dafür offen ist.

Ganz kurz: Diese materielle Welt und die materiell-physischen Sinne sind durch einen Entwicklungsprozess, den der Irrtum hatte entstehen lassen, entstanden. Dabei laufen zwei miteinander parallel: Der Prozess, materiell zu werden, geht mit einem Bewusstseinsentwicklung einher. Einst - etwa bei der atlantischen Zeit - hatte der Mensch nicht solch einen materiellen Körper und nicht dieses klare Bewusstsein, wie's heute ist, dafür hatte er andere Fähigkeiten wie das des Hellsehens, das ohne das heutige klare Bewusstsein noch träumerisch war.
Innerhalb der Entwicklung des Menschen werden beide wieder eins werden.


Das verwirrende ist dabei, die Leere, das Nichts. So wie es schwer ist z. B beim Meditieren leer zu werden, nichts zu denken. Besser dabei zu verstehen ist ruhig werden. Alltagsgedanken ziehen lassen, ihnen keine große Bedeutung zumessen.
Das "Nirwana" wird mit "Nichts" beschrieben, was ja auch für unser heutiges Bewusstsein dringend erklärungsbedürftig ist, es ist ein falsch gewählter Begriff, der nur irritiert.

Bei der Meditation verlassen Ich und Astralleib den Körper, wie's im Schlaf ähnlich ist. Bitte sich in der genannten Literatur unten darüber erkundigen, was diese Begriffe bedeuten.

Das alles lässt sich am besten logisch und didaktisch aufbauend in dem von Rudolf Steiner verfassten Grundlagenbuch "Die Geheimwissenschaft im Umriß" nachvollziehen.
 
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