Wir haben uns heute einmal wieder hier versammelt, in diesem herrlichen, Licht durchfluteten Tempel.
Unser edler Lotusz sitzt erhaben in unserer Mitte auf seinem smaragdenem Thron im Lotussitz und lächelt uns aufmunternd zu.
Unser edler Lotusz hat sich gnädig bereit erklärt, das jeder von euch, verehrte Freunde,
vor seinen erhabenen Thron treten darf, um ihm seine ganz persönlichen Schätze darzubieten.
Ist das nicht wunderbar?
Ist unser Lotusz nicht eine besonders edle Seele, die so herzlich und menschlich zu uns ist?
Somit bitte ich wieder um den gewohnten Trommelwirbel:
Und heute auch noch um einen zusätzlichen Paukenschlag:
Ja, liebe verehrte Freunde, unser Lotusz empfängt euch.
Der Eine bringt seine Klugheit zu ihm und legt sie ihm zu Füssen,
der Andere öffnet ihm sein Herz,
Einige schenken ihm ihren Stolz und ihre beflissenen Gedanken. Zeugnis eines scharfen Denkens.
Und unser Lotusz bereichert uns dafür mit seinen freundlichem Wesen, seinen netten kleinen Geschichten und Anweisungen für da draussen
Ja, wir dürfen ihm dankbar sein
er hat dieses Hegelsche Hin und Her Schwingen, welches unseren Geist so öffnet und dafür sorgt, dass er, der Geist, sich auch nicht mehr schliesst.
Denn Lotusz rezitiert dann plötzlich und ohne Vorwarnung mit donnernder Stimme
Das Trimondi Mantra:
Das Candamaharosana-Tantra zählt genüsslich diejenigen Substanzen auf, die dem Adepten von seiner Weisheitsgefährtin während des sexualmagischen Rituals angeboten werden und die er zu schlucken hat: Kot, Urin, Speichel, Speisereste aus ihren Zähnen, Lippenstift, Spülwasser, Erbrochenes, das Waschwasser, was nach der Säuberung ihres Anus übrig bleibt. Diejenigen, "die Kot und Urin zu ihrer Nahrung machen, werden wahrlich glücklich sein", verspricht das Guhyasamaja-Tantra. Im Hevajra-Tantra muss der Adept aus einer Schädelschale das Menstruationsblut seiner Mudra (sexuellen Partnerin) trinken. Aber auch faule Fische, Kloakenwasser, Hundekot, Leichenfett, Exkremente von Toten, Menstruationsbinden sowie alle nur denkbaren "Rauschtränke" werden genossen.
Ja, Freunde! Es ist wie eine Erweckung!
Wir fallen zu Boden und weinen vor diesen grossen Gefühlen, die uns schier überwältigen.
So ging es mir gestern Abend auch und ich bin seitdem erfüllt und getragen von einer so grossen Freude.
Einer Freude, verehrte Brüder, wie ich sie noch nie vorher derartig erlebt habe.
Ich lebe schon seit vierundzwanzig Stunden enthaltsam und es fehlt mir Dank des edlen Lotusz kein Sex.
Ich wurde vorher immer die alte Sexhexe in meinem Dorf genannt, aber diese Zeiten, verehrte Brüder sind nun vorbei.
Es geht jetzt bei mir bereits auf die achtundvierzig Stunden Enthaltsamkeitsmarathon zu.
Was sagt ihr dazu verehrte Freunde?
Ist das Trimondi Mantra nicht auch manchmal für die kleinen Dinge des Lebens wertvoll?
Ein herzliches bis bald eure liebe Stella