Hallo
Obwohl einige Gelehrte nur die Moslems als Gegner des Buddhismus identifiziert haben, können wir der oben (
Teil I) erwähnten Liste der Lehrer der Barbaren ersehen, dass auch die Anhänger anderer Religionen, wie Juden, Christen und Manichäer, zu den Feinden zählen. Die Schriften bezeichnen jede fremde Lehre, die den Buddhismus bedroht, als barbarisch. Zu der Zeit, als das Kalachakra im zehnten Jahrhundert in Indien erschien, ging die größte Bedrohung jedoch vom Islam aus, denn der Islam hatte den Buddhismus fast völlig aus Zentralasien verdrängt und war dabei, auch in Indien Fuß zu fassen. Aus diesem Grunde scheint der Islam zu einem Symbol für alle jene Lehren geworden zu sein, die wahre Spiritualität, oder besser gesagt, was der Buddhismus darunter versteht, unmöglich machen.
Barbarisch, ist der Begriff, mit dem die Schriften auf die Barbaren verweisen. Er bezieht sich auf jede Art von Materialismus, ganz gleich welcher ideologischen oder religiösen Prägung. Als der Islam während der Herrschaft des zwölften Kulika-Königs in Zentralasien einbrach, gelangte das Kalachakra aus Shambhala nach Indien und kurz darauf von dort über Kaschmir und Bengalen nach Tibet. In Tibet fand es einen Zufluchtsort, der ihm fast ein ganzes Jahrtausend erhalten blieb. Später verbreitete sich das Kalachakra mit dem tibetischen Buddhismus bis in die Mongolei und Südsibirien, wo das geheimnisvolle nördliche Königreich von Shambhala auf großen Widerhall stieß.
Während all dieser Zeiten haben die Könige von Shambhala, unberührt von den Ereignissen in der übrigen Welt, ihre Untertanen in das Kalachakra eingeführt. Nach den Ausführungen der meisten Quellen hat Aniruddha, der einundzwanzigste Kulika-König, im Jahre 1927 die Herrschaft angetreten und wird bis zum Jahr 2027 regieren. In Übereinstimmung mit der Prophezeiung ist die Tradition des Kalachakra während seiner Herrschaft in Tibet, in der Mongolei, in China und im übrigen Asien fast zum Erlöschen gekommen. Diese Entwicklung wird sich während der Regierungszeit der drei noch ausstehenden Kulika-Könige weiter fortsetzen, bis der fünfundzwanzigste, der ,,Rasende mit dem Rad im Jahre 2337 den Thron besteigen und die ausgelassenen Barbaren besiegt.
Einige Lamas nehmen jedoch an, dass dies in wesentlich näherer Zukunft geschehen wird. Vielleicht sogar plötzlicher, als wir uns erträumen würden. Sie begründen dies damit, dass nicht alle Könige von Shambhala einhundert Jahre lang geherrscht haben sollen. Chögyum Trungpa Rinpoche bringt dies mit dem vorzeitigen Ableben einiger Dalai Lamas in Zusammenhang. Wie dem auch sei, da das Todesdatum des Buddha, der Ausgangspunkt für die Berechnung des Eintretens des Goldenen Zeitalters, den tibetischen Quellen zufolge stark variiert, von 2422 bis 546 v. Chr., stehen für den Beginn des Goldenen Zeitalters einschließlich der unmittelbaren Gegenwart eine ganze Reihe von Daten zur Auswahl.
aus:
Shambhala
Alles Liebe. Gerrit