Jede Erfahrung ist selbst erwählt

Ich möchte noch einen Link teilen um auf 9 Stufen der Meditationserfahrungen zu kommen. Auf allen ist der grad zwischen Aufmerksamkeit und "Gewahr sein" notwendig. Wie wohl im Fitnessstudio wenn man nach und nach mehr Gewichte stemmen kann !und! mehr Ausdauer erreicht.

Versteh mich nicht Falsch, die Aufmerksamkeit ist notwendig und ohne sie würde der Geist nicht reflektieren und erkennen, dennoch geht es mir grad um jenes was durch sie noch möglich ist.

Ich bin auf diesen Stufen nicht besonders weit, habe aber gewisse weitere als ich bin, hin und wieder, erlebt. Ich habe in Indien mal nachgefragt ob das Einbildung war und mir wurde gesagt, sobald der Geist etwas zu Ruhe gekommen ist, es durchaus passiert, dass man meditative Erfahrungen machen kann die viel tiefer sind als normale Achtsamkeits Übungen.

Metta Erfahrung von starkem Mitgefühl, starker Liebe oder Freude.

Oder die Aufhebung von Dualismus. Die Trennung von ich und Umwelt reißt ein.

Enormes Vertrauen mit Gelassenheit.

Solche Zustände kommen ohne Wille und breiten sich ohne Reize der Sinne aus. Das ist ja das spannende, wo selbst die Aufmerksamkeit drin Aufgeht und genauso dazugehört wie der Rest.

Leider nur kurzfristig, da ich die einsgerichtete Aufmerksamkeit nicht all zu lange halten kann.

Folgendes aus dem unteten Link über die 9 Stufen.

Durch das Verweilen in Stille, das auf Sanskrit Shamatha Meditation oder in Tibet Shi-Nay genannt wird, werden schrittweise sechs Fähigkeiten in der Meditation entwickelt: Zuhören, Reflektieren, Erinnern, Wachsamkeit, Ausdauer und vollständige Vertrautheit. Diese praktische Annäherung geht weit über Entspannung hinaus, wie wir Meditation in unserer häufig durch Stress geprägten Lebenswelt betrachten. Aber natürlich bringt Meditation zuallererst eine tiefe innere Ruhe. Dazu wird der Geist aber beweglich und geschmeidig und fähig, die eigene Natur zu betrachten. Khenpo Konchog Tamphel ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Wien tätig und leitet die Stille-Meditation in Drikung Samten Chö Gar schrittweise an.

http://www.drikungaustria.org/2017/01/die-neun-stufen-der-erfahrung-in-der-meditation/
Deine Erfahrungen waren mit Sicherheit eine große Bereicherung für dich. Niemand hier wird sie dir absprechen.
Doch ich möchte dich noch auf eine Überlegung in Sachen Gewahrsein aufmerksam machen:

Man kann das Nichtzutreffen eines angenommenen, ständigen Gewahrseins beweisen, und zwar wie folgt:

Nachdem jemand eingeschlafen ist und man ihm die Frage stellt ”Schläfst du schon?“ kann er unmöglich mit ”Ja“ antworten, denn sollte er das tun, dann weiß man, dass er nur flunkert und tatsächlich noch nicht eingeschlafen ist.

Doch sobald er eingeschlafen ist und man stellt ihm diese Frage, dann werden zwar die Luftschwingungen durch das Aussprechen der Worte durchaus von seinem Ohr registriert und ins Hörzentrum seines Gehirns geleitet. Doch es ist niemand da, für den diese Worte eine Bedeutung haben könnten. Kein Ich vorhanden, keine Erfahrbarkeit, kein Gewahrsein.

Das ist der widerspruchsfreie Beweis, warum ein Gewahrsein nicht immer vorhanden ist, sondern nur im Bedarfsfall.
 
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Deine Erfahrungen waren mit Sicherheit eine große Bereicherung für dich. Niemand hier wird sie dir absprechen.
Doch ich möchte dich noch auf eine Überlegung in Sachen Gewahrsein aufmerksam machen:

Man kann das Nichtvorhandensein eines angenommenen, ständigen Gewahrseins beweisen, und zwar wie folgt:

Nachdem jemand eingeschlafen ist und man ihm die Frage stellt ”Schläfst du schon?“ kann er unmöglich mit ”Ja“ antworten, denn sollte er das tun, dann weiß man, dass er nur flunkert und tatsächlich noch nicht eingeschlafen ist.

Doch sobald er eingeschlafen ist und man stellt ihm diese Frage, dann werden die Luftschwingungen durchaus von seinem Ohr registriert und ins Hörzentrum seines Gehirns geleitet. Doch es ist niemand da, für den diese Worte eine Bedeutung haben könnten. Kein Ich vorhanden, keine Erfahrbarkeit, kein Gewahrsein.

Das ist der widerspruchsfreie Beweis, warum ein Gewahrsein nicht immer vorhanden ist, sondern nur im Bedarfsfall.

Würde man diesem Schlafenden ne Spinne auf dem Körper krabbeln lassen, würde e4 eventuell aufwachen.

Wäre der Raum zu warm, würde er durch die Körperreaktion aufwachen.

Gerade laute Geräusche lassen einen ja wieder aufwachen.

In wie fern das Gehirn und die Sinne auf Sparflamme im Schlaf laufen weiß ich nicht.

Man kann es aber Schulen.
Es gibt Menschen die Aufwachen sobald jemand ihnen eine Hand über die Stirn hält ohne Berührung.

Hab ich selbst gesehen.

Dazu kommt das äußere Einflüsse in den Traum eingearbeitet werden.

Ich werde mich mal über Schlafforschung informieren.
 
Würde man diesem Schlafenden ne Spinne auf dem Körper krabbeln lassen, würde e4 eventuell aufwachen.

Wäre der Raum zu warm, würde er durch die Körperreaktion aufwachen.

Gerade laute Geräusche lassen einen ja wieder aufwachen.

In wie fern das Gehirn und die Sinne auf Sparflamme im Schlaf laufen weiß ich nicht.

Man kann es aber Schulen.
Es gibt Menschen die Aufwachen sobald jemand ihnen eine Hand über die Stirn hält ohne Berührung.

Hab ich selbst gesehen.

Dazu kommt das äußere Einflüsse in den Traum eingearbeitet werden.

Ich werde mich mal über Schlafforschung informieren.
Hast du schon mal von Soldaten gehört, die während ihres Kriegseinsatzes im Schützengraben schlafen, während die Kanonen in unmittelbarer Umgebung einschlagen?
Frag sie mal. Sie werden es dir bestätigen.

Ob man aufwacht oder nicht, hängt nicht von der Lautstärke der Umgebungsgeräusche ab, sondern ob Aufmerksamkeit darauf gerichtet ist, oder nicht.
Erst dann laufen die Folgewirkungen ab.
 
Hast du schon mal von Soldaten gehört, die im Schützengraben schlafen, während die Kanonen in unmittelbarer Umgebung einschlagen?
Frag sie mal. Sie werden es dir bestätigen.

Ob man aufwacht oder nicht, hängt nicht von der Lautstärke der Umgebungsgeräusche ab, sondern ob Aufmerksamkeit darauf gerichtet ist, oder nicht.

Na bei totaler Erschöpfung oder auch im Koma sind die Sinnesfunktionen ausgeschaltet.

Ob oder was der Geist da Wahrnimmt weiß ich nicht. Es ist schon plausibel für mich, dass der menschliche Geist ohne die Sinne nicht Wahrnehmen kann. Die Frage ist, wenn man von einem absoluten Geist ausgeht bzw, das der Mensch eine "Station" zum letnen ist, was ja spirituell iwie ne vorraussetzung ist, kann die Natur des Geistes eigentlich nicht "nicht wahrnehmen".

Im Wachen Zustand ist es Beweisbar. Man kann nicht "nicht wahrnehmen" solange man Wach ist.

Du hast ja auch geschrieben, beim Aufwachen erinnert man sich erst an den zb Traum. Manchmal erlebt man das Einschlafen oder Aufwachen.
Die Rem bzw Tiefschlafphase ist dann wohl das "Bewusstlose".

Dazu gibt es viele Forschungen.

Vlt geht da auch alles nur durchs Kurzzeitgedächtnis.
Aber ich weiß es auch nicht genau.
Jedenfalls ist das Gehirn beim Rem Schlaf aktiv.
 
Das Gewahrsein beobachtet in diesen Augenblicken worauf die Aufmerksamkeit sich richtet. Vielleicht kann man dies am besten mit instinktiv bezeichnen.

Das denke ich nicht, denn Instinkt ist ein automatisches Reagieren auf eine bestimmte Situation, oft eine Gefahrensituation, in der man instinktiv reagiert, mit zB Flucht, Verteidigung etc. das hat mit Gewahrsein meines Erachtens so überhaupt nichts zu tun. Instinktives Handeln oder Reagieren passiert einfach, noch bevor wir uns die Situation durch den Kopf gehen lassen können, sprich, sie beurteilen... da werden im Körper Prozesse in Gang gesetzt, um eben aus einer Situation das bestmögliche zu machen oder aus der Gefahrensituation unbeschadet herauszukommen.
 
Das denke ich nicht, denn Instinkt ist ein automatisches Reagieren auf eine bestimmte Situation, oft eine Gefahrensituation, in der man instinktiv reagiert, mit zB Flucht, Verteidigung etc. das hat mit Gewahrsein meines Erachtens so überhaupt nichts zu tun. Instinktives Handeln oder Reagieren passiert einfach, noch bevor wir uns die Situation durch den Kopf gehen lassen können, sprich, sie beurteilen... da werden im Körper Prozesse in Gang gesetzt, um eben aus einer Situation das bestmögliche zu machen oder aus der Gefahrensituation unbeschadet herauszukommen.

Nun, jetzt glaube ich noch mehr dass instinktiv garnicht so schlecht beschrieben war.

Nimm eine Gefahrensituation. Wie scharf sind die Sinne, wie klar der Verstand, wie Aktiv der Körper.
Die gesamte Wahrnehmung ist dermaßen außergewöhnlich scharf dass es bemerkenswert ist.

Mir geht es grade bei den ganzen Worten wie Aufmerksamkeit, Gewahrsein, Achtsamkeit, Konzentration, Einsicht, Klarheit oder instinktiv um gewisse Wahrnehmungen unterschiedlicher Zustände durch Meditation, weniger um eine Kategorisierung der Worte an sich.

Aber um es nochmal zu sagen, der "Blick" für das Umfeld ist in Gefahrensituationen geschärft. Man nimmt mehr davon wahr, dadurch interpretiert die Aufmerksamkeit die Details des Umfeldes schneller und es werden Entscheidungen getroffen wo später gesagt wird es waren instinktiv die richtigen Entscheidungen und es war fast wie Automatisch.

Auch wenn dies ein extremes Beispiel ist, ist dieser ein Zustand der rein von der Bewusstheit auch in entspannten Situationen möglich ist, ohne Adrenalin.
 
Ich will damit sagen, dass instinktiv kein unbewusster Zustand ist, sondern die Wahrnehmungen gewöhnlich zu schnell ablaufen als dass ein ungeübter Geist sich darüber noch bewusst sein kann.
 
Wenn man die geschärfte Wahrnehmung des gesamten Umfeldes vorraussetzt, kann die Aufmerksamkeit ein Detail nach dem anderen betrachten, Kategorisieren (Gefahr oder Harmlos - Gefährlicher oder weniger) dann wird reagiert.

Hätte man in diesem Moment noch Achtsamkeit entwickelt, wäre der Ablauf und alle interpretationen des Geistes ebenfalls bewusst.
Aber wenn nicht, wirkt es Automatisch bzw. läuft unterbewusst ab.
 
Aber um es nochmal zu sagen, der "Blick" für das Umfeld ist in Gefahrensituationen geschärft. Man nimmt mehr davon wahr, dadurch interpretiert die Aufmerksamkeit die Details des Umfeldes schneller und es werden Entscheidungen getroffen wo später gesagt wird es waren instinktiv die richtigen Entscheidungen und es war fast wie Automatisch.
Das ist nicht ganz richtig. In einer Gefahrensituation konzentriert sich der Fokus ausschließlich auf die Gefahrenquelle, wodurch ein Tunnelblick entsteht. In diesem Augenblick rückt die Gefahr in den Mittelpunkt, während das Umfeld immer weiter ausgeblendet wird. Das ist notwendig, um die Reaktionszeit auf ein Minimum zu reduzieren.

Ja, es gibt da auch neuronale Schaltkreise, bei denen sogar die Prozesse im Gehirn weitgehend umgangen und direkt mit dem Organismus verbunden werden. Ansonsten könnten wir einem unerwarteten Schlag oder einem Stein nicht impulsiv ausweichen. Aus all diesen Gründen sind wir in Stresssituationen auch am wenigsten kreativ in unserer Problemlösung.


Merlin
 
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Das ist nicht ganz richtig. In einer Gefahrensituation konzentriert sich der Fokus ausschließlich auf die Gefahrenquelle, wodurch ein Tunnelblick entsteht. In diesem Augenblick rückt die Gefahr in den Mittelpunkt, während das Umfeld immer weiter ausgeblendet wird. Das ist notwendig, um die Reaktionszeit auf ein Minimum zu reduzieren.

Ja, es gibt da auch neuronale Schaltkreise, bei denen sogar die Prozesse im Gehirn weitgehend umgangen und direkt mit dem Organismus verbunden werden. Ansonsten könnten wir einem unerwarteten Schlag oder einem Stein nicht impulsiv ausweichen. Aus all diesen Gründen sind wir in Stresssituationen auch am wenigsten kreativ in unserer Problemlösung.


Merlin

Um die verschiedenen Abläufe zu verdeutlichen bin ich von nicht sofort eindeutigem Gefahren ausgegangen, bei dem erst die Lage bzw das Umfeld betrachtet werden muss. Darum schrieb ich ja auch dass die Aufmerksamkeit interpretiert ob etwas Gefährlich oder Harmlos ist. Ob etwas (zb. ein Fluchtweg) Gefährlicher oder weniger gefährlich ist.

Aber auch beim ausweichen eines Schlages oder Steines, ist zuerst die periphere Wahrnehmung der Umgebung ausschlaggebend dass die Aufmerksamkeit es bemerken kann, wenn der Schlag oder Stein unerwartet kommt. Ohne das stetige abtasten der Umgebung wäre es für die Aufmerksamkeit viel zu schnell plötzlich den Fokus wechseln zu müssen.

Der Geist bzw das Gehirn filtert automatisch unwichtige Begebenheiten in der Umwelt bzw im Umfeld aus, die dann auch der Aufmerksamkeit entgehen. Dennoch wird jede Veränderrung registriert auch wenn sie fast im gleichen Moment ausgefiltert wird.

Das Gehirn tut dies um nicht zu überlasten bzw um Reizüberflutungen zu verhindern.

Die periphere Wahrnehmung hat sofortigen Einfluss auf die Aufmerksamkeit. Ändert sich die Umgebung ändert sich der Fokus der Aufmerksamkeit.
Als Beispiel Alpen und Australien.
Die Australier schauen bei etwas länglich geschlingten was in Australien iwo auf dem Boden liegt ob es ein Seil oder eine Schlange ist. Was sie beim Skifahren in den Alpen wohl vernachlässigen.
(Sry für das doofe Beispiel, hoffe man kann es nachvollziehen)

Die Aufmerksamkeit kann jedoch immer nur in dem Umfeld erkennen in dem die periphere Wahrnehmung abtastet und scannt und sich dann darauf richten. Sie ist zwar viel präziser weil sie interpretieren kann, aber auch viel langsamer was die Veränderrung der Umgebung angeht.

Demnach ist der Stein oder Schlag zuerst ohne die interpretierende Aufmerksamkeit wahrgenommen worden und könnte ohne die Aufmerksamkeit den Körper zum bewegen bringen. Die Aufmerksamkeit wäre da zu langsam um zu interpretieren: ist es ein runder oder eckiger stein, ist es ein schlag von einem mann oder einer frau. könnte das Objekt mich verfehlen?

Dieser Ablauf ist so schnell das er wie unbewusst wirkt. (Sry fürs Wiederholen)

Worauf ich hinaus will ist das diese periphere Wahrnehmung eben so an intensität gewinnt wie die Aufmerksamkeit und das beide zusammen einen noch intensiveren Zustand begünstigen.

Man stelle sich vor das es ein Potential von 100% gibt und die Aufmerksamkeit und die periphere Wahrnehmung sich dies teilen müssen.
Den Hauptteil benutzt gewöhnlich die Aufmerksamkeit. Sie scannt ab, was gibt es interessantes? nichts? mir ist langweilig! ich will was machen. ich hab hunger. was macht wohl xy gerade. ich sollte mal wieder dieses oder jenes. mein bein tut weh. Was esse ich heute abend? wo kommt der krach her. mir ist kalt. ich bin müde.

Der Strom auf den sich die Aufmerksamkeit bezieht ist so Sprunghaft dass der peripheren kaum noch potenzial übrigbleibt.

Lernt man nun die Aufmerksamkeit zu zähmen, sticht eine dumpfe unbekannte peripherie hervor, die aber nicht minder von Bedeutung ist. Man scherrt sich nur nicht so sehr darum.

Wenn diese intensiver wird, nimmt man auch viel mehr in der Umgebung wahr, kann aber die geübte Aufmerksamkeit auf dieses oder jenes richten und mehr aus der Umgebung verstehen. Und Gleichzeitig Prozesse im eigenen Geist.

Das ist eine intensivere Wahrnehmung von allem.

Es ändert aber auch nichts daran das der Mensch genauso auf den Schlag oder Stein reagieren würde.
 
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